Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DSO als Vectorscope nutzen?


von Olli Z. (z80freak)


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Gibt es eigentlich bereits DSO's welche auch die Funktion eines 
Vectorscopes abbilden? Oder evtl. "Vorschaltgeräte" für eine solche 
Funktion?

Die Funktion eines WFM sollte ja gegeben sein, zumindest mein SDS2104X 
kann TV-Zeilen gut darstellen.

von Prometheus (Gast)


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puh Vektorscope.....

Ich hatte mal vor vielen Jahren ein Panasonic WJ-MX10 Mischpult zu 
reparieren.
Da hatt ich dann auch ein Voktorscope gesucht und nichts gefunden.
Will sagen, da war PAL gerade im auslaufen und digitales so richtig im 
kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, das das seitdem besser geworden 
ist.

Oszi geht nicht. Du willst ja die Amplituden der Phasenverschobenen 
Farbanteile messen. Dafür ist ein Oszi nicht gemacht. Das springt ja 
auch mit jeder Zeile.

Mein, zugegebenermaßen mangelhafter Ausweg, war ein Farbtestbild zu 
erzeugen (PC, DVD-Player mit Fotos...) und dann per Augenmaß zu schauen, 
das es halbwegs gut aussieht. Schön ist anders.

von Olli Z. (z80freak)


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Hm, ernüchternd, aber trotzdem Danke für Dein Feedback!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Olli Z. schrieb:
> Gibt es eigentlich bereits DSO's welche auch die Funktion eines
> Vectorscopes abbilden? Oder evtl. "Vorschaltgeräte" für eine solche
> Funktion?

Rein technisch wäre es zumindest ab der "besseren Hobbyklasse" aka 
"Einsteigerklasse für ernste Anwendungen" von der HArdware her 
problemlos möglich dies in Software zu implementieren.
Liegt vermutlich an der mangelnden Nachfrage das es das bei den 
"allgemeinen" Geräten wohl nicht gibt.

Einsatz WIE ein Waveform Monitor ist kein Problem. HAt halt nicht die 
Skala und die festen Einstellungen. Also alles von HAnd einstellen und 
manuell (Cursor) ausmessen bzw. Markierungen setzen. Aber die Messungen 
bekommt man dmit genau so hin.

Die neueren/besseren Geräte können da dann auch solche Dinge wie genau 
eine einzelne fest vom Nutzer vorgegebene Zeile alleine Anzeigen. (Also 
Nutzer stellt ein Zeile 345 und das Skope triggert genau auf Zeile 
345...)

Vorschaltgeräte für ein Skope machen aktuell keinen Sinn mehr. Es gibt 
Displaylose Geräte, aber da kann man dann direkt einen Monitor 
anschließen.
Heute ein Gerät zu Bauen das an ein Skope angeschlossen werden soll 
spart in der Herstellung nichts gegenüber einem direkt mit Bildschirm- 
oder USB Ausgang. Und die Entwicklung ist auch nur einfacher wenn man 
dem Anwender dann die gesamte Einstellung alleine überlassen will. 
(Verstärkung, Spannungsbereich etc. genau an sein Skope anpassen und die 
Messpunkte dann selbst da auch markieren)
Soll da über die ganze Serie etwas reproduzierbares rauskommen wäre es 
möglicherweise sogar teurer als der reine Bildausgang.

ICh kenne aber Selbstbauten wo sich "DAMALS" Hobbyisten einen 
Vektorvorsatz für ihr Skope selbst gebaut haben. ISt ja im Prinzip 
nichts anderes als ein Farbdecoder wo man die beiden Differenzsignale 
abgreifen kann.
Das war ja praktisch bei jeder älteren Farbdekoderbaugruppe aus einem TV 
der Fall. Kommt man noch an eine solche Baugruppe aus einem Modular 
aufgebauten TV samt Schaltunterlagen heran (70er Jahre z.B.) ist das 
relativ schnell und einfach selbst gemacht.

Oder man baut es sich kpl. Selbst auf. Bei Verwendung modernerer Dekoder 
auf basis integrierter Schaltungen muss man nur darauf achten das man 
dort auch tatsächlich die Differenzsignale und nicht nur die fertig 
aufbereiteten Einzelfarbsignale (RGB) herausbekommt.
Etwas Pegelanpassung und dann auf ein Oszilloskop im X/Y Modus.

