Forum: Haus & Smart Home Eingelassenes Lautsprecherkabel


von Walter Gött (Gast)


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Hallo zusammen,
ich habe jetzt echt eine Weile danach gegoogelt, aber so recht doch 
nichts gefunden: Welche Lautsprecherleitung ist denn eigentlich für 
Verlegung unter Putz geeignet/gedacht? Anforderungen sind dabei nicht 
soooo hoch, es geht lediglich um den Anschluss von Lautsprechern auf der 
Terasse / dem Gäste-WC für seichte Berieselung hin und wieder mal -> 
kein High-End-HiFi :) Wir reden jeweils von groben 10m Leitungslänge, 
ich hatte an 2x2,5mm² gedacht, finde aber irgendwie nur 
"Standard"-Leitung zur "freien" Verlegung. NYM oder andere 
Installationsleitung (zumindest nicht starr) sollte es ja nun auch nicht 
unbedingt sein... Hat jemand Tipps und Tricks für mich?
Grüße,
Peter

von MaWin (Gast)


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Walter Gött schrieb:
> Welche Lautsprecherleitung ist denn eigentlich für Verlegung unter Putz
> geeignet/gedacht?

Keine.

Alle Informationsleitungen, und dazu gehört neben Telefon und Internet 
eben auch Lautsprecherleitung, sind zur Installation im Leerrohr 
gedacht.

Es gibt Klingeldraht unter Putz
https://www.bauhaus.info/klingelleitungen-telefonleitungen/klingeldraht/p/12182531
eben ein bisschen dünn.

von Audiophil (Gast)


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Ich habe seit gut 20 Jahren einfache Lautsprecherkabel unter Putz für 
meine Surround Lautsprecher. Funktioniert einwandfrei.

Wüsste auch keinen Grund, warum das Probleme machen sollte. Mechanische 
Belastung ist nicht auf dem Kabel, die enden in Unterputzdosen mit 
Lautsprecherklemmterminals.

Das der Putz die Ummantelung angreift halte ich auch für ausgeschlossen. 
Wenn die Wand einmal Trocken ist kann ja eigentlich nichts mehr 
miteinander reagieren.

von blub (Gast)


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Same here.
Bei der letzten Renovierung einiger Räume haben wir einige Nicht-UP 
Kabel einfach in die Wand verputzt. Auch LS-Kabel oder Standard-Billig 
Cat6 Kabel.
Gibt bis heute keinerlei Probleme damit.

von MaWin (Gast)


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Audiophil schrieb:
> einfache Lautsprecherkabel unter Putz

Wie schön, dass einfach und Putz so genau definiert ist.

Gipsputz, Kalkputz, Lehmputz, Maschinenputz, Zementputz ?

PVC Litze oder Starrdraht, CCA oder PE Isolation oder halogenfrei ?

Klar ist  dass der alkalische Putz normales PVC auf Dauer angreift, 
porös und spröde macht, daher haben Stegleitungen so ein merkwürdiges 
Zeug um die Leitungen.

Aber bei Leerrohren geht es eher um die Erfahrung, dass 
Informationsleitungen öfters mal wegen neuer technischer Anforderungen 
getauscht werden als Stromleitungen. Was bei Stromleitungen auch nicht 
stimmt, erst musste man Schutzleiter nachziehen, dann bei gewerblicher 
Verwendung gegen halogenfrei austauschen, die Österreicher waren 
schlauer und nahmen Leerrohre.

von Monday Sunschein (Gast)


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MaWin schrieb:
> Was bei Stromleitungen auch nicht
> stimmt, erst musste man Schutzleiter nachziehen, dann bei gewerblicher
> Verwendung gegen halogenfrei austauschen

Das stimmt meines Erachtens nicht. Sicher sollte man dies tun, macht ja 
auch Sinn. Aber eine Pflicht gibt es da nicht?

Weißt du wie viele alte Betriebe noch die Installation aus den 60er'n 
haben? Also Bakelit und NYRUZY. Selbst die alte 1MVA NSHV ist oft noch 
in Betrieb, damals alles noch in dutzenden Henselkästen verbaut.

