Forum: Haus & Smart Home Kühlschrank - Währmetauscher aktiv kühlen?


von Nobi (Gast)


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Lohnt sich es den schwarzen Wärmetauscher mit einem Lüfter 
(Solarbetrieb) anzublasen und Energiekosten zu sparen?

Im Betriebszustand wird der knapp über 60°C heiß.

: Verschoben durch Admin
von Bernd F. (metallfunk)


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Was würde das erreichen?
Der Kühlschrank würde minimal kürzer laufen.

Im Endefekt würden Investitionen von 100,-€ vieleicht 2,-€
Stromkosten sparen.

Machbar, aber nicht sinnvoll.

Grüße Bernd

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mit etwas Pech läuft er auch nicht kürzer weil der Hochdruck durch die 
geringere Temperatur absinkt, damit geht weniger Kältemittel durchs 
Kapillarrohr und damit sinkt die Kälteleistung. Diese einfachen 
Kreisläufe mit Kapillarrohr sind ziemlich eng auf einen optimalen 
Betriebspunkt ausgelegt.

von Onkel Hotte (Gast)


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Nobi schrieb:
> Lohnt sich es den schwarzen Wärmetauscher mit einem Lüfter
> (Solarbetrieb) anzublasen und Energiekosten zu sparen?

Nur, wenn das Milchmädchen mitrechnet. Da der Lüfter immer dann laufen 
sollte, wenn der Kompressor läuft, musst du Akkus vorhalten.Wenn Solar & 
Akku schon da sind, kann man das in Erwägung ziehen. Aber:

> Im Betriebszustand wird der knapp über 60°C heiß.

Sicher? Das ist die durchschnittliche "Wegzuck"-Temperatur und für einen 
Kondensator zuviel. Sorge mal für bessere Belüftung am Standort, z.B. 
Wandabstand, oben freier Luftabzug, bei Einbaugeräten Lüftungsgitter im 
Sockel etc.

von Thomas R. (thomasr)


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Das hat Herr Carnot schon beschrieben: der Wirkungsgrad eines 
thermischen Kreisprozesses ist umso besser, je niedriger die Differenz 
der Temperaturen ist.
Jedwede Verringerung der Kondensatortemperatur führt also immer zu einem 
besseren Wirkungsgrad.
Ob der elektrische Aufwand lohnt, hängt vom Einzelfall ab.

von MaWin (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Jedwede Verringerung der Kondensatortemperatur führt also immer zu einem
> besseren Wirkungsgrad.

Das stimmt nicht. Der Grund wurde bereits beschrieben.

von Heinz R. (heijz)


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Das lohnt sich sogar ohne Solarzelle, rein mit Netzteil
Da reicht so ein kleiner PC-Lüfter, Hautsache mehr Luftumwälzung

Ich frage mich, warum das nicht generell speziell für Einbaukühlschränke 
so gemacht wird - das bisschen Luftzug in den engen Küchenschränken...

Sobald mein Einbaukühlschrank mal raus muss, oder ein neuer rein, kommt 
da hinten ein Lüfter dran

Es bringt übrigens auch sehr viel, in den Kühlschrank eine Ventilator zu 
bauen - speziell wenn man Getränke schnell kühlen möchte

Habe ich mehrfach in Baustellenkühlschränken so umgesetzt

von Thomas R. (thomasr)


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MaWin schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Jedwede Verringerung der Kondensatortemperatur führt also immer zu einem
>> besseren Wirkungsgrad.
>
> Das stimmt nicht. Der Grund wurde bereits beschrieben.

