Forum: Fahrzeugelektronik Überladen von AGM und GEL Batterien mit niedriger Endladespannung


von Felix (wurzel49)


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Hallo in die Runde,

ich habe mir gestern das CTEK MXS 5.0 gekauft und wollte meine beiden 
Versorgerbatterien (1xGEL, 1xAGM) im Wohnmobil damit laden. Leider habe 
ich folgendes Problem.

Im Handbuch des CTEK wird die Ladespannung mit 14,4 V, bei AGM sogar mit 
14,7 V angegeben.

Auf meinen Batterien steht aber Folgendes:

Float Charge 13,8 V ; Absorption Charge 14,25 V (bei der Mastervolt 90 
ah AGM Batterie)

und
                                                                                  Float 
Voltage 13,8 V , Max. Charge Voltage 14,1 V (bei der 100 ah GEL 
Batterie).

Sind damit die Enladespannungen gemeint von 14,25 V und 14,1 V?

So wie ich das verstehe, kann ich dann keine der beiden Batterien mit 
dem CTEK laden, da das Ladegerät eine zu hohe Spannung erzeugt, oder 
sehe ich das falsch? Erkennt das CTECK eventuell die Endspannung der 
Batterie oder lässt sich das CTEK drosseln? Es arbeiten aber alle 
Ladegeräte, die ich mir bisher angeschaut habe, mit diesen Spannungen, 
das kann ich nicht nachvollziehen...

Vielen Dank für eure Hilfe, steh leider echt auf dem Sclauch

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Felix schrieb:

> Voltage 13,8 V , Max. Charge Voltage 14,1 V
>
> Sind damit die Enladespannungen gemeint von 14,25 V und 14,1 V?

Du kannst Deine Akkus mit der "Max. Charge Voltage" aufladen,
musst aber, wenn diese erreicht ist, die Spannung auf die 13,8V
runtersetzen. Ausserdem solltest Du den Tk der Ladespannungen
beachten und diese entsprechend anpassen. Die Temperatur sollte
dafür direkt am Akku gemessen werden.

von Felix (wurzel49)


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Harald W. schrieb:
> Felix schrieb:
>
>> Voltage 13,8 V , Max. Charge Voltage 14,1 V
>>
>> Sind damit die Enladespannungen gemeint von 14,25 V und 14,1 V?
>
> Du kannst Deine Akkus mit der "Max. Charge Voltage" aufladen,
> musst aber, wenn diese erreicht ist, die Spannung auf die 13,8V
> runtersetzen. Ausserdem solltest Du den Tk der Ladespannungen
> beachten und diese entsprechend anpassen. Die Temperatur sollte
> dafür direkt am Akku gemessen werden.


Danke für die Antwort. Leider lässt sich das CTEK aber nicht einstellen, 
liefert also konstant 14,4 V, bzw. 14,7 V im AGM Modus. Deshalb ja die 
Frage, wie ich die Batterien laden soll und ob das CTEK dann vorher 
aufhört oder eben die Batterie überlädt.

von Harald W. (wilhelms)


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Felix schrieb:

>> Du kannst Deine Akkus mit der "Max. Charge Voltage" aufladen,
>> musst aber, wenn diese erreicht ist, die Spannung auf die 13,8V
>> runtersetzen. Ausserdem solltest Du den Tk der Ladespannungen
>> beachten und diese entsprechend anpassen. Die Temperatur sollte
>> dafür direkt am Akku gemessen werden.
>
>
> Danke für die Antwort. Leider lässt sich das CTEK aber nicht einstellen,
> liefert also konstant 14,4 V,

Dann musst Du per Hand abschalten.

von Andrew T. (marsufant)


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Felix schrieb:
> Erkennt das CTECK eventuell die Endspannung der
> Batterie oder lässt sich das CTEK drosseln? Es arbeiten aber alle
> Ladegeräte, die ich mir bisher angeschaut habe, mit diesen Spannungen,

Dazu nimmt man dann ein Ladegerät, das die tatsächlich vorhandene 
Spannung relativ exakt anzeigt.
Und im einfachsten Fall schaut man dann und zieht den Stecker.

Z.B. sowas wie im Bild gezeigt.
12.5V liegen in dem augenblick an diesem (kleinen) Akku an.

