Ich wohne in einem Weiler der über eine lange Freileitung ans Stromnetz angeschlossen ist. Im Winter kann die Spannung schon mal unter 215 V fallen. Nun hat mein Nachbar eine PV-Anlage installiert. Im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung geht die Netzspannung nun gegen 250 V. Soweit ist das ja kein Problem, da die Spannung innerhalb der Toleranz 230(±23) V liegt. Aber was passiert, wenn ich auch eine PV-Anlage mit Netzeinspeisung installiere? Dann würde die Spannung wohl zu hoch. Müsste der Stromanbieter eine dickere Leitung legen?
Phil schrieb: > Müsste der > Stromanbieter eine dickere Leitung legen? Entweder das oder er genehmigt die Anlage nicht. (Vermutlich eher letzteres)
Phil schrieb: > Aber was passiert, wenn ich auch eine PV-Anlage mit Netzeinspeisung > installiere? Dann würde die Spannung wohl zu hoch. Müsste der > Stromanbieter eine dickere Leitung legen? Da eine PV angemeldet werden muss, wird der zuständige Netzbetreiber prüfen ob der Anschluss das hergibt und im Zweifel den Bau untersagen bzw. die Leitung erneuern. Ob er letzteres dann kostenlos für dich macht glaube ich aber nicht
chris schrieb: > Ob er letzteres dann kostenlos für dich macht > glaube ich aber nicht Da wird ihm gar nichts anderes übrigbleiben. Die PV-Umrichter verhindern aber schon von sich aus, daß die Spannung zu weit steigt. Dann bremsen die sich gegenseitig aus. Oliver
Phil schrieb: > > Aber was passiert, wenn ich auch eine PV-Anlage mit Netzeinspeisung > installiere? Dann würde die Spannung wohl zu hoch. Da einigen sich eure Wechselrichter schon irgendwie. Wie viele Stunden im Jahr liefern denn Anlagen an eurem Standort Maximalleistung? > Müsste der > Stromanbieter eine dickere Leitung legen? Müsste... Aber wahrscheinlich ist der Reihbach dafür noch nicht groß genug, wenn er euren für 8ct eingespeisten Strom für 38ct weiter verkauft. Da müssten Habocks dringend mal schnell ne neue Umlage erfinden, um gut befreundeten, überhaupt nicht notleidenden Netzbetreibern, zusätzlichen Zucker in den Allerwertesten zu blasen.
Soweit ich mich an meinen PV Anlagenbau in 2015 erinnere - muss der EVU Solaranlagen bis 30kWp anschließen - und bis zu der Größe auch das Netz auf seine Kosten ausbauen. (in welchem Zeitrahmen ist mir aber nicht bekannt) Falls sich das gesetzlich geändert hat - bitte korrigieren... Dafür wurde bei mir eine Netzverträglichkeitsprüfung über den Energieversorger gemacht, die dafür Modul, Anzahl und Wechselrichterdaten haben wollten. Das war so ein mehrseitiges schriftliches Verhör. Die Installationsmöglichkeit für diese Leistung wurde mir dann für einen bestimmten Zeitraum (halbes Jahr oder Jahr) reserviert. Ein Problem hast Du aber, wenn deine Hauptverteilung nicht mehr den aktuellen TAB entspricht. Dann hast Du schnell einen neuen Zählerschrank zu installieren, da Du ja Deine Kundenanlage erweiterst..
Phil schrieb: > 215 V (...) 250 V. Kann man den Netzbetreiber mal darauf stoßen, daß die Netzimpedanz zu hoch ist? Laß die mal messen, und gleich dazusagen, daß noch Solar dazukommt. Vielleicht ist ja irgendwas am verfaulen.
Helge schrieb: > Phil schrieb: >> 215 V (...) 250 V. > > Kann man den Netzbetreiber mal darauf stoßen, daß die Netzimpedanz zu > hoch ist? Laß die mal messen, und gleich dazusagen, daß noch Solar > dazukommt. Vielleicht ist ja irgendwas am verfaulen. Ja ich hatte denen vor einiger Zeit eine E-Mail geschrieben. Sie haben geantwortet dass sie messen können. Wenn alles OK wäre, würde das auf meine Kosten gehen. Wenn ich meinen Anschluss mit 10 A belaste, bricht die Spannung um 5-6 V ein (Spannung an einer zweiten Steckdose an der gleichen Phase gemessen). Keine Ahnung ob das viel ist.
Phil schrieb: > Ja ich hatte denen vor einiger Zeit eine E-Mail geschrieben. > Sie haben geantwortet dass sie messen können. Wenn alles OK wäre, würde > das auf meine Kosten gehen. Miss doch selber mal über einen längeren Zeitraum. Das geht mit Multimetern ab ca. 30EUR über Digitalschnittstelle recht gut. Ein dann mit Excel o.ä. gemaltes Diagramm könntest Du dem EVU dann ja per email schicken. Aber anscheinend wird ja die er- laubte Toleranz von +-10% eingehalten.
5V bei 10A ist viel. Notfalls Impedanzmessung vom Elektriker machen lassen, nur um sicherzugehen, daß deine Installation OK ist. Aber das riecht nach Fehler im Verteilnetz.
Den Nachbarn mit der PV Anlage fragen was sein Wechselrichter als Impedanz anzeigt.
