Forum: Haus & Smart Home Frage zum Mischen von PV mit Hausstrom


von Heinz (Gast)


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Hi miteinander

Mit PV habe ich mich bisher noch nie beschäftigt, daher glänze ich auf 
dem Gebiet mit relativ marginalem Wissen.

"Richtig" PV auf dem Dach geht leider nicht, da es die Statik nicht 
hergibt; andererseits liest man immer wieder von Balkonkraftwerken die 
angeblich einfach nur eingesteckt werden und alles wird gut. Andere 
Stimmen wiederrum bemängeln diese Module als unsicher etc.

Ich möchte nun einfach mal klein einsteigen. Ganz gelegen käme mir dazu 
die Pumpe vom Gartenteich (~60W).

Meine (naive) Idealvorstellung ist nun ein PV Modul zu kaufen und damit 
die Pumpe zu versorgen. Die Anschlüsse werde ich ja nun nicht einfach so 
mit denen der 230V Leitung verzwirbeln können.

Was muß ich da dazwischenklemmen, damit der Solarstrom so weit wie 
möglich die Pumpe betreibt, und bei Schatten/Nacht der fehlende Rest aus 
dem Netz zugespeist wird? Also ein Eingang Solarstrom, ein Eingang 230V 
und ein Ausgang für die Pumpe.

Danke schonmal

von Dieter (Gast)


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Es gibt Atomstromfilter. Du musst das nur modifizieren, dass es 
Solarstrom durchläßt.

von Christian R. (supachris)


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Heinz schrieb:
> Meine (naive) Idealvorstellung ist nun ein PV Modul zu kaufen und damit
> die Pumpe zu versorgen. Die Anschlüsse werde ich ja nun nicht einfach so
> mit denen der 230V Leitung verzwirbeln können.

Doch, genau das macht der Wechselrichter dann möglich. Einfach parallel 
anstecken und fertig. Zum "Balkon" PV Modul gehört natürlich dann auf 
jeden Fall der Mikrowechselrichter

von Ich (Gast)


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Heinz schrieb:
> Was muß ich da dazwischenklemmen, damit der Solarstrom so weit wie
> möglich die Pumpe betreibt, und bei Schatten/Nacht der fehlende Rest aus
> dem Netz zugespeist wird? Also ein Eingang Solarstrom, ein Eingang 230V
> und ein Ausgang für die Pumpe.

"Mischen" Wird wohl aufwendig und teuer. Entweder komplett auf PV mit 
Akku umsteigen (für die Punpe),
oder wirklich ein "Balkonkraftwerk" installieren. hat den Vorteil, dass 
auch der Rest des Haus was davon hat.

von J. S. (jojos)


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die Frage hatte ich hier auch schon mal gestellt, auch für eine 
Teichpumpe als Insellösung. Das lohnt sich nicht, die Technik würde zu 
aufwändig und zu teuer, vor allem durch einen dicken Akku.
Mikro WR sind sicher, auch mit Schukostecker. Ohne Anschluss an das 
Stromnetz liefern die nichts, beim Ausstecken schalten die innerhalb 
weniger ms ab (Test z.B. in der c't).
Die Einspeisung verringert dann auch den Grundverbrauch durch 
Kühlschrank, Server, Standby Geräte und andere Verbraucher.

von Oliver S. (phetty)


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Wenn es wirklich nur um die Teichpumpe geht geht das günstiger mit einer 
Solarpumpe. Dann hast du auch keine Inverterverluste. OK, das Ding läuft 
dann nur wenn die Sonne scheint.
Kommt drauf an welche Ansprüche du hast.

von Heinz (Gast)


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Danke für die Infos!

Bei einem Balkonkraftwerk ist es wohl angeraten sich zuerst beim 
Versorger zu erkundigen, oder? Gibt ja hier einen anderen Thread dazu 
deswegen.

Bzgl der Pumpe: die nur bei Sonne laufen zu lassen ist schlecht. Die 
drückt das Wasser durch die Filtertanks, von wo aus es wieder in den 
Teich zurückplätschert. Wenn die Pumpe nun nachts für mehrere Stunden 
aus bleibt, dann kippt die in den Tanks ruhende Brühe und morgens beim 
Anlaufen pumpt es dann Gülle in den Teich was die Fische umbringen kann.

von Ich (Gast)


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Heinz schrieb:
> Bei einem Balkonkraftwerk ist es wohl angeraten sich zuerst beim
> Versorger zu erkundigen, oder? Gibt ja hier einen anderen Thread dazu
> deswegen.

