Forum: Offtopic Geschlossener Kühlkreislauf AKW


von Großes F. (112)


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Moin,

angesichts der Stromkrise ausgelöst durch Frankreichs Probleme, ihre 
Atomkraftwerke hinreichend zu kühlen, frage ich mich, warum die Dinger 
eigentlich nicht in einem geschlossenen Kühlkreislauf mit Abwärmenutzung 
geplant wurden?

Hat jemand eine Idee, wieviel Wärme da eigentlich abtransportiert werden 
muss?

Warum wird die Abwärme nicht einfach genutzt um, Prozesswärme für die 
chemische Industrie zu erzeugen oder schlichtweg Heizenergie für Städte 
oder meinetwegen Schwimmbäder?

von Udo S. (urschmitt)


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Großes F. schrieb:
> Warum wird die Abwärme nicht einfach genutzt um, Prozesswärme für die
> chemische Industrie zu erzeugen oder schlichtweg Heizenergie für Städte
> oder meinetwegen Schwimmbäder?

Weil man die Dinger doch nicht direkt neben Städten haben wollte.

Großes F. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wieviel Wärme da eigentlich abtransportiert werden
> muss?

Beispiel Biblis Block B
Elektrische Leistung (brutto) 1300 MW. Thermische Leistung 3700 MW.

Wegen Prozesswärme: Welche Industrie verlässt sich darauf dass das 
Kraftwerk ohne Störung läuft. Was sollen die Firmen machen wenn Revision 
ist? Ein komplettes 2. Wärmekraftwerk für die Ausfallzeiten vorhalten? 
Lohnt nicht.

Ausserdem will man ja möglichst viel Energie zur Stromerzeugung nutzen. 
Nach Durchlauf des Heissdampfes durch die Turbinen hat er nur noch knapp 
über 100°C. Das reicht wohl eher nicht mehr für Prozesswärme.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Udo S. schrieb:
> Elektrische Leistung (brutto) 1300 MW. Thermische Leistung 3700 MW.

Wobei die Franzosen nicht selten 4 Blöcke am Standort haben.

von Clemens S. (zoggl)


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Großes F. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wieviel Wärme da eigentlich abtransportiert werden
> muss?

ca 2x die elektrische Leistung

Großes F. schrieb:
> arum wird die Abwärme nicht einfach genutzt um, Prozesswärme für die
> chemische Industrie zu erzeugen oder schlichtweg Heizenergie für Städte
> oder meinetwegen Schwimmbäder?

Weil die Wärme bei sehr geringer Temperatur anfällt.

Udo S. schrieb:
> Ausserdem will man ja möglichst viel Energie zur Stromerzeugung nutzen.

stimmt

Udo S. schrieb:
> Nach Durchlauf des Heissdampfes durch die Turbinen hat er nur noch knapp
> über 100°C. Das reicht wohl eher nicht mehr für Prozesswärme.

stimmt nicht.

siehe https://www.gunt.de/images/download/steam_power_plants_german.pdf

Die Nassdampfstufen eines Dampfkraftwerkes stehen unter Unterdruck (im 
Beispiel bei 0,2 Bar absolut) damit kann der Dampf auf zb 60°C 
abgearbeitet und anschließend kondensiert werden. Flusskraftwerke 
schaffen im Winter noch ein paar Grad mehr.

Da fällt dann zwar sehr viel Wärme an, aber eben bei einem unbrauchbaren 
Temperaturlevel.

Schau mal wie knapp die Entropielienien im HS Diagramm beu niedrigen 
Temperaturen zusammenliegen. jedes Grad gibt relativ viel Energie die 
Abgearbeitet werden kann.

sg

von (prx) A. K. (prx)


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Udo S. schrieb:
> Nach Durchlauf des Heissdampfes durch die Turbinen hat er nur noch knapp
> über 100°C.

Der Druck im Kondensator liegt weit unter Normaldruck und die Temperatur 
liegt folglich auch weit unter 100°C. Ich habe da sowas wie 40°C im 
Kopf.

Für Fernwärme muss bei Wärmekraftwerken deshalb zwischen den 
Turbinenstufen ausgekoppelt werden.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Großes F. schrieb:
> Prozesswärme für die chemische Industrie

Für industrielle Prozesswärme ist die Dampftemperatur der üblichen 
Druck- oder Siedewasserreaktoren in der Grössenordnung von 300°C oft zu 
niedrig. Dafür muss man andere Reaktortypen verwenden.

Beitrag #7175710 wurde vom Autor gelöscht.
von Udo S. (urschmitt)


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Clemens S. schrieb:
> Die Nassdampfstufen eines Dampfkraftwerkes stehen unter Unterdruck (im
> Beispiel bei 0,2 Bar absolut) damit kann der Dampf auf zb 60°C
> abgearbeitet und anschließend kondensiert werden.

(prx) A. K. schrieb:
> Der Druck im Kondensator liegt weit unter Normaldruck und die Temperatur
> liegt folglich auch weit unter 100°C. Ich habe da sowas wie 40°C im
> Kopf.

Stimmt, durch die Kondensation des Wasserdampfes im geschlossenen 
Kreislauf kann der Druck ja weit unter Normaldruck sinken.
Danke für die Korrektur

von Icke ®. (49636b65)


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Udo S. schrieb:
> Weil man die Dinger doch nicht direkt neben Städten haben wollte.

Schau dir die Standorte auf der Karte an, so gut wie alle liegen in 
relativ dicht besiedelten Gebieten. Viele nur 1-2km von der nächsten 
Ortschaft entfernt.

> Wegen Prozesswärme: Welche Industrie verlässt sich darauf dass das
> Kraftwerk ohne Störung läuft. Was sollen die Firmen machen wenn Revision
> ist?

Was machen sie denn bei anderen Kraftwerkstypen, wenn Störungen oder 
Revisionen anliegen? Es gibt sehr wohl Kernkraftwerke, die Prozeß- und 
Heizwärme liefern, z.B. Gösgen und Beznau in der Schweiz:

https://www.kernenergie.ch/de/so-funktioniert-ein-kernkraftwerk.html

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


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Auch Kohlekraftwerke verschwenden die Abwärme.

https://www.youtube.com/watch?v=dMbJaFKFzzs

von Clemens S. (zoggl)


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Icke ®. schrieb:
> Was machen sie denn bei anderen Kraftwerkstypen, wenn Störungen oder
> Revisionen anliegen?

Im Link stehen 9 und 6MW das fällt nicht auf wenn das wegfällt.

Diese Prozesswärme wird normalerweise mit einem eigenen Wärmetauscher 
auf einer heißeren Turbinenstufe abgezweigt.

Georg M. schrieb:
> Auch Kohlekraftwerke verschwenden die Abwärme

Du musst Wärme und Temperatur trennen. Die Wärmeenergie fällt bei einem 
sehr geringen Temperaturlevel an. Im Winter bei 20-40°C
Das ist eher im Bereich Rücklauf von Fernwärme

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Icke ®. schrieb:
> Was machen sie denn bei anderen Kraftwerkstypen, wenn Störungen oder
> Revisionen anliegen? Es gibt sehr wohl Kernkraftwerke, die Prozeß- und
> Heizwärme liefern

Frieren.

von Icke ®. (49636b65)


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Clemens S. schrieb:
> Im Link stehen 9 und 6MW das fällt nicht auf wenn das wegfällt.

Sag das mal den fernwärmeversorgten Haushalten und dem Betreiber der 
Papierfabrik.

von (prx) A. K. (prx)


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Udo S. schrieb:
> Wegen Prozesswärme: Welche Industrie verlässt sich darauf dass das
> Kraftwerk ohne Störung läuft. Was sollen die Firmen machen wenn Revision
> ist?

Das Problem ist allgemeiner Natur. Egal woher diese Prozesswärme kommt, 
es kann sein, dass diese Quelle zeitweilig versiegt. Jemand, der 
Prozesswärme benötigt, sollte das auf dem Radar haben. Das wird dann 
eine Wahrscheinlichkeits- und Kostenrechnung.

von (prx) A. K. (prx)


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Georg M. schrieb:
> Auch Kohlekraftwerke verschwenden die Abwärme.

Die Physik kann eben nicht anders. Mit viel Wärmeenergie auf 
vergleichsweise geringem Temperaturniveau kann man nur noch mit einer 
Wärmepumpe etwas anfangen.

von (prx) A. K. (prx)


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Großes F. schrieb:
> oder meinetwegen Schwimmbäder

Für ein Schwimmbad auf dem Kraftwerksgelände würde es wohl reichen. Aber 
mal ehrlich - schickst du deine Sprösslinge zum Schulschwimmen da hin? 
Nicht jeder gibt den Iwan und springt mit Genuss ins Abklingbecken. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Icke ®. schrieb:
> Was machen sie denn bei anderen Kraftwerkstypen, wenn Störungen oder
> Revisionen anliegen?

(prx) A. K. schrieb:
> Das Problem ist allgemeiner Natur. Egal woher diese Prozesswärme kommt,
> es kann sein, dass diese Quelle zeitweilig versiegt.

Da kann man aber deutlich leichter diversifizieren

Besispiel Frankfurt:
https://www.mainova.de/de/ihre-mainova/ueber-uns/waerme-stromversorgung/kraftwerk

Man hat einfach ein halbes Dutzend kleinere und kann so Ausfallzeiten 
einzelner kompensieren.

