Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MOSFET Steuer vs Hauptkreis


von kitkit (Gast)


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Hallo!

Kann mir jmd erklären was der Unterschied zwischen Steuerkreis und 
Hauptkreis bei einem MOSFET ist? Der MOSFET soll als Schalter eingesetzt 
werden.

Soweit ich verstehe ist der Steuerkreis der, der den Transistor 
"aktiviert" also die nötige Steuerspannung aufgibt, damit Strom von 
Source zu Drain kann.

Und Hauptkreis ist der Kreis durch den Strom durch die steuernden 
Komponenten fließt?

Ich habe auch ein Datenblatt angehängt, aber verstehe nicht, wie man 
daraus die unterschiedlichen Verhalten zwischen Steuer und Hauptkreis 
entnehmen kann.

Danke!

: Verschoben durch Moderator
von Grummler (Gast)


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kitkit schrieb:

> Kann mir jmd erklären was der Unterschied zwischen
> Steuerkreis und Hauptkreis bei einem MOSFET ist?
> Der MOSFET soll als Schalter eingesetzt werden.

???


> Soweit ich verstehe ist der Steuerkreis der, der den
> Transistor "aktiviert" also die nötige Steuerspannung
> aufgibt, damit Strom von Source zu Drain kann.

Richtig.


> Und Hauptkreis ist der Kreis durch den Strom durch die
> steuernden Komponenten fließt?

??? Der "Hauptkreis" ist der, der die Last enthält.

Allerdings ist es zwar nicht falsch, aber unüblich, bei
elektronischen Bauteilen von "Hauptkreis" und "Steuerkreis"
zu sprechen.


> Ich habe auch ein Datenblatt angehängt, aber verstehe
> nicht, wie man daraus die unterschiedlichen Verhalten
> zwischen Steuer und Hauptkreis entnehmen kann.

Gar nicht.

Man muss VOR der Lektüre des Datenblattes WISSEN, dass der
Laststrom durch die Drain-Source-Strecke fließt.
Gesteuert wird mit der Gate-Spannung, die zwischen Gate und
Source anliegt.

von Wühlhase (Gast)


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von kitkit (Gast)


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okay evtl. hab ich mich etwas schlecht ausgedrückt..

Im Prinzip möchte ich einfach nur wissen wie viel Steuerspannung ich 
brauche um xy viel Strom von Source zu Drain fließen zu lassen. Am 
besten wäre irgednein Zusammenhang in einem Graphen oder so, aber mir 
fällt es schwer das Datenblatt zu lesen.

ich hätte aber gesagt, dass mir Fig. 3 die Info gibt die ich brauche?

von Peter D. (peda)


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kitkit schrieb:
> ich hätte aber gesagt, dass mir Fig. 3 die Info gibt die ich brauche?

"typical" heißt, muß nicht auf Dein Exemplar zutreffen.
Wichtig ist jedoch die Angabe VGS=10V bei den Leitparametern, d.h. ab 
10V ist der FET garantiert leitend.

von Grummler (Gast)


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kitkit schrieb:

> Im Prinzip möchte ich einfach nur wissen wie viel
> Steuerspannung ich brauche um xy viel Strom von Source
> zu Drain fließen zu lassen.

Das klingt nach Linearbetrieb, und dafür sind moderne FETs
in der Regel nicht vorgesehen. Kann trotzdem funktionieren,
muss aber nicht.

Typisch ist der Schalterbetrieb, bei dem die Außenbeschaltung
die Höhe des fließenden Stromes diktiert. Der FET kann nur
festlegen, OB der Strom fließt oder nicht.


> Am besten wäre irgednein Zusammenhang in einem Graphen
> oder so, aber mir fällt es schwer das Datenblatt zu lesen.
>
> ich hätte aber gesagt, dass mir Fig. 3 die Info gibt die
> ich brauche?

Ja, die Diagramme 3 bis 5 enthalten, wonach Du fragst.

Beitrag #7167677 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7167678 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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kitkit schrieb:
> Kann mir jmd erklären was der Unterschied zwischen Steuerkreis und
> Hauptkreis bei einem MOSFET ist?

Siehe das angehängte Bild aus
http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf

Links habe ich den Steuerkreis grün markiert, rechts den Hauptkreis in 
rosa.

> Im Prinzip möchte ich einfach nur wissen wie viel Steuerspannung
> ich brauche

Ich stimme den vorherigen Antworten zu. Es ist leider nicht ganz so 
einfach am Diagramm abzulesen. Lies dir einfach mal den Rest des 
Kapitels 2.2.2 durch. Dort ist die Vorgehensweise erklärt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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kitkit schrieb:
> Im Prinzip möchte ich einfach nur wissen wie viel Steuerspannung ich
> brauche um xy viel Strom von Source zu Drain fließen zu lassen.
Fehlen da im Satz ein oder zwei "mindestens"?

von Stefan F. (Gast)


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Die 409 Ampere aus der Werbe-Ecke des Datenblattes solltest du aber 
nicht ernst nehmen. Ich frage mich gerade, ob die Chiphersteller 
inzwischen auf PMPO Angaben gewechselt haben.

