Hallo! Ich hatte mir auch einmal das Pollin Sortiment mit Vogt Übertrager 545 42 053 00 bestellt und nun zwei Netzteile gebaut. Einmal klassisch mit dem STR58041 ohne PFC und einmal diskret mit PFC und Saugkreis. Beide Netzteile sind recht gutmütig und stabil. Die Regelung ist bei beiden ähnlich, weshalb ich das DIskrete näher erklären möchte. Das Netzteil arbeitet im Sperrschwingerprizip, welche die Frequenz Lastabhängig regelt. Der Schalttransistor ist ein MOSFET TSM60NB190CF und zeichnet sich durch seinen kleinen D-S-Widerstand und hoher Stromstärke die der schalten aus. Trotzdem ist eine Überstromsicherund am Source eingebaut. R3 und C14 verhindern ein unkontrolliertes Schwingen der Schaltung durch Stromspitzen. Angeworfen wird das Netzteil mit R2, welcher an +340V hängt. Ist der Anlauf soweit vollbracht, übernimmt die Hilfswicklung zusammen mit R5 und C15 das Ruder. Die Zenerdiode D10 scützt das Gate des MOSFETs vor Überspannung. Um Überschwinger und große Störungen zu verhindern, dient das Snubber-Glied D9, R1, C13 und die beiden 100V-Varistoren V1 und V2. Die Spannungsregelung geschiet, anders als bei vielen modernen Netzteilen, ohne Optokoppler. Das macht auch die Hilfswicklung zusammen mit den 3 Transistoren und dem Poti. Mit dem Poti kann man die Ausgangsspannungen justieren. Dank des Ferritmaterials des Vogt-Übertragers kann man bis zu 40W aus dem Netzteil ziehen. Laut Norm, muss nun bei Netzteilen mit >20W eine PFC mit eingebaut werden. Hier nutze ich die Energie der Primärwicklung aus und kopple diese über C18 an eine Speicherdrossel, welche mir zusammen mit D13, C17 und R13 auch gleich die Spannung erhöht. Dieser Effekt macht sich nur unter Last bemerkbar. Im Leerlauf liegen am Elko 305V an. Damit keine Störfrequenz ins Netz zurückgekoppelt werden, dient der Saugkreis mit R14, R15, C19, C20 und L5. Die Sperrfreuenz liegt bei 30kHz. Vor dem Gleichrichter liegen nur noch standardmäßig nurnoch NTC, Filter etc an. Auch der Ausgang sekundärseitig ist eher Standard und eher für Röhrenprojekte ausgelegt. Der Aufbau ist auf einer Lochrasterplatine. Nicht für den Dauerbetrieb, aber für Testzwecke geeignet. Für etwas mehr Sicherheit empfehle ich eine geätzte Platine und gute Lüftung. ABer, manchmal kann man einiges aus den Sortimenten brauchen. Oberwohles ein Lochrasteraufbau ist, sind bis jetzt keine Störungen aufgetreten. Weder in Radios noch im WLAN. Man muss halt nur sauber arbeiten, dann knallt auch nix. Viel Spaß beim Nachbau.
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Verschoben durch Moderator
Hübsch, primärgetaktete Schaltnetzteile auf Lochraster, schön zu sehen, dass das funktioniert. Wer EMV Probleme hat, kann sich ja eine Platine machen.
Ich würde an den relevanten Isolationsstellen die unbenutzten Lötaugen entfernen. Geht mit einem Bohrer in einem Reibahlenheft. Auf der zweiten Platinenunterseite ist ja irgendein weißes Geschmadder untergebracht, oder ist da herumgeschliffen worden?
Sehr schön, man könnte noch die einzelne Lötpunkte zwischen Primärkreis und Sekundärkreis entfernen für eine bessere Isolation. EMV-mässig sieht das ganze jetzt nicht soo unvernünftig aus, da wirste keine grössere Probleme haben. Notfalls die Sekundär-dioden für die 'hochstrom'- Wicklungen noch mal RC-Snubber verpassen um diese zu entstören. Auch D3 und D4 können störanfällig sein wegen der hohe Sperrspannung. Ich sehe dass die Sekundär-Masse mit PE verbunden worden ist, mit Absicht ? traust du die Isolation von den Vogt-Trafos nicht ? Ich kenne diese Trafos aus dem Pollin-Sortiment, habe selber welche, sehen aber nicht schlecht aus im Bezug auf Kriechstrecken. Die 600V Sperrspannung kann etwas niedrig sein, aber mit avalanche-Mosfets wird das auch nicht direkt destruktiv. 650V typen hätten da etwas mehr 'Luft'. Wie gut ist eigentlich die Kopplung zwischen den primäre Hilfswicklung und die Sekundärwicklung ? desto schlechter, desto schlechter das Lastverhalten vom Spannungsregler.