Phil schrieb: > Ich wohne in einem Weiler der über eine lange Freileitung ans Stromnetz > angeschlossen ist. > > Im Winter kann die Spannung schon mal unter 215 V fallen. Phil schrieb: > Wenn ich meinen Anschluss mit 10 A belaste, bricht die Spannung um 5-6 V > ein (Spannung an einer zweiten Steckdose an der gleichen Phase > gemessen). > Keine Ahnung ob das viel ist. Ist viel. Ich kenne in Haus im Wald, versorgt über nur zwei dicke stoffummantelte Adern über 200 Meter vom Stromzähler entfernt. Als noch 220~Norm waren, kamen bei 20 A gerade mal 200 Volt an, der Rest beheizte den Waldboden und schmolz den Schnee darüber :( Die Lösung für unseree Open-Air-Feste mit viel Ton + Licht war ein geliehener Generator aus Armeebestand. Das Problem im Winter war eher der Netzbrumm, das Netzteil der häuslichen Verstärkeranlage hatte zuwenig Reserve. Ein 20 Volt Netzteiltrafo hats beseitigt.
Phil schrieb: > Wenn ich meinen Anschluss mit 10 A belaste, bricht die Spannung um 5-6 V > ein (Spannung an einer zweiten Steckdose an der gleichen Phase > gemessen). > Keine Ahnung ob das viel ist. Dann miß mal lieber die Spannung an derselben Phase am Sicherungskasten. Da sollte sich bei 10A eigentlich gar nichts tun.
Wühlhase schrieb: > > Dann miß mal lieber die Spannung an derselben Phase am Sicherungskasten. > Da sollte sich bei 10A eigentlich gar nichts tun. Die Steckdose an der ich die Spannung gemessen habe ist direkt neben dem Sicherungskasten. Die 10 A Last ist an einer anderen Leitung an der selben Phase an der selben Sicherung. Aber warum sollte sich da nichts tun? Die Leitung bis zum Trafo ist ein paar hundert meter lang und sieht recht dünn aus. Wenn es 25 mm² sind, würde das ungefähr zum Spannungsabfall passen. (~500 mOhm wären das bei 5 V / 10A, wenn mich meine eingerosteten Elektronikkentnisse nicht täuschen).
Sammler schrieb: > Ist viel. Ich kenne in Haus im Wald, versorgt über nur zwei dicke > stoffummantelte Adern über 200 Meter vom Stromzähler entfernt. Als noch > 220~Norm waren, kamen bei 20 A gerade mal 200 Volt an, der Rest beheizte > den Waldboden und schmolz den Schnee darüber :( 400W auf 200m soll Schnee schmelzen?
Mombert H. schrieb: > 400W auf 200m soll Schnee schmelzen? Die Schmelzwärme von Eis beträgt 332,8 kWs/kg. Den Rest kannst du dir selber ausrechnen.
Wolfgang schrieb: > Mombert H. schrieb: >> 400W auf 200m soll Schnee schmelzen? > Die Schmelzwärme von Eis beträgt 332,8 kWs/kg. Den Rest kannst du dir > selber ausrechnen. Und du glaubst, dass das eine oder sogar die einzige relevante Größe ist?
Mombert H. schrieb: > 400W auf 200m soll Schnee schmelzen? Nöpp, denkt nicht an eine Schneeschmelze wie beim Frühlingshochwasser, nur beim Auftauen gibts eine etwas früher geschmolzene stracksgerade schneefreie Linie zwischen den Bäumen, gar nicht spektakulär parallel zum Waldpfad. Im nächsten Winter könnten Fotos folgen, falls es noch Schnee gibt und ichs nicht vergesse. Die Stromleitung ist nur soweit im Kiesboden, daß ein Spatenstich nicht schadet, etwas tiefer liegt die Wasserleitung. Was die tut weiß ich nicht. Der Waldboden hat knapp 10 cm, speichert m.E. kaum Wärme - ansonsten Mischwald und bucklige Magerwiesen, daß sich für die Eigentümer das Mähen nicht lohnt - alle Paar Jahre versucht sich einer daran - aber als Zeltplatz und für Feste ausgezeichnet.
Sammler schrieb: > Mombert H. schrieb: >> 400W auf 200m soll Schnee schmelzen? > Nöpp, denkt nicht an eine Schneeschmelze wie beim Frühlingshochwasser, > nur beim Auftauen gibts eine etwas früher geschmolzene stracksgerade > schneefreie Linie zwischen den Bäumen, gar nicht spektakulär parallel > zum Waldpfad. Ich bezweifle nicht, dass es diese Linie gibt, nur dass sie direkt von der Stromleitung verursacht wird. Es ist wahrscheinlich die veränderte Bodenbeschaffenheit, weil jemand die Leitung verlegt hat. Weniger Wärmekapazität als die Umgebung, weil das Schmelzwasser schneller abfließen kann. Weniger Wasser bedeutet weniger Wärmekapazität und weniger Wärmekapazität bedeutet, dass mehr Energie in die Schneeschmelze geht. Sowas in der Art.
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Bearbeitet durch User
Phil schrieb: > Wenn ich meinen Anschluss mit 10 A belaste, bricht die Spannung um 5-6 V > ein Aktuell, 22:15, habe ich 237 Volt an der Steckdose. Mal messen gehen: In meiner Küche sinkt beim Betrieb des Wasserkochers, 9,5 A, die Spannung an der Steckdose um 3,6 Volt. Grob überschlagen fallen davon an die 2 Volt auf die ca. 10 Meter zwischen Leitungsschutzschalter und Steckdose ab. 5..6 Volt erscheinen viel, aber wenn bei Dir im Haus die Leitungswege länger sind, durchaus realistisch. Der Widerstand von 1,5 qmm beträgt 24 mOhm pro Meter Kabelweg. > Wenn es 25 mm² sind, würde das ungefähr zum Spannungsabfall passen. 25 qmm Kupfer = 1,43 Ohm/km. Für Deine 5 Volt @ 10 A also 350 Meter.
Mal sehen, dass es nicht in Deutschland ist? Wie groß sind die Haussicherungen? Ein normales Wohnhaus ist es sicher nicht. Gartenkolonie?
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