Forum: Haus & Smart Home Solarheizung (PV) in Mietwohnung


von Heizzwerg (Gast)


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Hallo,

ich wohne in einer Mitwohnung. Da das mit den Gaspreisen immer schlimmer 
wird
habe ich mal überlegt was ich alternativ machen könnte.
Platz im Garten und Sonne hab ich recht viel. Ich kann allerdings weder 
an der Hauselektrik noch an der Heizung Rumbasteln.
Mir kam daher folgende Idee:
Ich stelle mir den Garten mit PV voll. Dann lege ich mir Kabel nach 
innen (Niederspannung). Damit betreibe ich dann entweder IR-Heizpanele 
oder Widerstands-Heizmatten.
Hat jemand von euch schonmal sowas gemacht oder andere Ideen?

von Jörg R. (solar77)


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Heizzwerg schrieb:
> Hallo,

Der nächste überflüssige Thread zu diesem Thema;-(
Kann weg!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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viel Spass im Winter, wenn Du 5 Wochen lang statt Sonnenschein
nur eine einzige dauergraue Suppe hast.

Spar dir diesen Unsinn!

von Jens P. (picler)


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Heizzwerg schrieb:
> Ich stelle mir den Garten mit PV voll. Dann lege ich mir Kabel nach
> innen (Niederspannung).

Und was sagt dein Vermieter zu den Solarmodulen im Garten und dem Loch 
in der Hauswand für das Kabel?

> Damit betreibe ich dann entweder IR-Heizpanele
> oder Widerstands-Heizmatten.

Vielleicht solltest du dich erstmal mit den technischen 
Rahmenbedingungen auseinandersetzen.

Wenn deine Solarmodule 2000W liefern, sind das abhängig von der 
Verschaltung um die 100A Strom, welches die Leitung gut aushalten 
sollte, sonst sind die Verluste zu hoch. Auch wenn aktuell die 
elektrischen Heizer mit 2000W Heizleistung wie frische Brötchen verkauft 
werden, ist die Heizleistung eher mau.

Die wichtigste Frage dürfte aber sein, warum willst du im Sommer 
tagsüber deine Wohnung zusätzlich beheizen?  Denn nur da liefern deine 
Module genug Energie für so eine Spielerei.

von Paul (Gast)


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So ganz grob kannst du dir das selber ausrechnen:
Im Winter hast du rund 10% deiner Peakleistung (bei Wintersonne, nicht 
bei grauen Wolken). Deine Wohnung braucht im Jahr wie viel KWh Gas? 
Nehmen wir mal 6000KWh.
Wenn du über den Sommer Daten gesammelt hast, dann weißt du wie viel KWh 
du in den Sommermonaten für Warmwasser gebraucht hast. Das wird sich zum 
Winter hin nicht groß ändern, also kannst du dir jetzt ausrechnen wie 
viele von deinem Jahresenergieverbrauch auf WW Bereitung fällt. Dann 
weißt du auch, was für die Winterperiode (Oktober - März) noch an 
Energie anfallen wird.
Diese, sagen wir mal 4000KWh, müssen irgendwo her kommen. 4000h 
Sommer-Sonnenschein und 1KWp Modul --> geht. Nur leider hast du keine 
24/7 Sommersonne zur Verfügung. Also muss die Anlagengröße größer 
werden. Sagen wir 10KWp, dann reichen dir 400h. Aber wir haben ja gerade 
gerlent, das im Winter nur 10% reinkommen, also hast du aus der 10KWp 
Anlage doch nur 1KW was rauskommt. Also sind wir wieder bei 4000h für 
die benötigten 4000KWh. Also denken wir eine Potenz größer. 100KWp. Das 
kostet dich dann mit WR, Wandlermessung und Umbau deines halben 
Technikraums so ungefähr 1500€/KW. Macht also 150K€. Wenn du 150K€ auf 
der hohen Kante hast, die du einfach mal so rausschmeißen kannst, dann 
würde ich sagen du überstehst den Winter auch so :).

VG Paul

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich sag ja: Unsinn

allenfalls kann man mit Solarkollektoren was werden.
Aber das gibt die bauliche Situation ja auch nicht her.

von Wolfgang (Gast)


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Paul schrieb:
> Im Winter hast du rund 10% deiner Peakleistung (bei Wintersonne, nicht
> bei grauen Wolken).

