Forum: HF, Funk und Felder Wie effektiv sind invertierte V-Dipolantennen für HF?


von Hideto H. (hideto)


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Überall in einem Park steht eine Picknickbank, es gibt keine Bäume in 
der Nähe der Bank, also kann ich keinen Dipol in einen Baum schwingen. 
Ich habe versucht, zwei Kamerastative zu verwenden, aber die Menge an 
Draht führt dazu, dass das Stativ umfällt, also denke ich jetzt daran, 
ein Stativ zu verwenden und zwei Enden des Dipols als umgekehrtes V in 
den Boden zu stecken. Danke.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Naja, bei Kurzwelle ist die Höhe über Grund nicht ganz unwichtig. Die 
hast du natürlich mit zwei den Erdboden fast berührenden Enden kaum. Da 
dürfte zu recht steiler Abstrahlung und nicht allzu großer Reichweite 
führen. Ideal also, um auf 60 m NVIS zu machen ;-), falls das dein Ziel 
ist.

Falls du DX machen willst, dann pflanze lieber irgendeinen Metallstab in 
die Gegend und lege ein paar Radials drum herum auf den Boden.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen

Jörg W. schrieb:
> Falls du DX machen willst, dann pflanze lieber irgendeinen Metallstab in
> die Gegend und lege ein paar Radials drum herum auf den Boden.

Kann passen, muss nicht. Aus der Erinnerung (25 Jahre):
THW-Übung Truppenübungsplatz Nähe Homburg Efze.
Leicht abfallendes Wiesengelände, Platz ohne Ende.
40m Groundplane, 2*20m Kaninchendraht über Metallplatten verbunden als 
Radials. Ging wie Sau. Diese Antenne mit den gleichen Materialien 
genauso aufgebaut auf dem THW-Gelände in MG. Grottenschlecht, wir haben 
es alle nicht verstanden.
Ansonsten ist Inverted-V oft die einfachste Lösung; z.B. meine WSPR 
Antenne für 30m.

73
Wilhelm

von Heiner (Gast)


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Ein Dipol als Inverted-Vee ist nicht viel weniger effizient als 
gestreckt. Der Hauptanteil des STromes, der für die Abstrahlung 
verantwortlich ist, fließt im oberen Teil nahe der Aufhängung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heiner schrieb:
> Der Hauptanteil des STromes, der für die Abstrahlung verantwortlich
> ist,

Ich hätte einen Dipol als primär über das E-Feld abstrahlend erwartet, 
und da spielen niedrig aufgehängte Enden schon eine Geige. Hast du 
Simulationen?

von Frank H. (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> wir haben es alle nicht verstanden.

Andere Bodenleitfähigkeit?
Eine der wichtigsten Kriterien für das Funktionieren einer Antenne.

von Serge (Gast)


Angehängte Dateien:

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..

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank H. schrieb:
> Andere Bodenleitfähigkeit?
> Eine der wichtigsten Kriterien für das Funktionieren einer Antenne.

Sollte bei einer GP nicht die ganz so große Rolle spielen, dafür sind ja 
eigentlich die Radials da.

von Frank H. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Frank H. schrieb:
>> Andere Bodenleitfähigkeit?
>> Eine der wichtigsten Kriterien für das Funktionieren einer Antenne.
>
> Sollte bei einer GP nicht die ganz so große Rolle spielen, dafür sind ja
> eigentlich die Radials da.

Hast völlig Recht. Das Kaninchengitter und die Metallplatten wirken 
sogat noch besser als ein paar Radials :-)
Sorry für meinen Einwurf, ich nehm alles zurück!

von Heiner (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ich hätte einen Dipol als primär über das E-Feld abstrahlend erwartet,
> und da spielen niedrig aufgehängte Enden schon eine Geige. Hast du
> Simulationen?

Eine EZNEC Datei kannst du dir bei Martin Steyer DK7ZB runterladen:

https://dk7zb.darc.de/portabel/inverted_u.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wobei Martin ja auch im Prinzip genau das beschreibt: je näher die Enden 
auf dem Boden sind, um so steiler der Abstrahlwinkel. Das widerspricht 
letztlich der Aussage, dass nur der Strombauch im Speisepunkt von 
Bedeutung wäre.

von Antennenbauer (Gast)


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Hideto H. schrieb:
> Überall in einem Park steht eine Picknickbank, es gibt keine Bäume
> in
> der Nähe der Bank, also kann ich keinen Dipol in einen Baum schwingen.
> Ich habe versucht, zwei Kamerastative zu verwenden, aber die Menge an
> Draht führt dazu, dass das Stativ umfällt, also denke ich jetzt daran,
> ein Stativ zu verwenden und zwei Enden des Dipols als umgekehrtes V in
> den Boden zu stecken. Danke.