Oha, wir müssen die Gesetze der Physik umschreiben 😂

: Bearbeitet durch User
von AtariST (Gast)


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Lässt sich doch empirisch ermitteln. Wenn man von einer konstanten 
Umgebungstemperatur ausgeht, kann man den Energieverbrauch über einen 
definierten Zeitraum erfassen. So betreibt man den Kühlschrank eine 
Woche ohne und eine Woche mit Lüfter am Kondensator und vergleicht dann 
die Ergebnisse. Für so ein Experiment würde ich auch nicht viel Geld 
investieren, das Ergebnis fände ich aber in jedem Fall interessant.

von Heinz R. (heijz)


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Da brauchst noch nicht mal groß empirisch was ermitteln - die Aussage 
von manchen oben würde bedeuten das ein Kühlschrank bei 35° AT weniger 
<Energie verbraucht als bei 15° - Unsinn

von michael_ (Gast)


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Man muss aber den Energieverbrauch des Lüfters gegenrechnen.
Aber alles nur Krümelkackerie.
Bei Butter zahle ich jede Woche 0,30EUR mehr.
Bei der Erbseneintopfbüchse zahle ich 0,80EUR mehr.
Bei der Kneipe für ein Schnitzel zahle ich 3EUR mehr.
Bei Öl 1EUR mehr.

Entweder man hat es oder man verzichtet.
Für arme Leute wird eine warme Bude und Warmwasser demnächst zu Luxus.

von Mani W. (e-doc)


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Nobi schrieb:
> Lohnt sich es den schwarzen Wärmetauscher mit einem Lüfter
> (Solarbetrieb) anzublasen und Energiekosten zu sparen?

Es lohnt sich schon, einen 5 oder 10 Watt Lüfter zu nutzen um
die Abwärme schneller weg zu bringen, vor allem bei eingebauten
Kühlschränken...

Einfach selbst austesten!

Bernd F. schrieb:
> Was würde das erreichen?
> Der Kühlschrank würde minimal kürzer laufen.
>
> Im Endefekt würden Investitionen von 100,-€ vieleicht 2,-€
> Stromkosten sparen.
>
> Machbar, aber nicht sinnvoll.

Blödsinn!

Solche Lüfter kosten nicht mal 10 Euronen...

von Frank O. (frank_o)


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Wie wäre es passiv?
Einen Kühlkörper dran bauen.

von my2ct (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> Sorge mal für bessere Belüftung am Standort, z.B.
> Wandabstand, oben freier Luftabzug, bei Einbaugeräten Lüftungsgitter im
> Sockel etc.

Bravo, du hast die Frage völlig richtig erfasst.

Ein Lüfter zählt auch dazu - es geht um den Austausch von Wärmeenergie 
zwischen Gitter und Umgebung.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Der Wirkungsgrad alleine sagt aber nichts über die Leistungsfähigkeit 
einer Kompressionskältemaschine aus. Bzw. man kann es auch anders 
formulieren, die Betrachtung, daß allein die Temperaturdifferenz über 
den Wirkungsgrad entscheidet, ignoriert sämtliche Eigenheiten der 
tatsächlichen Konstruktion und Abstimmung der praktisch ausgeführten 
Kältemaschine.

Wie ich bereits geschrieben habe, brauchen diese einfachen 
Kapillarrohrkreisläufe einen Druckunterschied, um die optimale Menge 
Kältemittel durch dieses Kapillarrohr zu drücken. Druckunterschied in 
Kältemittelkreisläufen bedeuten Temperaturunterschied und umgekehrt, die 
beiden Größen hängen direkt voneinander ab (solange sich auf beiden 
Seiten noch flüssiges sowie gasförmiges Kältemittel befindet). Bei 
deltaT gleich Null, wo man laut eurer Betrachtung den höchsten 
Wirkungsgrad erreichen würde, funktioniert so ein Kältekreislauf 
überhaupt nicht, da mangels Druckunterschied kein Kältemittel durch das 
Kapillarrohr fließt.

Noch eine Erläuterung: Wenn man den Verflüssiger sehr gut kühlt, führt 
das dazu, daß er für die Kälteleistung der praktisch ausgeführten Anlage 
viel zu groß dimensioniert ist. Seine gesamte Arbeit wird auf wenigen 
Prozent der zur Verfügung stehenden Wärmetauscherfläche erledigt, der 
Rest ist einfach ungenutzter Stauraum für flüssiges Kältemittel. Dieses 
macht dort quasi Urlaub und steht nicht zur Verdampfung im Verdampfer 
zur Verfügung. Dadurch sinkt der Saugdruck der Anlage, damit 
gleichzeitig die Verdampfungstemperatur (was euch übrigens auch gleich 
wieder die ach so tolle Temperaturdifferenz versaut) und die 
Wärmeleistung, das sind die gleichen Probleme wie bei Kältemittelmangel.

