Hallo, angenommen ich habe folgende Schaltung (siehe Bild). Wenn an L und Netzspannung anliegt, kann man dann die Punkte A - E Berühren, ohne einen Stromschlag zu bekommen? Schließlich sind ja die Widerstände R4 und R5 so dimensioniert, dass der maximale Berührungsstrom ca. 70µA beträgt. Ich bin mir bewusst, dass man hier wahrscheinlich nicht von echter galvanischer Trennung sprechen kann. Die Frage ist eher auf den Sicherheitsaspekt bezogen.
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Theoretisch, praktisch oder laut Norm? Theoretisch sollte es in Ordnung sein. Meiner Rechnung nach fließen zwar bis zu 110 µA Spitzenstrom (357 V / 3300 kΩ), aber auch das sollte unkritisch sein. Praktisch müsste man mindestens aufpassen, dass die Widerstände nicht durch irgendwas überbrückt werden können und dass auch im Fehlerfall der Widerstandswert nicht kleiner wird. Zur Norm schreibe ich nichts, weil ich mich da nicht auskenne. Privat, unter kontrollierten Bedingungen, würde ich sowas vielleicht unter Umständen noch so machen. Bei einem Produkt, das andere benutzen, nur, wenn ich sicher bin, dass das normgerecht ist.
Samuel L. schrieb: > angenommen ich habe folgende Schaltung (siehe Bild). Wenn an L und > Netzspannung anliegt, kann man dann die Punkte A - E Berühren, ohne > einen Stromschlag bekommen? Ja, wenn R3 und R4 ausreichend spannungsfest sind, das heiß auch gegen transiente Spannungen aus dem Netz von bis zu 4-5kV. > Schließlich sind ja die Widerstände R4 und > R5 so dimensioniert, dass der maximale Berührungsstrom ca. 70µA beträgt. Stimmt. > Ich bin mir bewusst, dass man hier wahrscheinlich nicht von echter > galvanischer Trennung sprechen kann. Dann tu es auch nicht, auch nicht in Anführungszeichen. Es ist schlicht eine hochohmige Messung. Aber wenn, dann bitte richtig! Nimm einen OPV und bau damit einen klassischen Differenzverstärker. Dann wird das was. > Die Frage ist eher auf den > Sicherheitsaspekt bezogen. Siehe oben. Jeder Phasenprüfer funktioniert genau so, sogar deutlich niederohmiger. Das ist meist eine 100V Glimmlampe mit 270k in Reihe drin, mach um die 800uA Spitzenstrom, Effektiv deutlich weniger.
Auf Spannungsfestigkeit R4 , R5 achten. Besser gleich je zwei in Serie schalten (je 1M5 oder 1M5+1M8).
Samuel L. schrieb: > Wenn an L und Netzspannung anliegt, kann man dann die Punkte A - E > Berühren, ohne einen Stromschlag zu bekommen? Es gibt genug Leute, die sich immer wieder über das Kribbeln beim Berühren von manchen Laptops mit Schaltnetzteil beschweren - alles eine Frage der Toleranzschwelle.
Das Stichwort aus der Norm ist "Schutz durch Schutzimpedanz" Unbedingt so auslegen/bauen, das bei Defekt von einem Bauteil die Trennung nicht aufgehoben wird!
Millionen differentielle Tastköpfe funktionieren genau so. Bei denen wird aber deutlicher Aufwand getrieben bzgl. Spannugsfestigkeit der Vorwiderstände. Also mindestens zwei oder drei hochspannungsfeste Widerstände in Reihe, gegebenenfalls mit Isolationsfräsungen dazwischen.
Es spricht nichts dagegen sowas aufzubauen, sofern Sicherheitswiderstände verwendet werden. Hat man früher bei TV-Geräten nicht anders gemacht. Siehe Bild.
Bei floating ground mißt der ADC irgendwas, aber nicht die Netzspannung. Bei GND an PE anders dimensionieren.
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