Hallo zusammen, mich beschäftigt seit einigen Tagen die Polaritätsmessung von induktiven Stromwandlern - genauer: Einphasenstromwandler. Der Stromwandler soll mir ein Abbild der Primärseite geben. Für das Gedankenexperiment werde der Wandler mit einem idealen Sinus, beginnend bei Phi = 0, von P1 nach P2 durchflutet. Die Übertragung möge ideal 10/1 A sein. Die Phasendifferenz zwischen Primär- und Sekundärseite sei gleich Null, sodass der Strom auf der Sekundärseite der Primärseite augenblicklich folgend von S1 nach S2 fließe. Zur Einfachheit möge nur die erste Halbwelle zur Betrachtung kommen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, deswegen bitte korrigieren, wenn ich jetzt falsch liege: Wenn der Primärstrom nun ansteigt und seinen Spitzenwert erreicht, dann ist zu dem Zeitpunkt der Spitzenwert auch auf der Sekundärseite erreicht. Wenn man sich dabei die Ladungen vorstellt, dann sind diese in ihrer Anzahl zu eben jenem Zeitpunkt ja am höchsten. Dieser Höchstwert ergibt sich jedoch nicht nur auf P1 respektive S1, sondern zum gleichen Zeitpunkt auch auf P2 und S2. Was reinfließt, muss ja auch irgendwo raus und das Rauskommende muss entsprechend die selbe Höhe haben. Wenn man nun die Polarität ermitteln will bzw. messen möchte, ob der aus der Sekundärseite herauskommende Strom die gleiche Richtung wie der auf der Primärseite hat, kann das nach meinem o.g. Verständnis ja nicht durch das "Zählen" der Ladungsmenge geschehen, sondern durch die eindeutige Richtungsbestimmung der bewegten Ladungen. Doch wie geschieht das konkret ? Wenn ich ein Amperemeter zwischen S1 und S2 klemme, dann wird der Zeiger des Amperemeters auch in Zeitlupe betrachtet den gleichen Verlauf aufweisen, als wenn ich S1 und S2 am Amperemeter oder P1 und P2 bei der Durchflutung vertauschen würde. Wo ist mein Denkfehler ? Wie ermittelt man konkret die Richtung der augenblicklich bewegten Ladungen ohne einen Bezug zur Spannung zu haben ? Wie sähe das dann beispielsweise bei einem Sägezahnsignal aus ? Ich starte das Signal von Null beginnend auf der Primärseite von P1 nach P2. Der Strom kommt von S1 heraus und fließt nach S2. Ist an P1 der Höchstwert angekommen, dann liegt dieser doch im selben Augenblick auf dem Ende der Leiterschleife an ?
Mein Gott, geht's nicht noch etwas abstruser und akademischer?
> Wenn ich ein Amperemeter zwischen S1 und S2 klemme, dann wird der Zeiger
des Amperemeters auch in Zeitlupe betrachtet den gleichen Verlauf
aufweisen, als wenn ich S1 und S2 am Amperemeter oder P1 und P2 bei der
Durchflutung vertauschen würd
Nein
Wenn die ersteHalbwelle von P1-P2 positiv ist, dann ist auch die erste
Halbwelle von S1-S2 positiv
wenn du jetzt P1-P2 oder S1-S2 miteinander vertauschst dann zeigt dein
Amperemeter in der ersten Halbwelle negativ und in der zweiten positiv
an
A-Freak schrieb: > Wenn die ersteHalbwelle von P1-P2 positiv ist, dann ist auch die erste > Halbwelle von S1-S2 positiv Ja. A-Freak schrieb: > wenn du jetzt P1-P2 oder S1-S2 miteinander vertauschst dann zeigt dein > Amperemeter in der ersten Halbwelle negativ und in der zweiten positiv > an Das hast du doch aber nur dann, wenn das Messmittel selbst ein Bezugspotential hat und die Richtung nur durch internen Vergleich ermittelt bzw. der Anzeige dann ein Vorzeichen verpasst. Ist das die einzige Möglichkeit, die Richtung eines Stromflusses zu ermitteln ?
Float schrieb: > Das hast du doch aber nur dann, wenn das Messmittel selbst ein > Bezugspotential hat und die Richtung nur durch internen Vergleich > ermittelt bzw. der Anzeige dann ein Vorzeichen verpasst. Zur Messung eines Stromflusses benötigt man kein Bezugspotential! Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten den Strom zu messen. Einfachste Möglichkeit ist die Messung über einen Shunt-Widerstand. Die Polarität der Spannung am Shunt ist hierbei abhängig von der Stromrichtung. Ansonsten kann man auch das Magenetfeld des Stroms messen, so wie das bspw. eine einfache Strommesszange macht oder dein Stromwandler selbst :) Du kannst natürlich auch 2 Leuchtdioden antiparallel einbauen und schauen, welche von beiden leuchtet oder sonstige interessante Dinge.
Float schrieb: > wenn das Messmittel selbst ein Bezugspotential hat Hat es: seine eigene Minus-Klemme ist sein Bezugspotential. > Ist das die einzige Möglichkeit, die Richtung eines Stromflusses zu > ermitteln ? In welche Richtung der Strom fließt ist einfach durch die Pfeilrichtung im Schaltplan festgelegt. Und dann kann dieser Strom, der in dieser Pfeilrichtung fließt, positiv oder negativ sein. Wo ist jetzt das Problem? BTW und nur weil es mich interessiert und ich noch nie eine Antwort bekommen habe: wo lernt man das mit dem Leerzeichen vor dem Fragezeichen?
Lothar M. schrieb: > BTW und nur weil es mich interessiert und ich noch nie eine Antwort > bekommen habe: wo lernt man das mit dem Leerzeichen vor dem > Fragezeichen? Ist z.B. im Französischen so.
Float schrieb: > A-Freak schrieb: >> wenn du jetzt P1-P2 oder S1-S2 miteinander vertauschst >> dann zeigt dein Amperemeter in der ersten Halbwelle >> negativ und in der zweiten positiv an > > Das hast du doch aber nur dann, wenn das Messmittel > selbst ein Bezugspotential hat Quatsch. Es geht um die Messung von STRÖMEN , da braucht man in erster Näherung kein elektrisches POTENTIAL als Bezug. > und die Richtung nur durch internen Vergleich > ermittelt bzw. der Anzeige dann ein Vorzeichen > verpasst. Das ist doch auch so: Ein Amperemeter mit Drehspulinstrument enthält einen Permanentmagneten, und dem ist es keineswegs wurscht, ob die Elektronen nach links oder nach rechts fließen. Davon hängt nämlich ab, wo magnetisch N und S ist und ob die Spule angezogen oder abgestoßen wird...
Lothar M. schrieb: > wo lernt man das mit dem Leerzeichen vor dem > Fragezeichen? Na dort, wo auch Deppenapostroph gelehrt wird... ;-)
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