Guten Tag, ich habe hier einen alten Schallplattenspieler, bei dem ein Elko kaputt ist. Leider kann ich keinen exakt gleichen finden. Aber im Prinzip ist das ja einfach zwei Elkos mit je 25uF, oder? Nun finde ich aber leider auf keinen 25uF Elko mit 350V, sollte ich besser einen 22uF oder 33uF nehmen? Könnte mir auch jemand erklären was der Sinn dieses Doppelkondensators hier ist, ich kenne mich mit Analogen Röhrenverstärkern nicht so gut aus… Vielen Dank Gruß Philipp
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2x22µF/400VDC nehmen. Die Doppelelkos waren damals einfach billiger als zwei getrennte.
Die ganzen Elektrolytkondensatoren haben eh Toleranzen von 10...20%. 22uF sind da also voll im Toleranzbereich. An dieser Stelle ist der genaue Wert eh egal, die Gleichspannung hinter der Diode soll nur geglättet werden. Auch 33 oder 47uF sind ok. Wichtig ist die Spannungsfestigkeit. Hier darfst Du unter gar keinen Umständen runtergehen - mehr ist erlaubt. fchk
VORSICHT!! Dieses Gerät hat keine Netztrennung, Lebensgefahr! Schau dir den Trafo an: Sparschaltung. Je nachdem wie herum du den Stecker in die Steckdose steckst kannst du volle Spannung auf dem Chassis bzw. auch Phonoeingang haben! Schau dir unbedingt auch C13 an. Der sollte gegen einen NEUEN Y- Kondensator getauscht werden. Zu den Elkos ist alles (richtig) gesagt. Diese Kombinationen gibt es auch wieder neu zu kaufen, einfach etwas suchen. Kosten allerdings um die €20.
Thomas R. schrieb: > VORSICHT!! > Dieses Gerät hat keine Netztrennung, Lebensgefahr! Ach Gottchen, hat Mutti Dir schon die Windel gewechselt?
Manfred schrieb: > Ach Gottchen, hat Mutti Dir schon die Windel gewechselt? Sollte man hier schon erwähnen, denn auch bei Röhrengeräten war eine galvanische Trennung (wenn sie nur für Wechselstrom waren) der Standard.
Manfred schrieb: > Thomas R. schrieb: >> VORSICHT!! >> Dieses Gerät hat keine Netztrennung, Lebensgefahr! > > Ach Gottchen, hat Mutti Dir schon die Windel gewechselt? Ne, Mutti nicht aber meine E-Technik Ausbildung hat da geholfen 😝
loeti2 schrieb: >> Ach Gottchen, hat Mutti Dir schon die Windel gewechselt? > Sollte man hier schon erwähnen, denn auch bei Röhrengeräten war eine > galvanische Trennung (wenn sie nur für Wechselstrom waren) der Standard. Nur, wenn Du einigermaßen jung bist. Thomas R. schrieb: >> Ach Gottchen, hat Mutti Dir schon die Windel gewechselt? > Ne, Mutti nicht aber meine E-Technik Ausbildung hat da geholfen 😝 Ich habe das auf Anhieb gesehen, da ich einen passenden Berufsabschluß habe. Es ist aber derart offensichtlich, dass es mir nicht erwähnenswert scheint.
Wenn du originalgetreu bleiben willst ... Hier gibt es die Doppelelkos aus Neufertigung (nicht billig allerdings): https://www.die-wuestens.de/dindex.htm Kannst 2*32µF nehmen. Oder, da Halbleitergleichrichter, auch 50+50µF. Ja die Seite ist 1990er-Style und du bestellst per Mail, habe mit dem Händler aber nur gute Erfahrungen gemacht. Gruß, Christian
Alles klar! Nichts für ungut aber das stand nicht im posting.
Achja, auch noch wichtig .. wenn die Kondensatoren noch teer- oder wachsisolierte Papierkondensatoren sind (Foto von Unterseite zeigen!) .. austauschen. Die haben ALLE Isolationsfehler und verschieben mindestens die Röhrenarbeitspunkte.
Christian Erker schrieb: > Wenn du originalgetreu bleiben willst ... Danke für den Tipp, hab jetzt erst einmal "neue" Bestellt zum Testen. Christian Erker schrieb: > Achja, auch noch wichtig .. wenn die Kondensatoren noch teer- oder > wachsisolierte Papierkondensatoren sind (Foto von Unterseite zeigen!) .. > austauschen. Danke für den Hinweis, dann muss ich wohl alle Kondensatoren tauschen. Thomas R. schrieb: > Dieses Gerät hat keine Netztrennung, Lebensgefahr! Ja das ist mir schon aufgefallen. Aber das ganze Geräte hat ja kein Metallgehäuse. Was mir nur nicht klar ist, wieso der im Schaltplan aufgefürhte Erdungspunkt am Drehlager angelötet wurde, ohne die entsprechenden Erdung. War das früher so oder hat da jemand schon was verändert?