Und so verrückt wie's klingt - kommerzielle Kälteanlagen bekommen ernste 
Probleme in richtig kalten Winternächten. Der Hochdruck kann so weit 
absinken, daß die Expansionsventile nicht mehr richtig arbeiten oder die 
gesamte Kältemittelmenge sammelt sich funktionslos im Verflüssiger. 
Damit die Anlage auch dann noch funktioniert, muss die Wärmeleistung des 
Verflüssiges künstlich begrenzt werden. Entweder werden die 
Kühlventilatoren heruntergeregelt oder abgeschaltet oder es wird 
Kältemitteldampf aus dem Verdichter am Verflüssiger vorbei in den 
Kältemittelsammler geführt, wo sonst eigentlich nur flüssiges 
Kältemittel hineingehört (im Sammler muss trotz dann völlig gefülltem 
Verflüssiger noch  genug Kältemittel vorhanden sein, daß die 
Expansionsventile weiterhin mit flüssigem Kältemittel versorgt sind). 
Macht man das nicht gibts die gleichen Probleme wie bei 
Kältemittelmangel: starke Minderleistung, Vereisungsprobleme aufgrund 
der viel zu tiefen Verdampfungstemperatur und Abschaltungen wegen 
Niederdruckstörung.

Aber ihr dürft gerne jeden Scheiß glauben, den ihr wollt. In der 
heutigen Welt findet sich ja immer ein Troll, der einem die eigene 
Meinung höchstwissenschaftlich bestätigt - wenns sein muß sogar dafür, 
daß Schweine fliegen können. Ich will nur sagen mein Kühlschrank 
funktioniert einwandfrei so wie er ist und wenn ihr euch mit 
irgendwelchen Modifikationen gerne diverse Probleme oder höhere 
Stromrechnungen durch stark verlängerte Verdichterlaufzeiten ins Haus 
holen wollt - bitteschön, es sind nicht meine Probleme.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Und so verrückt wie's klingt - kommerzielle Kälteanlagen bekommen ernste
> Probleme in richtig kalten Winternächten. Der Hochdruck kann so weit
> absinken, daß die Expansionsventile nicht mehr richtig arbeiten oder die
> gesamte Kältemittelmenge sammelt sich funktionslos im Verflüssiger.
> Damit die Anlage auch dann noch funktioniert, muss die Wärmeleistung des
> Verflüssiges künstlich begrenzt werden. Entweder werden die
> Kühlventilatoren heruntergeregelt oder abgeschaltet

Von diesem Zustand ist der TE aber, so wie ich ihn verstanden habe - zur 
Zeit sehr weit entfernt.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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man halte den Wärmetauscher hinten besser regelmässig sauber.

Wenn der Kühlschrank 10 Jahre lang in der "Bucht" eingebaut ist
und man hinten nicht ran kommt, verliert der durch all den Staub
und Gespinnste dahinter an Wirkungsgrad.

Beim nächsten Küchenumbau evtl auch das mal berücksichtigen.

von Achim H. (pluto25)


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Es geht hier nicht um (schlecht) gebaute kommerzielle Anlagen sondern um 
einen Haushaltskühlschrank. Und da sind 60° wirklich zu viel am 
Verflüssiger was mit einem Lüfter sicher verbessert wird. Dennoch sollte 
heraus gefunden werden warum da 60° sind. Verschmutzt? 40°Umgebung? 
Blockierte Luftzufuhr/Ableitung?

von Udo S. (urschmitt)


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Danke Ben für die detaillierte Erklärung.