: Bearbeitet durch User
von Clemens S. (zoggl)


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Icke ®. schrieb:
> Sag das mal den fernwärmeversorgten Haushalten und dem Betreiber der
> Papierfabrik.

Das ist ein besserer Hackschnitzelverbrenner der da ausfällt.

https://www.biomasseheizwerke.info/uploads/media/Moser_20_Jahre_Biomasseheizwerke_in_Tirol__2_.pdf

Wenn so etwas eine Versorgungskriese auslöst, dann wurde die 
Infrastruktur grob vernachlässigt und der Ausfall ist redlich verdient.

sg

von Musik og F. (musikog_f)


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Großes F. schrieb:

> Warum wird die Abwärme nicht einfach genutzt um, Prozesswärme für die
> chemische Industrie zu erzeugen oder schlichtweg Heizenergie für Städte
> oder meinetwegen Schwimmbäder?

KKW Stade hatte Prozessdampfauskopplung für den Industriepark nebenan.
Das dumme beim KKW, du kannst den Dampferzeuger nicht schnell regeln. 
Ausserdem brauchst du einen Reserveerzeuger bei Ausfall (geplante 
Revision oder akut).

Grössere Fernwärmenetze hat man z.B in Kopenhagen (CTR + VEKS) oder 
Moskau. Die Hydraulik des CTR+VEKS Netzes ist gut in der Fachpresse 
dokumentiert.

Wenn man Niedertemperaturfernwärme hat, pumpt man viel Anergie umher. 
Wer nimmt im Sommer Niedertemperaturfernwärme ab? Wohn- und Büroräume 
braucht man dann nicht heizen. Schwimmbäder auch nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Musik og F. schrieb:
> Wer nimmt im Sommer Niedertemperaturfernwärme ab?

Die Dampfauskopplung für Fernwärme reduziert die Stromerzeugung. Koppelt 
man nicht aus, steigt also die Stromerzeugung. Der Gesamtwirkungsgrad 
leidet zwar trotzdem, aber nicht so sehr wie völlig ohne Auskopplung.

: Bearbeitet durch User
von Mombert H. (mh_mh)


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(prx) A. K. schrieb:
> Musik og F. schrieb:
>> Wer nimmt im Sommer Niedertemperaturfernwärme ab?
> Die Dampfauskopplung für Fernwärme reduziert die Stromerzeugung. Koppelt
> man nicht aus, steigt also die Stromerzeugung. Der Gesamtwirkungsgrad
> leidet zwar trotzdem, aber nicht so sehr wie völlig ohne Auskopplung.
Der Wirkungsgrad des AKW würde sinken, aber nicht unbedingt der 
Wirkungsgrad für das Gesamtsystem, wenn statt mit Fernwärme mit Strom 
geheizt werden muss.

Diese Auskoppelung ändert aber leider nichts daran, dass mehrere GW an 
Wärme verloren gehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Mombert H. schrieb:
> Diese Auskoppelung ändert aber leider nichts daran, dass mehrere GW an
> Wärme verloren gehen.

Wie oben schon geschrieben: Die Physik kann man nicht bescheissen.

von Danny B. (brueckenwaechter)


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Udo S. schrieb:
> Großes F. schrieb:

> Wegen Prozesswärme: Welche Industrie verlässt sich darauf dass das
> Kraftwerk ohne Störung läuft. Was sollen die Firmen machen wenn Revision
> ist? Ein komplettes 2. Wärmekraftwerk für die Ausfallzeiten vorhalten?
> Lohnt nicht.

Über diese Antwort das nun ausführlich nachgedacht werden.
Wenn nun Strom die primäre Ressource ist, die durch das Kraftwerk 
generiert wird verlasse ich mich doch darauf dass dieses Kraftwerk 
funktioniert.
Warum sollte es dann bei Abwärme anders gehandhabt werden?
;)

Interessant wäre eher unter die umgebende Landwirtschaft eine Art 
"Fußbodenheizung" zu verlegen.
Wärme in Boden -> Wärme bringt Pflanze zum besseren Wachsen -> Pflanze 
hat mehr Oberfläche -> Bringt Wärme fleißig weg.

Synergie: Mehr Agrarproduktion.

von Le X. (lex_91)


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Dual Fluid.

von Blind F. (blindfrog)


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..ja Dual Fluid, oder Flüssigmetall- oder Flüssigsalzreaktoren 
überhaupt.

Die ganze Diskussion "mit Physik kann man nicht übers Ohr hauen" ist 
doch Blödsinn. Man muß vielleicht nicht die alten Siedewasserreaktoren 
aka Pfeifkessel (GE Mark I oder II)als Referenz heranziehen damit es 
unbedingt nicht geht?

Es geht nicht darum ein existierendes KKW irgendwie anzuzapfen um 
Heizwärme zu erzeugen mit "GW an Verlusten". Sowas ist Auslegungssache 
bei der Konstruktion und es ist sehr wohl möglich mit KKW auch 
Heizwärme/Prozeßdampf zu erzeugen und das wird auch gemacht.

Kein Kraftwerk der Welt kann Prozeßwärme mit der Garantie dafür erzeugen 
das niemals ein Ausfall passiert. Wartung und Reparaturen sind überall 
notwendig und meist auch geplant. Wärmekraftwerke haben meist mehrere 
Blöcke, KKW auch, denn sie sind nichts Anderes als Wärmekraftwerke, nur 
das Heizmaterial ist ein anderes.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Blind F. schrieb:
> Man muß vielleicht nicht die alten Siedewasserreaktoren
> aka Pfeifkessel (GE Mark I oder II)als Referenz heranziehen damit es
> unbedingt nicht geht?

Die bisher gängigen für Stromerzeugung produktiv genutzten Reaktortypen 
bleiben deutlich unter 500°C, weshalb sie für viele Anwendungen von 
Prozesswärme ungeeignet sind. Natürlich geht mit anderen Typen auch 
mehr, aber da gibts m.W. nicht sonderlich viele in Produktion 
befindliche Verfahren. Der THTR-300 wäre so einer gewesen.

"Während zur Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser Wärmequellen mit 
Temperaturen unter 100 Grad Celsius in der Regel genügen, reicht das 
Spektrum für industrielle Prozesswärme bis weit über 1.000 Grad. Dabei 
dominiert in Europa der Hochtemperaturbereich jenseits der 500 Grad, wie 
er beispielsweise in Prozessen der chemischen Industrie, der 
Stahlindustrie oder bei der Zementherstellung benötigt wird. Dieser 
Hochtemperaturbereich macht mehr als 50 Prozent des industriellen 
Wärmebedarfs aus."

https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2016/20160310_prozesswaerme-fuer-die-industrie-einsatz-erneuerbarer-technologien-abhaengig-von-temperaturanforderungen_17040.html

: Bearbeitet durch User
von Blind F. (blindfrog)


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(prx) A. K. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Man muß vielleicht nicht die alten Siedewasserreaktoren
>> aka Pfeifkessel (GE Mark I oder II)als Referenz heranziehen damit es
>> unbedingt nicht geht?
>
> Die bisher gängigen für Stromerzeugung produktiv genutzten Reaktortypen
> geben keine 500°C her, weshalb sie für viele Anwendungen von
> Prozesswärme ungeeignet sind. Natürlich geht mit anderen Typen auch
> mehr, aber da gibts m.W. nicht sonderlich viele in Produktion
> befindliche Verfahren. Der THTR-300 wäre so einer gewesen.

Naja und? Über was genau diskutieren wir hier überhaupt?

Wenn es um die Möglichkeit geht aus KKW Prozeßwärme zu erzeugen wird man 
doch nicht ein nachträgliches Anflanschen an existierende Pfeifkessel 
diskutieren wollen, sondern die Möglichkeiten moderner, evtl. neu zu 
bauender Anlagen.

Ganz davon abgesehen hatte auch das DDR KKW Greifswald Prozeß- und 
Fernwärmeauskopplung. Das waren Druckwasserreaktoren.

von (prx) A. K. (prx)


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Blind F. schrieb:
> Ganz davon abgesehen hatte auch das DDR KKW Greifswald Prozeß- und
> Fernwärmeauskopplung. Das waren Druckwasserreaktoren.

Die Möglichkeit, Fernwärme auszukoppeln, wurde längst erwähnt und ist 
unstrittig. Da gibt es kein Problem mit der Technik, dafür aber mit der 
Akzeptanz.

von Blind F. (blindfrog)


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(prx) A. K. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Ganz davon abgesehen hatte auch das DDR KKW Greifswald Prozeß- und
>> Fernwärmeauskopplung. Das waren Druckwasserreaktoren.
>
> Die Möglichkeit, Fernwärme auszukoppeln, wurde längst erwähnt und ist
> unstrittig. Da gibt es kein Problem mit der Technik, dafür aber mit der
> Akzeptanz.

Och, dem ist wohl mittlerweile nicht mehr so. Ich habe heute erst 
gelesen das selbst der größte Teil der Grünen mittlerweile für den 
Weiterbetrieb der KKW sind. "Diese Informationen konnten aber nicht 
unabhängig überprüft werden"..verständlich, das würde einen Anfall von 
Vernunft bei diesen Leuten voraussetzen...

