Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laufband verursacht Störungen im Netz


von Zombo (zombo42)


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Hallo,

das ist mein erster Beitrag, bitte seid gnädig mit mir.

Ich habe vor kurzem bei meinem Laufband ein Schalrelais(953 1A) 
getauscht, da es sich oftmals nicht mehr einschalten lies. Das Display 
zeigte einen Fehler an, es kam kein klacken mehr direkt nach nach dem 
Einschalten. Hab gedacht es liegt am Relais, somit habe ich auf Verdacht 
ein neues bestellt und getauscht.

Soweit so gut, auslöten un einlöten hat gut funktioniert, hab die 
Platine abschließend wieder eingebaut und alle Kabel angesteckt wie es 
vorher war.

Das Laufband lies sich dann wieder perfekt einschlaten.

Doch dann kam die Verwunderung, der TV bzw. Fire TV Stick (an der selben 
Steckdose) schaltet sich immer aus sobald ich das Laufprogramm startete.

Hab mal das Steckernetzteil des Fire TV Sticks getauscht, jedoch bleib 
der Fehler bestehen. Dann hab ich die Spannung an einem 
Stockdosenverteiler gemessen (Multimeter) und siehe da, die Spannung 
pendelt zwischen 0-230V wild umher. Wenn das Laufband aus ist, ist 230V 
starr.

Gibts da jetzt eine Möglichkeit die Spannung zu glätten, am Releais 
kanns ja nicht liegen, kurios das Ganze. Ist ein anderes Bauteil auf der 
Platine hinüber. (Kondensator etc)

Wie kann ich den Fehler lösen, habt ihr Ideen ?

https://imgur.com/a/QAp9KNH

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Zombo schrieb:
> Dann hab ich die Spannung an einem
> Stockdosenverteiler gemessen (Multimeter) und siehe da, die Spannung
> pendelt zwischen 0-230V wild umher. Wenn das Laufband aus ist, ist 230V
> starr.

Häng mal statt des Laufbands einen anderen Verbraucher mit nicht zu 
wenig Leistung an genau die selbe Steckdose, und dann miss wenn du den 
ein- und ausschaltest.

von oszi40 (Gast)


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Zombo schrieb:
> Ideen ?

Wenn der Fehler nicht außerhalb des Geräts liegt, würde ich mir das 
Netzfilter mal genauer ansehen. Evtl. war drin ein C defekt und hat das 
Relais gekillt?

von Lazy Frog (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Evtl. war drin ein C defekt und hat das Relais gekillt?

So was würde ich hier auch vermuten. Das defekte Relais ist 
wahrscheinlich nicht das ursächliche Problem.

von Serge (Gast)


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OT-Frage:
Da wurde ja ziemlich viel Aufwand in die Entstörung gesteckt 
(Zweistufiges Filter plus Ferrit)... Warum wird das nicht auf dem 
Netzteil-Board gefiltert? Oops-Moment bei der EMV-Prüfung?

von Zombo (zombo42)


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So, hab mal einen anderen Verbraucher auf der Phase angeschlossen 
gehabt(Staubsauger), mit dem Ergebnis, es sind nur sehr geringe 
Spannungsschwankungen(+/-10V).

Es liegt definitiv am Laufband.
Da mir die Expertise und das Euqipment fehlt, den Fehler einzugrenzen, 
wo soll ich genauer hinsehen, bzw. welches Bauteil ist verdächtig, 
kaputt zu sein.
-der Corcom Entstörfilter
-die 2 großen runden ELKOS
-Thyrisor auf der Platine
-was anderes

Bin für jede Hilfe dankbar.

von H. H. (Gast)


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Zombo schrieb:
> So, hab mal einen anderen Verbraucher auf der Phase angeschlossen
> gehabt(Staubsauger), mit dem Ergebnis, es sind nur sehr geringe
> Spannungsschwankungen(+/-10V).

Das ist aber auch schon sehr viel!

Hast du denn keinen Heizlüfter oder Fön? Da kennt man die 
Leistungsaufnahme recht genau, und kann so die Impedanz deines Netzes 
besser prüfen.

von Manfred (Gast)


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Zombo schrieb:
> Spannungsschwankungen(+/-10V)

Definiere "Schwankungen".

von Zombo (zombo42)


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Gemessene Spannung ohne Last,pendelt zwischen 238 - 240 V
Gemessene Spannung mit Last (Fön),pendelt zwischen 225 - 227 V

Man muss auch dazusagen dass das Multimeter ein billo Teil ist, was vlt 
20€ gekostet hat.

Mit Laufband pendelt die Spannung wild zwischen 0 und 80-120V, selter 
über 200 V, ist schwer zu sagen, weil es so schnell geht.

von Manfred (Gast)


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Zombo schrieb:
> Gemessene Spannung ohne Last,pendelt zwischen 238 - 240 V
> Gemessene Spannung mit Last (Fön),pendelt zwischen 225 - 227 V
>
> Man muss auch dazusagen dass das Multimeter ein billo Teil ist, was vlt
> 20€ gekostet hat.

Pendeln um 2V mit einem China-DVM sehe ich als normal an.

> Mit Laufband pendelt die Spannung wild zwischen 0 und 80-120V, selter
> über 200 V, ist schwer zu sagen, weil es so schnell geht.