Starkstromkupferwurm schrieb: > Sehr schön, man könnte noch die einzelne Lötpunkte zwischen Primärkreis > und Sekundärkreis entfernen für eine bessere Isolation. Guckst du, https://www.mikrocontroller.net/attachment/568172/Loetseite.jpg Hat er doch.
Nicht auf dem ersten Bild im Openingspost. https://www.mikrocontroller.net/attachment/568164/Loetseite.jpg Das Zweite von der Unterseite habe ich nicht gesehen gehabt. Also alles gut :-)
Starkstromkupferwurm schrieb: > Sehr schön, man könnte noch die einzelne Lötpunkte zwischen > Primärkreis > und Sekundärkreis entfernen für eine bessere Isolation. > Erfolgte bereits. Man will ja keine Überschläge haben. > EMV-mässig sieht das ganze jetzt nicht soo unvernünftig aus, da wirste > keine grössere Probleme haben. Notfalls die Sekundär-dioden für die > 'hochstrom'- Wicklungen noch mal RC-Snubber verpassen um diese zu > entstören. Auch D3 und D4 können störanfällig sein wegen der hohe > Sperrspannung. > Mal sehen ob ich die 100p 1KV Kondensatoren mit 22R-Widerstand noch unterkriege. > Ich sehe dass die Sekundär-Masse mit PE verbunden worden ist, mit > Absicht ? traust du die Isolation von den Vogt-Trafos nicht ? > Alte Angewohnheit von früher, ich weiß das es nicht notwendig wäre. Den VOGT-Trafo traue ich übrigens mehr als meinen Handyladegerät ;) > Ich kenne diese Trafos aus dem Pollin-Sortiment, habe selber welche, > sehen aber nicht schlecht aus im Bezug auf Kriechstrecken. > Da stimme ich dir voll zu. > Die 600V Sperrspannung kann etwas niedrig sein, aber mit > avalanche-Mosfets wird das auch nicht direkt destruktiv. 650V typen > hätten da etwas mehr 'Luft'. > Das stimmt. Es gäbe auch 800V-Typen bei mir, aber der MOSFET war halt schon am Kühlblech drauf. Deshalb die 2 schnellen Varistoren am Drainanschluß. > Wie gut ist eigentlich die Kopplung zwischen den primäre Hilfswicklung > und die Sekundärwicklung ? desto schlechter, desto schlechter das > Lastverhalten vom Spannungsregler. Sehr gut. Die Wicklungen sind gut aufgeteilt.
Respekt ! Vielen Dank für die Beschreibung, das war sehr lehrreich (bisher habe ich mich um Selbstbauschaltnetzteile immer gedrückt und werde das wohl auch weiterhin tun, aber schön das mal so aufgedröselt zu sehen)
Hallo! Im Zusammenhang mit diesem interessanten Projekt habe ich mal meinen Bestand an Pollin-Übertrager durchforstet und noch weitere Typen gefunden, wo mir allerdings die techn. Daten fehlen und damit deren sinnvolle Weiterverwendung stockt. Diese sind: 545 42 053 20 545 08 060 00 und 545 48 029 00 Kann mir dazu jemand die benötigten Angaben machen? Ingo
Ohne Artikelnummer von Pollin finde ich die Transformatoren da nicht.