Das einzigste was nachträglich durch die VDE verboten wurde, ist die 
Bauernsteckdose. Alles andere drüfte (ohne wesentliche Änderungen der 
Anlage) unter den Bestandsschutz fallen!

MaWin schrieb:
> Stegleitungen

Die dürfen z.B. nur im Putz liegen, außerhalb zerbröseln die zu Staub.

MaWin schrieb:
> Leerrohre

Im Falle eines Falles, bekommst du durch etliche Leerrohre eh nichts 
nachgezogen. Kaum jemand legt die wirklich sauber und nach Norm. Und 
wenn man ehrlich ist: Wenn es Zeit für neue Leitungen ist, renoviert man 
sowie die Zimmer.
Leerohre (für NYM) würde ich nur da legen, wo man nie mehr drankommt. 
Also in Betondecken, Estrich usw.

von DerEgon (Gast)


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Monday Sunschein schrieb:
> Alles andere drüfte (ohne wesentliche Änderungen der
> Anlage) unter den Bestandsschutz fallen!

Ah, da ist er wieder, der berühmte Bestandsschutz.

Den gibt es nicht, lass mal was passieren und unterhalte Dich dann mit 
Deiner Versicherung. Da wirst Du als Betreiber eines Elektrikmuseums 
große Augen machen.

von MaWin (Gast)


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Monday Sunschein schrieb:
> Das stimmt meines Erachtens nicht. Sicher sollte man dies tun, macht ja
> auch Sinn. Aber eine Pflicht gibt es da nicht?

Richtig, wer nichts macht, muss nichts tun

Wer aber wesentliche Änderungen an seiner Elektroinstallation macht, 
muss die gesamte Anlage auf aktuellen Stand bringen, also 2-adrige raus 
und Schutzleiterkabel ziehen. Wobei diskussionsfähig ist, was eine 
wesentliche Änderung ist: Statt Freileitung mit Hauptverteiler im 
Obergeschoss nun Erdleitung mit Hauptverteiler im Keller ?

Wenn ein bisher privat genutztes Gebäude heute auf gewerblich umgewidmet 
wird, muss es den aktuellen Anforderungen genügen, also alle Leitungen 
raus und gegen halogenfrei ersetzen.

von Harald W. (wilhelms)


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Walter Gött schrieb:

> ich habe jetzt echt eine Weile danach gegoogelt, aber so recht doch
> nichts gefunden: Welche Lautsprecherleitung ist denn eigentlich für
> Verlegung unter Putz geeignet/gedacht?

Nun, normales (Netz-)Impu-Kabel sollte sich da durchau eignen.
Ich würde es aber beim Eintritt und Austritt aus dem Putz
zusätzlich kennzeichnen.

von Erich (Gast)


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7 mm Leerrohr gibt es
https://auprotec.com/pp-wellrohr-ungeschlitzt-m7-innen-oe-4-5mm-uv-und-hitze-bestaendig-schwarz#description

Sowieso ist 2x 2,5 qmm etwas überdimensiniert für
> seichte Berieselung hin und wieder mal

von Musik og F. (musikog_f)


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Walter Gött schrieb:
> Welche Lautsprecherleitung
Welches Signal?
- PA also "100 Vrms " oder
- RCA 1,25 Vrms für Aktive Lautsprecher oder
- < 50 V ELV vom Heimverstärker?

> Verlegung unter Putz geeignet/gedacht?
tu dir den Gefallen: Nimm ein Rohr. Die Mehrkosten für Rohr kannst du 
beim Kupfer einsparen.
Bei ELV <50 V fädele da 2*0,75 mm2 durch. Feddisch.
und ja, du kannst auch ein NYM Einputzen und es auf beiden Seiten mit in 
einer Dose abschliessen. Einsätze für Lautsprecheranschlüsse gibt es in 
allen üblichen Schalterserien. Gira hat auch 4-fach.



RCA Signal solltest du gut schirmen, besser auf balanciert umsteigen.

