Hallo,
ein lokaler Energieversorger unterbreitet folgendes Angebot:
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Strom zum Festpreis? Und Haken dran.
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Anhaltend steigende Preise am Energiemarkt sind längst zur Realität geworden. Mit unseren neuen Festpreis-Stromtarifen unterstützen wir Sie dabei, Ihre Energiekosten auch langfristig im Blick zu behalten.
https://evh.de/privatkunden/strom/strom/halplus-spar-oeko-2024
Gibt es so etwas auch in anderen Regionen und was ist davon zu halten?
Das ganze läuft offensichtlich auf einen Strompreis von 48,95 ct/kWh
(oder Öko 49,78 ct/kWh) hinaus. Wettet der Versorger darauf, dass die
Preise für ihn in den nächsten zwei Jahren wieder sinken und wenn ja,
wie realistisch ist das?
Sven schrieb:> Oder der Versorger meldet dann rechtzeitig Konkurs an oder hofft auf> Hilfe aus der Politik.
Konkurs? Also bitte, warum das?
Man kann sogar in Mai 2022 noch eine kleine Dividende an die Aktionäre
ausschütten und sich im August von der Politik, oder besser vom
geschröpften Bürger "retten" lassen.
https://aktienfinder.net/dividenden-profil/Uniper-Dividende
Anscheinend sind auch in den kommenden Jahren kleine Dividendenzahlungen
vorgesehen, natürlich nicht an die edlen Retter...
Jens schrieb:> Wettet der Versorger darauf, dass die> Preise für ihn in den nächsten zwei Jahren wieder sinken und wenn ja,> wie realistisch ist das?
1. ja
2. nicht unrealistisch, der Druck auf die Politik steigt und auch bei
niedrigerem Strompreis würden die Energieerzeuger noch kostendeckend
arbeiten
Jens schrieb:> Das ganze läuft offensichtlich auf einen Strompreis von 48,95 ct/kWh> (oder Öko 49,78 ct/kWh) hinaus.
Das sind aber gesalzene Preise. Unser örtlicher Versorger macht das für
ca. 15ct/kWh billiger.
> Wettet der Versorger darauf, dass die> Preise für ihn in den nächsten zwei Jahren wieder sinken
Na zumindest wird er mit einem Gewinn rechnen, weil er nicht das
Sozialamt ist.
> und wenn ja,> wie realistisch ist das?
Das ist dem Versorger egal. Hast du folgenden Teil gelesen?
>> 3.3 Für den Strompreis gilt folgende eingeschränkte Preisgarantie:>>>> Änderungen der Preise erfolgen während der Vertragslaufzeit nur im Fall>> einer Änderung der Umsatzsteuer, der Stromsteuer, der>> Konzessionsabgaben, der Netznutzungsentgelte, der Entgelte für den>> Messstellenbetrieb, der Mehrbelastungen aus den Verpflichtungen des>> Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG), der Umlagen nach dem Erneuerbare->> Energien-Gesetz (EEG), der StromNEV-Umlage nach § 19 Abs. 2 StromNEV,>> der Offshore-Umlage nach § 17f. Abs. 5 EnWG, der Umlage zu abschaltbaren>> Lasten (AblaV) oder im Fall neu eingeführter, heute noch unbekannter>> oder noch nicht wirksamer Be- oder Entlastungen durch Abgaben, Steuern>> oder sonstige gesetzliche oder hoheitliche Auflagen, welche die>> Erzeugung, den Bezug, die Speicherung, die Fortleitung, die Netznutzung>> für oder den Vertrieb der Energie verteuern oder verbilligen. Für>> etwaige Änderungen gilt Ziffer 10 dieser Bedingungen.
11+ Möglichkeiten dir doch den Tarif zu erhöhen. Wenn diese
Möglichkeiten absolut nicht passen, dann wären sie nicht die Ersten die
notfalls den Vertrag kündigen. Auch wenn sie dazu kein Recht haben. Dann
darfst du ihnen hinterher rennen und versuchen dein Recht einzuklagen.
Was mehrere Jahre dauern kann.
Meine Meinung: Diese Garantie ist nichts wert, ich würde sie bei einer
Entscheidung ignorieren. Wenn der Preis für deine Gegend OK ist, kann
man es machen. Ansonsten nach besseren Angeboten Ausschau halten.
Jens schrieb:> Gibt es so etwas auch in anderen Regionen und was ist davon zu halten?
Ich hatte einen tollen Anbieter mit Preisgarantie 12 Monate.
Der hat mir dann einfach mitgeteilt statt 22ct auf einmal doch bitte
50ct/kWh innerhalb dieser 12 Monate.