Unsinn - die Panele dürfen natürlich nicht flach auf dem Boden liegen.

von MaWin (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Paul schrieb:
>
>> Im Winter hast du rund 10% deiner Peakleistung (bei Wintersonne, nicht
>> bei grauen Wolken).
>
> Unsinn

Na ja, im Winter, November  Dezember, Januar, bringt eine Anlage ca. 
20kWh im Monat pro kWp, statt ca. 140 im Sommer.

https://www.solaranlage-ratgeber.de/photovoltaik/photovoltaik-leistung/photovoltaik-ertrag-in-sommer-und-winter

Also ca. 100 Watt pro theoretischer Sonnenstunde (bei ca. 7 
Sonnenstunden am Tag).

Kommt also hin.

Gerade dann wenn er heizen muss weil die Wärmeverluste des Hauses am 
höchsten sind, im Schneesturm, bringt die Anlage nichts. 
Unwahrscheinlich, dass das Haus so gut isoliert ist,  dass er nicht 
nachheizen muss bevor der Schnee taut.

Beitrag #7168581 wurde vom Autor gelöscht.
von Wolfgang (Gast)


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MaWin schrieb:
> Na ja, im Winter, November  Dezember, Januar, bringt eine Anlage ca.
> 20kWh im Monat pro kWp, statt ca. 140 im Sommer.

Sag ich doch. Wenn du im Winter den Ertrag erhöhen willst, musst du die 
Panele steiler stellen. Für einen Standort im Raum Frankfurt bekommst du 
z.B. bei 70° Neigung und Südausrichtung pro kWp im November 45kWh, 
Dezember 35kWh und Januar 45kWh. (gerechnet mit PVGIS vom JRC)

von Jan H. (j_hansen)


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Wenn du dich nicht davon abbringen lässt, dann schau ob du eine 
Split-Klima installieren kannst die auch heizen kannst, damit du die 
weniger kWh im Winter etwas "hebeln" kannst (und im Sommer gleich 
kühlen). Kleiner Speicher dazu - wenn du lange in der Mietwohnung 
bleibst amortisiert es sich vielleicht sogar einmal.

von sonnenschein (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Sag ich doch. Wenn du im Winter den Ertrag erhöhen willst, musst du die
> Panele steiler stellen.

Jaja, und außerdem muß das Grundstück an einem Südhang liegen.
Oder in der Wüste ohne Wanderdünen, oder an einem Nord-Seestrand ohne 
Boote auf dem Wasser.

Weil die Sonne meistens keine 20Grad überm Horizont steht und sonst 
jedes geparkte Auto (oder Lastenfahrrad) direkten Sonneneinfall 
beeinträchtigt und für Verschattung sorgt. Von Bäumen, Zäunen, Häusern 
nicht zu reden...

Die wenigsten werden einen geeigneten Standort in einem normalen <2000m² 
EFH-Garten finden können. Da gibts im Winter keine Sonne in Bodennähe.

von Helge (Gast)


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Es geht ja nur um zuheizen.
Gebrauchte 250W-Panels gibts schon für 30€ Stück. Für solche Experimente 
bei Kleinspannung bleiben. Es gibt Heizfolie für 24-48V. Kann man mal 
versuchen. Einziger Knackpunkt: Widerstand an die wechselnde Leistung 
der Panels anpassen.

von sonnenschein (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Wenn du dich nicht davon abbringen lässt, dann schau ob du eine
> Split-Klima installieren kannst

Das kann er grundsätzlich in Deutschland nur mit Nachweis der 
Sachkundeprüfung als Kälteanlagentechniker sowie Nachweis der 
erforderlichen kältetechnischen Ausrüstung in seinem 
Unternehmen/Arbeitgeber.

Jan H. schrieb:
> die auch heizen kannst, damit du die
> weniger kWh im Winter etwas "hebeln" kannst (und im Sommer gleich
> kühlen). Kleiner Speicher dazu....

