Forum: Offtopic Wie sind Chipwerke in D. von Infinion, Gl. Foundries (AMD) usw. gegen Stromausfall abgesichert?


von Nano (Gast)


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Wenn wir in Deutschland eine Blackout haben sollten.
Wie gut sind die hier ansässigen Chipwerke darauf vorbereitet?

Was mich hier interessieren würde wäre für jedes einzelne Werk 
(Infinion, Global Foundries (AMD), Bosch usw.) so Fragen wie:

1. Ist deren (Not)-Stromversorgung inselfähig. Können die also ohne 
Netzfrequenz laufen und sind die auch ohne Netzfrequenz 
selbststartfähig?

2. Verwenden die zur Notfallstromversorgung Gaskraftwerke oder 
Dieselgeneratoren?

3. Wie lange können die ohne Netz betrieben werden? Also wie groß ist 
der Gasspeicher oder Dieseltank, falls vorhanden?

4. Wie sieht es mit der Wasserversorgung aus? Wenn der Strom ausfällt, 
gehen ja auch die Pumpen für die Wasserleitungen nicht mehr. Die 
Chipfabriken müssten also auch hierfür eine Absicherung haben.


Sonstige Punkte, die mir nicht eingefallen sind, aber in dem Kontext 
"Blackout & Chipindustrie in Deutschland" interessant sein könnten.

: Verschoben durch Moderator
von Drallmayer (Gast)


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Warum sollte man das ausgerechnet dir auf die Nase binden?

von Pico (Gast)


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Wird das ein Referat oder verkauft man sowas dann als 
Unternehmensberatung?

von Flip B. (frickelfreak)


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In so einem Szenario ist die Chipindustrie völlig belanglos. Equipment 
geht beim Abschalten nicht kaputt, mitarbeiter kämen sowieso nicht mehr 
zur Foundry. Ist ja die unkritischste infrastruktur die ich mir 
borstellen kann.

In (Petro)chemischen Anlagen kann das Produkt in den Rohren Fest werden, 
da hast du u.u. pech und darfst die Anlage abreissen. da lohnt sich 
notversorgung zum sicheren herunterfahren.

von H. H. (Gast)


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Einfach von Chips auf Popcorn umsteigen.

von der echte und einzig wahre Schlaumeier (Gast)


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H. H. schrieb:
> Einfach von Chips auf Popcorn umsteigen.

Egal, für beides brauchst Du keinen Strom.

von Rüdiger B. (rbruns)


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von Schlaumaier (Gast)


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Genau wie alle anderen Firmen und Banken etc. auch.

Mit Dieselgeneratoren und einen fetten Tank. Dazwischen ein paar Akkus 
für die absoluten Notsysteme, falls erforderlich. Siehe z.b. KH.

Mein letzter Arbeitgeber hat halb Europa (besonders England) mit den 
wichtigsten Zubehörteil für diese Dieselgeneratoren aus gestatten. Wir 
hatten 1999 (y2k Panik) so viel Aufträge das wir unsern Umsatz 
verdreifacht haben. Und unsere Werk in NL 24/7 gearbeitet hat.

Und der Spruch "Kunde droht mit Auftrag" bei der Geschäftsleitung zu 
Panikausbrüchen geführt hat.

War damals voll cool.

von H. H. (Gast)


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der echte und einzig wahre Schlaumeier schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Einfach von Chips auf Popcorn umsteigen.
>
> Egal, für beides brauchst Du keinen Strom.

https://www.youtube.com/watch?v=NrmW01ss7es

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn Du der Nano bist, wo ich vermute, daß Du es bist, dann bist Du 
eigentlich zu schlau um zu denken, daß uns hier in Deutschland ein 
größerer Blackout droht.

von Falk B. (falk)


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Nano schrieb:
> Wenn wir in Deutschland eine Blackout haben sollten.
> Wie gut sind die hier ansässigen Chipwerke darauf vorbereitet?
>
> Was mich hier interessieren würde wäre für jedes einzelne Werk
> (Infinion,

Soweit mir bekannt in Dresden.