Ein Spiderbeam ist keine Option?

von Kilo S. (kilo_s)


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Frank H. schrieb:
> Andere Bodenleitfähigkeit?
> Eine der wichtigsten Kriterien für das Funktionieren einer Antenne.

Deckt sich mit meiner Erfahrung, am Balkongeländer (3 OG) war die L/4 
und die L/2 schlechter als auf 8m Mast im Tal umringt von kleinen Seen. 
(Grundwasser nach 20cm)

Jörg W. schrieb:
> Sollte bei einer GP nicht die ganz so große Rolle spielen, dafür sind ja
> eigentlich die Radials da.

Je größer das Gegengewicht um so besser, zu viel gibt es da nicht.

Ergo: je leitfahiger der Boden um so größer ist dein Gegengewicht 
gegenüber des Strahler, um so besser funktioniert die Antenne generell.

Das kommt aus der Praxis heraus echt gut hin, ich kann's auch eventuell 
bald mal "Beweisen", dann fahre ich mal in Wetzlar auf die 
Schlackendeponie. Darf mich zwar nicht erwischen lassen, aber der scheiß 
Hügel besteht sozusagen nur aus ein bisschen Dreck und den Resten aus 
dem Buderus Schmelzofen. Da hab ich mit 14 schon DX gefahren das anderen 
die Augen ausgefallen sind!

Genauso in Aßlar im Steinbruch, das Ding ist für KW sowas wie ein 
"Hornstrahler" wenn man weiß wo man stehen muss!

Spielburg Kaserne, oberhalb der Panzerwaschanlage lag so viel Messing im 
Boden... Super GP!

Im Naturschutzgebiet oberhalb der Sixt (ehem. Truppi!) liegt heute noch 
genug Schrott das du mit der Handfunke (CB/VHF) mehr Empfang hast als in 
Dalheim am höchsten Punkt des Berliner Ring! (Knapp unterhalb der 
Deponie)

Oder als anderes Beispiel: aktuell in Hilden, kaum Regnet es ein 
bisschen und der Rasen (Wüste!) hinter dem Haus ist ein bisschen nass, 
schon wird meine "Krokodil" Station zur absoluten DX Grasnabenstation!

Hohe bodenleitfähigkeit ist außer bei Antennen die unabhängig der 
bodenleitfähigkeit in passender Höhe montiert sind ein doch nicht zu 
vernachlassigender Faktor.


Wie erklärst du das denn sonst?

von dfIas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wobei Martin ja auch im Prinzip genau das beschreibt: je näher die Enden
> auf dem Boden sind, um so steiler der Abstrahlwinkel.
Das gilt sowohl für gestreckte Dipole als auch für andere Geometrien.

Jörg W. schrieb:
> Das widerspricht letztlich der Aussage, dass nur der Strombauch im
> Speisepunkt von Bedeutung wäre.
Nein. Das Feld bestimmt sich schon durch das Linienintegral über den 
gesamten Leiter. Allerdings ist der Einfluss des Bodens auch nicht 
wegzudenken. Zum Teil wird das Feld dadurch gespiegelt, zum Teil leider 
in Wärme umgesetzt.

von Der Waldläufer (Gast)


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Für portabel Betrieb:

Für Europaverkehr empfiehlt sich ein V Dipol, also NICHT inverted. Der 
strahlt geringfügig steiler als der Inverted. Man spart zu dem 
Speiseleitung und hat den Speisepunkt mit Kompensation und Anpassung 
bequem in Geifhöhe, bei ca 2m.

Bei den Verlusten ist es egal, ob man Ströme in den Verlustwiderständen 
im Boden durch Induktion der Dipolmitte oder durch kapazitive Kopplung 
der Dipolenden erzeugt. (Nebenbei erwähnt: Auch Gegengewichts Drähte 
erzeugen oft Ströme im Erdreich mit den entsprechenden Folgen.)

Für DX empfiehlt sich ein End gespeister vertikaler Dipol mit der 
viertel Wellen Transformationleitung. Auch hier sind die Bedienelemente 
bequem erreichbar.

Beides lässt sich bequem mit Angelschnur zwischen zwei grossen Bäumen 
aufhängen. Zusätzlich habe ich zwei Fiberglas Teleskopmasten aus dem 
Fischerbedarfs Handel. Die verwende ich aber aus Bequemlichkeit selten.

73 dwl

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Der Waldläufer schrieb:
> Für DX empfiehlt sich ein End gespeister vertikaler Dipol mit der
> viertel Wellen Transformationleitung.

Besonders praktisch für 160 m. :-))

von Der Waldläufer (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Besonders praktisch für 160 m. :-))

Du bist ja ein ganz Schlauer ;) . Man darf sich die Bänder aussuchen, 
auch wenn man portabel unterwegs ist.

