Forum: Haus & Smart Home Ortsfeste Aufputzsteckdose welche Kabelart zum anschließen?


von Marcel (Gast)


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Guten Abend zusammen,

ich hatte heute morgen ein Gespräch mit einem Arbeitskollegen und zwar 
sollte in einem Raum eine 16A CEE Wandsteckdose sowie eine 
Schukosteckdose (Busch-Jaeger 20/2 EW-53) zusätzlich eingebaut werden.

Also beide Steckdosen werden auf dem Putz montiert. Das Kabel von der 
Steckdose zur Unterverteilung läuft teils in einem Leerrohr und teils 
auf einer Kabelpritsche.

Mein Kollege wollte es mit flexiblen Kabel anschließen ich habe mich 
aber mit Starren Kabel durchgesetzt. So hab ichs halt damals gelernt. 
Aber die Frage ist warum?! Ich habe nun schon seit ner Stunde versucht 
herauszufinden ob man solche Dosen so Starr anschließen MUSS! oder ob 
man auch Flexible Kabel nehmen könnte.

Aber ich habe nichts dazu gefunden.

- Die DIN VDE 0100-520 Errichten von Niederspannungsanlagen
sowie
- Die DIN VDE 0620-1 Stecker und Steckdosen für den Hausgebrauch und 
ähnliche Anwendungen (Teil 1: Allgemeine Anforderungen an ortsfeste 
Steckdosen)
scheint sich zumindest damit zu Beschäftigen.

Welches Kabel würdet ihr nehmen? Kennt ihr vielleicht die DIN-Norm dazu 
wo so etwas steht? Wie macht Ihr das?

: Verschoben durch Moderator
von Sorbit (Gast)


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Flexiblem, starrem…

Ich würde mich für starres entscheiden, wie Du.
Sicher gibt’s ne VDE Vorschrift dazu.
Die technischen Hintergründe sind klar.

von Andrew T. (marsufant)


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Schau einfach auf der Busch Jäger Webseite, welcher Typ da für deinen 
Steckdosen -Typ eingetragen ist

Genau dafür gibt's so ein Datenblatt.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Marcel schrieb:
> ob man solche Dosen so Starr anschließen MUSS!

Nein.

Aber Litzenleitungen sind klassischerweise teurer und korrodieren 
leichter.

In Spanien ist trotzdem Litze Vorschrift.

Erfordert der Stecker an seinem Anschluss Starrdraht, kann man durch 
eine gasdicht verpresste Aderendhulse aus der Litze einen (etwas 
dickeren) Starrdraht machen.

Und in Verteilungen setzt man auch zunehmend auf Litze statt Starrdraht, 
obwohl die vorkonfektionierten Litzen VIEL teurer sind.

von Manfred (Gast)


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MaWin schrieb:
> Und in Verteilungen setzt man auch zunehmend auf Litze statt Starrdraht,
> obwohl die vorkonfektionierten Litzen VIEL teurer sind.

"Zunehmend"?

Die Verteilung in meinem Haus habe ich ca. 1995 gebaut, mit einem 
Bekannten, der beruflich Industrieanlagen installiert. Da sind alle 
Brücken zwischen den Reihen als Litze mit Kabelschuh ausgeführt, scheint 
also schon vor 30 Jahren üblich gewesen zu sein.

von Niemand (Gast)


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Manfred schrieb:
> Die Verteilung in meinem Haus habe ich ca. 1995 gebaut, mit einem
> Bekannten, der beruflich Industrieanlagen installiert.

Haus-Installation versus Industrie-Anlagen, dämmert´s nicht mal langsam?
1995 im 5. Jahr des Wiederaufbaus der NBL war die Telekom schon länger 
im Begriff das fehlende u. teure CU-Kabel im Boden durch Glas zu 
ersetzen oder besser abzulösen. Da hast du sicher Glück gehabt deswegen 
noch Cu-Litze bekommen zu haben. ;-)
Wenn die damals so stur wie dein Ind-Eli gewesen wären, und alle Orts- 
wie Fernkabel noch in alter CU-Technik gebaut hätten, wäre nix mehr für 
die restliche DE-Welt übrig gewesen oder vllt. sau teuer geworden.

