Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie die Erhebungen auf den Anschlusspolen gebrauchter Akkus entfernen?


von Ralph (Gast)


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Hallo,
wenn man 18650-Akkus wiederverwenden will, weil z.B. ein Akuu im Pack 
kaputt war und verworfen wurde, die anderen sieben aber noch tadellos 
funktionieren, hat man oft folgendes Problem:
Nach dem Entfernen des Hiluminbands verbleiben an den Stellen wo das 
Band punktgeschweißt war kleine Erhebungen auf den Polen der Akkus.
Diese punktförmigen Erhebungen scheinen eine ziemlich hohe Härte zu 
besitzen, sie einfach mit einem Cutter wegzuschneiden funktioniert 
offensichtlich nicht.
Kennt jemand eine Methode, wie man sie sicher und sauber entfernen kann, 
denn sie stören bei weiteren Messungen am Akku, wenn man ihn in eine 
Fassung einlegen will.

https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/292793752036_/100-St%C3%BCck-Li-Ion-Zellen-18650-gebraucht.jpg

von Bratmaxxe (Gast)


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Schleifen oder Fräsen.

von Helmut -. (dc3yc)


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Diamantfeile.

von Gerd U. (Gast)


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Ralph schrieb:
> Nach dem Entfernen des Hiluminbands verbleiben an den Stellen wo das
> Band punktgeschweißt war kleine Erhebungen auf den Polen der Akkus.

Üblicherweise reißt der Becher ein, wenn man versucht, den Zellverbinder 
mit Gewalt abzureißen. Falls der Becher heil bleibt, den Butzen mit 'nem 
Dremel abschleifen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Hauptsächlich durch mechanische Bearbeitung.
Dremel, Feile, Schleifpapier ect.

von Kilo S. (kilo_s)


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Gerd U. schrieb:
> Üblicherweise reißt der Becher ein, wenn man versucht, den Zellverbinder
> mit Gewalt abzureißen.

Du bist sehr "Grobmotorisch" veranlagt?

Von 10S/nP reißt es höchstens zwei Zellen. Geteilt wird mit einer 
frischen Trapezklinge.

von Ralph (Gast)


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Diamantfeile klappt gut, danke!

Das Hiluminband kann man gut und schonend wie hier abdrehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Corned-beef-1.jpg
(also wie beim alten Dosenöffnerprinzip)

Nur eben die Schweißpunkte bleiben leider stehen.

von Mark S. (voltwide)


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Die Schweißpunkte lassen sich mit einem sehr feinen Seitenschneider von 
Wiha abknipsen. Danach kommt die Diamantfeile.

von pegelwendler (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Die Schweißpunkte lassen sich mit einem sehr feinen Seitenschneider von
> Wiha abknipsen.

Aua! Der arme Seitenschneider, der wird ja grob misshandelt.

von Gerd U. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Du bist sehr "Grobmotorisch" veranlagt?

Nicht wirklich. Wenn Hochstromzellen verschweißt werden, wird das 
Schweißgerät so konfiguriert, dass der Becher beim Abreißen einreißt. 
Denn erst dann sind die Zellverbinder richtig verschweißt. Alles andere 
ist nur angepappt.

Das Netz ist voll von Bildern mit aufgerissenen Bechern, anbei nur zwei 
Beispiele.

von Gerd U. (Gast)


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pegelwendler schrieb:
> Aua! Der arme Seitenschneider, der wird ja grob misshandelt.

Die meisten hier haben halt von Tuten und Blasen keine Ahnung.
Sehen sich aber berufen, mit ihrem Dummzeug andere zu beglücken.

von Harald W. (wilhelms)


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pegelwendler schrieb:

> Aua! Der arme Seitenschneider, der wird ja grob misshandelt.

Dann nimmt man eben einen Saitenschneider.

von Uli S. (uli12us)


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Kommt jetzt drauf an, wie heftig das verschweisst ist. Häufig lässt sich 
der
Nickelstreifen einfach, wie von den Dosen mit diesem umlaufenden 
Blechstreifen z.B. Corned Beef als Verschluss abheben. Falls das doch 
mal sehr stark verschweisst ist, nehne ich nen Dremel mit nem grossen 
Kugelschleifkopf und schleife erstmal die Schweisspunkte ab, 
anschliessend geht der Streifen recht einfach ab. Anschliessend mit 
demselben Werkzeug, die ganzen Punkte abschleifen.

von Peter R. (pnu)


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Dem Schweißpunkt möglichst fernbleiben. Durch das Härten und die inneren 
Spannungen beim damals schnellen Abkühlen hat gerade die Grenze zwischen 
Schweißmaterial und weichem Ursprungsblech starke Kerbwirkung.

1. hochbiegen des Bands, möglichst abstützen,sodass die Biegelinie etwas 
(ausreichende mm) Abstand vom Schweißpunkt hat.

2. Dann mit Blechschere abschneiden. (besser wegschleifen mit dünner 
Schleifscheibe , Dremel)

3. Blechrest wieder flachbiegen

4.neue Punkte auf die Blechreste setzen wenn genügend Höhe zur Verfügung 
steht. Sonst halt direkt auf den Akku punkten.

btw: Der Pluspol ist ziemlich unkritisch, schließlich ist der nicht Teil 
des Zellengehäuses. Mit dem kann  man recht rabiat umgehen.

von Ralph (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Die Schweißpunkte lassen sich mit einem sehr feinen Seitenschneider von
> Wiha abknipsen. Danach kommt die Diamantfeile.

Interessante Idee mit dem feinen Saitenschneider!


Uli S. schrieb:
> Falls das doch
> mal sehr stark verschweisst ist, nehne ich nen Dremel mit nem grossen
> Kugelschleifkopf und schleife erstmal die Schweisspunkte ab,
> anschliessend geht der Streifen recht einfach ab.

Das klingt sehr Akku-schonend! Ist der Kugelschleifkopf mit Diamanten 
besetzt?


Danke auch an Peter R. für die 4 aufgezählten Punkte und Tipps!

von michael_ (Gast)


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Eigentlich bin ich froh, brauchbare Zellen aus einem Akkupack zu 
erhalten, wo eine Blechfahne dran ist.
Man kann dann einen Draht anlöten.
Wenn man nicht schweißen kann/will.

von Thomas R. (thomasr)


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Bisher hatte ich nur Einrisse im Gehäuse bei der Demontage von 
selbstgeschweißten Zellen. ALLE anderen sind NIE eingerissen. Das waren 
vermutlich >>2.000 Stück (ausgeschlachtete Laptopakkus u.ä.) Selbst die 
Gehäuse von Hochstromakkus sind nicht eingerissen!

Die Pickel gehen sehr gut mit dem Dremel und einer Korundscheibe ab.

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