Und 7A Maximalladestrom reichen für schonendes Vollladen eines 
80...100Ah Akkus - muß ja nie fix über Nacht gehen, gell.
Es kostet weniger als das 5A Ctek.

: Bearbeitet durch User
von stilsken (Gast)


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Stellt sich auf 13,6V. Probiers aus lass sie 24 Std. drann dann ist auch 
die  zuvor tiefstentladenste wieder voll und messe nach.
https://cdn.tayna.com/datasheets/ctek-mxs-5.0-manual.pdf

"Normal Modus" nicht AGM , 14,4 ist ganz sicher kein Problem.


---
wenn duch nicht traust ;)
https://www.mastervolt.com/products/easycharge-portable/easycharge-portable-43a/

sollte in etwa das gleiche Kosten

Maximum charge voltage: 14.3V (± 0.2V)
Charge characteristic: Regeneration, 3-step


https://en.wikipedia.org/wiki/IUoU_battery_charging

von Oliver S. (oliverso)


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Felix schrieb:
> So wie ich das verstehe, kann ich dann keine der beiden Batterien mit
> dem CTEK laden, da das Ladegerät eine zu hohe Spannung erzeugt,

So ist es.

Deine Batterien habe aus unerfindlichen Gründen deutlich niedrigere 
Ladeschlußspannungen als der Rest der Welt.

Da brauchst du ein darauf einstellbares Ladegerät.

Oliver

von Alex (Gast)


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Ich würde im Modus für normale Nassbatterien laden. Das CTEK sollte 
eigentlich das Ende des Ladevorganges erkennen und dann auf 
Erhaltungsladung mit 13,8V umschalten. Sonst würde auch jede 
Nassbatterie dann ewig leicht vor sich hin gasen. Wenn Du bei Kälte 
laden willst im AGM-Modus.

Wenn Du eine AGM und eine Gelbatterie parallelgeschaltet haben solltest 
ist das sowieso Murks. Wenn man das macht sollten die Batterien 
idealerweise gleich alt und vom gleichen Typ sein.

von Oliver S. (oliverso)


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Alex schrieb:
> Das CTEK sollte
> eigentlich das Ende des Ladevorganges erkennen und dann auf
> Erhaltungsladung mit 13,8V umschalten.

Das CTEK erkennt wie jedes andere Ladegerät gar nichts. Das fährt stur 
CC/CV mit Ladeschlußspannung 14,4V. Es gibt zwar noch Timer, die die 
Ladephasen beenden, wenn der Strom nicht das tut, was das Gerät 
erwartet, aber die laufen erst nach 8h ab.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Klaus (eretro)


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hm….Hallo erst einmal, steht ja schon einiges beschrieben. Aber..das 
„ABER“ Ich fahre einen E-Roller mit fünf AGMs. Geladen werden die Akkus 
mittels IUoU Kennlinie. Heißt einfach, geladen wird mit konstanten Strom 
bis zu der Ladeschlussspannung. Bei mir ist das 73,5Volt, auf einen 
einzelnen 12Volt Block wäre das 14,7Volt. Diese Ladeschlussspannung darf 
bei den AGM nicht überschritten werden. Erreicht der Akku seine 
Ladeschlussspannung sinkt der Strom folglich bis zu einer bestimmten 
Untergrenze. (ca.600mA) Damit ist sichergestellt das ein Blindstrom 
nicht den Ladevorgang weiterführen lässt. Im Ruhezustand sinkt so die 
Akkuspannung auf 69Volt, bei einem einzelnen Block wäre das 13,8Volt. 
Die Erhaltungsladung setzt jetzt ein und der Akku sättigt sich von ganz 
alleine mit der Ladeschlussspannung und erreicht so nach Stunden, obwohl 
schon voll, nahezu konstante Ladespannungen der Blöcke.