Das ist ganz interessant. Liebherr hat am Verflüssiger sogar z.T 
Wärmespeicher, um die Temperatur besser im idealen Arbeitspunkt zu 
halten:
https://blog.liebherr.com/hausgeraete/de/waermespeicher/

von Frank O. (frank_o)


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Udo S. schrieb:
> Liebherr hat am Verflüssiger sogar z.T Wärmespeicher, um die Temperatur
> besser im idealen Arbeitspunkt zu halten:

Die verbrauchen auch nur die Energie, die auf dem Typenschild steht.
Ich hatte einen von LG, der hat das Dreifache verbraucht.

von Gerald K. (geku)


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Thomas R. schrieb:

Thomas R. schrieb:
> Das hat Herr Carnot schon beschrieben: der Wirkungsgrad eines
> thermischen Kreisprozesses ist umso besser, je niedriger die Differenz
> der Temperaturen ist.
> Jedwede Verringerung der Kondensatortemperatur führt also immer zu einem
> besseren Wirkungsgrad.
> Ob der elektrische Aufwand lohnt, hängt vom Einzelfall ab.

Der Wirkungsgrad steigt mit der Temperaturdifferenz.

https://www.geogebra.org/m/tb78mjtq

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> daß Schweine fliegen können.

Ist seit 1977 nachgewiesen:

https://www.youtube.com/watch?v=rMBI9aApoik

von Jan H. (j_hansen)


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Gerald K. schrieb:
> Der Wirkungsgrad steigt mit der Temperaturdifferenz.
>
> https://www.geogebra.org/m/tb78mjtq

Da geht's um Wärme in mechanische Energie - beim Kühlschrank ist es die 
andere Richtung.

von H. H. (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>> Der Wirkungsgrad steigt mit der Temperaturdifferenz.
>>
>> https://www.geogebra.org/m/tb78mjtq
>
> Da geht's um Wärme in mechanische Energie - beim Kühlschrank ist es die
> andere Richtung.

Das ändert an den Hauptsätzen der Thermodynamik rein gar nichts.

von Heinz R. (heijz)


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Udo S. schrieb:
> Das ist ganz interessant. Liebherr hat am Verflüssiger sogar z.T
> Wärmespeicher, um die Temperatur besser im idealen Arbeitspunkt zu
> halten:

Da geht es wohl nicht um den idealen Arbeitspunkt, sondern um die Wärme 
schneller / besser wegzubekommen und dann bei ausgeschaltetem Kompressor 
weiter in den Raum abzugeben

von Karl B. (gustav)


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Heinz R. schrieb:
> Da geht es wohl nicht um den idealen Arbeitspunkt, sondern um die Wärme
> schneller / besser wegzubekommen und dann bei ausgeschaltetem Kompressor
> weiter in den Raum abzugeben

Und um zu verhindern, dass der Motor über den Motorschutz an- und 
ausgeht.
Hatte ich bei einem Kühlschrank schon mal. Der Wärmestau hinten war 
extrem. Irgendwann war der Kühlschrank dann immer aus.
Aber in schlechter belüfteten Räumen bringt das nicht viel. Die Wärme im 
Raum steigt ja auch weiter an, wenn die Wärme vom Motor schneller per 
Lüfter fortbewegt wird, gegen die der Kühlschrank dann wieder anarbeiten 
muss.

ciao
gustav

von Erich (Gast)


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Hallo Leute,
die Sache mit dem Lüfter am Kühlschrank hat vor (vielen) Jahren schon 
mal einer ausprobiert und Messungen gemacht!
Die Ersparnis war vorhanden, aber sehr gering.

https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Erfahrungsaustausch/strom_sparen_durch_luefter_am_kuehlschrank-t58388f39_bs0.html
zu finden über Suche nach:  BID = 354175

Leider hat er als Energieverbrauch die fehlerhafte Einheit "kW/h" 
verwendet, gemeint ist aber sicher kWh.
Weiter ist anzunehmen, daß er den Lüfterverbrauch mit eingerechnet hat, 
denn er schreibt ja: "Mit einem sparsameren Lüfter könnte es aber besser 
gehen."