Abgesehen davon steht im Wikipedia Artikel zum KKW Greifswald auch 
"Prozeßwärme", davon hatte ich mich explizit überzeugt, auch wenn ich 
selbst Wikipedia nicht als glaubwürdige Referenz heranziehen würde, 
nicht nur hier, sondern aus Erfahrung eher niemals mehr.

von DANIEL D. (Gast)


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Man muss ja auch nicht unbedingt irgendwelche Wartungen zu den Zeiten 
ansetzen, wenn es gerade bitterkalt ist und alle Leute Wärme benötigen.

Und im Sommer muss dann halt wieder der Kühlturm herhalten, aber dafür 
mit mehr Effizienz.

von Stefan M. (interrupt)


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Wie viel Abwärme kann man über einen grossen Kühlturm mit Verdunstung 
abgeben ?

von DANIEL D. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Wie viel Abwärme kann man über einen grossen Kühlturm mit
> Verdunstung abgeben ?

Scheinbar so viel dass es für ein Atomkraftwerk reicht. Also die 
zweifache Leistung von einem AKW.

von Stefan M. (interrupt)


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DANIEL D. schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Wie viel Abwärme kann man über einen grossen Kühlturm mit
>> Verdunstung abgeben ?
>
> Scheinbar so viel dass es für ein Atomkraftwerk reicht. Also die
> zweifache Leistung von einem AKW.

Ein Atomkraftwerk arbeitet nicht mit einem Verbrennungsmotor, aber mehr 
als 50% Wirkungsgrad sind wohl trotzdem nicht drin.

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (loetkolben)


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Stefan M. schrieb:
> Wie viel Abwärme kann man über einen grossen Kühlturm mit Verdunstung
> abgeben ?

Und bekanntlich kann schwarzer Rauch die doppelte Menge Abwärme abführen 
als weißer/farbloser Rauch :)

von (prx) A. K. (prx)


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DANIEL D. schrieb:
> Also die zweifache Leistung von einem AKW.

Bei Wegfall der Last muss die gesamte thermische Leistung in den 
Kühlturm. Das ist ungefähr die dreifache elektrische Leistung.

: Bearbeitet durch User
von Blind F. (blindfrog)


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(prx) A. K. schrieb:
> DANIEL D. schrieb:
>> Also die zweifache Leistung von einem AKW.
>
> Bei Wegfall der Last muss die gesamte thermische Leistung in den
> Kühlturm. Das ist ungefähr die dreifache elektrische Leistung.

Naja, dem ist wohl nicht ganz so und das hat Nichts damit zu tun das ich 
die 33% Wirkungsgrad als nicht sonderlich wahrscheinlich annehme.
Ich habe nach dem Fukushima Unglück Alles gelesen wovon ich an Berichten 
habhaft werden konnte. Selbst bei den alten Eimern dort gab es 
Notkühlsysteme die die Kernschmelze hätten verhindern können wenn man 
denn gewußt hätte wie sie genau funktionieren und sie richtig benutzt 
hätte. (Dampf Injektorpumpen innerhalb des Reaktorgefäßes und auch 
externe Notkühlsysteme).
Die Reaktorleistung fällt ja nach einer Schnellabschaltung auch sofort 
(in sofern es sich nicht um einen russischen WWER handelt) und liegt 
quasi nur in den ersten Minuten an.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Blind F. schrieb:
> Selbst bei den alten Eimern dort gab es Notkühlsysteme

Bei intaktem Kraftwerk und einem von aussen ausgelösten Lastwegfall wird 
man keine Schnellabschaltung mit Notkühlung durchführen. Das ist eine 
absolute Notmassnahme, mit Folgen für Alterung, Inspektion etc.

Da fährt man lieber schonend runter. Wenn überhaupt, denn je nach Anlass 
braucht man den Strom von dem Eimer vielleicht bald darauf wieder. In 
dem Fall wird man die Leistung eine Weile mehr oder weniger voll in die 
reguläre Kühlung leiten. Wenn der mal ein paar Stunden runtergefahren 
ist, kriegt man ihn frühestens 1-2 Tage später wieder hochgefahren.

: Bearbeitet durch User
von Blind F. (blindfrog)


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(prx) A. K. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Selbst bei den alten Eimern dort gab es Notkühlsysteme
>
> Bei intaktem Kraftwerk und einem von aussen ausgelösten Lastwegfall wird
> man keine Schnellabschaltung mit Notkühlung durchführen. Das ist eine
> absolute Notmassnahme, mit Folgen für Alterung, Inspektion etc.
>
> Da fährt man lieber schonend runter. Wenn überhaupt, denn je nach Anlass
> braucht man den Strom von dem Eimer vielleicht bald darauf wieder. In
> dem Fall wird man die Leistung eine Weile mehr oder weniger voll in die
> reguläre Kühlung leiten. Wenn der mal ein paar Stunden runtergefahren
> ist, kriegt man ihn frühestens 1-2 Tage später wieder hochgefahren.

Du beschreibst ziemlich genau die Gründe warum die Notkühlsysteme in 
Fukushima nicht benutzt wurden, von der teilweise mangelnden Unkenntnis 
der technischen Gegebenheiten mal abgesehen.
Die Chefs bei bei Tepco waren telefonisch nicht erreichbar und man hatte 
Angst seine Kompetenzen zu überschreiten...

von (prx) A. K. (prx)


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Blind F. schrieb:
> das hat Nichts damit zu tun das ich
> die 33% Wirkungsgrad als nicht sonderlich wahrscheinlich annehme.

Da musst du nichts annehmen, das ist dokumentiert. Beim EPR ist es ein 
wenig mehr als bei den älteren.

: Bearbeitet durch User
von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Bei Wegfall der Last muss die gesamte thermische Leistung in den
> Kühlturm. Das ist ungefähr die dreifache elektrische Leistung.

Für die gesamte thermische Reaktorleistung bei Volllast ist der 
Kondensator, und in der Folge auch der Kühlturm, nicht ausgelegt. Im 
Anforderungsfall wird die Reaktorleistung daher schnell reduziert. Bei 
deutschen DWR sind die Verhältnisse wie folgt:

Wenn die Hauptnetzanbindung wegfällt (z.B. durch Anregung des 
Blockschutzes, einer Störung im Netz, etc.), wird zunächst ein 
Lastabwurf auf Eigenbedarf gefahren. Auf der Primärseite wird durch die 
Stabeinwurffunktion die Reaktorleistung auf etwas weniger als 50% 
reduziert (das passiert praktisch instantan), und kurz darauf durch die 
KMT-Regelung auf Mindestlast (ca. 30%) gezogen. Die Generatorleistung 
wird entsprechend schnell reduziert auf den Eigenbedarf der Anlage, die 
sich somit nur noch selbst versorgt. Der Eigenbedarf liegt natürlich 
deutlich unter der 30% Reaktor-Mindestlast. Der überschüssige 
Frischdampf wird über die Frischdampf-Umleitstation im Kondensator 
niedergeschlagen, nachdem er zuvor mit Einspritzwasser aus dem 
Hauptkondensatsystem beaufschlagt wurde.

Soweit die automatisch ablaufenden Maßnahmen. Wenn man die Anlage 
langfristig im Eigenbedarf fahren will, kann man von Hand die 
KMT-Reglung mit der Neutronenflussregelung ablösen und die 
Reaktorleistung dem elektrischen Eigenbedarf angleichen, und so weniger 
Wärme in die Umgebung fahren. Sinn des Lastabwurfs auf Eigenbedarf ist, 
dass man bei Wiederherstellung der Netzanbindung die Anlage schnell 
wieder synchronisieren kann, oder bei Großstörungen im Übertragungsnetz 
das Kraftwerk zur Frequenzvorgabe beim Wiederaufbau des Netzes nutzen 
kann.

Bei Störungen am Turbosatz, die eine Turbinenschnellabschaltung (und in 
der Folge auch ein Generator-Aus) anregen, wird ebenfalls die 
Reaktorleistung auf Mindestlast reduziert, und der Frischdampf über die 
Umleitstation abgegeben. Der elektrische Eigenbedarf kommt dann 
natürlich rückwärts aus dem Hauptnetz.

Erst wenn die Frischdampf-Umleitstation nicht zur Verfügung steht, muss 
der Reaktor schnellabgeschaltet werden. Das ist z.B. der Fall, wenn 
eines der für den Umleitbetrieb nötigen Systeme nicht zur Verfügung 
steht (Hauptkondensat, Hauptkühlwasser, etc.), oder deren 
Energieversorgung, z.B. im Notstromfall. Dann wird nach 
Schnellabschaltung der Frischdampf zur Nachwärmeabfuhr über Dach 
abgeblasen. Wenn man langfristig in dem Zustand stehen bleiben will, 
muss man natürlich für ausreichend Deionatnachschub sorgen. Ansonsten 
muss die Anlage rechtzeitig abgefahren (d.h. in den Zustand kalt und 
drucklos) und auf Nachkühlbetrieb übernommen werden, so dass die 
gesicherten Deionatvorräte nicht angetastet werden müssen.

Das alles hat übrigens mit Störfällen (Betriebshandbuch Teil 3) nichts 
zu tun. Sicherheitssysteme werden dabei nicht angefordert.

(prx) A. K. schrieb:
> Bei intaktem Kraftwerk und einem von aussen ausgelösten Lastwegfall wird
> man keine Schnellabschaltung mit Notkühlung durchführen. Das ist eine
> absolute Notmassnahme, mit Folgen für Alterung, Inspektion etc.