Alex Fuchs schrieb: > Das stimmt. Es gäbe auch 800V-Typen bei mir, aber der MOSFET war halt > schon am Kühlblech drauf. Deshalb die 2 schnellen Varistoren am > Drainanschluß. Für einen unbeobachteten Betrieb sicher die bessere Wahl. Die Drain-Peak-Spannung setzt sich aus 3 Komponenten zusammen: Spannung am primär sieb-Elko + Reflektierte Spannung am Primärwicklung + Überschwinger durch im primäre Streu-Induktivität gespeicherte Energie. Also bei 340 Volt und eine angenommene reflektierte Spannung von 100 Volt sind das 440 Volt, dann bleiben noch ca. 160 Volt übrig für die Peak-Spannung aus der Streuinduktivität. Sollte jetzt die Netzspannung 250 Volt betragen statt 230 Volt, und die PFC eine tracking-Funktion haben, wird die Spannung am Elko schnell über 400 Volt hinausgehen, und es bleibt um so weniger übrig für die Peak-Spannung. Varistoren sind schon nicht schlecht, besser wäre aber eine 150V Transil-Diode anstelle der beide Varistoren. Ich vermute dass in der jetzige Schaltung die Varistoren gar nicht ansprechen, und eher der Mosfet in Avalanche geht. Ein Test wäre ein 50 ohm-widerstand in reihe mit den Varistoren (auf der +340V-Seite) und die Spannung über den 50-ohm widerstand im Oszilloskop begutachten. Dies setzt ein Trenntrafo für das NT voraus, und der Wille die scope-Masse an den +340V-leitung anzuschliessen. die Steuerelektronik liegt dann auf -340V ggü Schutzerde. da darf man dann also nicht mehr 'eben schnell' messen. Sollten die Varistoren ansprechen, müsste man über den 50-ohm widerstand Spannungsspitzen sehen.
Starkstromkupferwurm schrieb: > und eine angenommene reflektierte Spannung von 100 > Volt in Beitrag "Re: Vogt Übertrager 545 42 053 00 Pollin Sortiment" habe ich, unter vergleichbaren Bedingungen (5V aus den beiden parallelen Wicklungen) 160V Rückschlagspannung gemessen. Also nochmal 60V mehr, bei der Transistorauswahl zu berücksichtigen.
Ja, da kann es beim Betrieb an erhöhte Netzpannung von 250V (leider an sonnigen Tage je nach Ortsnetz nicht mehr die Ausnahme) schon zu Probleme kommen. Ich würde da dann doch lieber ein 800V Mosfet nehmen. Klar, für Labor-Test-Betrieb wo man daneben steht erst mal kein grösseres Problem.
Martin L. schrieb: > Ohne Artikelnummer von Pollin finde ich die Transformatoren da > nicht. Die aufgeführten Übertrager entstammen Sortimenten und haben daher nie eine eigene Best.-Nr. besessen! Ich glaube allerdings, dass, falls sie eine gehabt hätten, diese mir nicht hilfreich gewesen wäre. Ingo
Zu dem 545 42 053 20 habe ich nur was ähnliches finden können, die anderen Teilenummern sieh Anhang. Arno
MaWin schrieb: > Guckst du, > > https://www.mikrocontroller.net/attachment/568172/Loetseite.jpg > > Hat er doch. Das sieht eher so aus, als hätte er da mit irgendeiner weißlichen Farbe drauf rumgepinselt. Entfernte Lötaugen sehen anders aus.
DerEgon schrieb: > Das sieht eher so aus, als hätte er da mit irgendeiner weißlichen Farbe > drauf rumgepinselt. Öffnet man das Bild in separatem Tab, ergibt sich eher der Eindruck als habe er innerhalb dieses Bereiches alles weggeschliffen. Zwar könnte man die Schleif- mit Pinselspuren verwechseln, allerdings wäre ein Pinsel kaum so kurz, daß die Haareinfassung am Zinn aufläge (man sieht aber deutlich die Konturen des Zinns "übertragen"). Wegdremeln geht auch bei so vielen Lötaugen je nach Schleifwerkzeug bedeutend schneller, und um einen Schönheitspreis geht es eh nicht. Ich finde das Projekt insgesamt sehr gelungen und echt nachahmenswert, wirklich eine schöne (und recht preisgünstig nachbaubare) Vorlage für lernwillige Hobby- oder auch künftige Profi-Leistungselektroniker.
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Bearbeitet durch User
>Wegdremeln
Das ist mir zu viel fieser Staub.
Ich mach das immer mit mit Heissluft, feine Düse, sehr hohe Temperatur
und einem spitzen Gegenstand.
Kurz auf Pad halten damit die Klebeschicht erweicht und mit einer Nadel
seitlich den Pad wegschieben der dann auch gleich durch den Luftstrom
weg gepustet wird.
Geht ratzfatz.
Danke, Arno! Ingo
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