Einfach mal kurz anschreiben und die Anmeldeformulare zuschicken lassen.
Vermutlich findet man die meist aber auch auf der Homepage des 
Netzbetreibers.

von Timo N. (tnn85)


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Hab genau dein Vorhaben hier am Laufen mit einer Insellösung aus 2 x 
185W Modulen, PV-Laderegler, 150Ah-Bleiakkku, Wechselrichter für 80W 
Teichpumpe + Filter.
Kann dir sagen: Das lohnt nicht. Allein der Akku kostet schon mehr als 
ein BKW-Wechselrichter (Modulwechselrichter).
Vor allem da dann noch einen automatischen Transferschalter zu 
integrieren, der dann bei Ausbleiben der Sonne zuverlässig auf Netzstrom 
umschaltet, aber das auch nicht zu oft an einem Tag macht, weil der Akku 
bei Dämmerung nachladet, ist ein Graus.

Die einzig vernünftige Lösung ist eine Balkonkraftwerk-Anlage.
Die kannst du überall im Haus installieren, weil es letztendlich egal 
ist ob deine Teichpumpe den Strom aus dieser BKW-Anlage verwendet oder 
ein anderer Verbraucher in deinem Haus. Am Schluss zählt ja nur, dass du 
um den Betrag des vom BKW produzierten Stroms entlastet wirst.
Genau das passiert, wenn du zum gleichen Zeitpunkt (der Produktion) 
selbe Leistung im Haus verbrauchst.

von Heinz (Gast)


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So, ich habe nun mal etwas herumgesucht zwecks des Inbetriebname eines 
Balkonkraftwerks.

Was zu tun ist sieht meiner Meinung nach so aus:

1. gutes BKW unter 600W finden
2. Anmeldung beim Netzbetreiber
3. Anmeldung bei der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister)
4. Eventuell Zählertausch (hab nur das einfache "moderne" Dings)
5. vom Elektriker eine Energiesteckdose einbauen lassen

Stimmt das soweit?

Ich beziehe mich hier auf das FAQ von 
https://www.vde.com/de/fnn/arbeitsgebiete/tar/tar-niederspannung/erzeugungsanlagen-steckdose

von MaWin (Gast)


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Heinz schrieb:
> Was muß ich da dazwischenklemmen, damit der Solarstrom so weit wie
> möglich die Pumpe betreibt, und bei Schatten/Nacht der fehlende Rest aus
> dem Netz zugespeist wird?

Es gibt Inselanlagen und grid tie inverter die ins Stromnetz einspeisen.

Für dich ein grid tie inverter, der IMMER einspeist. Liefert er genug 
(oder mehr) als die Pumpe verbraucht, zahlst du keinen Netzstrom, weil 
sich der Zähler entsprechend langsamer (oder gar nicht) dreht.

Liefert er zu wenig, wird der fehlende Rest durch gezählten Netzstrom 
ersetzt, vollautomatisch, ohne jede extra-Technik, und es ist sogar egal 
auf welcher Phase du einspeist und auf welcher die Pumpe hängt, 
Hauptsache beides ist hinter demselben Zähler.

Der einzige Unterschied zu deiner Vorstellung: wenn der Solarstrom MEHR 
bringt als die Pumpe braucht, wird nicht etwa abgeregelt, sondern er 
läuft durch und der Strom steht für andere Verbraucher im Haus zur 
Verfügung, und wenn die ihn auch nicht brauchen, dann geht er ins Netz 
in andere Haushalte (und ohne Zweirichtungszähler bekommst du dafür 
nichts).

Aber: wenn der Strom vom e-Werk ausfällt, steht auch deine Pumpe, egal 
ob deine Solaranlage genug Strom liefern würde.

Die Lösung ist billig. Ob sie sich amortisiert, steht auf einem anderen 
Blatt.

Das teuerste ist die Anbringung der Wieland Einspeisesteckdose durch 
einen Elektriker, der vielleicht eine neue Leitung legen will, den 
Sicherungskasten erweitern muss, einen Typ B FI einbaut, und 
Überspannungsschutz nachrüstet, je nach dem was noch nicht vorhanden 
ist. Das kann leicht mehr kosten als die Balkonanlage im Paket und die 
Amortisation vollkommen zunichte machen.

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