Eine Reaktorschnellabschaltung hat mit Notkühlung nichts zu tun. Auch 
nach einer Reaktorschnellabschaltung stehen die betrieblichen 
Einspeisesysteme (An- und Abfahrpumpen) weiterhin zur Verfügung, und 
sichern die sekundärseitige Versorgung mit Speisewasser. Erst wenn die 
betriebliche Speisewasserversorgung nicht mehr verfügbar ist, kommt das 
Notspeisesystem zum Einsatz. Die "Notkühlung" ist übrigens eine Sache, 
die mit Kühlmittelverluststörfällen zu tun hat; das steht auf einem ganz 
anderen Blatt.

Es ist zwar richtig, dass bei deutschen Anlagen Schnellabschaltungen 
sehr selten vorkommen -- bei manchen in 20 Jahren nicht (zumindest nicht 
ungeplant). Aber so weitreichend sind die Folgen dann auch nicht. Die 
druckführende Umschließung des Primärkreises z.B. bekommt erstaunlich 
wenig davon mit. Da sind eher der Teile des Reaktorkerns (Hüllrohre) 
belastet. In anderen Ländern sind Schnellabschaltungen übrigens weitaus 
häufiger, z.B. in den USA. Das hat in erster Linie mit einer einfacheren 
Leittechnik und geringeren Margen in den Anlagen zu tun.

Blind F. schrieb:
> Du beschreibst ziemlich genau die Gründe warum die Notkühlsysteme in
> Fukushima nicht benutzt wurden, von der teilweise mangelnden Unkenntnis
> der technischen Gegebenheiten mal abgesehen.

Die Nachwärmeabfuhr in Fukushima war nach dem Erdbeben durch die dafür 
vorgesehenen Systeme durchaus gewährleistet. Erst der Tsunami hat diese 
durch Überflutung unverfügbar gemacht. Hintergrund war die unzureichende 
Auslegung der Anlage gegen naturbedingte Einwirkungen von außen, und das 
Fehlen einer unabhängigen gesicherten Notstromversorgung 
(Notspeise-Notstromsystem in deutschen DWR), die auch gegen Einwirkungen 
von außen gesichert ist.

: Bearbeitet durch User
von Blind F. (blindfrog)


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Mario H. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Bei Wegfall der Last muss die gesamte thermische Leistung in den
>> Kühlturm. Das ist ungefähr die dreifache elektrische Leistung.
>
> Für die gesamte thermische Reaktorleistung bei Volllast ist der
> Kondensator, und in der Folge auch der Kühlturm, nicht ausgelegt. Im
> Anforderungsfall wird die Reaktorleistung daher schnell reduziert. Bei
> deutschen DWR sind die Verhältnisse wie folgt:
>
[..]
> belastet. In anderen Ländern sind Schnellabschaltungen übrigens weitaus
> häufiger, z.B. in den USA. Das hat in erster Linie mit einer einfacheren
> Leittechnik und geringeren Margen in den Anlagen zu tun.
>

Danke!!


> Blind F. schrieb:
>> Du beschreibst ziemlich genau die Gründe warum die Notkühlsysteme in
>> Fukushima nicht benutzt wurden, von der teilweise mangelnden Unkenntnis
>> der technischen Gegebenheiten mal abgesehen.
>
> Die Nachwärmeabfuhr in Fukushima war nach dem Erdbeben durch die dafür
> vorgesehenen Systeme durchaus gewährleistet. Erst der Tsunami hat diese
> durch Überflutung unverfügbar gemacht. Hintergrund war die unzureichende
> Auslegung der Anlage gegen naturbedingte Einwirkungen von außen, und das
> Fehlen einer unabhängigen gesicherten Notstromversorgung
> (Notspeise-Notstromsystem in deutschen DWR), die auch gegen Einwirkungen
> von außen gesichert ist.

Jaein.
Wie schon oben geschrieben habe ich mir damals was an Infos verfügbar 
war rein getan. Ich erinnere mich noch, das Block I ein externes 
Kühlwasserbecken hatte, das die anderen Blöcke nicht besaßen und das ein 
Notkühlkondensator(?) in allen Blöcken vorhanden war, aber nicht korrekt 
bedient wurde. Recht planlos wurden dessen Ventile auf- und dann wieder 
zugedreht weil man
befürchtete das dieser trocken geht, alledings war er dafür vorgesehen 
was den Technikern nicht bekannt war.  Temperatur- und Druck- und 
Wasserstandsanzeigen  wurden mangels Kenntnis ihrer Funktion 
fehlinterpretiert etc. pp..

Es würde mich jetzt ziemlichen Rechercheaufwand kosten um das aus dem 
Netz wieder hervor zu kramen. Die Quintessenz war aber eindeutig das die 
Kernschmelzen hätten verhindert werden können, trotz Energieausfall, 
teil wegen Unwissen, teil wegen befürchtetem Ärger wegen 
Kompetenzüberschreitung weil Tepco nicht erreichbar war.

Ich danke Dir aber vielmals für Deinen fundierten Beitrag.

von Blind F. (blindfrog)


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(prx) A. K. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> das hat Nichts damit zu tun das ich
>> die 33% Wirkungsgrad als nicht sonderlich wahrscheinlich annehme.
>
> Da musst du nichts annehmen, das ist dokumentiert. Beim EPR ist es ein
> wenig mehr als bei den älteren.

Bitte hinterlege das doch mit informativen Links und behaupte nicht nur. 
Wie Du hier im Thread schon nachvollziehen kannst geht das auch bei Dir 
nach hinten los.

von Gerald K. (geku)


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Udo S. schrieb:
> Weil man die Dinger doch nicht direkt neben Städten haben wollte.

Aber vielleicht Industrie. Die Transportverluste bei der Heizung 
umliegender Ortschaften sollte auch kein Problem sein. Es muss aber 
trotzdem für ausreichende Kühlung gesorgt sein falls die 
"Abfallenergie", z.B im Sommer, nicht genutzt wird.

Ein Vorteil wäre, dass auch die Restwärme bei Abschaltung genutzt werden 
könnte.

von Gerald K. (geku)


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Clemens S. schrieb:
> Weil die Wärme bei sehr geringer Temperatur anfällt.

Wärmepumpe wäre nicht möglich? Und zwar bei Verbraucher.

: Bearbeitet durch User
von Kolja L. (kolja82)


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Hatte mal n Vortrag in der Uni, leider schon etwas her und habe die 
Folien such nicht, aber da wurde die wirtschaftlichkeit von Wärmenetzen 
betrachtet und in großen Dimensionen lohnt sich nur das Gaskraftwerk bzw 
die Müllverbrennungsanlage vor der Stadt. Kleiner gedacht ist das schon 
interessanter, so quartiersweise BHKWs.

von Blind F. (blindfrog)


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Gerald K. schrieb:
> Clemens S. schrieb:
>> Weil die Wärme bei sehr geringer Temperatur anfällt.
>
> Wärmepumpe wäre nicht möglich? Und zwar bei Verbraucher.

Die wäre aber zu 95% der Zeit nicht notwendig und damit völlig 
unwirtschaftlich egal wie hoch der COP ist.

Beitrag #7179892 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Icke ®. (49636b65)


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Le X. schrieb:
> Dual Fluid.

Nach der TU Dresden sind jetzt auch die TU München und das Schweizer 
Paul-Scherrer-Institut mit an Bord:

https://dual-fluid.com/de/dual-fluid-kooperiert-mit-tu-muenchen/

von DANIEL D. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Le X. schrieb:
>
>> Dual Fluid.
>
> Nach der TU Dresden sind jetzt auch die TU München und das Schweizer
> Paul-Scherrer-Institut mit an Bord:
> https://dual-fluid.com/de/dual-fluid-kooperiert-mit-tu-muenchen/

Das mit der Wasserstoffherstellung ist ja Hochinteressant, läuft das 
Ding dann immer auf volllast, und je nach Strombedarf wird mal mehr oder 
weniger Wasserstoff hergestellt.

von Blind F. (blindfrog)


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DANIEL D. schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Le X. schrieb:
>>
>>> Dual Fluid.
>>
>> Nach der TU Dresden sind jetzt auch die TU München und das Schweizer
>> Paul-Scherrer-Institut mit an Bord:
>> https://dual-fluid.com/de/dual-fluid-kooperiert-mit-tu-muenchen/
>
> Das mit der Wasserstoffherstellung ist ja Hochinteressant, läuft das
> Ding dann immer auf volllast, und je nach Strombedarf wird mal mehr oder
> weniger Wasserstoff hergestellt.

Ist eigentlich egal, kein halbwegs normaler Mensch möchte Wasserstoff 
als Energieträger haben. Gründe gibts dafür sehr viele.

von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb:
> Ist eigentlich egal, kein halbwegs normaler Mensch möchte Wasserstoff
> als Energieträger haben. Gründe gibts dafür sehr viele.

Kein halbwegs normaler Mensch läugnet dass man eine langzeitspeicherbare 
Energieform für den Winter braucht.

von Hans H. (loetkolben)


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DANIEL D. schrieb:
> Kein halbwegs normaler Mensch läugnet dass man eine langzeitspeicherbare
> Energieform für den Winter braucht.