Ich kenne das CTEK MKS 5.0 und habe es weit weg in die Tonne 
geschmissen! Warum, Spannungen werden nicht eingehalten und die Tasten 
geben nach kurzer Zeit den Geist auf. Ich weiß auch nicht wie und warum 
man ein derartiges Ladegerät so hoch loben kann. Wohlgemerkt, wir hatten 
zwei und beide die selbigen Mängel.
Da ich nicht so viel mit dem PKW fahre, war das CTEK damals die erste 
Wahl, aber wie schon geschrieben Murks. Mit dem CTEK konnte ich die 
AGM-Blöcke zwecks Winter-Wartung im E-Roller einzeln nicht laden, da die 
Spannungen nicht stimmen! Später folgte dann eine Ladestation im 
Eigenbau, da das originale Ladegerät keine dauernde Erhaltungsladung 
zwecks Überwinterung hat.

Dazu: Float Charge ist Erhaltungsladung. 13,8Volt,korrekt!
Absorption Charge beschreibt die nahezu Konstantstromladung bis zur 
Ladeschlussspannung. Warum da 14,25 steht? Es sollte 14,7Volt sein! Das 
widerspricht sich mit der Erhaltungsladung von 13,8Volt. Mit 14,25 wird 
der Akku nicht voll.

Bei Gel Batterien ist das so eine Sache. Die dürfen nicht gasen! Daher 
bleibt man unter der Gasungsspannung. Ist dem „Gel“ auch egal solange 
dieser letztlich nach der Ladung mit 13,8 gepuffert wird. Dann wird der 
auch voll, dauert nur etwas, ähnlich wie meine AGM im Roller.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oliver S. schrieb:
> Das CTEK erkennt wie jedes andere Ladegerät gar nichts.

Unterschätze mal nicht die Hersteller von vernünftigen Ladegeräten. Es 
gibt etliche Ladegeräte, die nicht stur laden, sondern sowohl den 
Ladestrom als auch die Spannung überwachen und danach Bulk, Absorption 
und Float auswählen.
Um nur einige zu nennen: Stirling, LEAB, A.T.I.B. oder Victron. Sogar 
Zivan kann sowas. Mein ATIB lässt sich sehr genau auf die gewünschten 
Schluss- und Erhaltungsspannungen einstellen bei wählbaren Ladekurven.

CTek ist eben die untere Kategorie, da kannste auch das Parkside von 
Lidl nehmen, das ist mindestens genauso gut.

von MaWin (Gast)


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Klaus schrieb:
> das „ABER“ Ich fahre einen E-Roller

Warum wollen immer die ahnungslosesten Leute den Herstellern erklären, 
wie man es richtig jacht ?

Die Ladespannungen eines Bleiakkus hängen von der Akkuchemie 
(Blei-Antomin oder Blei-Calcium) ab und von der aktuellen 
Akkutemperatur.

Ob man Akkus bis in die Gasung hinein überladen darf, hängt davon ab ob 
die Überdruck entfalten können (VRLA) oder offen gasen, und ob sie 
Katalysator enthalten oder Elektrolyt nachgefüllt werden kann.

Die einzige Frage ist also, ob das CTEK für DEINE Akkus passend 
einstellbar ist oder nicht. Wenn nicht, passt es für andere, und du 
hättest eben ein anderes kaufen sollen.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Warum wollen immer die ahnungslosesten Leute den Herstellern erklären,
> wie man es richtig jacht ?

Im Sinne der Hersteller "richtig" macht man es dann, wenn die Teile
genau 25 Monate halten. Dann ist die Garantie abgelaufen, und der
Unde muss neu kaufen.

von Marvin (Gast)


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Das CETEK MX10 läßt sich einen "Supply Mode" schalten, da wird mit 
konstant 13,8V geladen.
Vielleicht kann das MKS 5 das auch.

von Felix (wurzel49)


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Liebe Leute,

ich möchte mich an dieser Stelle einmal herzlich bei allen bedanken!

Ich bin absolut neu auf dem Gebiet und habe einiges lernen können, auch 
komme ich mir jetzt nicht mehr ganz so dumm vor und weiß glaube ich, wie 
ich vorgehen werde

Ich habe noch ein weiteres Ladegerät hier mit 10 Ah und einstellbarer 
Ladeschlussspannung und werde mal etwas rumprobieren (victron blu smart) 
.

Dass es bei diesem Thema nicht die eine klare Meinung gibt beruhigt mich 
tatsächlich auch ein wenig.

Vielen Dank nochmal in die Runde!!

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