Hab dem dann widersprochen und auf die Einhaltung des Vertrages
bestanden.
Dann hat der Anbieter trotz 12 Monaten Vertragslaufzeit einfach mich
beim Versorger abgemeldet und dann saß ich in der Ersatzversorgung.
Ich hätte jetzt zum Anwalt gehen können und notfalls vor Gericht auf die
Einhaltung bestehen können, aber wir sprechen hier von vielleicht
100-300€ "Schaden" gegenüber Grundversorgung. Und bei den heutigen
Richterinnen weißt nie was die sich einbilden urteilen zu müssen,
zuletzt will die Dame aus Gründen der Faulheit einen Vergleich, jeder
zahlt 50:50 Gericht und seinen Anwalt, dann hab ich die Mehrkosten für
den Strom, den Ärger und die ganzen Gerichtskosten...
Merke: Als Unternehmer kannst dir alles herausnehmen. Aber wehe ich
würde hergehen und sagen schöner Mobilfunkvertrag mit dem Handy für 1€
die Monatsgebühr ab dem zweiten Monat ist mir zu hoch zahl ich einfach
nicht mehr...
Hallo,
in einer Stadt nahe DO (587XX) wird der Strompreis auf 39ct/kWh zum 1.9.
angehoben. Die Stadtwerke boten Festpreis von 37,xxct/kWh für 2023 an.
Habe mir schon gedacht, dass es anderswo auch so läuft. Welche Angebote
habt Ihr noch so gekriegt?
Gruss
Hannes J. schrieb:> Das sind aber gesalzene Preise. Unser örtlicher Versorger macht das für> ca. 15ct/kWh billiger.
Die Unterschiede zwischen "ich habe einen laufenden Vertrag zu xx Euro"
zu "ich schliesse JETZT einen neuen Vertrag mit Preisgarantie zu yy Euro
ab" zu "ich zahle in der Grundversorgung aber sehr viel weniger" ist für
die allermeisten schwer verständlich.
Und das die Strompreise am einen Ende der Republik um 10-20ct höher
liegen als am anderen, war schon vor der Krise so.
Aktuell gibt es an jedem Ort Strom zu beliebig niedrigen oder hohen
Preisen, je nach aktuellem persönlichem Vertragsstand.
Oliver
Karl schrieb:> Warum schreibst du günstig in den Titel? 49ct ist das Gegenteil von> günstig. Ich zahle um die 25ct.
Für jene Sparfüchse, die bei den früher günstigen Sportmarkt-Resellern
rausgeflogen sind, kann das ein realistischer Preis sein. Für jene, die
noch bequem in Jahresverträgen aus der Vor-Ukraine-Zeit sitzen, ist das
Wucher.
Vorhersagen der Zukunft sind aber bekannt schwierig. Weshalb
Stromverträge mittlerweile ein wenig an Spekulation auf Aktienkurse und
Zinsniveaus erinnern. Erst hinterher weiss man, was man vorher hätte tun
sollen - und bläst dann stolz heraus, dass man es natürlich vorher
wusste.
Frank H. schrieb:> H. H. schrieb:>>> Rudis Bua schrieb:>>> Dann hat der Anbieter trotz 12 Monaten Vertragslaufzeit einfach mich>>> beim Versorger abgemeldet und dann saß ich in der Ersatzversorgung.>>>> https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Energie/Preiserhoehungen/start.html>> Was hat Goethe damals schon gesagt? "Grau, mein Freund, ist alle> Theorie"
So ist es.
Wurde schon bei Abschluss getäuscht, nannte sich Stadtwerke, hat aber
mit dem dort eigentlich ansässigen Grundversorger nichts am Hut.
War so eine Spekulantenbude mit zwielichtigem Geschäftsgebaren, habe
meinen Neukundenbonus bis heute nicht erhalten.
Geschäftssitz wurde nach der Aktion schon einmal geändert damit alle
Verfahren ins leere laufen.
Man kann da nur gutes Geld schlechtem hinterherwerfen. Wer da keine
Rechtsschutzversicherung hat sollte sich weitere Schritte gut überlegen,
allein die Verfahren mit der Bundesnetzagentur sind da viel zu
Arbeitsaufwand für die Formulare.
Eigentlich müsste da die Staatsanwaltschaft anklopfen und alle
einsperren, der Anbieter bewegt sich durchaus in Bereichen des
versuchten gewerbsmäßigen Betruges...
