Forum: PC Hard- und Software Deutsche Glasfaser Portfreischaltung nicht möglich


von Rainer S. (rsonline)


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Bei einem normalen Anschluss der deutschen Glasfaser ist eine 
Portfreischaltung so wie es aussieht nicht möglich.

Es ist hier ein Carrier-grade NAT aktiv.

https://de.wikipedia.org/wiki/Carrier-grade_NAT

Und den 'Businessanschluss' mit fester IP lassen die sich sehr sehr gut 
bezahlen.

Ist es bei allen Glasfaseranschlüssen so, dass dieser Trick angewendet 
wird um den Leuten die Kohle aus der Tasche zu ziehen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer S. schrieb:
> Ist es bei allen Glasfaseranschlüssen so

Nein, das dürfte die ISPs betreffen, die zu spät ins Geschäft gewandert 
sind und daher nicht mehr genügend IPv4-Adressen ausfassen konnten, um 
jeden aktiven Kunden mit einer eigenen versorgen zu können. Mittlerweile 
soll es auch schon IPv6-only ISPs geben, weil es halt gar keine 
v4-Adressen mehr gibt.

Mit der zugrunde liegenden physikalischen Leitung hat das nichts zu tun.

von (prx) A. K. (prx)


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Rainer S. schrieb:
> Ist es bei allen Glasfaseranschlüssen so, dass dieser Trick angewendet
> wird um den Leuten die Kohle aus der Tasche zu ziehen?

Das ist mittlerweile bei vielen Internetanschlussanbietern der Fall. 
Auch beim Koax-Kabel gibt es seit vielen Jahren nur noch DS Lite. Von 
aussen sind solche Anschlüsse nur über IPv6 ansprechbar.

Es gibt eigens dafür das Port Control Protocol, mit den zwischen dem 
Router und dem CG-NAT System solche Weiterleitungen ausgehandelt werden 
können. Die Fritzen können es, aber welcher Internetanbieter das 
unterstützt ist offen.

von (prx) A. K. (prx)


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Bei https://www.feste-ip.net/ kann man einen IPv4-Port mieten, der auf 
eine IPv6-Adresse im eigenen Netz weitergeleitet wird.

Alternativ kann man für 1€ pro Monat bei IONOS einen kleinen VServer mit 
IPv4-Adresse mieten, und mit etwas Linux-Kenntnissen eine solche 
Forwarding-Funktion selbst einrichten.

: Bearbeitet durch User
von Rainer S. (rsonline)


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Jörg W. schrieb:
> Mit der zugrunde liegenden physikalischen Leitung hat das nichts zu tun.

Der Mitarbeiter von Deutsche Glasfaser meinte, wenn die das auf Feste IP 
umstellen würden müssten die vor Ort in dem Anschlusskasten physikalisch 
was ändern und er tat so, als wenn das aufwändig wäre.

(prx) A. K. schrieb:
> Von
> aussen sind solche Anschlüsse nur über IPv6 ansprechbar.

Das wäre eine Alternative.
Ist die denn wenigstens fest oder kann es sein, dass die Adresse 
wechselt?

(prx) A. K. schrieb:
> Es gibt eigens dafür das Port Control Protocol, mit den zwischen dem
> Router und dem CG-NAT System solche Weiterleitungen ausgehandelt werden
> können. Die Fritzen können es, aber welcher Internetanbieter das
> unterstützt ist offen.

Das hört sich kompliziert an.

von (prx) A. K. (prx)


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Rainer S. schrieb:
> Ist die denn wenigstens fest oder kann es sein, dass die Adresse
> wechselt?

Bei Vodafone/Kabel ändert sich die IPv6-Adresse nur bei Neueinrichtung 
vom Router oder grösseren Aktivitäten in deren Anbindungstechnik. Das 
war so circa 1x pro Jahr fällig. Bei diesen Spezln kam es freilich auch 
vor, dass eines Tages ein Bündel fester IP-Adressen eines 
Business-Anschlusses neu vergeben wurde.

Das kann aber jeder Anbieter halten wie er will. Die Telekom bietet zwar 
von vollen Dual Stack, also mit IPv4, aber beide IP-Adressen ändern sich 
bei jedem Reboot des Routers, evtl täglich.