Infineon: Gar nicht. Die hängen direkt am Netz. Da gibt es noch ein 
juristisches Nachspiel wegen dem Stromausfall mit dem Luftballon im 
Umspannwerk.
Global Foundries: Hat eigenes (Gas?) Kraftwerk
Bosch : hängt auch direkt am Netz

> 3. Wie lange können die ohne Netz betrieben werden? Also wie groß ist
> der Gasspeicher oder Dieseltank, falls vorhanden?

Vermutlich kaum mehr als 24h. Diese Reserven sind nur dazu da, die 
Prozesse DEFINIERT runter zu fahren ohne groß Schrott zu erzeugen.

> 4. Wie sieht es mit der Wasserversorgung aus? Wenn der Strom ausfällt,
> gehen ja auch die Pumpen für die Wasserleitungen nicht mehr. Die
> Chipfabriken müssten also auch hierfür eine Absicherung haben.

Das läuft alles unter Medienmanagement.

von Falk B. (falk)


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Flip B. schrieb:
> In so einem Szenario ist die Chipindustrie völlig belanglos.

Nicht ganz.

> Equipment
> geht beim Abschalten nicht kaputt,

Aber die Wafer drin sind im Eimer! Und das sind mal fix VIELE Millionen! 
Plus die Kosten zu Maschinen reinigen, kalibrieren und neu anfahren!

> mitarbeiter kämen sowieso nicht mehr
> zur Foundry. Ist ja die unkritischste infrastruktur die ich mir
> borstellen kann.

Zum kurzfristigen Überleben ja, mittel und langfristig NEIN!

von Harald W. (wilhelms)


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Nano schrieb:

> Also wie groß ist Dieseltank, falls vorhanden?

Solche Dieseltanks haben typischerweise oben ein Loch,
wo man jederzeit Diesel nachfüllen kann. :-) Wenn aller-
dings gleichzeitig alle Takstellen der Region Stromaus-
fall haben, wird die Beschaffung etwas schwieriger.

von G. K. (zumsel)


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Nano schrieb:
> Wenn wir in Deutschland eine Blackout haben sollten.
> Wie gut sind die hier ansässigen Chipwerke darauf vorbereitet?

In Taiwan fällt häufiger der Strom aus (kleines Netz und wenige große 
Kraftwerke) und trotzdem läuft dort die Chipproduktion.
Und in Texas siedeln sich trotz maroden Stromnetz neue Chipfabriken an.

Also keine Panik und weiter locker durch die Hose atmen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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G. K. schrieb:
> Und in Texas siedeln sich trotz maroden Stromnetz neue Chipfabriken an.

Intel macht's allerdings richtig und geht nicht nach Bayern, sondern 
nach Magdeburg.

von Falk B. (falk)


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Rainer Z. schrieb:
> Intel macht's allerdings richtig und geht nicht nach Bayern, sondern
> nach Magdeburg.

Warum wohl? Weil die besseren Strom haben? Oder weil es billiger ist 
bzw. mehr Subventionen gibt? München ist sauteuer und überlaufen!

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Falk B. schrieb:
> Warum wohl? Weil die besseren Strom haben?

Ja! Weil! sie! besseren! Strom! haben!

So hat es Intel doch selber begründet, es sollte möglichst grüner Strom 
sein. Und weil Bayern-Söder keine Windmühlen und nicht einmal Kabel mag, 
ist Bayern fürs Nächste im wahrsten Sinne des Wortes abgehängt.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer Z. schrieb:
> G. K. schrieb:
>> Und in Texas siedeln sich trotz maroden Stromnetz neue Chipfabriken an.
> Intel macht's allerdings richtig und geht nicht nach Bayern, sondern
> nach Magdeburg.

Wenn dann mal der Wind nicht scheint, muß auch dort konventionelle 
Kraftwerkstechnik liefern.

