Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Hochdruckreiniger "Überströmer" reparieren


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

ich hab mal wieder eine kniffelige Reparatur-AUfgabe:

Ein Hochdruckreiniger Herkules HC160 (Bauhaus) ist defekt. Und zwar ist 
am "Überströmer" die Kunststoff-Hülse gerissen.

Zur Funktion:

Das Bild zeigt den Auslauf des Hochdruckreinigers. Bei dem weißen Teil 
handelt es sich um die Führungs-Hülse für ein "Stäbchen", welches durch 
den Druck einen angeflanschten Mikro-Taster betätigt (Öffner).

Ist der Druck (140 bar?) groß genug, ist das Stäbchen komplett raus 
gefahren, und betätigt den Taster, welcher wiederum den Kompressormotor 
ausschaltet.

Sinkt der Druck unter (100 bar?), dann geht das Stäbchen genügend weit 
zurück, das der Taster nun wieder schließt, und den Kompressor damit 
einschaltet.

Irgendwo da drin bei dem beweglichen Stäbchen ist auch noch eine Feder 
verbaut, die hab ich jetzt mal draussen gelassen beim Foto. Diese Feder 
schiebt das Stäbchen im Ruhezustand wieder zurück, so dass der Taster 
direkt betätigt ist und anspringt, wenn man den HDR bestromt.

Wie man sieht, ist die Kunststoff Hülse gerissen. Möglicherweise 
dadurch, das das Stäbchen immer schwergängiger wurde. Dem Vernehmen nach 
hatte der HDR auch nur ganz selten abgeschaltet.

-------

Nun zur Reparatur.

Neubeschaffung lohnt sich nicht - Bauhaus kann oder will mir keinen 
Hersteller ihrer "Hausmarke" nennen. Laut einem HDR Fachbetrieb sind 
diese Überströmer selbst innerhalb eines Herstellers unterschiedlich von 
Modell zu Modell. Und selbst wenn es bekannt wäre, dann wäre das 
Ersatzteil übel teuer. Bleibt also nur: hau weg in den Schrott. Das 
behagt mir nicht, und ich möchte mich zumindest mal an eine Reparatur 
versuchen.

Mein Reparatur-Ansatz: die Überwurfmutter wird ein klein bischen innen 
abgetragen. Über das Kunststoffteil wird eine Hülse gesteckt. Diese 
müsste nach aussen gebördelt sein, damit sie von der Ü-Mutter gehalten 
wird.

Das ganze wird aufgepresst und/oder noch irgendwie verklebt.

Das Teil müsste dann in etwa so aussehen:
https://www.oesen24.de/oesen-fuer-textilien/100-x-selbstlochende-oesen-mit-langem-schaft-ca-9-0-mm-und-scheibe-rostfrei-fuer-oesenpressen-und-einschlagwerkzeuge/a-306

exakte Masse: 10 mm Innen-durchmesser, 5 mm Höhe.

Vielleicht hat ja jemand eine bessere brilliate Idee?

Vielleicht hat ja auch jemand ein passendes "Ersatzteil" in seiner 
Mechanik-Kram-Dose?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Wegstaben V. schrieb:
> Mein Reparatur-Ansatz:

Einfach mal gucken, warum es schwer geht. Oxidschicht am Stäbchen und 
Dreck und Kalk und am O-Ring der das Stäbchen abdichtet macht es 
schwergängig. Säubern, fetten, neuer O-Ring, geht wieder, denn undicht 
ist ja wohl nicht das Problem.

Das Kunststoff-Teil auf der Drehbank aus Messing mit einer Doppelnut für 
O-Ringe neu fertigen, damit es ewig hält ?

Einen fertigen Druckschalter an das Gewinde der Überwurfmutter 
anflanschen ?

Das Kunststoffteil als 3d-Druckteil im Stereolithographieverfahren 
anfertigen (lassen), Loch und Gewinde aber sauber bohren ?

Ja, ich habe gestern auch ein Kunststoffteil mit Langsriss durch eine 
drumgeklebte Edelstahl-Überwurfhülse stabilisiert.

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Das Ding ist auf Kante, sonst wär die Hülse nicht gerissen. War die 
Stahlfeder arg rostig?

