Hallo zusammen, ich hab' da zwei Fragen. Frage 1: Gibt es eine Norm, nach der Computernetzteile immer über einen Entladewiderstand verfügen müssen, der den "Primärkondensator" entlädt? Wenn ja, ab wann kann ich gefahrlos die Unterseite der Platine mit ihren Lötstellen berühren, bzw welche Größe muss der Widerstand haben? In meinem Netzteil, Typ Seasonic "SS-330HB Active PFC F3" befindet ein großer Kondensator mit 180µF/400V. Zur Zeit ist die Platine noch mit dem Gehäuse verschraubt, so dass ich an die Lötstellen des Kondensators nicht herankomme. Grund der Frage: Bei dem Versuch, die hochohmige Sicherung zu entfernen, habe ich gleich auch den Sicherungshalter aus der Platine gezogen: https://www.conrad.de/de/p/eska-121000g-sicherungshalter-passend-fuer-sicherungen-feinsicherung-5-mm-6-3-a-250-v-ac-1-st-741732.html Frage 2: Kann ich den Sicherungshalter durch einen offenen Sicherungshalter aus Kunststoff ersetzen, oder besteht dadurch Brandgefahr trotz auslösender Sicherung im Fehlerfall? https://www.reichelt.de/sicherungshalter-feinsicherungen-5x20mm-max-6-3a-250v-pl-112000-p14678.html?&nbc=1 Vorgeschichte: Beim Verschieben des Computers ging plötzlich das Licht aus, eine Sicherung im Sicherungskasten hatte ausgelöst, ein in der Netzleitung befindlicher Überspannungsschutz Typ REV Supraguard type 1719 (Nennstrom 6,3A) hatte nach dem Zurücksetzen der Sicherung trotzdem keine Spannung mehr. Danke.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ableitwiderstand Wenn der andere Sicherungshalter passt, dann spricht nichts gegen ihn. Aber wenn die Sicherung schon durch eine geringe Erschütterung auslöste, dann ist da eh noch mehr im Argen.
Ich hatte bis jetzt in jedem PC-Netzteil einen entladewiderstand. Nach 5 Minuten spätestens dürfte keine gefährliche Spannung mehr da sein. Ausnahme: Fehler auf der Platine, z.B. kalte Lötstelle.
Peter M. schrieb: > > Gibt es eine Norm, nach der Computernetzteile immer über einen > Entladewiderstand verfügen müssen, der den "Primärkondensator" entlädt? Unabhängig von der Antwort würde ich bei der Demontage davon ausgehen dass der Kondensator noch geladen ist. Ein allfällig vorhandener Bleeder-Widerstand kann auch kaputt sein.
Einen direkten Entladewiderstand habe ich bei modernen Netzteilen noch nicht gesehen. Da entlädt sich der Zwischenkreis über das Standby-Netzteil und dessen Starthilfeschaltung. Bei älteren Patenten mit zwei 200V-Kondensatoren in Reihe gabs solche Widerstände, die aber eher die Funktion hatten, die Spannung gleichmäßiger auf beide Kondensatoren aufzuteilen. Wenn ich an sowas arbeite, dann lasse ich das erst ein paar Minuten liegen und messe nach bevor ich irgendwas anfasse. Wer's anders macht, dem rede ich da nicht rein, aber der soll bitte nicht so laut rumschreien wenn er dann eine auf die Pfoten bekommt. Immer dran denken, wenn man an sowas herumspielt ohne zu wissen was man tut, kann einen das verdammt tödlich umbringen.
Eine Norm hält Dich da nicht am Leben, sondern deine Achtsamkeit an Stellen wo es potentiell gefährlich werden kann, die Spannung erst nachzumassen und dann hinzulangen. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Sicherheitsregeln "Spannungsfreiheit feststellen"
Da nimmt man nen Duspol u. Entlädt den Elko halt bevor man weiter dran "rumfummelt"?
Niemand schrieb: > Da nimmt man nen Duspol u. Entlädt den Elko halt bevor man weiter > dran > "rumfummelt"? Oder eine Glühbirne
Zweipoliger Spannungsprüfer ranhalten, zuschauen bis die LED-Zeile dunekl ist und dann ist der Elko leer
Peter M. schrieb: > Gibt es eine Norm, nach der Computernetzteile immer über einen > Entladewiderstand verfügen müssen, der den "Primärkondensator" entlädt? Ja, aber wenn man ein Netzteil reparieren muss, kann der defekt sein man darf sich also NIE drauf verlassen. > Wenn ja, ab wann kann ich gefahrlos die Unterseite der Platine mit ihren > Lötstellen berühren Nie. Immer messen. Bzw. die Reparatur ist nichts für dich. Peter M. schrieb: > den Sicherungshalter aus der Platine gezogen Das war kein Sicherungshalter, das war eine Sicherung mit Endkappen, eingelötet. Peter M. schrieb: > Sicherungshalter aus Kunststoff Kannst du, wenn er reinpast. Vermutlich sind schon die Löcher in der Platine zu klein. Peter M. schrieb: > REV Supraguard type 1719 (Nennstrom 6,3A) hatte nach dem Zurücksetzen > der Sicherung trotzdem keine Spannung mehr. Mir scheint, der hat keine eingebaute Sicherung. Wenn nun keine Spannung mehr hinter dem Netzfilter ist, ist der wohl kaputt. Ob da die Supraguard Versicherung hilft ? Kauf dir ein neues Netzteil. Deins kostet zwischen 15 und 50 EUR.
