Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik frequenzunabhängige Phasenverschiebung mit Hoch und Tiefpass?


von Tobi (usertobi)


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Hallo,
ich bin relativ neu im Thema und benötige etwas Hilfe. Ich suche ein 
Schaltung mit der ich ein einfaches Sinussignal um genau 90Grad 
verschieben kann. Diese Schaltung darf aber jedeglich aus einem Hochpass 
und einem Tiefpass Glied bestehen (sprich zwei RC, zwei Rl oder 
mix,etc.). Da ich jedoch Probleme mit der Unabhängigkeit der Frequenz 
Probleme hab suche ich hier Hilfe. Habt ihr Ideen oder Anregung? Muss 
ich irgendetwas beachten?
Vielen Dank im Voraus.
MfG Tobi

von FG. Baldham (Gast)


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Tobi schrieb:
> Habt ihr Ideen oder Anregung? Muss
> ich irgendetwas beachten?

Erst ein mal Fragen dazu.

Bei welcher Frequenz soll das alles funktionieren, Start-Stopp Frequenz.
Wie groß darf der Fehler über die Frequenz sein.
Welchen Pegel hat das Signal.

von Tobi (usertobi)


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Danke für die schnelle Antwort.
Das ist genau das woran ich scheitere. Die Schaltung muss 
frequenzunabhängig sein. Der Pegel und die Fehlerqoute ist eher zu 
vernachlässigen (theoretische Betrachtung).

von Tinu (Gast)


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Tobi schrieb:
> Das ist genau das woran ich scheitere. Die Schaltung muss
> frequenzunabhängig sein.

Das wird nicht möglich sein, spätestens ab ~ 1 THz wird es schwierig mit 
elektronischen Komponenten.

von FG. Baldham (Gast)


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Tobi schrieb:
> Das ist genau das woran ich scheitere. Die Schaltung muss
> frequenzunabhängig sein. Der Pegel und die Fehlerqoute ist eher zu
> vernachlässigen (

Nur wie willst Du so auf einen Grünen Zweig kommen?
Eine gewisse Vorstellung vom Frequenzbereich solltest Du schon haben.

Im HF Bereich wäre eine Möglichkeit mit unterschiedlich langen
Koaxial Kabeln zu arbeiten.
Machen wir in der Firma so um Antennen zu verschalten.
Frequenz 700 - 3800 MHz.

Nur im NF Bereich wäre das nicht möglich.
Hier mal nach Allpass suchen. So als Hinweis.

von Tobi (usertobi)


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Oh Mist ich muss mich korrigieren. Ich habe meine Frage falsch gestellt. 
Mein Ziel ist es eine Phasendifferenz(von 90°) zwischen den Ausgängnen 
vom Hoch- und Tiefpass.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Tobi schrieb:
> Danke für die schnelle Antwort.
> Das ist genau das woran ich scheitere. Die Schaltung muss
> frequenzunabhängig sein. Der Pegel und die Fehlerqoute ist eher zu
> vernachlässigen (theoretische Betrachtung).

Genau dafuer ist ein Transformator gut - genauer: Ein 
Hilbert-Transformator.

scnr,
WK

von Tobi (usertobi)


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Danke für die Antwort. Darüber bin ich auchschon gestolpert, konnte aber 
keine sinnvolle Umseztung mit nur einem Hoch und Tiefpass finden.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tobi schrieb:
> Das ist genau das woran ich scheitere. Die Schaltung muss
> frequenzunabhängig sein.

Dann ist es einfach. Eine solche Schaltung gibt es nicht.

Darüber hinaus:

Tobi schrieb:
> Diese Schaltung darf aber jedeglich aus einem Hochpass
> und einem Tiefpass Glied bestehen (sprich zwei RC, zwei Rl
> oder mix,etc.)

Wie ist diese Forderung erklärbar?

von Tobi (usertobi)


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Ja. Ich habe die Frage ursprünglich falsch formuliert. weiter oben habe 
ich diese wieder korrigiert

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Hamwanich. Is aus und kommt nicht mehr rein.
Sowas geht nur annaehrungsweise mit Allpaessen. Braucht aber mehr als 2 
R und 2 C oder L.

Gruss
WK

von Tobi (usertobi)


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ok,Danke. Dann weiß ich wo der Fehler liegt. Vielen Dank für eure 
Antworten.

von W.S. (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Genau dafuer ist ein Transformator gut - genauer: Ein
> Hilbert-Transformator.

Und den in ANALOG. Grandios.

Naja, wenn man im Digitalen bleibt, dann ist das alles machbar, aber so 
rein im Analogen und nur einen HP und einen TP und dann noch 
frequenzunabhängig, das wäre mir als Zielstellung zu fett.

