Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur Gartenhäcksler


von Pete K. (pete77)


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Hallo,
ich habe hier einen Gartenhäcksler, der nicht mehr funktioniert. Das 
Relais im Schalter zieht an, die Motorwelle lässt sich per Hand drehen. 
Beim Stromanschluss brummt es leise, die Leistungsaufnahme beträgt 5W 
und 7VA.
Hat jemand eine Idee, wo man mit einer Reparatur ansetzen könnte?
Das Gerät ist ein Sabo Comstar 2000S.

: Verschoben durch Moderator
von Daniel (Gast)


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Versuche mal einen neuen Anlaufkondensator. Der wird sich wohl in der 
schwarzen Röhre verstecken.

von H. H. (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Beim Stromanschluss brummt es leise, die Leistungsaufnahme beträgt 5W
> und 7VA.

Da ist sicher mehr als nur der Kondensator defekt. Ich würde auf den 
Schalter tippen, die 5W/7VA passen zu dessen Relais, aber die 
Hauptkontakte werden kaputt sein.


> Hat jemand eine Idee, wo man mit einer Reparatur ansetzen könnte?

Mit dem Messgerät die Wicklungen und den Schalter prüfen.

von Helge (Gast)


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Anslußdose aufmachen nach verbranntem Kontakt suchen.

von .' - '. (Gast)


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Daniel schrieb:
> Versuche mal einen neuen Anlaufkondensator. Der wird sich wohl in der
> schwarzen Röhre verstecken.

War auch mein erster Gedanke.

von Thorsten S. (thosch)


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5W Aufnahme ist auffällig wenig. Könnte alleine die Spule vom Schütz 
sein.
Ich würde mal am Motor prüfen, ob dort überhaupt Spannung ankommt. 
Vielleicht ist ja nur das ungeschützt verlegte Kabel vom Anschlußkasten 
zum Motor gebrochen...
Oder das Schütz/Relais schaltet nicht mehr durch.

von MaWin (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wo man mit einer Reparatur ansetzen könnte?

Garzenhäcksler haben einen Sicherheitsschalter, damit sie nur laufen, 
wenn der Deckel zu ist.

Vielleicht schaltet der nicht, denn deine Stromaufnahme sagt, dass nur 
der Maschinrnschalter aber nicht der Motor bestromt wird.

Wäre der Betriebskondensator kaputt, wurde der Motor stark brummen und 
nach anschubsen auch laufen.

von H. H. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Garzenhäcksler haben einen Sicherheitsschalter, damit sie nur laufen,
> wenn der Deckel zu ist.

Stimmt, an den hatte ich gar nicht gedacht. Der ist dann natürlich der 
Hauptverdächtige. Der muss aber nicht separat sein, der kann auch im 
Gehäuse des Hauptschalters mit drin sein.

von Tobo M. (chipi)


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Diese Sicherheitsschalter sind meistens Microschalter, entweder hat sich 
das Gehäuse leicht verzogen, Haltenippel abgebrochen oder Dreck, welches 
verhindert daß der Microschalter komplett durchgedrückt wird oder 
defekt.

Ist bei uns im Repaircafe eine der häufigsten Ursachen bei ähnlichen 
Gartengeräten.

von Pete K. (pete77)


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Hallo zusammen,
anbei ein paar weitere Bilder. Die Dioden im Anschlusskasten sind ok 
(500mV), bei der Widerstandsmessung des Kondensators (mit einem Bein in 
der Luft), steigen die Werte von 0 kontinuierlich an.

An dem Schalter kann man so nichts erkennen, leider habe ich noch keinen 
Ersatz gefunden. Bei Kärcher gibt es einen, allerdings nur mit 
Druckschalter.

Gesucht wird ein Schulte Schutzschalter mit Nennstrom 16A, Typ 700 2/6 
für Drehschalter oder gleich komplett als Motorschutzschalter 
MODelec-Serie.

von Tobo M. (chipi)


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Du musst den Kondensator mit einem Multimeter mit Kapazitätsmessbereich 
prüfen.
Normalerweise brummt der Motor, wenn der Kondensator nicht mehr den 
aufgedruckten Wert hat oder komplett durch ist.

Mess mal die Wicklungen des Motors.
Dann die Relaisspule und sämtliche Schalter.
Anschlusskabel auf Kabelbruch messen.

Bevor ich neue Schalter bestelle überbrücke ich immer die Schaltkontakte 
um sicher zu gehen, daß es nicht am Motor liegt, aber hier muss man 
genau wissen was man tut, 2340V.

Ansonsten ein Repaircafe aufsuchen, Bedingung, man kann es unter dem Arm 
tragen.

von H. H. (Gast)


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von MaWin (Gast)


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Pete K. schrieb:
> An dem Schalter kann man so nichts erkennen

Kann man denn was messen oder war dir das zu viel Arbeit ?

Ein Schalter ist doch nun nicht high-tech, an oder aus.

von H. H. (Gast)


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Tobo M. schrieb:
> Bevor ich neue Schalter bestelle überbrücke ich immer die Schaltkontakte
> um sicher zu gehen, daß es nicht am Motor liegt,

Oder man kann einfach messen.

von Pete K. (pete77)


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MaWin schrieb:
> Pete K. schrieb:
>> An dem Schalter kann man so nichts erkennen
>
> Kann man denn was messen oder war dir das zu viel Arbeit ?
>
> Ein Schalter ist doch nun nicht high-tech, an oder aus.