Eine Sicherheit dass eine Norm beachtet worden ist GIBT ES NICHT: Herstellungsland, Herstellungsdatum, geiziger Hersteller, evtl vorheriger Reparateur u.a. sorgen dafür dass der Bleederwiderstand oder ähnliches nicht oder nicht mehr vorhanden sein kann.
Ben B. schrieb: > ... kann einen das verdammt tödlich umbringen. Du schaust zu viele YT Videos von Zerobrain.
In einem älteren Siemens-Backofen hatte der fette 1µF/2000V-Kondensator der Mikrowelle standardmäßig keinen Bleeder-Widerstand. DAS kann wirklich tödlich enden.
Peter M. schrieb: > Gibt es eine Norm, nach der Computernetzteile immer über einen > Entladewiderstand verfügen müssen, der den "Primärkondensator" entlädt? Wenn du solche Fragen stellst, solltest du keine Netzteile reparieren. > Überspannungsschutz Typ REV Wenn REV drauf steht: Tonne.
Peter M. schrieb: > Gibt es eine Norm, nach der Computernetzteile immer > über einen Entladewiderstand verfügen müssen, der den > "Primärkondensator" entlädt? Sender Jerewan: "Im Prinzip ja, aber die Norm ist nicht spezifisch für Computernetzteile und fordert auch keinen Entladewiderstand." Es gibt aber in der Tat eine Norm, die fordert, dass eine definierte Zeit nach Abschalten des Gerätes (ich glaube, das war eine Minute) alle berührungsgefährlichen Spannungen im Inneren des Gerätes auf ungefährliche Werte abgeklungen sein müssen. WIE das erreicht wird, ist egal -- Hauptsache, DASS . > Wenn ja, ab wann kann ich gefahrlos die Unterseite der > Platine mit ihren Lötstellen berühren, Siehe oben: Theoretisch nach einer Minute. Auch klar: NIE blind auf Spannungsfreiheit verlassen, IMMER erst messen! Und zwar mit einem Messgerät, das man UNMITTELBAR ZUVOR auf korrekte Funktion geprüft hat!
Onkel Hotte schrieb: > Peter M. schrieb: >> Gibt es eine Norm, nach der Computernetzteile immer >> über einen Entladewiderstand verfügen müssen, der >> den "Primärkondensator" entlädt? > > Wenn du solche Fragen stellst, solltest du keine > Netzteile reparieren. Wenn du solche Antworten gibst, solltest Du nicht in einem Forum schreiben.
Rainer Z. schrieb: > In einem älteren Siemens-Backofen hatte der fette > 1µF/2000V-Kondensator der Mikrowelle standardmäßig > keinen Bleeder-Widerstand. Muss auch nicht. Ein Entladewiderstand als separates Bauteil wird auch nicht verlangt. Soweit ich weiss, werden die Kondensatoren gleich so konstruiert, dass sie die Ladung nicht länger als nötig halten. Zumindest bei der Mikrowelle, die ich zerlegt habe, war ein Aufdruck auf dem Kondensator drauf, der dieser Schluss zuließ...
Grummler schrieb: > Wenn du solche Antworten gibst, solltest Du nicht in > einem Forum schreiben. Doch, denn ich stimme deinem letzten Absatz im Beitrag vorher zu: Erst messen, dann hinlangen. Egal, was irgendwo geschrieben steht. Da es sich beim OP um eine Reparatur und nicht etwa um einen Neuentwicklung handelt, stellt sich die Frage bei einem hinreichend Sachverständigem gar nicht. Ergo: Kein hinreichender Sachverstand, also Finger weg, insbesondere bei unmittelbar netzverbundenen Schaltungen.