Festinstallationen im Haus-/ WhngsBau wie Industrie werden grundsätzlich 
in Starr-Draht ausgeführt, es gibt ja nicht mal andere Tabellen dafür, 
und der Kabelmantel hat auch ganz andere Eigenschaften als bei flex. 
Kabel, vom Preis ganz zu schweigen. Jedes Aderende noch mit ner Hülse 
verpressen, der Bauleiter hätte dich vom Projekt geschmissen mit der 
Vorstellung, Material zu teuer u. die Verarbeitung auch noch mal zu viel 
Zeit dazu.

von Mani W. (e-doc)


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Marcel schrieb:
> Also beide Steckdosen werden auf dem Putz montiert. Das Kabel von der
> Steckdose zur Unterverteilung läuft teils in einem Leerrohr und teils
> auf einer Kabelpritsche.

Wenn Du da starre Leitungen in den Kabeln hast, dann wirst Du nicht
glücklich bei der Montage, vor allem wenn es sich um -zig Meter 
handelt...

Nicht umsonst gibt es dazu Federdrahtklemmen, Kabelschuhe und
Aderendhülsen...

von Musik og F. (musikog_f)


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Litze kostet mehr Geld. Warum sollte man mehr Geld ausgeben als 
notwendig?
Litze bekommt man nicht so sauber gearbeitet. Die ist halt beweglicher.
Du darfst auch seidenisolierte Silberlitzen fleinstgliedrig nehmen, wenn 
du die im Rohr einziehst. Dein Geld.

Wenn du eine Kombisteckdose CEE+Schuko nimmst, dann sparst du noch mal 
einen Haufen Arbeit und ein wenig Material.

von Karnutsch Oskar Alois (Gast)


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Niemand schrieb:
> Manfred schrieb:
>
>> Die Verteilung in meinem Haus habe ich ca. 1995 gebaut, mit einem
>> Bekannten, der beruflich Industrieanlagen installiert.
>
> Haus-Installation versus Industrie-Anlagen, dämmert´s nicht mal langsam?
> 1995 im 5. Jahr des Wiederaufbaus der NBL war die Telekom schon länger
> im Begriff das fehlende u. teure CU-Kabel im Boden durch Glas zu
> ersetzen oder besser abzulösen. Da hast du sicher Glück gehabt deswegen
> noch Cu-Litze bekommen zu haben. ;-)
> Wenn die damals so stur wie dein Ind-Eli gewesen wären, und alle Orts-
> wie Fernkabel noch in alter CU-Technik gebaut hätten, wäre nix mehr für
> die restliche DE-Welt übrig gewesen oder vllt. sau teuer geworden.
> Festinstallationen im Haus-/ WhngsBau wie Industrie werden grundsätzlich
> in Starr-Draht ausgeführt, es gibt ja nicht mal andere Tabellen dafür,
> und der Kabelmantel hat auch ganz andere Eigenschaften als bei flex.
> Kabel, vom Preis ganz zu schweigen. Jedes Aderende noch mit ner Hülse
> verpressen, der Bauleiter hätte dich vom Projekt geschmissen mit der
> Vorstellung, Material zu teuer u. die Verarbeitung auch noch mal zu viel
> Zeit dazu.