Und bitte nicht vergessen: Sowohl der kleine Speicher als auch die 
PV-Module sind selbstverständlich beim Marktstammdatenregister zu 
registrieren!

https://www.marktstammdatenregister.de/MaStRHilfe/subpages/registrierungVerpflichtendAnlagen.html

Zitat:

"Verpflichtend zu registrierende Stromerzeugungsanlagen:

Die Registrierung ist grundsätzlich für alle ortsfesten 
Stromerzeugungs-Anlagen verpflichtend, unabhängig von der Größe und vom 
Inbetriebnahmedatum und unabhängig davon, ob für den Strom eine 
Förderung nach dem EEG oder nach dem KWKG in Anspruch genommen wird. Die 
Pflicht gilt für alle Anlagen, die Strom für die Einspeisung in das 
Stromnetz oder für den eigenen Verbrauch erzeugen."

Also bei allen gekauften bzw. eingebauten Komponenten sicherstellen, daß 
auch die für eine erfolgreiche Registrierung erforderlichen Daten zur 
Verfügung stehen!

von Helge (Gast)


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sonnenschein schrieb:
> Marktstammdatenregister
bullshit.

von Jan H. (j_hansen)


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sonnenschein schrieb:
> Jan H. schrieb:
>> Wenn du dich nicht davon abbringen lässt, dann schau ob du eine
>> Split-Klima installieren kannst
>
> Das kann er grundsätzlich in Deutschland nur mit Nachweis der
> Sachkundeprüfung als Kälteanlagentechniker sowie Nachweis der
> erforderlichen kältetechnischen Ausrüstung in seinem
> Unternehmen/Arbeitgeber.

Und jeder der in einem Haus wohnt muss Architekt und Baumeister sein...

> Jan H. schrieb:
>> die auch heizen kannst, damit du die
>> weniger kWh im Winter etwas "hebeln" kannst (und im Sommer gleich
>> kühlen). Kleiner Speicher dazu....
>
> Und bitte nicht vergessen: Sowohl der kleine Speicher als auch die
> PV-Module sind selbstverständlich beim Marktstammdatenregister zu
> registrieren!
>
> 
https://www.marktstammdatenregister.de/MaStRHilfe/subpages/registrierungVerpflichtendAnlagen.html

Vielleicht liest du deine verlinkte Seite mal komplett durch.

von Dieter (Gast)


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sonnenschein schrieb:
> Weil die Sonne meistens keine 20Grad überm Horizont steht und sonst
> jedes geparkte Auto (oder Lastenfahrrad) direkten Sonneneinfall
> beeinträchtigt und für Verschattung sorgt.

Gegen den Stand der Sonne kannst Du nichts machen, aber als Vorgriffe 
auf den nächsten Freitag, kann das andere gelöst werden.

> jedes geparkte Auto (oder Lastenfahrrad)
Immer beobachten und sofort hinlaufen, dass dieser da nicht stehen darf. 
Wenn das nicht reicht, Magnum 45er lösts sicher.

> Von Bäumen, Zäunen,
einfach absägen.

> Häusern
sprengen

Nun wieder zurück zum ernst.

Solarzellen im Winter bringen nicht viel Wärme ein. Eine bessere Lösung 
wären hier Vakuumrohrenkollektoren. Das Problem ist aber, dass Du 
durchgehende Löcher für die Rohre der wärmetransportierenden FLüssigkeit 
brauchst.

von J. S. (jojos)


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sonnenschein schrieb:
> Von Bäumen, Zäunen, Häusern
> nicht zu reden...

da hilft der sogenannte Stihl-Optimierer.

von sonnenschein (Gast)


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Heizzwerg schrieb:

> Ich stelle mir den Garten mit PV voll.

Hier bitte die Grenzen für genehmigungsfreie Bauvorhaben in der 
Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes beachten.

In der Bauordnung für Berlin (BauO Bln)
vom 29. September 2005,
letzte Änderung vom 12. Oktober 2020,
ist beispielsweise in § 61 "Verfahrensfreie Bauvorhaben" festgelegt, daß 
gebäudeunabhängige Solaranlagen nur mit einer Höhe bis zu 3 m und einer 
Gesamtlänge bis zu 9 m zulässig sind. Abstandsflächen zu benachbarten 
Grundstücken sind einzuhalten.

Für größere Anlagen ist ein entsprechender Bauantrag von einem 
bauvorlageberechtigten Entwurfsverfasser bei der zuständigen 
Baugenehmigungsbehörde im Vorfeld einzureichen. Lageplan, sowie 
Nachweise zu Statik, Brandschutz, Windlast, etc. sind obligatorisch.

von Onkel Ted (Gast)


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Hol dir doch einfach von so einem Leuchtturm eine Radionuklidbatterie.