Das finde ich irgendwie nicht erklärbar. Was passiert denn, wenn 
parallel zum Laufband noch der Haartrockner dran hängt?

von oszi40 (Gast)


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Zombo schrieb:
> Gemessene Spannung ohne Last,pendelt zwischen 238 - 240 V
> Gemessene Spannung mit Last (Fön),pendelt zwischen 225 - 227 V

1. Eure Elektroinstallation wirft Fragen auf. Nur dünnster Klingeldraht? 
Ursache wird zwar das störende Laufband bleiben, ob jedoch der bisherige 
Drahtquerschnitt für Eure Leitungslänge reicht oder unterwegs ein paar 
lose Schrauben sind?
2. Man könnte schon die Entstörglieder genauer untersuchen oder 
ersetzen.

Zombo schrieb:
> siehe da, die Spannung pendelt (mit Laufband) zwischen 0-230V wild umher
3. Allerdings könnte jetzt auch das Bürstenfeuer größer geworden sein, 
falls ein alter Kollektormotor im Spiel ist? Mal Motor angesehen?

von Sebastian S. (amateur)


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Das fehlerhafte Netzfilter - als Relaiskiller - erscheint mir ebenfalls 
recht plausibel.
Möglicherweise ist bei Dir aber eine Schraube locker. Vorzugsweise auf 
dem Weg zwischen Verteilung und Steckdose. Das ist dann meist in einer 
Abzweigdose. Eine lose Verbindung erhöht nämlich den Leitungswiderstand 
und lässt die Arbeitsspannung zusammenbrechen. Dummerweise sind die 
Teile aber meist unter der Tapete versteckt. Diesen Fall kann man aber 
mit wechselnden Verbrauchern (höhere Last wie z.B. Heizlüfter, Fön o.ä.) 
verifizieren. Zusätzliche Verbraucher fangen dann oft an auszuflippen 
(wegen Unterspannung) oder Du kannst sogar die Fehlstelle hören (Mr. 
Knister).

von Tester (Gast)


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Zombo schrieb:
> Mit Laufband pendelt die Spannung wild zwischen 0 und 80-120V, selter
> über 200 V, ist schwer zu sagen, weil es so schnell geht.

Spätestens bei 0 Volt müsste die Sicherung auslösen --> Kurzschluss!
Vermutlich gibt es irgendwo in den Zuleitungen eine hochohmige Stelle, 
die die Spannung zusammenbrechen lässt.
Zum testen eine neue Mehrfachsteckdosenleiste und eine andere Steckdose 
in Wohnung nehmen und messen.

von H. H. (Gast)


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Zombo schrieb:
> Gemessene Spannung ohne Last,pendelt zwischen 238 - 240 V
> Gemessene Spannung mit Last (Fön),pendelt zwischen 225 - 227 V

Und wieviel Leistung hat der Fön?

von Rudi Ratlos (Gast)


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H. H. schrieb:
> Und wieviel Leistung hat der Fön?

Ist ja wohl eher die Frage, wo beim Laufband zwischen 80-120V gemessen 
werden  wurden ?

Vielleicht hat er den 115V/230V-Schalter irrtümlich betätigt ?

Der linke große Kondensator hat übrigens oben einen 'seltsamen'
schwarzen Fleck !

Ich hab einen ganzen Verstärker eingebüßt, wegen so einem (gekräuselten) 
'Fleck'. Den hab ich sogar heute noch- gestern erst wieder in die Finger 
gekriegt.

von Zombo (zombo42)


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Guten Abend,

das Ganze wird immer kurioser.

Mit Fön (~1200W) bliebt die Spannung konstant. FI hält. (Beide 
Steckdosen)

Es liegt definitv am Laufband (zieht max. 180W). Hab mal mit einer 
Kabeltrommel eine andere Steckdose (andere Phase) ausprobiert. Siehe da, 
der FI fliegt...
Also doch ein Kurzschluss wenn die Laufband anfährt. Die Frage stellt 
sich mir, warum bei der immer verwendenten Steckodose der FI nicht 
fliegt.

Das Laufband ist defintiv auf 230V eingestellt, es gibt da keine Option 
für US Spannung.

Habe die großen Elkos und den Netzfilter bestellt. Werde dann mal 
berichten, nachdem ich die Komponeten getauscht habe.

von oszi40 (Gast)


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Zombo schrieb:
> warum bei der immer verwendenten Steckodose der FI nicht fliegt.

Jedes Entstörglied enthält ein paar Kondensatoren, die einen kleinen 
Strom über den Schutzleiter fließen lassen. Wie bei jeder Medizin 
entscheidet auch hier die Dosis, wann der FI auslöst. Sind noch weitere 
Geräte an diesem FI?
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator#/media/Datei:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png

von Rudi Ratlos (Gast)


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Zombo schrieb:
> Habe die großen Elkos und den Netzfilter bestellt.

Ich vermute, daß der eine eben durchschlägt oder schon einen Kurzschluß 
hat. Nach einem Fotofehler sieht das nicht aus. Wenn dein DMM 
-Kondensatoren messen kann, kannst eh auslöten und messen.

Ich sehe auch keine Sicherung da in diesem Kasten. Ich hab in eine 
Steckdose auswechselbare -Rückstellsicherungen- reingebaut. Sehr 
praktisch beim Reparieren. Sonst muß -ich teure Schmelzsicherungen 
tauschen!  Oder Feinsicherungen .

Hoffe das Problem ist damit gelöst - viel Spaß beim Zimmer-Laufen !

von Zombo (zombo42)


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So Elkos und Netzfilter sind getauscht.
Alles funzt wieder wunderbar.

Die Sache mit den Spannungsschwankungen hat sich auch geklärt.
Ein Thyristor hatte Gehäusekontakt gegen Erde, weil ein Thermal Pad 
verrutscht war, das gleichzeitig auch die Isolatorschicht gegen Erde 
ist.

Thema erledigt, danke für die Hilfe und den Denkanstößen.

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