Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung beim Punktschweißen egal?


von Hanno (Gast)


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Hallo,
kommt es beim Punktschweißen nur auf den Strom an und ist die Spannung 
dabei egal?

von MaWin (Gast)


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Aus den gewollten Strom und dem gegebenen Widerstand ergibt sich die 
benötigte Spannung.

von Stefan F. (Gast)


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Leistung ist Strom mal Spannung. Es kommt also auf beide an.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Die Schweißstelle hat einen von Material und Kontaktfläche bestimmten
Übergangswiderstand (kalt *). Die Zuleitungen und der Leistungsschalter
auch (bzw. haben erstere auch noch Induktivität (L) - falls letzterer
kein Mosfet ist hat er stattdessen eine Sättigungsspannung).

L vernachlässigt: I_schweiß = (U_quell - U_verluste) / R_gesamt.

(* Die Kontaktfläche ist auch von Oberflächenstruktur, Anpreßdruck,
Form/Profil also Abmaßen und Stärke aka Dicke der Teile abhängig.

"Warm" vergrößert sich schnell die Fläche, R_Übergang sinkt rapide,
bis die Teile verschmelzen, also ein Schweißpunkt entstanden ist...)

Wie sowas geht (imho am besten mit Trafo), findet sich hier sicher
X-fach per Suchfunktion ("Punktschweißer"/"Punktschweißen" rechts
oben ins Feld, und los...).

HTH

: Bearbeitet durch User
von Uri (Gast)


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Hanno schrieb:
> kommt es beim Punktschweißen nur auf den Strom an und ist die Spannung
> dabei egal?

Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst

Wärme ist Atomzittern. (Zittern beim Frieren erzeugt Wärme)

Es geht um Energiezufuhr - egal ob Acetylenflamme, MIG/MAG Lichtbogen 
oder sonstige Verfahren, mit von Elektronen abgestrahltLadungsflussn 
Photonen zugeführt -

Spannung ist Ladungstrennung, Strom ist Ladungsfluß.

URI sollte in jedem noch so kleinem Dreieckskopf als Formel vorhanden 
sein.

https://studyflix.de/elektrotechnik/ohmsches-gesetz-1819

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Einfacher gesagt die Spannung muss hoch genug sein damit der 
entsprechende Strom fließen kann damit sich die für den Schweißvorgang 
erforderliche (Wärme-) Leistung entwickelt.
Somit ist die erforderliche Spannung auch vom Widerstand an der Kontakt 
oder richtiger Schweißstelle abhängig.

Soweit die Theorie - in der Praxis ist das mit den vorhanden Widerstand 
so eine Sache da dieser von vielen Parametern abhängig ist welche 
teilweise kaum vernünftig in der Praxis eingehalten bzw. gewählt werden 
können und die ganze Sache also der Widerstand auch noch Dynamisch ist - 
sein muß da ein Schweißen (zusammen schmelzen in einen kleinen Bereich) 
sonst gar nicht möglich wäre.

Und in der Praxis festzulegen (zu berechnen das es auch funktioniert) 
welche Leistung denn nun über welche Zeit eingebracht werden muss um 
eine gute (Was ist gut ? Auch so eine schwammiger Auslegungssache) 
Verschweissung sicherzustellen ist sehr schwierig - ich behaupte mal 
sogar unmöglich.

Es wird auf Versuche und vorhanden Erfahrungen anderen (Werte fertiger 
kommerzieller Geräte) hinauslaufen.
Orientiere dich was andere bei Verschweissungen bei der von dir 
gewünschten Größenordnung und gewünschten Materialien nutzen.
Wahrscheinlich wäre es sogar Optimal irgendwelche Strom- bzw. 
Spannungskurven (letztendlich eine Leistungskurve) zu durchlaufen - 
scheint aber niemand auch bei den Profis zu machen?

In Hoch Sicherheitrelevanten Bereichen werden die Schweißung dann halt 
nachträglich mit den jeweils Passenden Verfahren überprüft, und überall 
woanders halt die Werte und Zeitdauer genutzt die sich als optimal 
herausgestellt hat - das passt dann in der Praxis zum 99,x % immer gut 
genug und die restlichen 0,x sind dann Ausfall bzw. müssen 
Nachverschweisst werden, oder der Anwender hat dann irgendwann 
"Plötzlich" komische Ausfälle (z.B. Akkupack) nichts ist Perfekt...

Also kurz gesagt: Nein die Spannung ist nicht egal sondern eine 
physikalische Voraussetzung, aber du kannst dich bei anderen Anwendern 
und fertigen Geräten orientieren und musst jetzt nicht einen Bereich von 
sagen wir 1V bis 100V durchprobieren...
Das Rad muss nicht zum tausendsten male von Grund auf erfunden werden...

Praktiker

von Uli S. (uli12us)


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Ich hab meinen Punktschweisser mal nachgemessen. Der hat ne 
Leerlaufspannung von 12V. Da der Strom (nicht von mir gemessen, lt Inet 
video) bis knapp 1000
A betragen kann, wird die Spannung entsprechend einbrechen.

von Hanno (Gast)


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Danke für die Antworten!
So klingt es logisch.

Aber wie ist es dann bei Sicherungen, lösen die nur auf den Strom aus 
oder spielt die Spannung hier auch eine Rolle?
Aus meiner Erfahrung löst eine 250V-AC-Sicherung für 16A auch bei 4,5V 
und 16A aus.

von MaWin (Gast)


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Hanno schrieb:
> Aber wie ist es dann bei Sicherungen, lösen die nur auf den Strom aus
> oder spielt die Spannung hier auch eine Rolle?

Bei Schmelzsicherungen zählt am Ende die Leistung, die am Schmelzfaden 
entsteht.

P = I^2 * R

von foobar (Gast)


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> Aber wie ist es dann bei Sicherungen, lösen die nur auf den Strom aus
> oder spielt die Spannung hier auch eine Rolle?

Welche Spannung?  Die Sicherung kennt nur die Spannung, die über ihr 
abfällt und die ist abhängig vom Strom, der über sie fließt.

Erst, wenn sie durchbrennt, sieht sie die evtl vorhandene höhere 
Spannung - und dann ist es wichtig, dass kein Lichtbogen entsteht. 
Niederspannungssicherungen machen da nichts besonderes, 
Hochspannungssicherungen haben einen längeren Sicherungsdraht oder ein 
Füllmedium (z.B. Sand), das diesen Lichtbogen verhinden soll.

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