Wärmt das Fundament der Gartenlaube und nebenbei speist das 
Balkonkraftwerk auch nachts ein. Welch Wunder der Technik!

von Jan H. (j_hansen)


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Dieter schrieb:
> Solarzellen im Winter bringen nicht viel Wärme ein. Eine bessere Lösung
> wären hier Vakuumrohrenkollektoren.

Meine Vakuumröhrenkollektoren sind im Winter fast sinnlos. PV+Wärmepumpe 
erscheint mir sinnvoller und bringt auch im Sommer was.

von Einhart P. (einhart)


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sonnenschein, du bist ein richtig guter Deutscher ;-)

von Dr.Ing. (Gast)


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Heizzwerg schrieb:
> ich wohne in einer Mitwohnung. Da das mit den Gaspreisen immer schlimmer
> wird
> habe ich mal überlegt was ich alternativ machen könnte.
Kauf dir ein Haus, da hast du alle Friheiten :)

von Harald W. (wilhelms)


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Heizzwerg schrieb:

> Platz im Garten und Sonne hab ich recht viel.
> Ich stelle mir den Garten mit PV voll. Dann lege ich mir Kabel nach
> innen (Niederspannung). Damit betreibe ich dann entweder IR-Heizpanele
> oder Widerstands-Heizmatten.

Nun, meine Wohnung ist z.Z. auch ohne irgendwelche Installationen
mehr als warm genug. Im Winter hilft mir das allerdings wenig.
Und auch eine teure Solaranlage reicht im Winter nicht aus, um
meine Wohnung zu heizen.

von Onkel Robert (Gast)


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Heizzwerg schrieb:
> Platz im Garten und Sonne hab ich recht viel.
Du Glückspilz! Ich kenne etliche  Mieter in der Mietskaserne, keiner von 
denen hat einen Garten.

von Harald W. (wilhelms)


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Helge schrieb:

> Es geht ja nur um zuheizen.
> Gebrauchte 250W-Panels gibts schon für 30€ Stück. Für solche Experimente
> bei Kleinspannung bleiben. Es gibt Heizfolie für 24-48V. Kann man mal
> versuchen.

Ich würde sagen, damit kann man gerade mal das Stuhlkissen erwärmen,
auf dem man tagsüber sitzt. Nachts kriegt man selbst auf dem Kissen
nur ´nen kalten A.

von Helge (Gast)


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Harald W. schrieb:
> damit kann man gerade mal das Stuhlkissen erwärmen

.. oder, wie bei einem Freund hier, den Fußboden. Der hat aber auch 
eigenes Haus und die Panels aufm Dach. Reicht für die Übergangszeit, 
sagt er.

von Gunar Hänke (Gast)


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bei 2000W PV-Leistung (sind 4-6 Module(je nach..)) fließt ein 
(Solar)strom von max 13A... bei 2000W netzseitig etwas weniger ... mal 
so ganz nebenbei also reicht dicke 3x2,5qmm...

von Solarkraftnutzungsexperte (Gast)


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Heizzwerg schrieb:
> Ich stelle mir den Garten mit PV voll. Dann lege ich mir Kabel nach
> innen (Niederspannung). Damit betreibe ich dann entweder IR-Heizpanele
> oder Widerstands-Heizmatten.

Keine Chance! Die Leistung müsste anhand des Bedarfs im Winter 
dimensioniert werden und dann liefe die Anlage im Sommer zu 90% leer 
oder gra zu 95%. Man muss im Sommer die Energie verbaten um z.B. Kühlung 
zu erzeugen!

Das geht, wenn man dafür sorgt, dass die Umrichterverluste wegfallen. 
Ich habe einen speziellen 12-V Getränkekühler genutzt, den ich in 
zwischen in Reihe mit einem weiteren fahre und aus einem 24V Modul 
speise. Bei normaler Sonneneinstrahlung haben die immer genug Saft, um 
alles auf 6-8 Grad runter zu bringen. Daneben versorge ich Ventilatoren 
und Akkus mit einem Solarpanel:

Beitrag "Re: Lohnt sich schon ein Akku am Netz zum Geld verdienen?"

Über eine Klimaanlage könnte man noch nachdenken!

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