Moin, Die SuFu dieses Forums hat mich seit Beginn meines Maschinenbaustudiums 2011 mehr als einmal erheblich aufgeschlaut wenn es um E-Technik oder µc-Programmierung ging. Aus diesen Erfahrungen habe ich auch die böse Vorahnung, dass ich für diese Fragen eventuell auch bitter niedergemacht werden könnte, aber sei es drum. Ist nicht meine Kernkompetenz. Ich blicke in dem Dschungel aus Arduinos, Platinen, Shields und vergleichbaren Lösungen nicht durch und brauche einen Schubs in die richtige Richtung, um mir die passenden Komponenten zu besorgen, habe mit sowas noch nie gearbeitet. *Vorhaben, was soll es tun in Kurzfassung:* *Ein Arduino (o. Ä.) soll per WLAN 1-2 mal täglich eine Web-API abfragen, und darauf basierend einen Ausgang schalten. Dieser Ausgang soll ein Signal per Relais oder Optokoppler schalten.* Warum, wieso, weshalb: Ich habe eine ältere Gastherme, Solarthermie und Pufferspeicher. 7 Monate im Jahr ist die Therme nur im Standby, da die Solarthermie ausreichend Warmwasser erzeugt. Wenn die Sonnenstunden weniger werden, reicht es aber nicht immer mit dem Warmwasser. Die Warmwasserbereitung ist zeitgesteuert, ich kann nur einstellen in welchem Zeitintervall die Therme den Puffer auf Temperatur halten soll. Oder die Warmwasserbereitung ganz abstellen, wobei es da einen manuellen Taster gibt für "1x Warmwasserbereitung". Ich will das System smarter machen und den Taster abhängig von der Wetterprognose früh morgens automatisch schalten können, um den Wärmeeintrag der Solarthermie effizienter nutzen zu können. Sowie ab und zu automatisiert Hochheizen lassen wegen Legionellen, in Abhängigkeit der verstrichenen Zeit, in der eine Warmwasserbereitung nicht notwendig gewesen ist. Softwareseitig bekomme ich das hin, aber hinsichtlich der Plattform erhoffe ich mir hier einen Ratschlag wie "hol dir xyz, das ist wie der MKR 1010 WiFi, dann brauchst du noch Platine abc und paar Stiftleisten. Die Entwicklungsumgebung ist dann Atmel Studio, viel Spaß".
Hallo Nun, wenn die Software kein Problem ist!? Schlage ich doch ESP32, Optokoppler, Relais und fertig.
Peter* schrieb: > Schlage ich doch ESP32, Optokoppler, Relais und fertig. Hätte ich jetzt auch gesagt. Nimm PlatformIO. Ist ein Plugin für Visual Studio Code. Da kannst du auch (wenn du möchtest) die Arduino Libs nehmen, musst dich also nicht groß umstellen. Mit einem Beispiel aus dem Netz hast du dich in 30 Minuten ins WLAN connected und einen Webserver aufgezogen.