Ich würde in de auf Kleinanzeigen schauen oder in at auf willhaben nach 
einem mit anderem Defekt. Beispiel 
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/herkules-hd140tr-hochdruckreiniger/2092025268-84-2829

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Einfach mal gucken, warum es schwer geht. Oxidschicht am Stäbchen und
> Dreck und Kalk und am O-Ring der das Stäbchen abdichtet macht es
> schwergängig. Säubern, fetten, neuer O-Ring, geht wieder,

naja, das mit dem schwergängig war jetzt meine kleinere Sorge

MaWin schrieb:
> denn undicht ist ja wohl nicht das Problem.

Doch, aus dem Längsriss spritzt es ordentlich raus. So stark, das alles 
im HDR absäuft, und der Schalter nie wieder zum schalten kommt (Druck 
nicht erreicht wird)

Helge schrieb:
> Das Ding ist auf Kante, sonst wär die Hülse nicht gerissen.

naja, wenn das Stäbchen nie schaltet (weil alles mächtig schwergängig 
ist), dann pumpt halt der Kompressor "bis Anschlag". das ..160.. in der 
Typennummer lässt auf einen Druck von 160 Bar schließen. Das ist schon 
irgendwie mächtig viel. Und dabei einer Hülsenwand von vielleicht 1,5 mm 
.. das ist nicht viel wenn das auf zu viel Druck aufgeblasen wird.

MaWin schrieb:
> Einen fertigen Druckschalter an das Gewinde der Überwurfmutter
> anflanschen ?

mal schnell gegoogelt: Die gängigen Schalter kommen nicht auf den Druck 
von 120 .. 140 bar, eher 1-10 bar

MaWin schrieb:
> Das Kunststoff-Teil auf der Drehbank aus Messing mit einer Doppelnut für
> O-Ringe neu fertigen, damit es ewig hält ?

wäre ja nicht schlecht, aber leider hab ich keine Drehbank.


Helge schrieb:
> War die Stahlfeder arg rostig?

Keinesfalls. Sie hängt ja m.E. sogar im Wasserkreis, daher ist sie wohl 
aus Edelstahl.

MaWin schrieb:
> Ja, ich habe gestern auch ein Kunststoffteil mit Langsriss durch eine
> drumgeklebte Edelstahl-Überwurfhülse stabilisiert.

Das ist ja auch mein Ansatz. Mit etwas in der Form einer Niete hab ich 
ja durch die Bördelung noch etwas mehr mechanische Stabilität gegen 
"verrutschen"

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (bullshit-bingo)


Lesenswert?

Das ist ziemlich sicher PE oder PP. Da wird mit Kleben wenig möglich 
sein.

Ich würde AUF die Mutter einen Zylinder auflöten (reicht ggf. auch 
weich), dessen Innendurchmesser so knapp ist, daß man ihn kaum über das 
gerissene Kunststoffteil bekommt. Evtl. im heißen Zustand aufschrauben. 
Besser wäre dasselbe natürlich mit O-Ring an der passenden Stelle.
Meist geht es aber nicht um ein paar letzte Tropfen, sondern nur darum, 
daß das Wasser nicht mehr nur so rausschießt. Dafür sollte es reichen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Wegstaben V. schrieb:
> MaWin schrieb:
>
>> Einen fertigen Druckschalter an das Gewinde der Überwurfmutter
>> anflanschen ?
>
> mal schnell gegoogelt: Die gängigen Schalter kommen nicht auf den Druck
> von 120 .. 140 bar, eher 1-10 bar

http://www.layher-ag.de/de/produkte/druckschalter.html

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Einen fertigen Druckschalter an das Gewinde der Überwurfmutter
> anflanschen ?

Nur einen Druckschalter anbauen wird nicht fumktionieren, da das Wasser 
vor dem Schalten gestopt oder den eben defekten Überströmer in den 
Ansaugtrakt zurückgeführt werden muss. Sonst gibts übelste Druckschläge 
die an anderer Stelle Zerstörungen anrichten.
Daher benötigt er einen Überströmer bzw woanders auch Unloader genannt.
So einen zum Beispiel: 
https://www.mersch-reinigungstechnik.de/product/kraenzle-unloader-ulh-250-kugelrueckschlag-eingang-38ig-ausgang-38ig/
Ob der passt kann ich nicht sagen. Ein Druckschalter kommt erst danach.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

#7171619:
> MaWin schrieb:

Und wieder ein Psychopath, der seinen Namen nicht kennt!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.