Doch sehr viele Menschen leugnen daß wir die nicht haben und meinen 
_wenn wir nur die "erneuerbaren" um 1000% ausbauen_ haben wir alle 
Energieprobleme gelöst.

von Blind F. (blindfrog)


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DANIEL D. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Ist eigentlich egal, kein halbwegs normaler Mensch möchte Wasserstoff
>> als Energieträger haben. Gründe gibts dafür sehr viele.
>
> Kein halbwegs normaler Mensch läugnet dass man eine langzeitspeicherbare
> Energieform für den Winter braucht.

:-) ..und Dir ist eingeredet worden das sei Wasserstoff?

von Blind F. (blindfrog)


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DANIEL D. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Ist eigentlich egal, kein halbwegs normaler Mensch möchte Wasserstoff
>> als Energieträger haben. Gründe gibts dafür sehr viele.
>
> Kein halbwegs normaler Mensch läugnet dass man eine langzeitspeicherbare
> Energieform für den Winter braucht.

:-) ..und Dir ist eingeredet worden das sei Wasserstoff?

Vor nicht allzulanger Zeit waren die Grünen der Meinung das sei Erdgas, 
deswegen mußte Kohle und Atom abgeschaltet werden, Ölheizungen wurden 
verboten.
Nun sind die Grünen der Meinung Gas muß abgeschaltet werden. Willst Du 
wissen was nächstes Jahr für eine Sau durchs Dorf gescheucht wird?

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


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Blind F. schrieb:
> Willst Du wissen was nächstes Jahr für eine Sau durchs Dorf gescheucht
> wird?

Die Grünen!

von DANIEL D. (Gast)


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Wasserstoff ist Grundlage für alle möglichen synthetischen 
Kohlenwasserstoffe. Wenn dieser zusätzlich günstig produziert werden 
kann ist das schon ein riesen Vorteil.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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DANIEL D. schrieb:
> Wasserstoff ist Grundlage für alle möglichen synthetischen
> Kohlenwasserstoffe. Wenn dieser zusätzlich günstig produziert werden
> kann ist das schon ein riesen Vorteil.

Vor allem kann man ihn im Gegensatz zu Erdgas direkt für die 
Ammoniaksynthese und die ganze nachfolgende Kette nutzen, was dort einen 
deutlich erhöhten Wirkungsgrad bedeutet.

von Blind F. (blindfrog)


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Chris D. schrieb:
> DANIEL D. schrieb:
>> Wasserstoff ist Grundlage für alle möglichen synthetischen
>> Kohlenwasserstoffe. Wenn dieser zusätzlich günstig produziert werden
>> kann ist das schon ein riesen Vorteil.
>
> Vor allem kann man ihn im Gegensatz zu Erdgas direkt für die
> Ammoniaksynthese und die ganze nachfolgende Kette nutzen, was dort einen
> deutlich erhöhten Wirkungsgrad bedeutet.

Mit Einem Fahrrad kann man ohne zu treten bergab fahren, ist das nicht 
ein großer Vorteil gegenüber Wasserstoff?

Man merkt das Ihr noch nie in größerem Umfang mit dem Zeug zu tun hattet 
und die grün-ideologische Beeinflussung schlägt voll durch.

von Cyblord -. (cyblord)


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DANIEL D. schrieb:
> Wasserstoff ist Grundlage für alle möglichen synthetischen
> Kohlenwasserstoffe. Wenn dieser zusätzlich günstig produziert werden
> kann ist das schon ein riesen Vorteil.

Jaja, aber Wasserstoff ist ineffizient in praktisch jeder Hinsicht. Von 
der Erzeugung über den Transport bis zur Lagerung. Das wird der nächste 
riesen Schuss in den Ofen, nach den Batterie-Autos. Aber der Hype wird 
erst mal kommen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Blind F. schrieb:
> Man merkt das Ihr noch nie in größerem Umfang mit dem Zeug zu tun hattet
> und die grün-ideologische Beeinflussung schlägt voll durch.

Bitte nicht politisch werden. Die Idee der Wasserstofferzeugung zur 
Energiespeicherung ist deutlich älter als 1980.

Mittlerweile hat man die großindustrielle Wasserstofflagerung und 
Transport recht gut im Griff und selbstverständlich ist für die 
Ammoniaksynthese reines H2 deutlich energieeffizienter als der Einsatz 
von Erdgas.

Interessant dazu war ein Symposium vor zwei Jahren bei Bayer in Godorf. 
Dort ist man schon längst in der Transformation hin zu Wasserstoff.

Wasserstoffwirtschaft wird nicht alle Probleme lösen, aber schon einige, 
insbesondere in der Industrie.

: Bearbeitet durch Moderator
von Musik og F. (musikog_f)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mombert H. schrieb:
>> Diese Auskoppelung ändert aber leider nichts daran, dass mehrere GW an
>> Wärme verloren gehen.
Mehrere GW? KKW Emsland hat einen konvoi 4 Druckwasserreaktor mit 1,406 
GW termische Leistung. Da kannst du nicht "mehrere GW" auskoppeln.

> Wie oben schon geschrieben: Die Physik kann man nicht bescheissen.
Full ACK: Den Exergieströme des Clausius Rancine Prozesses kann man 
nicht bescheissen. Anergie kann keine Arbeit verrichten.

Nur wenn unweit der Dampfturbine Leute in Eigenheimen Erdgas verbrennen 
um Brauchwasser zu Duschtemperatur zu erwärmen, sollte man die Grenzen 
des Termodynamischen Systems erweitern und nicht nur auf den Clausius 
Rancine Prozess isoliert schauen.

von Blind F. (blindfrog)


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Chris D. schrieb:
> Blind F. schrieb:
>> Man merkt das Ihr noch nie in größerem Umfang mit dem Zeug zu tun hattet
>> und die grün-ideologische Beeinflussung schlägt voll durch.
>
> Bitte nicht politisch werden. Die Idee der Wasserstofferzeugung zur
> Energiespeicherung ist deutlich älter als 1980.
>
> Mittlerweile hat man die großindustrielle Wasserstofflagerung und
> Transport recht gut im Griff und selbstverständlich ist für die
> Ammoniaksynthese reines H2 deutlich energieeffizienter als der Einsatz
> von Erdgas.
>
> Interessant dazu war ein Symposium vor zwei Jahren bei Bayer in Godorf.
> Dort ist man schon längst in der Transformation hin zu Wasserstoff.
>
> Wasserstoffwirtschaft wird nicht alle Probleme lösen, aber schon einige,
> insbesondere in der Industrie.

Mit Verlaub, es ist dümmlich kontra Argumente als politisch und pro als 
sachlich hinstellen zu wollen.
Schon die Betrachtung der Wirkungsgrade der Erzeugungs- Lagerungs- und 
Umwandlungsverfahren läßt jeden vernunftbegabten Menschen die Hände über 
dem Kopf zusammenschlagen.

Es ist doch aber auch Egal, wenn die Anzahl der Gegenargumente zu hoch 
wird, wird der Beitrag gelöscht, Du bist da Einer der Fleißigsten.

: Bearbeitet durch User
von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb:
> Schon die Betrachtung der Wirkungsgrade der Erzeugungs- Lagerungs- und
> Umwandlungsverfahren läßt jeden vernunftbegabten Menschen die Hände über
> dem Kopf zusammenschlagen.

Nein jeder vernunftbegabte Mensch weis einfach dass alle anderen 
Technologien in den benötigten Maßstäben mehr als unwirtschaftlich und 
teilweise unmöglich umsetzbar sind. Ein Tankschiff voller 
Kohlenwasserstoffe speichert mehr Energie als alle Speicherkraftwerke in 
Deutschland zusammen.

Wenn du immer deinen tollen Wirkungsgrad haben willst, dann musst du im 
Winter frieren, und dein Auto stehen lassen anders funktioniert es 
nicht.

Beitrag #7191814 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7191821 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7191825 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7191827 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7191837 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Chris D. schrieb:
> Mittlerweile hat man die großindustrielle Wasserstofflagerung und
> Transport recht gut im Griff ...

Nachdem Wasserstoff überall hindurchdiffundiert, gibt es wieder neue 
Probleme und Herausforderungen. Der entwichene Wasserstoff bildet in den 
oberen Atmospherenschichten klimaschädliche Verbindungen, bevor dieser 
auf lange Sicht in den Weltraum entschwindet. Einfachste Lösung des 
Problems wäre eine Weiterverarbeitung vor Ort in 
Kohlenwasserstoffverbindungen.

Beitrag #7191883 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192045 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Icke ®. (49636b65)


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Chris D. schrieb:
> Wasserstoffwirtschaft wird nicht alle Probleme lösen, aber schon einige,
> insbesondere in der Industrie.

Welche Probleme genau werden gelöst? Im grünen Sinne zählt nur 
Wasserstoff, der aus EE gewonnen wird, richtig? In Wunsiedel wurde 
gerade Bayerns größte Elektrolyseanlage in Betrieb genommen..

https://www.elektronikpraxis.vogel.de/groesste-bayrische-elektrolyseanlage-startet-betrieb-a-13b787ce805af3582af53c54dd2d8046/

.."und soll jährlich 1.350 Tonnen grünen Wasserstoff aus 
Ökostromüberschüssen erzeugen."