Hallo Gemeinde, vielen Dank für Eure Unterstützung! Nachdem vor zehn Jahren eine feuchtigkeitsgeschädigte Digitalkamera Typ Canon Powershot A75 mir mit ihrem Blitzkondensator ordentlich eine verpasste, so dass es wirklich unangenehm war - ich unwissender hatte damit gar nicht gerechnet! - wollte ich eine Kraftprobe mit den möglichen 300V des Kondensators unbedingt vermeiden. Deswegen habe ich die Frage nach der Entladung des Kondensator gestellt. Um überhaupt den Kondensator messen bzw. entladen zu können, musste ich jedoch an die Unterseite der Platine, die mit dem Gehäuse verschraubt war. Das ist mir gelungen, ohne mich zu devitalisieren. :) Das eingesetzte Multimeter habe ich sicherheitshalber vorher noch mal an eine andere Quelle gehalten um sicherzustellen, dass es funktioniert. Der Kondensator war entladen. Trotzdem habe ich die "heiße" Zone auf der Platine nicht angefasst. Nach dem Einbau eines Sicherungshalters, dem ich aufgrund seiner unpassenden Bauhöhe auf seine Metallteile reduzieren musste, setzte ich eine Sicherung für 3,15 A (flink, 250V) ein, vorher war eine Sicherung mit 6,3 A verbaut. Das Netzteil hat einen Weitbereichseingang (100V bis 240V) und auf der Platine stand drauf, dass bei Betrieb bei 200V bis 240V nur 3,15A erforderlich sei - 6,3A hatte ich nicht vorrätig. Nachdem ich alles zusammengebaut hatte, schloß ich das Netzteil im Badezimmer an, um nicht gleich alles lahmzulegen. Der Druck auf den Einschalter erzeugte einen hübschen blauen Blitz in Verbindung mit einem undefinierten Geräusch. Die von mir verbaute Glasrohrsicherung war explodiert, ein Draht war nicht mehr zu sehen und beim Öffnen des Netzteils rieselten mir die Glasbröckchen entgegen. Damit endeten meine Reparaturambitionen, dem vielleicht 13 Jahre alten Netzteil neues Leben einzuhauchen. Ich schwang mich auf's Rad und holte mir ein neues Netzteil beim Hannoveraner Platzhirsch "notebooksbilliger". Vielen Dank noch einmal für Eure Hinweise und die große Beteiligung! Gruß Peter
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Peter M. schrieb: > Seasonic "SS-330HB Wirf das Ding in den Schrott. Je nach Rechner reicht schon sowas: https://geizhals.de/inter-tech-mini-itx-psu-120w-rev-2-88882193-a2545030.html?hloc=at&hloc=de https://geizhals.de/be-quiet-system-power-b9-300w-atx-2-4-bn206-a1765525.html?hloc=at&hloc=de Oder du schaust in den Elektroschrott, PC Netzteile liegen da eigentlich immer drin, denen fehlt in der Regel nix. Eine Reparatur ist gerade aufgrund des Überangebotes an voll funktionstüchtigen Netzteilen weder wirtschaftlich noch angebracht, allein schon deine Sicherheitsbedenken sollten die zu denken geben. Wie prüfst du die elektrische Sicherheit nach der Reparatur? Hast du passende Messgeräte da? Selbst mit Schaltplan kannst mehrere Stunden einplanen für etwas das es an jeder Straßenecke umsonst gibt...
>> ... kann einen das verdammt tödlich umbringen. > Du schaust zu viele YT Videos von Zerobrain. Ist mir schon mal vorgehalten worden und der verwendet diesen Spruch wohl tatsächlich gerne, habe mir ein paar Videos angeschaut nachdem mir das zum ersten Mal "unterstellt" wurde. Allerdings sabbelt er mir sonst zuviel rum und mehr Ahnung als ich hat er von Elektronik auch nicht... also leider kein interessanter Kanal für mich. Der Spruch ist bei mir schon vor einiger Zeit beim Rumblödeln in der Autowerkstatt entstanden. Ich glaube es ging um's Drunterlegen unter Autos, die nicht sicherheitshalber mit Böcken abgestützt sind, daß es durchaus möglich wäre, sich auf diese Weise selbst umzubringen - und unbestätigten Berichten zufolge wäre es verdammt tödlich wenn man sich selbst umbringt, was dann unter Umständen wieder hindernde Umstände sein könnten, hinterher mit dem reparierten Auto nach Hause zu fahren. Kann aber auch was anderes gewesen sein, wir empfehlen uns gerne gegenseitig, uns nicht mit irgendwas in der Werkstatt umzubringen weil das danach immer so viel Papierkram ist.
Onkel Ted schrieb: > Peter M. schrieb: >> Seasonic "SS-330HB > > Wirf das Ding in den Schrott. > > Je nach Rechner reicht schon sowas: > > https://geizhals.de/inter-tech-mini-itx-psu-120w-rev-2-88882193-a2545030.html?hloc=at&hloc=de Ich weiß nicht, ob eine ITX-Versorgung zu einem ATX-Board passt. > > https://geizhals.de/be-quiet-system-power-b9-300w-atx-2-4-bn206-a1765525.html?hloc=at&hloc=de Genau das hatte ich gekauft. > > Oder du schaust in den Elektroschrott, PC Netzteile liegen da eigentlich > immer drin, denen fehlt in der Regel nix. Zu spät! > Eine Reparatur ist gerade aufgrund des Überangebotes an voll > funktionstüchtigen Netzteilen weder wirtschaftlich noch angebracht, Das Motiv ist die Neugier - wirtschaftlich ist eine Netzteilreparatur durch mich niemals! :) > allein schon deine Sicherheitsbedenken sollten die zu denken geben. Wie > prüfst du die elektrische Sicherheit nach der Reparatur? Hast du > passende Messgeräte da? Isolationstester? Nein. > Selbst mit Schaltplan kannst mehrere Stunden einplanen für etwas das es > an jeder Straßenecke umsonst gibt... Ja, die Unterseite der Platine offenbarte eine wahre Miniatur-Bauteil-Wunderwelt, während die Oberseite geradezu übersichtlich aussah.
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