Gruss

von Heinz R. (heijz)


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Erich schrieb:
> die Sache mit dem Lüfter am Kühlschrank hat vor (vielen) Jahren schon
> mal einer ausprobiert und Messungen gemacht!
> Die Ersparnis war vorhanden, aber sehr gering.

die Sache ist gar nicht so einfach

einen 10W-Lüfter braucht man hierfür sicher nicht, da reichen auch 2-3 
Stück mit unter 1 W

Wichtig ist das man diese seitlich etwas verschließst, so das niczht 
sofort ein "Luftkurzschluss" entsteht

von Helge (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich würde das spaßeshalber mal so probieren:

Irgendeinen Lüfter mit kleiner Leistung ausm ausgemusterten PC-Netzteil 
nehmen, die haben meist großen Luftstrom bei niedriger Druckdifferenz, 
und brauchen nur 1-2W. In solchen Netzteilen ist gleich NTC + 
Steuertransistor drin, NTC an den Rücklauf in den Kompressor. Wird der 
Rücklauf warm, geht der Lüfter an. Dann dürfte die Konvektionskühlung an 
der Grenze sein.

von Frank O. (frank_o)


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Helge schrieb:
> Ich würde das spaßeshalber mal so probieren:

Sollte man wirklich ausprobieren.
Wobei das die halbe Lösung ist.
Viel wichtiger ist, dass genug kühlere Luft nach strömen kann und die 
heißere Luft auch weg kann.
Wenn die Bedingung nicht gegeben ist, bringt der Lüfter nur wenig 
Nutzen. Er würde maßgeblich nur die Luft verwirbeln.

von Kritiker (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Das hat Herr Carnot schon beschrieben: der Wirkungsgrad eines
> thermischen Kreisprozesses ist umso besser, je niedriger die Differenz
> der Temperaturen ist.
> Jedwede Verringerung der Kondensatortemperatur führt also immer zu einem
> besseren Wirkungsgrad.

So ist es und daher sind in modernen Kühlschränken auch Ventilatoren für 
innen verbaut. Ob sich das lohnt, hängt von den Bedingungen ab: Wenn die 
Luft an sich schon schnell strömt, ist das weniger wichtig, weil die 
Kühlschrankrückwand darauf ausgelegt ist.

Aber im Sommer kann es sinnvoll sein, den anzublasen.

von Kritiker (Gast)


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Ben B. schrieb:
> funktioniert so ein Kältekreislauf
> überhaupt nicht, da mangels Druckunterschied kein Kältemittel durch das
> Kapillarrohr fließt.

Das ist völlig richtig - auch deine Überlegungen zu dem Ausfall der 
Kühlung bei Niedrigtemperatur (haben wir ja alle scon  erlebt, dass der 
Kühlschrank im Winter aussfällt).

Es geht aber nicht darum, den kompletten Betriebsbereich der Anlage zu 
verschieben, sondern nur die Kühlung im Spitzenlastfall zu unterstützen.

Alle Kühlanlagen haben einen optimalen Betriebsbereich und damit eine 
ideale Aussentemperatur, bei der

a) wenig Energie durch die Isolierung in den Kühlschrank fliesst, die 
weggekühlt werden muss
b) genug Differenz da ist, damit die Konvektion funktinoiert.

Darüber und darunter wird der WG schlecher.

Am Rand, also bei Hitze und bei Kälte ist es am Schlechtesten. Deshalb:

Bei Hitze Kühlen helfen und bei Kälte heizen helfen.

Bei meinem Auto mache ich im Winter den Kühler zu und im Sommer ein 
Zusatzgitter auf. Damit bleibt der Kühler in einem günstigeren Bereich.