Rudis Bua schrieb:> Eigentlich müsste da die Staatsanwaltschaft anklopfen und alle> einsperren, der Anbieter bewegt sich durchaus in Bereichen des> versuchten gewerbsmäßigen Betruges...
Dafür müsste sich allerdings jemand bei der Staatsanwaltschaft melden
...
Rudis Bua schrieb:> Und bei den heutigen Richterinnen weißt nie was die sich einbilden> urteilen zu müssen, zuletzt will die Dame aus Gründen der Faulheit einen> Vergleich, jeder zahlt 50:50 Gericht und seinen Anwalt, dann hab ich die> Mehrkosten für den Strom, den Ärger und die ganzen Gerichtskosten.
Aha, bei einem 50/50 Vergleich zahlst Du also die ganzen Gerichtskosten?
Du kannst Deine Behauptungen ja sicher auch belegen. Und was hat dass
Ganze mit dem Geschlecht zu tun? Soweit ich weis verteilt sich Faulheit
ziemlich gleichmäßig auf alle Geschlechter.
Rudis Bua schrieb:> Verfahren mit der Bundesnetzagentur sind da viel zu Arbeitsaufwand für> die Formulare.
Der Faule scheint hier wohl jemand anderes zu sein. Hauptsache erst mal
gegen alle anderen gewettert und rumgemeckert. Man muss sich Verträge
eben komplett durchlesen. Aber lass mich raten, das war Dir wohl zu
anstrengend.
Unser Stromanbieter hat vor kurzem unsere monatliche Vorauszahlung sogar
gesenkt. Und das obwohl wir mehr verbraucht hatten.
mh schrieb:> Rudis Bua schrieb:>>> Eigentlich müsste da die Staatsanwaltschaft anklopfen und alle>> einsperren, der Anbieter bewegt sich durchaus in Bereichen des>> versuchten gewerbsmäßigen Betruges...>> Dafür müsste sich allerdings jemand bei der Staatsanwaltschaft melden> ...
Haben sich die Leute ja.
Mehrere Tausend Betroffene.
Aber der Ratschlag seitens Verbraucherzentrale und Staatsanwaltschaft:
man solle doch einfach einen neuen Anbieter nehmen es gäbe über
Preisvergleichsportale viele Anbieter die eh günstiger seien.
Günstigster Anbieter über besagte Portale: 40ct/kWh, Grundversorgung:
28ct/kWh.
Und es wurde darauf verwiesen dass ja grundsätzlich die
Unschuldsvermutung gelte und der werte Geschäftsführer ggf. einfach nur
einen Fehler gemacht hat und gerade wegen Corona soll man nicht so sein.
Rudis Bua schrieb:> Und es wurde darauf verwiesen dass ja grundsätzlich die> Unschuldsvermutung gelte und der werte Geschäftsführer ggf. einfach nur> einen Fehler gemacht hat und gerade wegen Corona soll man nicht so sein.
Langsam machste Dich lächerlich.
Andreas M. schrieb:> Rudis Bua schrieb:>>> Verfahren mit der Bundesnetzagentur sind da viel zu Arbeitsaufwand für>> die Formulare.>> Der Faule scheint hier wohl jemand anderes zu sein. Hauptsache erst mal> gegen alle anderen gewettert und rumgemeckert. Man muss sich Verträge> eben komplett durchlesen. Aber lass mich raten, das war Dir wohl zu> anstrengend.
Das Lesen eines Vertrages hilft dir genau was wenn sich eine Partei
nicht an selbigen hält? Ach richtig. Gar nichts.
Rudis Bua schrieb:> Wurde schon bei Abschluss getäuscht, nannte sich Stadtwerke, hat aber> mit dem dort eigentlich ansässigen Grundversorger nichts am Hut.
Richtig lesen scheint nicht so deine Stärke zu sein.
Oliver
Jens schrieb:> Wettet der Versorger darauf, dass die> Preise für ihn in den nächsten zwei Jahren wieder sinken
ja, oder er lässt wetten (Futurehandel). Finanzmarktderivate gibt es
genug.
> und wenn ja, wie realistisch ist das?
Das kommt u.a. darauf an wo du den Strom verbrauchen willst und wie
dolle es regnet und weht. Wenn Südafrika unruhiger wird und in
Australien gestreikt wird, wird selbst die Steinkohle teurer.
Lese hierzu die Bulletins der IEA.
Rudis Bua schrieb:> Aber der Ratschlag seitens Verbraucherzentrale und Staatsanwaltschaft:> man solle doch einfach einen neuen Anbieter nehmen es gäbe über> Preisvergleichsportale viele Anbieter die eh günstiger seien.
Das hat die Staatsanwaltschaft sicher nicht gesagt.