Bei 409 Ampere verglühen dir vermutlich die Anschlüsse des Transistors.

Selbst den 195 Ampere "Continuous Current" traue ich nicht. Denn

0,0013Ω · 195 A · 195 A = 49 Watt (dazu kommt die Abwärme der 
Anschlüsse)

Nach meinem Kenntnisstand kann man mit normalen Kühlkörpern max. 20 Watt 
abführen. Mit extremem Aufwand (Wasserkühlung, Peltier, Trockeneis, oder 
so) vielleicht das doppelte. Aber sicher keine 50+ Watt. Das scheitert 
schon am Übergangswiderstand zwischen Transistor und Kühlkörper.

von Andrew T. (marsufant)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei 409 Ampere verdampfen dir die Anschlüsse des Transistors.

Es steht bereits im Datenblatt, wie dieser Wert zu nehmen ist.

>
> Selbst den 195 Ampere "Continuous Current" traue ich nicht. Denn

Doch, eben das schafft dieser schon.
Auch da steht klar im Datenblatt, wie das zu nehmen ist.
Denn es sit User-Problem, da Tc= 25C einzuhalten -- die Praxis:


>
> 0,0013Ω · 195 A · 195 A = 49 Watt

Und auch da hast Du gepennt.

es sind sind nicht 1.3 mΩ bei  continous, sondern entsprechend der Zeit 
mehr vgl. Fig. 6 des DaBla. Eben so Richtung  ca. 2.1 mΩ für 
Grenzmuster.


Aber diese Diskussion haben wir hier im Forum ja jedesmal bei FET als 
Schalttransistoren.

von Stefan F. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> es sind sind nicht 1.3 mΩ bei  continous, sondern entsprechend der Zeit
> mehr vgl. Fig. 6 des DaBla.

Danke für den Hinweis. Ja, ich hatte vergessen, diesen Effekt 
einzubeziehen. Der Transistor verträgt in der Praxis also noch viel 
weniger Strom als die 195 Ampere.

von Peter D. (peda)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nach meinem Kenntnisstand kann man mit normalen Kühlkörpern max. 20 Watt
> abführen.

Lt. Datenblatt sind 375W möglich.

von Stefan F. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Lt. Datenblatt sind 375W möglich.

Wie gesagt: nur unter unrealistischen Bedingungen.


Wie soll das gehen? Der Transistor hat schon 0,9°C/W 
Übergangswiderstände, was bei 375 Watt, 40°C Umgebungstemperatur und 
einem unendlich großen Kühlkörper satte 378°C ergibt.

von Andrew T. (marsufant)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie soll das gehen?

Indem man das Datenblatt liest, und es VERSTEHT.

Nochmal für dich:

0.4 C/W junction to case. UND  max. 175 C junction temperatur:

So wird das weltweit gerechnet. Von allen Halbleiterherstellern.

Und ja, es ist ein Rechenwert. Das wissen alle, die solche Datenblätter 
regelmäßig nutzen.

Und im Forum erklären wir es alle 2 Wochen neu.


Und ja, in der Praxis und einem 1K/W  Kühlkörper bringt man bis Tu <= 
40C
Ptot = 60W mit etwas Sicherheitsmarge  bei diesem Transistor weg.
Ob das reicht, muss der TE bedenken -- nur er kennt seien Anwendung.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Indem man das Datenblatt liest, und es VERSTEHT.
> Nochmal für dich

Du must mir das nicht erklären. Ich weiß dass die Angabe im Datenblatt 
unrealistisch ist, deswegen wies ich darauf hin.

von Peter D. (peda)


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Andrew T. schrieb:
> 0.4 C/W junction to case. UND  max. 175 C junction temperatur

D.h. man muß daß Gehäuse nur auf 25°C kühlen und schon schafft man die 
375W.
Da -55°C erlaubt sind, müßten sogar 575W gehen.

von H. H. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>
>> 0.4 C/W junction to case. UND  max. 175 C junction temperatur
>
> D.h. man muß daß Gehäuse nur auf 25°C kühlen und schon schafft man die
> 375W.
> Da -55°C erlaubt sind, müßten sogar 575W gehen.

Klappt nicht, der Bonddraht zum Source ist nicht so gut thermisch 
angebunden.

von Jens G. (jensig)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Indem man das Datenblatt liest, und es VERSTEHT.
>> Nochmal für dich
>
> Du must mir das nicht erklären. Ich weiß dass die Angabe im Datenblatt
> unrealistisch ist, deswegen wies ich darauf hin.

Doch, Dir muß man das ewig erklären, da Du ja immer wieder mit dem 
Blödsinn kommst. Du kannst noch nicht mal die 0,4K/W aus dem DB richtig 
lesen, und behauptest was von 0,9K/W.
Wie Andrew T. schon schrieb, das sind Kenn-/Rechenwerte, anhand derer 
man alles Nötige für die Praxis errechnen kann. Kein Mensch behauptet, 
daß man die Werte pure und bedingungslos so in der Praxis nutzen kann.

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