Schade, dass das Kraftwerk Buschhaus voreilig beendet wurde. Das war 
damals auch politisch interessant, weil der direkt angrenzende Tagebau 
grenzübergreifend (DDR) betrieben wurde. Ist gerade mal 50km von 
Magdeburg entfernt.

Soweit ich weiß, wurde dort auch eine Gleichstromkurzkupplung betrieben, 
um Strom in den Osten zu liefern.

von Falk B. (falk)


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Rainer Z. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Warum wohl? Weil die besseren Strom haben?
>
> Ja! Weil! sie! besseren! Strom! haben!
>
> So hat es Intel doch selber begründet, es sollte möglichst grüner Strom
> sein. Und weil Bayern-Söder keine Windmühlen und nicht einmal Kabel mag,
> ist Bayern fürs Nächste im wahrsten Sinne des Wortes abgehängt.

Träumer. Schon mal was von einem Verbundnetz gehört? Oder ist das für 
dich Neuland? Außerdem ist GERADE der "grüne" Strom für Halbleiterei 
KEINE Sekunde ALLEIN nutzbar, denn da braucht es Grundlastfähigkeit und 
Verfügbarkeit 24/7 und das über JAHRE! Frag mal die Firmen in Dresden, 
die den Stromausfall mitgemacht haben . . .

von Matthias S. (da_user)


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Ich kann es dir für ein Werk sagen:

1.) ja & ja (tatsächlich ist der Probebetrieb am bestehenden Netz 
aufwändiger)
2.) zweimal Diesel, einmal richtig dick für die Fertigung, einmal 
kleiner für das Rechenzentrum
3.) kA, viel
4.) zumindest Kühlwasser sollte da drüber laufen

Flip B. schrieb:
> In so einem Szenario ist die Chipindustrie völlig belanglos. Equipment
> geht beim Abschalten nicht kaputt, mitarbeiter kämen sowieso nicht mehr
> zur Foundry. Ist ja die unkritischste infrastruktur die ich mir
> borstellen kann.

Hmm... sorry, aber ich glaube da fehlt dir gerade einiges an 
Vorstellungsvermögen & Wissen um die Halbleiterfertigung.
Das halt das, was in den Anlagen gerade drinnen ist, Ausschuss ist, 
wurde dir ja bereits gesagt. Auch der Aufwand für das Neuhochfahren.
Dazu kommt, dass dann die Lüftung ausfällt, je nach Dauer war's dass 
dann für die Reinraumklasse. Dann ist nicht nur das Zeug was in den 
Anlagen ist Schrott, sondern sehr viel mehr. Und der Aufwand fürs 
Hochfahren wird noch größer, muss ja vorher alles sauber sein.

Nicht zu vergessen, dass so ein Halbleiterwerk auch nicht unerhebliche 
Mengen an Chemikalien verarbeitet.

: Bearbeitet durch User
von Thomas F. (igel)


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Nano schrieb:
> Was mich hier interessieren würde wäre für jedes einzelne Werk
> (Infinion, Global Foundries (AMD), Bosch usw.) so Fragen wie:

Wenn du es so genau wissen willst warum schreibst du dann nicht die 
einzelnen Werke an und bittest um Beantwortung deiner Fragen?

So gefühlt alle 2 Wochen fängst du irgendeine neue Umfrage an wie z.B.: 
"Was ist eure Lieblingsfarbe bei 3,5'' Disketten?"

Ist das nur aus Langeweile oder wirst du die Ergebnisse auch mal im 
großen Buch der sinnlosen Umfragen veröffentlichen?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Zur Sicherung der Infrastruktur allgemein gäbe es noch sehr viel zu tun.

wenn ich mir so ansehe, wo man überall an
"lebenswichtige" Kabel heran kommt...

"irgendwas" dürfte dort dann ziemlich gestört sein.
Vor einiger Zeit fiel mir das an einem Flughafen auf.

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