W.S.

von Stefan F. (Gast)


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Tobi schrieb:
> Die Schaltung muss frequenzunabhängig sein.

Was willst du dann mit einen Hoch- und Tiefpass?

Eine Phasenverschiebung ist letztendlich eine zeitliche Verzögerung des 
Signals. Aber wenn du ein Signal zeitlich verzögerst, dann hast du die 
90° nur bei einer ganz bestimmten Frequenz. Es ist zwangsläufig 100% 
Frequenzabhängig.

von W.S. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Eine Phasenverschiebung ist letztendlich eine zeitliche Verzögerung des
> Signals. Aber wenn du ein Signal zeitlich verzögerst, dann hast du die
> 90° nur bei einer ganz bestimmten Frequenz. Es ist zwangsläufig 100%
> Frequenzabhängig.

Ähem... nö, ganz so ist es nicht. Eine Zeitverzögerung ist eben eine 
Verschiebung in der Zeit und keine Phasendrehung, wenngleich es auch so 
aussehen mag und die 90° dann eben nur für eine bestimmte Frequenz 
gelten.

Die Hilbert-Transformation hingegen bewirkt eine Phasendrehung, ist 
allerdings ein mathematisches Konstrukt und nicht mit Spulen und 
Kondensatoren nachbaubar.

Naja, und solche Aktionen wie eine Summation oder Integration oder 
Konvolution von -unendlich bis +unendlich ist für den Mathematiker kein 
Problem, im realen Leben hingegen ist das ein Showstopper. Aus diesem 
Grunde ist es realiter immer notwendig, Zeit gegen Restfehler 
einzutauschen. Ganz konkret bei der digitalen Signalverarbeitung, wo man 
eben NICHT die Zeit hat für alle Samples von -unendlich bis +unendlich. 
Da muß man eben in der Zeit kürzen und den dadurch verursachten Fehler 
durch Fensterung irgendwie "breitschmieren", so daß er das Ergebnis 
nicht gar so sehr stört.

In der Analogtechnik macht man so etwas mit mehreren aufeinander 
abgestimmten Allpässen, womit man erreicht, daß in einem vorgesehenen 
Frequenzbereich alle Signalanteile phasengedreht werden. Nicht nur 
eine Frequenz wie es dir vorgeschwebt ist. Im Digitalen geht das auch, 
allerdings eben auch nur mit einem Bandpaß und nur innerhalb dessen 
Durchlaßbereiches. Wie das geht, hatte ich hier irgendwo schon mal 
geschrieben. Ganz kurz: 2 gleiche Bandpässe machen, einer mit sin(x)/x, 
das wird der für den Realteil, den anderen mit (1-cos(x))/x, das wird 
der für den Imaginärteil. Anschließend den so entstandenen komplexen 
Bandpaß um den gewünschten Winkel drehen. sin und cos oder CORDIC. 
fertig. Ist aber komplett im Digitalen, nix mit ein paar Spulen und 
Kondensatoren.

W.S.

von ... (Gast)


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> Wie ist diese Forderung erklärbar?

Ja gar nicht.
Die Frage ist nur ein akademischer Hirnfurz.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Tobi schrieb:
> Ich suche

Wofür präzise? Beschreibe das gesamte Drumherum, denn Du vermagst Dich
offenbar nicht treffend genug auszudrücken (fachlich), parametrische
Anforderungen zutreffend - ja nicht mal vollständig - darzustellen.

Tobi schrieb:
> Diese Schaltung darf

Besagtes "Drumherum" sollte so ausführlich und vollständig sein, daß
die Frage "Wer bestimmt, was da darf und was nicht?" mitgelöst wäre.

Tust Du das nicht, kannst Du die Angelegenheit wohl beerdigen.

Tobi schrieb:
> ok,Danke. Dann weiß ich wo der Fehler liegt.

Bezweifle ich zwar, aber solltest Du echt schon aufgeben wollen, ...

von Robert M. (r0bm)


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Tobi schrieb:
> Mein Ziel ist es eine Phasendifferenz(von 90°) zwischen den Ausgängnen
> vom Hoch- und Tiefpass.

RC-Tiefpass bzw. -Hochpass mit identischer Grenzfrequenz am Eingang 
zusammenschalten, aus einer niederohmigen Quelle speisen und an den 
Ausgängen hochohmig abgreifen. Der Phasenunterschied wird überall 90° 
betragen, die Ausgangsspannungen ändern sich allerdings mit der Frequenz 
und wären einzig bei der Grenzfrequenz gleich.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Man könnte auch vorberechnen und per Soundkarte ausgeben.

Matlab oder LTspice.

von Jobst Q. (joquis)


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In der Geometrie gibt es dafür eine Lösung: den Thaleskreis.

Musst du "nur" noch in Elektronik übersetzen.

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