Rudis Bua schrieb:> Ich hatte einen tollen Anbieter mit Preisgarantie 12 Monate.>> Der hat mir dann einfach mitgeteilt statt 22ct auf einmal doch bitte> 50ct/kWh innerhalb dieser 12 Monate.
Da muss man noch unterscheiden zwischen "Preisgarantie" und
"Vertragslaufzeit".
Wir hatten Preisgarantie bis Ende 2022, der Vertags lief aber nur bis
31.03.2022 mit automatischer Verlängerung. Der Anbieter hat dann einfach
den Vertrag fristgerecht gekündigt und einen neuen Vertrag angeboten,
also juristisch nicht anfechtbar.
Daher sollte man sich nicht alleine auf den Begriff "Preisgarantie"
verlassen...
Hannes J. schrieb:> Das sind aber gesalzene Preise. Unser örtlicher Versorger macht das für> ca. 15ct/kWh billiger.
Das ist ein Angebot für jene, die gekündigt wurden zu einem besseren
Preis als die des Ersatzversorgers. Da ist es auch legitim eine Bindung
von 12 bis 24 Monaten zu fordern. Nach dieser Zeit kann der TO
voraussichtlich in ein weiteres Angebot wechseln oder in den
Grundversorgertarif, wenn er im Stadtgebiet wohnt.
Dieter schrieb:> Nach dieser Zeit kann der TO> voraussichtlich in ein weiteres Angebot wechseln oder in den> Grundversorgertarif, wenn er im Stadtgebiet wohnt.
Mir ist unklar, ob man wirklich den Grundversorgertarif einfordern kann.
Es scheint auch noch regionale Unterschiede zu geben, dass
Grundversorger Bestandskunden günstiger beliefern als Neukunden, die
z.B. im Ort neu gebaut haben.
Hannes J. schrieb:> Jens schrieb:>> Das ganze läuft offensichtlich auf einen Strompreis von 48,95 ct/kWh>> (oder Öko 49,78 ct/kWh) hinaus.>> Das sind aber gesalzene Preise. Unser örtlicher Versorger macht das für> ca. 15ct/kWh billiger.
Um das in Relation zu setzen, bis Ende September 22 liegt der Strompreis
hier bei ca. 29,8ct/kWh, ab da bei ca. 36,3ct/kWh.
Das ganze Konzept erinnert ein wenig an eine Art "Versicherung gegen
steigende Strompreise".
Karl schrieb:> Warum schreibst du günstig in den Titel? 49ct ist das Gegenteil von> günstig. Ich zahle um die 25ct.
"Günstig" mit Fragezeichen im Titel!
Aber wer weiß, in einem Jahr sind 48,95 ct/kWh vielleicht schon ein
Spottpreis (was ich weder hoffe, noch glaube).
Manfred schrieb:> Bestandskunden günstiger beliefern als Neukunden, die> z.B. im Ort neu gebaut haben.
Kommt darauf an, von wem Du Deinen Baustrom bezogen hast. Wenn Du den
Stromanschluss für den Baustrom bereits mit dem Grundversorger ein
Vertragsverhältnis eingegangen bist und bereits entsprechende
Willenserklärungen für den Stromanschluss und Strombezug mit diesem
vorabbesprochen hast, dann wird er Dich in der Regel aufnehmen. Ein
wirklich gutes Argument wäre, dass Du vorher permanent über viele Jahre
bei Deinem dortigen Grundversorger warst und für Dich jetzt nur der
hiesige Grundversorger in Frage käme oder wenn Dein alter Versorger auch
in diesem Gebiet erhältlich sein sollte.
Jens schrieb:> "Günstig" mit Fragezeichen im Titel!> Aber wer weiß, in einem Jahr sind 48,95 ct/kWh vielleicht schon ein> Spottpreis (was ich weder hoffe, noch glaube).
Das kann durchaus sein. Wenn der Strompreis fallen sollte, könnte es
Folgeangebote geben, d.h. wieder mit einer erneuten Bindung von 2J.
Irgendwo stand noch, dass die Stadtwerke im Falle von zusätzlichen
Gewinnen durch diese Tarive diese in den Ausbau von regenerativer
Stromerzeugung stecken wollen. Dazu wird es dann einen Tarif zwischen
diesem und den Grundversorgertarif geben. In solche werden die
Stadtwerke Dich mit erneuter 2J Bindung wechseln lassen. Nimm den Öko
49,78 ct/kWh. Vermutlich werden die Wechselangebote von einem Öko in den
anderen Öko-Tarif früher angeboten werden.