Eine Tonne Wasserstoff enthält 33,3MWh Energie, die Anlage produziert 
jährlich also Wasserstoff mit einem Äquivalent von rund 45GWh. Der 
Bruttostromverbrauch in D lag 2021 bei 565TWh:

https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch

Macht pro Tag im Schnitt also 1,5TWh oder 1500GWh. Die Anlage produziert 
demzufolge in einem Jahr ca. 3% des Elektroenergie-Tagesbedarfs (wegen 
des Wirkungsgrades sind wir mal nicht pingelig). 33 solcher Anlagen 
könnten pro Jahr genug Wasserstoff liefern, um einen Tag Dunkelflaute zu 
überbrücken. Aber mit wievielen Tagen Dunkelflaute müssen wir rechnen? 
Da hat sich schon jemand Gedanken gemacht:

https://www.tech-for-future.de/dunkelflaute/

Demzufolge sind mehrere Monate pro Jahre Dunkelflaute die Regel. 2014 
war ein sehr dunkles Jahr mit mehr als 5 Monaten. Aber seien wir nicht 
so pessimistisch und gehen von 2 Monaten aus, wie der Herren Ruhnau und 
Qvist in der verlinkten Studie. Wenn es doch mal mehr wird, gibts immer 
noch Kerzen und Decken als Plan B.

https://www.econstor.eu/bitstream/10419/236723/1/Ruhnau-and-Qvist-2021-Storage-requirements-in-a-100-renewable-electricity-system-EconStor.pdf

Sie errechneten ein Energiedefizit von 27000GWh, geben aber zu bedenken, 
daß aufgrund von Speicher- und Wirkungsgradverlusten ca. 36000GWh 
Überbrückungskapazität benötigt werden. Dies entspricht rund einer 
Million Tonnen Wasserstoff. Die Wunsiedler Anlage schafft das in 740 
Jahren. Wir müßten also nur noch 739 weitere bauen, um die 
durchschnittlich zu erwartenden Dunkelflauten zu überbrücken. Wir gehen 
natürlich davon aus, daß PV und WKA so viel Überschuß produzieren, daß 
die Elektrolyseanlagen ihr Potential voll ausschöpfen können. Darüber, 
wie und wo der Wasserstoff gelagert wird, wieviele Gaskraftwerke oder 
Brennstoffzellen wir zur Rückwandlung in Strom benötigen, und wie wir 
die restlichen 80% des Primärenergiebedarfs decken, machen wir uns 
andermal Gedanken.

Beitrag #7192192 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo S. (urschmitt)


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Dieter D. schrieb:
> Der entwichene Wasserstoff bildet in den
> oberen Atmospherenschichten klimaschädliche Verbindungen

Belege?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Großes F. schrieb:
> Moin,
>
> angesichts der Stromkrise ausgelöst durch Frankreichs Probleme, ihre
> Atomkraftwerke hinreichend zu kühlen, frage ich mich, warum die Dinger
> eigentlich nicht in einem geschlossenen Kühlkreislauf mit Abwärmenutzung
> geplant wurden?
Weil die elek. Energieerzeugung ihren Bedarfspeak im Winter hat!
D.h. im Sommer wird weniger elek. Energie benötigt, und vorallem keine 
Wärme!
>
> Hat jemand eine Idee, wieviel Wärme da eigentlich abtransportiert werden
> muss?
Abwärme ist ca. elek. Kraftwerksleistung/0.4, im Teillastbetrieb mimmt 
der Anteil der Abwärme steigt dann auf ca. 66%, was dann einen 
Wirkungsgrad von nur 1/3 der zugeführten Energie ergibt!
>
> Warum wird die Abwärme nicht einfach genutzt um, Prozesswärme für die
> chemische Industrie zu erzeugen oder schlichtweg Heizenergie für Städte
> oder meinetwegen Schwimmbäder?
Weil die Abwärme (~ 80°C) auf einen Niveau sich befindet bei dem sich 
kein thermischer Kreisprozess betreiben läßt.
Auch die technische Nutzung  anderweitig ist eingeschränkt!

Wenn Abwärme im Bereich von T= ~ 80°C vorhanden ist, hat man es mit der 
Gleichen Temperatur zu tun wie wenn man Geothermiewasser über einen 
Wärmetauscher nutzen will. Deshalb ist Geothermie in D-land so gering 
verbreitet, weil das Tiefenwasser fast nur im Alpenvorland mit 
Temperaturen   größer als 140°C vorkommt.

https://www.geothermie-unterhaching.de/cms/geothermie/web.nsf/id/pa_technologie.html

Da wird mit den Kalina-Prozess dann elek. Energie gewonnen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Chris D. schrieb:
> Bitte nicht politisch werden. Die Idee der Wasserstofferzeugung zur
> Energiespeicherung ist deutlich älter als 1980.

Dir ist aber auch Klar das man zu der Zeit aber den schnellen 
Brutreaktor vorgesehen hatte, um die elek. Energie zu erzeugen für die 
Wasserstofferzeugung!

von Udo S. (urschmitt)


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@Icke: Dass man bei reinem Wind und Solar in Deutschland ein Problem hat 
ist völlig klar. Davon sind wir noch meilenweit weg und werden es gar 
nicht erreichen können.
Aber da gibt es durchaus mehrere Dinge die du nicht berücksichtigst:
Eine Betrachtung nur von Deutschland ist zu kurz gegriffen. Wir haben 
aus gutem Grund ein europäisches Verbundnetz, und dass in ganz Europa 
kein Wind weht dürfte seltener sein als das das in Deutschland passiert.
Trotz allem wird es immer wieder zu den in deinen Links gezeigten 
Unterversorgung kommen, also muss mehr gespeichert werden. Das muss 
nicht unbedingt elementarer Wasserstoff sein, dass kann genauso NH3 oder 
aus aufgefangenem CO2 und Wasserstoff erzeugte Kohlenwasserstoffe sein.

Genauso wie man aus dem nahen Osten gefördertes Gas oder Öl importieren 
kann und trotz politischer Instabilitäten auch schon über 50 Jahre 
fleissig macht, könnte man von dort erzeugte Energie importieren.
Entweder über Höchstspannungsleitungen (Desertec) oder über den Umweg 
chemischer Speicher.

Das das noch ein sehr weiter Weg ist darüber dürfte Konsens bestehen, 
dass die Politik und einige Ideologen das zu naiv sehen auch.

Aber was ist die Alternative? Inzwischen sind sich die meisten Forscher 
einig, dass das grönländische Eisscchild abschmelzen wird, und es gibt 
Zeichen dass Teile der Antarktis instabil werden.
Was kostet es uns bei 2 oder 4m Meeeresspiegelerhöhung alles so 
einzudämmen oder Land verloren zu geben?
Was kosten uns die Flüchtlingsströme die sich daraus ergeben werden?

Sollen wir nichts tun? Wie schnell ein Punkt erreicht wird wo die 
Nachfrage auf Öl und Gas die Produktion übersteigt erleben wir gerade. 
Das kann auch ohne Krieg relativ schnell passieren. Und dann?

Wie ein Schmitt-Trigger funktioniert wissen hier die meisten. Das 
globale Klima hat auch solche Schmitt Trigger Punkte. Wenn einer von 
denen erst mal überschritten ist, ...

Und Kernkraft... tja wenn man sich Fukushima anschaut. Und jetzt die 
Argumente, die Japaner hätten so viel verbockt. Das kann hier genauso 
passieren. Wenn man sich anschaut wie die Japaner 
Hochgeschwindigleitszüge fahren lassen können im Vergleich zu 
Deutschland, dann ist hier nichts besser.

Wo also siehst du eine Alternative zu den erneuerbaren?

: Bearbeitet durch User
von Lothar J. (black-bird)


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Udo S. schrieb:
> Wo also siehst du eine Alternative zu den erneuerbaren?

Dass es keine Alternative gibt, bestreitet doch keiner.

Das es mit einem Fingerschnipp geht, das aber sehr wohl.

Wir brauchen die fossilen Energieträger und die damit verbundenen 
Technologie dringend, damit wir die Grundlagen für eine Vollversorgung 
mit erneuerbaren Energien schaffen können.

Je eher, schneller und intensiver wir das tun, um so eher sind wir mit 
den fossilen Energieträgern durch. Die wir dann nur noch als Rohstoffe 
für Produkte nutzen können (müssen).

Genau das wurde aber nicht gemacht - wir verzichten seit 2021 gleich auf 
die fossilen Energieträger. Dann das böse Erwachen, "oh, geht nicht?", 
und der Rückfall auf fossile Energieträger und Technologien aus der 
Vergangenheit mit einem vielfachen Schaden für die Umwelt!

Hab ich was übersehen?

Jetzt bitte nicht "Krieg" schreiben. Der kam später.

Blackbird

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar J. schrieb:
> wir verzichten seit 2021 gleich auf
> die fossilen Energieträger.

Tun wir das?
Sehe ich nicht.

von Icke ®. (49636b65)


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Udo S. schrieb:
> Eine Betrachtung nur von Deutschland ist zu kurz gegriffen. Wir haben
> aus gutem Grund ein europäisches Verbundnetz, und dass in ganz Europa
> kein Wind weht dürfte seltener sein als das das in Deutschland passiert.

Du meinst, die europäischen Nachbarn werden uns schon aushelfen, weil 
sie extra für uns Überschuß produzieren und sie erwarten nicht, daß wir 
unseren Beitrag zur Stabilität des Netzes beitragen?