Kann der ganzen Diskussion nicht so genau folgen...Bei uns in italien 
dürfen Keine! Starren Leiter verlegt werden, weder im privaten noch im 
Industrie Bereich. Außerdem darf kein spannungsführendes (>54 V)Kabel o 
hne Schutzrohr verlegt werden
Bin gerade in Potsdam im Urlaub, was ich da so an Elektro installationen 
(Altbau) sehen kann.. Man würde bei uns wahrscheinlich im Gefängnis 
landen. Soweit zum rückständigen Italien. (die Normen sind im CEI 
Verzeichnis nachzulesen)
Grüße aus Suedtirol

von Sammler (Gast)


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Foren sind zum besprechen da und hier ist eine deutsche Webseite aus dem 
schönen Tirol:

https://www.handelskammer.bz.it/de/dienstleistungen/marktregelung/produktsicherheit-und-ce-markierung/verantwortung/technische-normen

Laut der Webseite ist die Einhaltung der CEI-Norm Comitato 
Elettrotecnico Italiano ist auch im Südtirol nicht zwingend 
erforderlich.

Die Einhaltung von harmonisierten Normen, deren Fundstellen im Amtsblatt 
der Europäischen Union veröffentlicht worden sind, begründen eine 
Sicherheitsvermutung

von Oskar K. (karoso)


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Sammler schrieb:
> Foren sind zum besprechen da und hier ist eine deutsche Webseite aus dem
> schönen Tirol:
>
> 
https://www.handelskammer.bz.it/de/dienstleistungen/marktregelung/produktsicherheit-und-ce-markierung/verantwortung/technische-normen
>
> Laut der Webseite ist die Einhaltung der CEI-Norm Comitato
> Elettrotecnico Italiano ist auch im Südtirol nicht zwingend
> erforderlich.
>
> Die Einhaltung von harmonisierten Normen, deren Fundstellen im Amtsblatt
> der Europäischen Union veröffentlicht worden sind, begründen eine
> *Sicherheitsvermutung*

Da kannst du recht haben, allerdings werden diese Normen eingehalten, 
speziell bei öffentlichen Aufträgen und in der Industrie.

von MaWin (Gast)


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Karnutsch Oskar Alois schrieb:
> Kann der ganzen Diskussion nicht so genau folgen...Bei uns in italien

Nun,
Du kannst ihr vielleicht leichter folgen, wenn du sie aus deutscher 
Sicht betrachtest.

Es GIBT hier im Baumarkt etc. schlicht keine unterputzgeeignete 
Litzenleitung wie H07Z-K oder RV/U-1000 R2V.

Und Leerrohre für Elektrokabel: lieber reisst man hier alle 30 Jahre die 
Bude komplett auf, denn wir sind ARM (keine 50% Eigenheimquote), da kann 
man sich nachhaltigen Luxus nicht leisten. Hier wollen die meisten nicht 
mal ihren Netzwerkkabeln und KNX Leitungen ein Leerrohr spendieren.

von Oskar K. (karoso)


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MaWin schrieb:
> Karnutsch Oskar Alois schrieb:
>
>> Kann der ganzen Diskussion nicht so genau folgen...Bei uns in italien
>
> Nun,
> Du kannst ihr vielleicht leichter folgen, wenn du sie aus deutscher
> Sicht betrachtest.
> Es GIBT hier im Baumarkt etc. schlicht keine unterputzgeeignete
> Litzenleitung wie H07Z-K oder RV/U-1000 R2V.
> Und Leerrohre für Elektrokabel: lieber reisst man hier alle 30 Jahre die
> Bude komplett auf, denn wir sind ARM (keine 50% Eigenheimquote), da kann
> man sich nachhaltigen Luxus nicht leisten. Hier wollen die meisten nicht
> mal ihren Netzwerkkabeln und KNX Leitungen ein Leerrohr spendieren.

Kann dir folgen... Gehört zwar nicht hierher,aber wenn man von 
nachhaltigem bauen spricht ist mir aufgefallen dass in Deutschland alle 
Fenster und Türen direkt eingeputzt werden, womit ein späterer Austausch 
aufwendig wird. Bei uns werden sogenannte Blindstöcke eingemauert und 
die Fenster bzw Türen zuletzt darüber "geschoben". Austausch ist dann 
später ohne Maurerarbeiten problemlos möglich.

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