Ich ging usprünglich davon aus, dass es selbst erklärend ist, welche 
Bänder so genutzt werden.

von trixer (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Der Waldläufer schrieb:
>> Für DX empfiehlt sich ein End gespeister vertikaler Dipol mit der
>> viertel Wellen Transformationleitung.
>
> Besonders praktisch für 160 m. :-))

Mit Siemens-Lufthaken oder mit einem Ballon.

von OM (Gast)


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Der Waldläufer schrieb:
> Ich ging usprünglich davon aus, dass es selbst erklärend ist, welche
> Bänder so genutzt werden.

Ist es auch. Aber ein gewisser Moderator trollt gerne.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OM schrieb:
> Aber ein gewisser Moderator trollt gerne.

Vielleicht solltest du dir das Konzept eines Smileys mal erklären 
lassen. Ich weiß, wird nicht in der Afu-Prüfung gefragt … wenngleich, es 
gibt eine gängige CW-Abkürzung dafür.

von LauterBuntesZeuch (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> OM schrieb:
>> Aber ein gewisser Moderator trollt gerne.
>
> Vielleicht solltest du dir das Konzept eines Smileys mal erklären
> lassen. Ich weiß, wird nicht in der Afu-Prüfung gefragt … wenngleich, es
> gibt eine gängige CW-Abkürzung dafür.

Wie ist die?
..... .. ..--..

von OM (Gast)


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>..... .. ..--..

Nein, eher .... ..

von LauterBuntesZeuch (Gast)


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OM schrieb:
>>..... .. ..--..
>
> Nein, eher .... ..

Tja. Daran sieht man, ich muss noch viel üben.
peinlich

von Funki (Gast)


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Ich will mir eigentlich so ein Linked-Dipol bauen so wie ihn z.B. DL2LTO 
beschreibt... http://www.dl2lto.de/sc/HELPs_delta100khz.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Da steht nur, um welche Längen man die Drähte kürzen soll für eine 
bestimmte Frequenzänderung. Was ist ein "linked dipole"?

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

LauterBuntesZeuch schrieb:
> Tja. Daran sieht man, ich muss noch viel üben.
> peinlich

So ist das Leben, entweder kann man es oder nicht...
Ob es sich lohnt, muss jeder selbst entscheiden, aber es ist wie 
Schwimmen und Radfahren. Einmal gelernt für immer.

.... ..
73
Wilhelm

von Der Waldläufer (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Was ist ein "linked dipole"?

Was ist eine Suchmaschine? ;)

von Michael M. (michaelm)


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Der Waldläufer schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Was ist ein "linked dipole"?
>
> Was ist eine Suchmaschine? ;)

Ganz einfach: Wenn ein Mitschreiber einen Link setzt, der nicht auf 
die gesuchte Seite führt, wo angeblich ein 'Link-Dipol' beschrieben 
wird, dann wird man als Mitleser gelinkt. :-O

Michael

von Der Waldläufer (Gast)


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Michael M. schrieb:
> dann wird man als Mitleser gelinkt

"man" wird nicht gelinkt, eher die Zeitgenossen, die keine SM bedienen 
können ;) . Muss ja richtig schwer sein für die jenigen. :(

von LauterBuntesZeuch (Gast)


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Der Waldläufer schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> dann wird man als Mitleser gelinkt
>
> "man" wird nicht gelinkt, eher die Zeitgenossen, die keine SM bedienen
> können ;) . Muss ja richtig schwer sein für die jenigen. :(

Warum soll man selbst aktiv werden, wenn jemand eine Frage hat und es 
aber nicht auf die Reihe bekommt den Link richtig zu setzen?

Was ist dann richtig: Die Frage stimmt aber der Link nicht, oder der 
Link passt aber die Frage nicht?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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LauterBuntesZeuch schrieb:
> Die Frage stimmt aber der Link nicht, oder der Link passt aber die Frage
> nicht?

:-)

Insbesondere hat es mit dem Thema des Threads nicht mehr viel zu tun, 
denn die Frage war ja, ob man Nachteile durch das invertierte V hat. Die 
beste Antwort dafür liefert ja eigentlich der Verweis auf die Abhandlung 
von Martin Steyer (der sich mittlerweile zu einer Art "neuem Karl 
Rothammel" entwickelt hat ;-).

von Funki (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Da steht nur, um welche Längen man die Drähte kürzen soll für eine
> bestimmte Frequenzänderung. Was ist ein "linked dipole"?

Sorry - falscher Link.
http://www.dl2lto.de/sc/HB_LDIP.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wohl im Hinblick auf den Thread wichtigste Aussage aus DL2LTOs Beitrag: 
die Höhe der Strahlerenden soll 1 m nicht unterschreiten. Außerdem ist 
sein GFK-Mast vermutlich ein ganzes Stück länger als so ein eingangs 
genanntes Kamerastativ.

Beitrag #7189392 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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what about to use a kite?  It just requires a little bit wind.

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