Für Kühlschränke geht das auch. Die werden sogar für unterschiedliche 
Temperaturregionen und Länder anders eingestellt und dimensioniert.

von J. S. (jojos)


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hier gab es ja vor kurzem schon einen Kühlschrankverbrauchsthread, da 
hatte ich auch Diagramme gezeigt.
Akutell hat sich ein Kühlschrank auf 32 Wh eingestellt. Da würde ein 
Lüfter mit 3 W kontinuierlich schon ca. 10 % ausmachen die man erstmal 
wieder einsparen müsste. Der Kühlschrank hat da aber sein Eigenleben und 
heizt sich mit der No Defrost Heizung selber auf, um danach erstmal 
wieder mehr abkühlen zu müssen. Ich glaube nicht das man das durch einen 
Aussenlüfter großartig von aussen beeinflussen kann.

von Heinz R. (heijz)


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Frank O. schrieb:
> Wobei das die halbe Lösung ist.
> Viel wichtiger ist, dass genug kühlere Luft nach strömen kann und die
> heißere Luft auch weg kann.

In so einem Einbauschrank entsteht ein Kamineffekt

Den kannst durch einen kleinen Einbauventilator massgeblich unterstützen

von Frank O. (frank_o)


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Heinz R. schrieb:
> In so einem Einbauschrank entsteht ein Kamineffekt

Grundsätzlich ja, wenn der nicht irgendwie verbaut ist.
Das kommt leider öfter vor.
Mal, weil die Frau die Belüftungsblende hässlich findet oder oben die 
Schräge der Wand (Dachgeschoss) eine Anpassung erfordert.

von hans (Gast)


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Im Sommer fühlen sich viele Kühlschränke an den Seitenwänden und der Tür 
für meine Begriffe sehr kalt an.
Deshalb vermute ich, dass man den Wirkungsgrad auch steigern kann, indem 
man diese Flächen besser thermisch isoliert (z.B. mit Styropor oder 
Styrodur).

von Onkel Hotte (Gast)


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my2ct schrieb:
> Onkel Hotte schrieb:
>> Sorge mal für bessere Belüftung am Standort, z.B.
>> Wandabstand, oben freier Luftabzug, bei Einbaugeräten Lüftungsgitter im
>> Sockel etc.
>
> Bravo, du hast die Frage völlig richtig erfasst.

Bravo, du hast leider den wesentlichen Teil im Zitat weggelassen:

>> Das ist die durchschnittliche "Wegzuck"-Temperatur und für einen
>> Kondensator zuviel.

...bezogen auf die 60°C.

> Ein Lüfter zählt auch dazu - es geht um den Austausch von Wärmeenergie
> zwischen Gitter und Umgebung.

Sag' blos. Natürlich kann ein Lüfter helfen, aber 60°C sind zuviel. 
Also erstmal passiv für ordentlichen Luftaustausch sorgen, danach kann 
man dann mit Lüftern basteln.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Frage ist - wo hast Du die 60°C gemessen? Direkt nach dem Verdichter 
kann das normal sein, daß man sich an dem Rohr die Finger verbrennt, 
weil da nämlich überhitzter Kältemitteldampf rauskommt. Das Zeug kühlt 
nämlich nicht nur den Innenraum des Kühlschranks, sondern auch den Motor 
des gekapselten Verdichters, was sich entsprechender Überhitzung 
bemerkbar macht. Die Verflüssigungstemperatur ist die, die sich über die 
größte Fläche des Verflüssigers einstellt, in diesem Bereich kondensiert 
das Kältemittel. Ganz am Ende der Rohrschlange kanns sein, daß das 
Kältemittel bereits komplett flüssig ist, dort tritt dann Unterkühlung 
auf, sprich die Temperatur des flüssigen Kältemittels sinkt unter die 
Verflüssigungstemperatur.

Es gibt auch bereits seit einiger Zeit Kühlschränke, wo der Verflüssiger 
mit im Gehäuse eingeschäumt ist. Es scheint also nicht besonders 
schädlich zu sein, wenn dieser keine besonders gute Kühlung erfährt. Die 
Leistungszahl so kleiner Kältemittelkreisläufe ist sowieso eher 
schlecht, vor allem bei Tiefkühlung. Es müssen so ungefähr 250..300W 
weg, große Kühlschränke schaffen vielleicht 400W Wärmeabgabe. Mehr ist 
das nicht.

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