Ein Problem dabei ist Natürlich die HEnne/Ei Frage.
Du musst einmal selbst für eine passende Skalenbeschriftung sorgen und 
auch dein GErät erst einmal ausmessen/justieren/kalibrieren.
Dazu braucht man dann wieder entweder eine als für die eigenen 
Anforderungen hinreichend genau bekannte Signalquelle die auch 
verschiedene Testsignale darstellen kann, oder aber ein als voll 
funktionsfähig bekanntes und korrekt kalibriertes Vektorskop zum 
Vergleich.

Von einem Bekannten der sich einen solchen Vorsatz selbst gebnaut hat 
weiß ich das er dazu Abends mal bei einem entsprechend ausgestatteten 
Beruflichen Anweder vorbeischauen durfte. Sein GErät Parallel zu dem 
Vorhandenen "guten" Vektorskope angeschlossen, dann seine Schaltung so 
justiert das die Schirmbilder optisch gleich waren und dann mit 
verschiedenen Testsignalen die Messerte vom Verktorskope genommen und 
diesen Wert dann auf einer auf seine CRT geklebte Folie markiert.
(Also die Sollsignal daraufgegeben und dann mit Stift markierung gesetzt 
woe die Linie/der Punkt auf seinem Display dann war)
IRgendwann, einige JAhre später, hat er dann mal die HAndbeschriftete 
Folie ausgemessen und am PC eine neue erstellt.
Geht alles und für den Heimgebrauch völlig ausreichend!

Das setzt natürlich Voraus das man ein Skope mit vernünftigem X/y Modus 
hat. Bei alten CRT Geräten meist immer gegegben. Geräte ohne brauchbaren 
x/y Betrieb waren da die Ausnahme.
Bei den DSO in drei- und unterem vierstelligen Preisbereich war der X/Y 
Modus allerdings lange Zeit nur "Suboptimal" implementiert. Um es mal 
höflich auszudrücken.
Das hat sich erst in jüngerer Zeit geändert... Beim Siglent 
SDS2104x-Plus macht es schon einen ganz guten eindruck. HAbe aber bisher 
mit dem XY Modus daran nur etwas gespielt". Wie es jedoch beim Gerät 
ohne "PLUS" ist kann ich nicht sagen.
Bei den Geräten von Rigol ist der beim MSO5000 auch vom ersten Eindruck 
ganz brauchbar. Beim DS1054z hingegen ist der, zumindest in der bei mir 
aktiven FW-Version,  nicht wirklich toll, kein Verlgeihc zu einem CRT 
Gerät.

Falls es aber nur darum geht ein Vektorskope zu bekommen und nicht auf 
den allerletzten Cent achten muss, dann kann man mittlerweile auch 
einfach ein gebrauchtes günstig kaufen. Sind wesentlich seltener als 
normale Oszilloskope, es stehen aber immer zumindest ein paar bei Ebay 
Kleinanzeigen und dem "realen" Ebay drin...
Wenn man es nicht unbedingt JETZT braucht sondern auch mal drei vier 
WOchen Geduld hat, dann bekommt man auch eines für deutlich unter 100 
Euro.

Wichtig ist halt nur das man darauf achtet das man eines passend für 
sein Videosignal bekommt. Besonders muss man darauf achten das es Geräte 
gibt die zwar zwischen PAL/NTSC umschaltbar sind, das aber nicht heissen 
muss das ein PAL Gerät mit solch einem Umschalter dann wirklich 
"Echtes/(US)" NTSC macht. Oder ein NTSC Gerät mit solch einem Umschalter 
dann "unser" PAL. Bei einigen (vor allem älteren) Geräten wird damit nur 
die Art der Rückgewinnung der Farbsignale umgeschaltet (insbesondere der 
Phasenlagenwechsel bei Pal aktiviert/deaktiviert), nicht aber die zu dem 
System gehörende Farbträgerfrequenz umgeschaltet. Ein soclhes Gerät in 
der PAL Ausführung macht dann in der Stellung NTSC 4,433MHz-NTSC und 
umgekeht macht die NTSC Ausführung in der Stellung PAL dann 3,xx 
MHz-PAL.

Gruß
Carsten

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