Horst-Herbert schrieb: > Aus diesen Erfahrungen habe ich auch die böse > Vorahnung, dass ich für diese Fragen eventuell auch bitter niedergemacht > werden könnte, aber sei es drum. Ist nicht meine Kernkompetenz. Die beste Methode dagegen ist m.M.n., bei sich selbst die "Sich-angegriffen-fühlen-und auf-Gegenangriff-schalten-Automatik" abzuschalten und entweder freundlich oder gar nicht zu reagieren. Gelingt aber nur Wenigen. > *Ein Arduino (o. Ä.) soll per WLAN 1-2 mal täglich eine Web-API > abfragen, und darauf basierend einen Ausgang schalten. Dieser Ausgang > soll ein Signal per Relais oder Optokoppler schalten.* Es gibt 1000 verschieden Methoden. das zu erreichen. Die Einfachste ist, etwas zu nehmen, was Du schon kennst. Ich würde z.B. einen Arduino Nano, den einfachsten ESP8266 mit AT-Befehlen und einen PhotoMOS-Koppler nehmen, weil ich die in der Bastelkiste habe und mit Arduino-IDE in 2 Stunden zusammengefrickelt hätte. Für mich ist aber die UART-Schnittstelle pillepalle, weil ich das schon 1000mal gemacht habe und einen Oszi dranhalten kann. Wer den nicht hat, für den sind selbst einfachste UART-Probleme ein heiteres Im-Nebel-Stochern, das sich tagelang hinziehen kann, wo der Oszi-Benutzer keine 5 Minuten braucht. Solltest Du schon mit Platform-IO gearbeitet haben, ist das sicher eine gute Wahl. Solltest Du Dich da aber erst einarbeiten Müssen, ist es aus meiner Sicht völliger Overkill. Insofern könnte man Dir bessere Tipps geben, wenn Du anführen könntest, was Du schon mal gemacht hast und was Du kennst. Just my 2 cents
Klaus S. schrieb: > Ich würde z.B. einen Arduino Nano, > den einfachsten ESP8266 mit AT-Befehlen und einen PhotoMOS-Koppler > nehmen, Warum zum ESP noch einen Nano? Läßt Du Deinen Golf auch immer vom Porsche anschieben? Du kannst den ESP mit der Arduino-IDE (oder auch mit Platformio) mit fast dem gleichen Script wie den Nano füttern und hast einen kompletten Arduino gespart.
Paul schrieb: > Warum zum ESP noch einen Nano? Läßt Du Deinen Golf auch immer vom > Porsche anschieben? > Du kannst den ESP mit der Arduino-IDE (oder auch mit Platformio) mit > fast dem gleichen Script wie den Nano füttern und hast einen kompletten > Arduino gespart. Wenn Du es nicht geschrieben hättest, wäre ich glatt nicht drauf gekommen. Da ich von 1000 Möglichkeiten geschrieben habe (hast Du gelesen?), sind es jetzt 1001 ;-))) Gruß Klaus (der soundsovielte)
Klaus S. schrieb: > Die beste Methode dagegen ist m.M.n., bei sich selbst die > "Sich-angegriffen-fühlen-und auf-Gegenangriff-schalten-Automatik" > abzuschalten und entweder freundlich oder gar nicht zu reagieren. > Gelingt aber nur Wenigen. Ja, habe das während meiner Zeit als passiver Mitleser im Studium schon bemerkt. Kopf untenhalten, und sich per SuFu durch die Beiträge mit "benutze die SuFU!" wühlen. Peter* schrieb: > Schlage ich doch ESP32, Optokoppler, Relais und fertig. Ich konnte die Antworten hier nicht abwarten, und habe mir einen Pi Pico W bestellt, das geht ja in ne ähnliche Richtung wie der ESP32! Zudem ein fertiges Relaismodul aus dem berrybase-shop, ich bin mir noch nicht sicher ob ich das überhaupt benötige zum Schalten des Tasters. Meine Idee ist, dass ich auf der Rückseite der Platine des Heizregler-Terminals auf die Vias des "Warmwasser-anfordern" Tasters gehe. Mir ist aktuell noch nicht ganz klar, mit welcher Spannung der Eingang arbeitet (Multimeter ist bestellt), das Teil wird per Opentherm mit Spannung versorgt. Im Bestenfall muss ich nur irgendeinen Eingang auf Masse ziehen, im dümmsten Fall klemme ich das Relais mit rein. Wenn das alles tut, gibts ne Platine mit abgesicherter Spannungsversorgung und das Teil wandert in die Hohlwanddose hinter dem Terminal. Warum kein komplettes OpenTherm Interface mit mehr Eingriffsoptionen? Ich backe lieber erstmal kleine Brötchen, die AT-basierte Heizregelung läuft auch so sehr gut, ich will kein Risiko eingehen, mir gehts nur um die automatisierte WW-Anforderung. Während ich auf das Teil warte, habe ich schon mit Python angefangen rumzuspielen und mich mit der brightsky-api auseinanderzusetzen, das klappt ganz gut. Klaus S. schrieb: > Insofern könnte man Dir bessere Tipps geben, wenn Du anführen könntest, > was Du schon mal gemacht hast und was Du kennst. Im Studium 2-3 Sachen mit einem ATMega8-Evalboard, LinBus Interface damit bedienen, digitale Filter, PWMs ausspucken, irgendwas einlesen, irgendwas damit regeln ;) Ich bin arbeitstechnisch mittlerweile im Dunstkreis Simulation/Modellbildung/Regelungstechnik zuhause, programmiere viel in C und Matlab, allerdings bringen andere Spezis meine Anteile der Software auf die Hardware, ich hatte mit µCs, MPSoCs und Co. bisher nie direkt zu tun. Ganz hoffnungslos ist es nicht, bin offen gesagt auch ziemlich gehypt auf mein erstes Projektlein mit sowas, paar Anwendungen spuken mir schon im Kopf rum.