> Das muss
> nicht unbedingt elementarer Wasserstoff sein, dass kann genauso NH3 oder
> aus aufgefangenem CO2 und Wasserstoff erzeugte Kohlenwasserstoffe sein.

Welche Anlagen dafür existieren oder sind in Planung? Wie gut ist ihre 
Energiebilanz?

> Genauso wie man aus dem nahen Osten gefördertes Gas oder Öl importieren
> kann und trotz politischer Instabilitäten auch schon über 50 Jahre
> fleissig macht, könnte man von dort erzeugte Energie importieren.
> Entweder über Höchstspannungsleitungen (Desertec) oder über den Umweg
> chemischer Speicher.

Also tauschen wir die Abhängigkeit von russischem Gas gegen die 
Abhängigkeit von Energielieferungen aus instabilen arabischen Staaten 
und hoffen darauf, daß sich die Durchleitstaaten ebenfalls immer 
kooperativ zeigen?

> Das das noch ein sehr weiter Weg ist darüber dürfte Konsens bestehen,
> dass die Politik und einige Ideologen das zu naiv sehen auch.

Absolut.

> Aber was ist die Alternative?

Meine Ansicht dazu dürfte dir bekannt sein. Und daß die althergebrachten 
Argumente gegen Kernkraft in Bezug auf neue Technologien obsolet sind 
sowie die Vorteile die Restrisiken bei weitem überwiegen, habe ich auch 
schon oft genug ausgeführt. Ich wiederhole das hier nicht nochmal. 
International hat sich die Erkenntnis längst durchgesetzt, daß Kernkraft 
die einzig sinnvolle Alternative zu fossiler Energie ist. Nur 
Deutschlands Führungsriege verhält sich renitent.

Wie geht es eigentlich weiter, wenn Deutschland seinen CO2-Ausstoß auf 
Null gesenkt hat? Was ist mit den restlichen 98%? Wie werden wir China, 
Indien usw. überzeugen, keine neuen Fossilkraftwerke mehr zu bauen? Wird 
uns zukünftig überhaupt noch jemand zuhören, wenn unsere Wirtschaft und 
damit unser politischer Einfluß im Weltmaßstab bald bedeutungslos sind?

von Udo S. (urschmitt)


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Icke ®. schrieb:
> Du meinst, die europäischen Nachbarn werden uns schon aushelfen, weil
> sie extra für uns Überschuß produzieren und sie erwarten nicht, daß wir
> unseren Beitrag zur Stabilität des Netzes beitragen?

Du willst mich nicht verstehen. Eine Flaute in ganz Europe ist deutlich 
unwahrscheinlicher. Also können wir aushelfen wenn bei den Nachbarn 
gerade mal wenig Wind weht und umgekehrt.

Icke ®. schrieb:
> Also tauschen wir die Abhängigkeit von russischem Gas gegen die
> Abhängigkeit von Energielieferungen aus instabilen arabischen Staaten
> und hoffen darauf, daß sich die Durchleitstaaten ebenfalls immer
> kooperativ zeigen?

Zum einen gibt es nicht nur dort Wüsten.
Und zum zweiten hast du ja anscheinend auch kein Problem dass wir von 
dort seit 70 Jahren Öl kaufen.

Icke ®. schrieb:
> daß Kernkraft
> die einzig sinnvolle Alternative zu fossiler Energie ist.
Jaja, die Japaner sind halt Idioten sonst hätte es Fukushima nicht 
gegeben. Deshalb ist auch der deutsche Bahnverkehr so viel genauer und 
stabiler wie der in Japan.
Es gibt keine absolute Sicherheit. Und ein Supergau in Deutschland würde 
bis zu 10 Millionen Leuten die Heimat nehmen.
Wohnen die dann alle bei dir?

von Udo S. (urschmitt)


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Icke ®. schrieb:
> Wie werden wir China,
> Indien usw. überzeugen, keine neuen Fossilkraftwerke mehr zu bauen?

China baut mehr rgenerative Energieerzeugung als der Rest der Welt.

von Lothar J. (black-bird)


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Udo S. schrieb:
> ...

Prinzip Hoffnung und Wünsche.

Blackbird

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar J. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> ...
>
> Prinzip Hoffnung und Wünsche

Kann ich auch

Lothar J. schrieb
> ...

Prinzip Kopf in den Sand bis es endgültig zu spät ist.
Oder alternativ: keine Kinder und die nachfolgenden Generationen sind 
einem scheißegal.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Wie werden wir China,
> Indien usw. überzeugen, keine neuen Fossilkraftwerke mehr zu bauen?

Die Natur selbst leistet eine gewisse Überzeugungsarbeit:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/klima-china-kaempft-wegen-duerre-und-hitze-mit-stromknappheit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220823-99-483544

Darin geht den Chinesen zwar das Wasser aus, was primär die wichtigen 
Wasserkraftwerke betrifft. Aber bekanntlich funktionieren 
Wärmekraftwerke ohne Wasser auch nicht.

von Lothar J. (black-bird)


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Udo S. schrieb:
> Lothar J. schrieb:
>> Udo S. schrieb:
>>> ...
>>
>> Prinzip Hoffnung und Wünsche
>
> Kann ich auch
>
> Lothar J. schrieb
>> ...
>
> Prinzip Kopf in den Sand bis es endgültig zu spät ist.
> Oder alternativ: keine Kinder und die nachfolgenden Generationen sind
> einem scheißegal.

Im Gegensatz zu Deinen Ausführungen, die eben nur Wünsche und Hoffnung 
darstellen, habe ich den Weg beschrieben, den fast alle Staaten gehen 
oder gehen wollten.

Den Kopf in den Sand stecken, das machst Du und Deinesgleichen, die 
voller Panik alles "abschalten".

Blackbird
PS: Mit Ideologen wie Dir habe ich in den fast 70 Lebensjahren in allen 
Staaten und Systemen leidvolle Erfahrungen gemacht. Ein sinnvoller und 
sachlicher Dialog ist unmöglich.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7192513 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo S. (urschmitt)


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Lothar J. schrieb:
> Im Gegensatz zu Deinen Ausführungen, die eben nur Wünsche und Hoffnung
> darstellen, habe ich den Weg beschrieben, den fast alle Staaten gehen
> oder gehen wollten.

Wo hast du einen Weg beschrieben?

Falls du Neubauten von AKWs meinst, von den nicht allzuvielen Staaten 
die stark auf AKWs setzen bauen die wenigsten auch nur so viele AKWs neu 
um damit die alten zu ersetzen. Geschweige denn dass dadurch Kapazitäten 
erhöht werden.

Und die Neubauten in Europa laufen meines Wissens alle kosten und 
zeitmäßig aus dem Ruder.

Beitrag #7192523 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192526 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192529 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192539 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192551 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192596 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192603 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192682 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192686 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192688 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192691 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192693 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Purzel H. (hacky)


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Daniel D meinte :
>> Ist eigentlich egal, kein halbwegs normaler Mensch möchte Wasserstoff
>> als Energieträger haben. Gründe gibts dafür sehr viele.

Gefaehrlich ist er uebrigens weniger wie Benzin. Er geht nach oben und 
verschwindet, waehrend Benzin am Boden liegt und vor sich hin brennt.

>Ein Tankschiff voller Kohlenwasserstoffe speichert mehr
>Energie als alle Speicherkraftwerke in Deutschland zusammen.

Vieleicht fehlen halt noch ein paar Speicher. Energie als Oel und Gas zu 
kaufen war eben guenstiger. Ich der Schweiz haben wir dominant mehr 
Wasserkraftwerke wie Speicherkraftwerke. Aber Speicherkraftwerke werden 
kommen. Bisher waren sie eben auch zu teuer. Bisher haben wir 2 
Speicherkraftwerke. Das eine bringt eine Speicherleistung von 20 Stunden 
bei Vollast, 900MW, das andere (1000MW) 48 Stunden.
Die anderen Wasserkraftwerke benoetigen im Wesentlich einen See unten. 
Uns Pumpen. Turbinen koennen nicht per Default auch pumpen.

Beitrag #7192699 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192711 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192714 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Blind F. (blindfrog)


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Udo S. schrieb:

> Jaja, die Japaner sind halt Idioten sonst hätte es Fukushima nicht
> gegeben. Deshalb ist auch der deutsche Bahnverkehr so viel genauer und
> stabiler wie der in Japan.

Ja, genau!

Allerdings nicht weil es Fukushima gibt, sondern weil sie entgegen der 
Warnung vor Tsunamis auf etlichen entlang der Küste aufgestellten 
uralten Steinen (wie die Hungersteine im Rhein) das AKW direkt an der 
Küste gebaut haben, und nicht wie ursprünglich vorgesehen einige hundert 
Meter weiter oben. Man wollte Aufwand bei den Kühlwasserpumpen sparen...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7192786 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7192801 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerald K. (geku)


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Udo S. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>
>> Der entwichene Wasserstoff bildet in den
>> oberen Atmospherenschichten klimaschädliche Verbindungen
>
> Belege?

Wo ist Unterschied zum Sonnenwind, der zum überwiegenden Anteil aus 
Wasserstoff bzw Protonen besteht?

von Udo S. (urschmitt)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7192801:
> Sowas haben  wir nicht.