Mit DynDNS kriegt man das allerdings in den Griff.

von (prx) A. K. (prx)


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Rainer S. schrieb:
> Das hört sich kompliziert an.

Nicht für den Anwender. Wenn der Leitungsanbieter es kann, wird es vom 
Router verwaltet. Wenn nicht, dann ist sowieso tote Hose.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer S. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Mit der zugrunde liegenden physikalischen Leitung hat das nichts zu tun.
>
> Der Mitarbeiter von Deutsche Glasfaser meinte, wenn die das auf Feste IP
> umstellen würden müssten die vor Ort in dem Anschlusskasten physikalisch
> was ändern und er tat so, als wenn das aufwändig wäre.

Prinzipiell kann man das sicher so ungeschickt organisieren, dass ein 
solcher Aufwand nötig ist. ;-)

Ich wollte damit nur ausdrücken: ob CGNAT benutzt wird oder nicht, hat 
nichts damit zu tun, ob der Anschluss über Glasfaser, Kupferkabel oder 
einen Gartenschlauch (;-) erfolgt. Bei der Telekom beispielsweise, 
bekommst du sowohl über Kupfer als auch über Glas eine eigene 
IPv4-Adresse. (Allerdings auch keine feste – das lassen sie sich auch 
dort extra versilbern.)

> (prx) A. K. schrieb:
>> Von
>> aussen sind solche Anschlüsse nur über IPv6 ansprechbar.
>
> Das wäre eine Alternative.
> Ist die denn wenigstens fest oder kann es sein, dass die Adresse
> wechselt?

Zusichern werden sie dir keine feste, das wollen sie ja schließlich 
gegen extra Geld verkaufen. Wie "fest" sie real ist, musst du einfach 
probieren.

von nie mehr 1&1 (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Alternativ kann man für 1€ pro Monat bei IONOS einen kleinen VServer mit
> IPv4-Adresse mieten

Aber nur die ersten 6 Monate, dann 2 Euro, Mindestlaufzeit 12 Monate, in 
der Preisliste steht nur etwas von 1x IP-Adresse, aber nicht ob v4 oder 
v6, die zusätzlichen IPv4-Adressen kosten 5 Euro / Monat, da werden die 
wohl den Server incl IPv4 nicht für 2 Euro / Monat hergeben.

von (prx) A. K. (prx)


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Tja, der Strom wird halt teurer :-(. Vor 2 Jahren waren es noch 
dauerhafte 1€, mitsamt einer IPv4. Die Kosten der IP-Adresse stehen zwar 
auf der Rechnung drauf, werden aber bei der ersten Adresse nicht 
berechnet.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Bei Strato gäbs noch Mini-V-Server für 1€

https://www.strato.de/server/linux-vserver/mini-vserver/

Eine IPv4 ist dabei.

von Norbert (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Tja, der Strom wird halt teurer :-(. Vor 2 Jahren waren es noch
> dauerhafte 1€, mitsamt einer IPv4. Die Kosten der IP-Adresse stehen zwar
> auf der Rechnung drauf, werden aber bei der ersten Adresse nicht
> berechnet.

Aber er braucht doch nur ein (zwei hoch sechzehn)-tel einer IPv4 
Adresse. Das können doch nur Bruchteile eines Cent pro Jahr sein. ;-)

von Εrnst B. (ernst)


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Norbert schrieb:
> Aber er braucht doch nur ein (zwei hoch sechzehn)-tel einer IPv4
> Adresse. Das können doch nur Bruchteile eines Cent pro Jahr sein. ;-)

Er kann ja die ungenutzten Portnummern auf seinem 1€-V-Server an 
Leidensgenossen weitervermieten. Wenn sich genug finden, macht er sogar 
noch Gewinn :)

von c-hater (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Bei der Telekom beispielsweise,
> bekommst du sowohl über Kupfer als auch über Glas eine eigene
> IPv4-Adresse. (Allerdings auch keine feste – das lassen sie sich auch
> dort extra versilbern.)

Und ist trotzdem keine wirklich feste IP-Adresse (im Sinne von: fest auf 
dem Endgerät konfiguriert). Sie wird genauso dynamisch zugewiesen wie 
die "normalen" dynamischen Adressen, mit demselben Mechanismus.
Der Unterschied ist einzig: es wird demselben Anschluss immer dieselbe 
Adresse zugewiesen.

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