Das hört sich nicht so an, als ob Du noch weitere Tipps brauchtest, das läuft ja schon wie geschmiert. Und der Relaiskontakt ist genau richtig, um parallel zum Taster geschaltet zu werden. Da damit ein Strom geschaltet wird, ist die Spannung in der zu steuernden Elektronik relativ unerheblich. Strom und Spannung dort dürfen nur nicht größer sein als das, was der Relaiskontakt maximal verträgt. Gruß Klaus (der soundsovielte)
Ich wollte mal ein Lebenszeichen von mir geben und berichten, wie es denn so läuft! Auf der Platine des Heizungs-Terminals habe ich zwei Adern aufgelötet, um den Taster extern zu betätigen. Zwischen den beiden habe ich 3.2V gemessen, also dachte ich mir ich lasse das Relais weg und ziehe entweder den einen mit dem Pico runter, oder den anderen auf 3.3V. Da hat sich nichts getan, aber ich weiß jetzt grob, was eine Tastermatrix ist. Das Relais wird also benötigt. Schöner wäre wahrscheinlich ein Optokoppler, aber das wäre wahrscheinlich erst ne Option, falls alles auf ein eigenes PCB soll. Um kurz vorzugreifen, was sind bei einem Optokoppler wie dem FOD8173 die relevanten Punkte hinsichtlich Input und Output?
1 | Recommended Operating Conditions FOD8173: |
2 | VDD Supply Voltages: min 3.0V, max 5.5V |
3 | VFL Logic Low Input Voltage: min 0.0V, max 0.8V |
4 | IOL Logic Low Output Current: min 0mA, max 7mA |
5 | IFH Logic High Input Current: min 5.0mA, max 16 mA |
VDD => VDD_Pico = 3.3V, passt. VFL => GPIO Output low Pico = 0V, passt. IOL => muss ich rausfinden, ob der Eingang des µC auf TerminalPCB das abkann? IFH => bezieht sich das auf den Strom, den der Optokoppler aus dem schaltenden Pin des Pico ziehen kann? Das wäre beim Pico max 16mA. Softwareseitig funktioniert die Routine grundlegend, aktuell schreibe ich Logs in den internen Flash, will mir aber eine eigene REST Api hosten, an die ich Logs posten kann und von extern Parameter setzen kann. Was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist das Thema mit lightsleep und deepsleep. Irgendwie ist das seltsam dokumentiert. Ich würde gerne nach Durchlauf der Routine ein RTC Wecker stellen und den Pico schlafen schicken bis zum nächsten Morgen. Beim ESP8266 ist das ganz gut beschrieben, beim Pico bin ich mir nichtmal sicher, ob er das kann. Habe mir provisorisch damit beholfen, dass ich am Ende des while(True)-Loops das WIFI ausschalte und sleep(timeBis5UhrMorgens) mache - nicht gerade ideal. Generell zweifle ich, ob der Pico für die Anwendung nicht etwas "drüber" ist. Aktuell hängt der Aufbau jetzt erstmal paar Tage am Schreibtisch und lässt das Relais morgens klicken. Ich sammle erstmal Daten, und schaue mir in paar Tagen das Log an, um die Parameter für einen Feldtest setzen zu können.
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