Dann wohnst du nicht in Deutschland oder verbreitest wieder Fake News.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherkraftwerk#Deutschland_2

Völlig Gaga ist allerdings dass Pumpspeicherkraftwerke meines Wissens 
zur Zeit immer noch doppelte EEG Umlage zahlen müssen.
Es gibt mindestens zwei größere Pumpspeicherkraftwerke die ausser 
Betrieb sind weil es für den Eigentümer unwirtschaftlich ist.
Eines davon:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherkraftwerk_Happurg
Dazu hatte Ben vor einiger Zeit schon mal was geschrieben.

Meines Erachtens sollten solche Bestandteile der kritischen 
Infrastruktur nicht in privater Hand sein, aber das ist ein anderes 
Thema.

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Beitrag #7192992 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193140 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DANIEL D. (Gast)


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Also ich finde die Idee der Wasserstoffherstellung mit einem AKW sehr 
gut. Man könnte sogar das Kraftwerk Strom verbrauchen lassen, und mit 
Überschussstrom von alternativen Energien auf hocheffiziente Weise 
Wasserstoff herstellen. Der Reaktor wird immer sehr hohe Temperaturen 
haben, und die Wasserstoffherstellung selbst, kann einfach den Bedarf 
angepasst werden.

Das ist vielleicht die Zukunft die Kombination aus AKW und GuD 
Kraftwerk.

Dual Fluid ist die Zukunft, sicherer, besser, effizienter.

Beitrag #7193656 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193702 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193724 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193731 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7194000 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7193724:
> Einverstanden. Wenn man nichts Besseres als Wasserstoff hat, ist die
> Erzeugung mittles irgendwelcher Strom Übershüsse (Wasserkraft
> beispielsweise in Norwegen) oder auch in AKW eine vernünftige Sache, man
> sollte dazu aber Energie verwenden die man "übrig" hat.
> Angesichts forcierter E-Mobilität und dem Mangel an Kraftwerken generell
> und der nun irgendwie notwendig gewordenen Umstellung von Heizungen auf
> E Betrieb sehe ich da allerdings ziemlich schwarz.

Man hätte viele notwendige Dinge erreicht auf diese Weise. Man hat große 
Regelkapazitäten um den Zappelstrom von Wind und Solar zu kompensieren, 
konventionelle Kraftwerke sind oft nicht in dem Maße regelbar. Man hat 
ein Speicherkraftwerke mit extremen Speicherkapazitäten. Und man hätte 
sogar die Möglichkeit Strom welcher im Netz zu viel ist zu speichern. 
Ich bin mir sicher dass sich die Wasserstoffherstellung im sehr großen 
Maßstab umsetzen lässt. Dann könnte man die Kraftwerke auf voller 
Leistung durchlaufen lassen solange die Speicher nicht voll werden, was 
die wirtschaftlichste Betriebform ist, und auch für das Material am 
sinnvollsten.

Man muss halt nur den Ultra heißen Dampf entweder in die Turbine leiten, 
oder eben in die hochtemperatur Elektrolyse.

Und selbst dann könnte man noch die Restwärme für gewisse Projekte 
nutzen Gewächshäuser oder Fischzucht oder was auch immer, ein Schwimmbad 
heizen etc.

Die Kühltürme wird man trotzdem brauchen, aber ich sehe keinen Grund 
warum man nicht einfach alles verwertet.

Jegliche Lebensmittel sind voller Pestizide, krebserregender Stoffe was 
auch immer, da kann ich ja wenigstens wenn ich will mit einem 
Geigerzähler herumlaufen und selbst feststellen ob es eine Gefahr für 
mich gibt. Was bei den vorhandenen gesundheitsschädlichen Stoffen nicht 
umsetzbar wäre.

von Einhart P. (einhart)


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DANIEL D. schrieb:
> da kann ich ja wenigstens wenn ich will mit einem
> Geigerzähler herumlaufen und selbst feststellen ob es eine Gefahr für
> mich gibt

Nein, das wirst du wohl nicht können. So einfach ist das nicht.

von DANIEL D. (Gast)


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Einhart P. schrieb:
> Nein, das wirst du wohl nicht können. So einfach ist das nicht.

Warum sollte es das denn nicht sein?

Beitrag #7194357 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7194357:
> Mach mal, ich prophezeie Dir das die Polizei Dich hopp nimmt wenn Du mit
> dem Geigerzähler im Supermarkt im Gemüse stöberst...

Mit welcher Begründung? Der arbeitet berührungslos. Bekloppt wirken ist 
m.W. nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit.

Eher schon gehst du dem Markleiter auf den Geist und er könnte gewillt 
sein, dich rauszuwerfen. Oder er ruft in Reichenau an, ob denen einer 
ausgebüxt ist. Da gibt's nicht nur Gemüse.

: Bearbeitet durch User
von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7194357:
> Ich hatte Dir hier als längliche Antwort einige Details gegen
> Wasserstoff gepostet, das was ihn gefährlich macht und das was ich mit
> dem Zeug erlebt habe. Tatsachen, Tatsachen aber sind hier scheinbar von
> Lothar nicht erwünscht, das es seine Art der Moderation ist, ist der
> Text "verpufft".
>
> Egal: Das Zeug eignet sich nicht wirklich für eine "breite" Anwendung im
> Feld.

Man nutzt es doch schon seit Jahren oder Jahrzehnten im größeren 
Industriellen Maßstab. Und man kann es bei bedarf auch in andere 
Kohlenwasserstoffe weiterverarbeiten.

Außerdem wenn sie 300 mal durch die Medien blasen das der neue Dual 
Fluid Reaktor sicher und besser ist, und das Müllproblem löst usw dann 
glauben es auch die Leute.

(prx) A. K. schrieb:
> Eher schon gehst du dem Markleiter auf den Geist und er könnte gewillt
> sein, dich rauszuwerfen. Oder er ruft in Reichenau an, ob denen einer
> ausgebüxt ist. Da gibt's nicht nur Gemüse.

Wie wäre es denn den Zähler daheim zu benutzen, und bei bedarf das Zeug 
zurück zu bringen. Es ist so oder so zu bezweifeln das irgendwas 
verstrahlt sein wird. Mir ging es eher um den umstand das sowas 
schneller ans licht kommst als irgendwelche Giftstoffe oder Pestizide.

Beitrag #7194443 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7194450 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7194450:
> Du kannst die Bedingungen in der Großindustrie aber nicht mit
> flächendeckender Verwendung auch privat vergleichen.
> Bitte mach Dich mit Sicherheitsprobleme und entsprechende Vorkehrungen
> sowie Risiken vertraut. Mit Knallgas ist nichts zu spaßen. Beklag Dich
> beim woken Mod der meine Erklärungen dazu begründungslos entsorgt hat.
> (kann nicht sein was nicht sein darf)

Es geht hier um Atomkraftwerke und Speichertechnik, nicht um private 
Wasserstoffnutzung. Davon war nie die Rede, für die private Nutzung muss 
der Wasserstoff zu e-fuels weiterverarbeitet werden.

Beitrag #7194456 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7194450:
> Mit Knallgas ist nichts zu spaßen.

Da können wir ja von froh sein, dass andere Gase als Brennstoff so 
ungefährlich sind:

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/gas-explosion-wohnhaus-feuerwehr-einsatz-verletzter-100.html

oder hier

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/gasexplosion-speyer-100.html

Oder mal ein Flüssigbrennstoff.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fbrand_von_Herborn

von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7194456:
> Mach mal ne Wirkungsgradbetrachtung von Elektroenergie über Wasserstoff
> und Methanolsynthese.
> Natürlich geht das zu machen, Deinem Portemonaie geht es aber besser
> wenn Dus bleiben läßt und das ist auch großtechnisch so.

Es wird aber im großtechnischen Maßstab auf diese Weise schon 
hergestellt. Und es kann nur besser werden. Und es wird noch viel mehr 
werden. Mit deinem Gemecker dass dies alles ja so schlecht ist bist du 
viel zu spät. Man hat schon längst damit angefangen.

Beitrag #7194500 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7194500:
> Natürlich hat man schon längst damit angefangen, deswegen sind wir auch
> weltweit führend, bei den Strom- und Gaspreisen, nicht so bei der
> Bildung oder der High Tech Industrie bzw. Forschung.

Da Wasserstoff noch nicht für Stromherstellung oder zum heizen genutzt 
wird gibt es keinen Zusammenhang wo du gerne einen hättest.

Blind F. schrieb im Beitrag #7194500:
> Ja klar, "die Masse machts" ..darüber haben schon viele gelacht.
> Gemecker? Ich bitte Dich. Argumente die Dir nicht gefallen sind
> "Gemecker"?

Behauptungen, keine Argumente. Und früher wurde Wasserstoff nur aus 
Erdgas hergestellt.

Beitrag #7194524 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DANIEL D. (Gast)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7194524:
> Die Rede war von Verwendung als Energiespeicher.
> Sei doch mal so nett und definiere mal bitte welche Form der
> Weiterverwendung Du als "legitim" oder von mir aus auch nur als
> "wahrscheinlich" ansiehst.

Das hat nichts mit ansehen oder irgendwas zu tun, der wird einfach 
überall dort verwendet werden wo es sich kostentechnisch lohnen wird. 
Und das wird laufend mehr.

Beitrag #7194767 wurde von einem Moderator gelöscht.
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