Ich habe keinen Durchgang beim Drehen des Schaters festgestellt, 
allerdings weiss ich nicht so recht, wie ich mit der Spule messen soll. 
Die scheint ja den Stromkreis freizugeben.
Ok, da muss ich nochmal ran.

von Frank M. (duesentrieb72)


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Pete K. schrieb:
> Gesucht wird ein Schulte Schutzschalter mit Nennstrom 16A, Typ 700 2/6
> für Drehschalter oder gleich komplett als Motorschutzschalter
> MODelec-Serie.

Dann frag doch einfach mal bei Schulte Elektrotechnik in Lüdenscheid an?
Das sind sehr nette Leute und beißen nicht ;)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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man könnte den Strom hinter dem Relais zuführen,
dann sollte der Motor anlaufen.
Der Motor sollte an den beiden violetten Leitungen hängen.

aber erstmal ohmisch messen, ob da plausible Werte anliegen

wer sich traut, kann dann auch direkt daran die Steckerleitung 
montieren,
dann dreht der Häcksler los, wen Du den in in die Steckdose steckst.
Eigentlich ist garkein Ersatzteil nötig.

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> wer sich traut, kann dann auch direkt daran die Steckerleitung
> montieren,
> dann dreht der Häcksler los, wen Du den in in die Steckdose steckst.
> Eigentlich ist garkein Ersatzteil nötig.

Dann aber bitte niemals solche Geräte an andere Verleihen!
Gerade bei denen die es eigentlich problemlos benutzen können sollten, 
passiert dann meist was.

von Lothar K. (megastatic)


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Kilo S. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> wer sich traut, kann dann auch direkt daran die Steckerleitung
>> montieren,
>> dann dreht der Häcksler los, wen Du den in in die Steckdose steckst.
>> Eigentlich ist garkein Ersatzteil nötig.
>
> Dann aber bitte niemals solche Geräte an andere Verleihen!
> Gerade bei denen die es eigentlich problemlos benutzen können sollten,
> passiert dann meist was.

Oder noch besser: KEINE solchen hochgefährlichen Tipps geben!

Die Mimik mit dem "Relais" (eigentlich Haltespule) ist der 
Wiederanlaufschutz, der verhindert dass die Möhre nach einem 
Stromausfall wieder anläuft.
Und ja, die Dinger sterben von Zeit zu Zeit. Hab schon mehrere tauschen 
müssen. Diese offene Bauform habe ich allerdings noch nie gesehen.

In professionellen Maschinen (Nassschneidmaschine, Bandsäge, ...) ist 
meistens das abgebildete Teil verbaut. Ein Unterspannungsschutz ist da 
auch integriert.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ein Dauerzustand soll das natürlich auch nicht sein,
aber wenn die Arbeit eben JETZT fertig werden soll,
kann man das sicherlich mal machen, statt sonstwielange
auf Ersatzteile zu warten.

von MaWin (Gast)


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Wenn er nur mit dem Ohmmeter misst, wird er das Selbsthalterelais nicht 
zum anziehen bringen, da müssen schon 230V dran. Aber die gemessene 
Leistungsaufnahme spricht dafür, dass das Relais anzieht, nur halt keine 
230V mehr rauskommen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Aber die gemessene
> Leistungsaufnahme spricht dafür, dass das Relais anzieht,

das spricht lediglich dafür,
dass die Spule des Relais stromdurchflossen ist

von Pete K. (pete77)


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Die Spule zieht an, das kann man deutlich sehen. Ich wollte nur nicht 
unter "Last" am offenen Gerät messen. Muss ich dann wohl doch mal 
machen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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och komm,
beim gezeigten Aufbau kannst doch den Anker manuell bewegen,
wenn das Gerät stromlos ist.

Dann kannste doch an den Kontakten messen ob die schliessen oder nicht.

von Kilo S. (kilo_s)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> ein Dauerzustand soll das natürlich auch nicht sein,
> aber wenn die Arbeit eben JETZT fertig werden soll,
> kann man das sicherlich mal machen, statt sonstwielange
> auf Ersatzteile zu warten.

Sehe ich auch so.

Lothar K. schrieb:
> Oder noch besser: KEINE solchen hochgefährlichen Tipps geben!

Naja, wenn ich für mich was modifizieren muss damit es geht dann mach 
ich das einfach.

Gefährlich ist relativ, ich kann auch nen Akkuschrauber verleihen und 
der Nachbar bohrt sich ins Knie. Nur darf der nicht auf Dauerlauf 
umgebaut sein damit ich aus der Haftung bin.

Am ende tut's auch fürs erste irgendein Schalter dazu der nicht gleich 
verklebt beim anlaufen des Motor... Für die eigene Sicherheit zumindest.

von Pete K. (pete77)


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So, der Patient lebt wieder. Es war der Sicherheitsschalter. Die Nase 
des Deckels habe ich etwas zugebogen und nun läuft er wieder.
Vielen Dank an alle für die vielen Tipps!

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