PA 100 Vrms - jetzt wird es einfacher, aber halt jenseits des 
Kleinspannung.

Wenn das im Rohr ist kannst du später immer noch audiophiles Schlangenöl 
reintröpfeln.
In einem Gäste-WC mit seinen harten Oberflächen in kurzen Abständen 
(womöglich noch doppelparallel) wird das nie "audiophil".
Auf der Terasse mit seiner unendlich fernen Wand dito.

von chris (Gast)


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Musik og F. schrieb:
> tu dir den Gefallen: Nimm ein Rohr. Die Mehrkosten für Rohr kannst du
> beim Kupfer einsparen.

Ja, tu das. Habe bei mir auch ein paar Leitungen fürs Surround in der 
Wand verlegt. Und wenn du eh einen Schlitz klopfen musst, dann mach den 
hald ein wenig größer damit gleich ein Rohr reinpasst. Für deine 
Anforderungen würde dann vmtl sogar 2 x 0.75 mm2 genügen, das bekommt 
man selbst in die ganz dünnen Rohre leicht rein

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> PVC Litze oder Starrdraht, CCA oder PE Isolation oder halogenfrei ?


ähm...
Lautsprecherkabel ?

von Bernd B. (berbog)


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Warum nimmst du kein NYM ?

von MaWin (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> MaWin schrieb:
>
> oder PE Isolation
>
> ähm...
> Lautsprecherkabel ?

PE steht für Polyethylen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> PE steht für Polyethylen.

und?

von interWebz (Gast)


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Falls die Anlage schon fix ist und weiterverwendet werden soll, ok.

Ansonsten würde ich mir überlegen ob Lautsprecher überhaupt noch 
leitungsgebundene Signalzuführung benötigen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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interWebz schrieb:
> Ansonsten würde ich mir überlegen ob Lautsprecher überhaupt noch
> leitungsgebundene Signalzuführung benötigen.

wer Funk kennt, nimmt was?

von loeti2 (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> interWebz schrieb:
>> Ansonsten würde ich mir überlegen ob Lautsprecher überhaupt noch
>> leitungsgebundene Signalzuführung benötigen.

Wobei man dann aber mit 16 A abgesicherte Netzleitungen stattdessen 
verlegen muß, möglichst mit eigenem sauberen Stromkreis und goldener 
Sicherung :)

von DerEgon (Gast)


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loeti2 schrieb:
> Wobei man dann aber mit 16 A abgesicherte Netzleitungen stattdessen
> verlegen muß, möglichst mit eigenem sauberen Stromkreis und goldener
> Sicherung

Schmelzsicherung. Ganz wichtig. Wegen der klangbeeinflussenden 
Induktivitäten von Automaten diesen gegenüber unbedingt zu bevorzugen.

von Kritiker (Gast)


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MaWin schrieb:
> Klar ist  dass der alkalische Putz normales PVC auf Dauer angreift,
klar ist aber auch, dass er nicht IM Putz, sondern UNTER Putz verlegen 
möchte. Die klassische Vorgehensweise bei 230V-Kabeln, nämlich Schlitz 
klopfen und verspachteln, klappt auch für Lautsprecherkabel.

von Einer (Gast)


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Kritiker schrieb:
> Schlitz
> klopfen und verspachteln, klappt auch für Lautsprecherkabel

Ebenso seit Jahrzehnten.
Koax
Telefon/Steuerleitungen
Klingeldraht
Netzwerk

alles ohne Probleme.

von Harald W. (wilhelms)


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●DesIntegrator ●. schrieb:

>> Ansonsten würde ich mir überlegen ob Lautsprecher überhaupt noch
>> leitungsgebundene Signalzuführung benötigen.
>
> wer Funk kennt, nimmt was?

Lichtfasern. :-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>
>>> Ansonsten würde ich mir überlegen ob Lautsprecher überhaupt noch
>>> leitungsgebundene Signalzuführung benötigen.
>>
>> wer Funk kennt, nimmt was?
>
> Lichtfasern. :-)

:-o

oh ja, natürlich auch das :-D

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