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Philipp S. schrieb: > Was mir nur nicht klar ist, wieso der im Schaltplan aufgefürhte > Erdungspunkt am Drehlager angelötet wurde, ohne die Entsprechenden > PE-Leiter. War das früher so oder hat da jemand schon was verändert? Ich denke das war so, da wollte man möglichst nahe am Eingang des Verstärkers (am Tonabnehmer) die HF-Störungen unterdrücken. Ich nehme an daß das Drehlager mit dem kompletten Metallchassis verbunden ist und das wollte man nicht auf "Masse" d.h. je nach Netzsteckerpolung mit 230V gegen Erde verbinden :)
Philipp S. schrieb: > Ja das ist mir schon aufgefallen. Aber das ganze Geräte hat ja kein > Metallgehäuse. Das Chassis scheint komplett aus Duroplast gepreßt zu sein, quasi der Trabant unter den Plattenspielern. Kannst Du mal die Bezeichnung nennen. Die 230V liegen aber am Tonabnehmer mit an. Also vor dem Wechsel der Nadel oder des Systems den Netzstecker ziehen. Wohin gehen denn die beiden Telefonbuchsen? Plattenspieler ohne echten Netztrafo habe ich noch nie gesehen. In der DDR ist sowas bestimmt nicht erlaubt gewesen.
Peter D. schrieb: > Philipp S. schrieb: >> Ja das ist mir schon aufgefallen. Aber das ganze Geräte hat ja kein >> Metallgehäuse. > > Das Chassis scheint komplett aus Duroplast gepreßt zu sein, quasi der > Trabant unter den Plattenspielern. > Kannst Du mal die Bezeichnung nennen. Steht doch oben, auf dem Schaltplan. https://www.radiomuseum.org/r/perpetuum_pe_musical_2v.html > Die 230V liegen aber am Tonabnehmer mit an. Also vor dem Wechsel der > Nadel oder des Systems den Netzstecker ziehen. > Wohin gehen denn die beiden Telefonbuchsen? > > Plattenspieler ohne echten Netztrafo habe ich noch nie gesehen. In der > DDR ist sowas bestimmt nicht erlaubt gewesen. Weil DU es dort nie gesehen hast?
> Christian Erker schrieb: >> Achja, auch noch wichtig .. wenn die Kondensatoren noch teer- oder >> wachsisolierte Papierkondensatoren sind (Foto von Unterseite zeigen!) .. >> austauschen. > > Danke für den Hinweis, dann muss ich wohl alle Kondensatoren tauschen. Ja, das sind ERO100, die sind definitiv betroffen und haben definitiv schon Leckstrom. Die Frage ist nur wie sehr. https://atr-shop.de/ der hat (chinesische) Axial-Kondensatoren mit denen ich und andere bisher gute Erfahrungen gemacht haben, zu vernünftigen Preisen. Die sind meiner Meinung nach besser zu montieren als radiale WIMA-Klötze mit verlängerten Drähten reinzuwürgen. Gruß, Christian
"Das Chassis scheint komplett aus Duroplast gepreßt zu sein, quasi der Trabant unter den Plattenspielern." 😁 Geil, sowas habe ich auch noch nicht gehört... Der "Trabant" unter den Plattenspielern.
So habe nun alle Kondensatoren ausgetauscht, musste auch noch die Gleirichterdiode wechseln. Jetzt schmilzt zumindest die Feinsicherung nicht mehr und der Teller dreht sich. Jedoch kommt kein Ton raus. Der Lautsprecher inklusive Trafo funktionieren. Die Röhre heizt auch. Sollte ich die auch noch tauschen? Oder gibt es noch Tipps was ich mir noch anschauen sollte?
Philipp S. schrieb: > Jedoch kommt kein Ton raus. Der Lautsprecher inklusive Trafo > funktionieren. > Die Röhre heizt auch. > Sollte ich die auch noch tauschen? > Oder gibt es noch Tipps was ich mir noch anschauen sollte? Testweise Röhre tauschen, wenn Du eine hast. Hört man nichts, kein leises Brummen oder Rauschen? Dann würde ich erstmal die Versorgung (Anodenspannungen) messen. Wenn die o.k. sind, die Arbeitspunkte prüfen. An den Kathoden messen, müßten ein paar Volt sein (Datenblatt). Oder von vorne nach hinten: ein kleines Signal (~100 mV, 1 kHz) an den jeweiligen Gittern einspeisen und schauen ob es an der 1. oder der 2. Stufe liegt. Die Schaltung ist ja sehr 'übersichtlich' - durch systematisches Vorgehen ist der Fehler zu finden.
Du könntest erstmal die beiden Anodenspannungne kontrollieren. Problem ist allerdings die Netzverbindung! Eigentlich bräuchtest Du einen Trenntrafo. Die Edelbastlerlösung ist, den alten 2-Stift-Stecker abschrauben und einen Schukostecker anbringen mit dem Schutzkontakt an die Ader zur Schaltungsmasse (eine Phase bleibt daher frei). Sofern noch kein FI-Schalter vor den Steckdosen ist. Äußerste Vorsicht ist trotzdem nötig!
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