Forum: Offtopic Heutige IT Kultur


von Oldskool ITler (Gast)


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Hi,

ich bin seit vielen Jahren in der IT-Branche im weitesten Sinne als 
Admin unterwegs, mittlerweile fast nur noch für Cloud-Architekturen.

Kommt es nur mir so vor, oder haben viele ITler heutzutage nur noch sehr 
oberflächliches Wissen, ohne Grundlagen zu kennen?

Da werden riesige Softwarestacks zusammengebastelt, oft ohne zu 
verstehen was eigentlich im Hintergrund passiert.

Insbesondere im Netzwerkbereich fallen mir zunehmend bei den Kollegen 
Wissenslücken auf. Es ist fast wie ein ungeliebtes Kind - "funktioniert 
schon irgendwie".

Ein Beispiel aus der Praxis:

Wenn wir größere Daten per TCP an den Kunden schicken bleibt die 
Verbindung stehen. Ja, ein Problem mit der Paketgröße / MTU. Da wird 
dann angefangen manuell die MTU zu verstellen oder gar TCP MSS clamping 
gemacht, anstatt das Übel an der Wurzel zu packen und einfach mal die 
passenden ICMP-Pakete eingehend zu erlauben, damit Path MTU Discovery 
richtig funktioniert.

Anderes Beispiel:

Der IT-Dienstleister eines anderen Kunden bekommt es seit 1 Jahr(!) 
nicht hin, in der Azure Cloud für ein VPN zu uns das interne Routing 
richtig zu konfigurieren. Der Netzwerker hat keine Ahnung von Azure, und 
der Azure "Kenner" keine Ahnung von Netzwerk.

Auch bei uns in der Firma steigen die Cloud Kollegen bei Themen wie 
etwas komplizierteres Routing oder VPN schnell aus.

Ich finde diese immer weiter fortschreitende Auslagerung von 
Grundlagenwissen äußerst unbefriedigend.

: Verschoben durch Admin
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Oldskool ITler schrieb:
> Kommt es nur mir so vor, oder haben viele ITler heutzutage nur noch sehr
> oberflächliches Wissen, ohne Grundlagen zu kennen?

Das ist auch in anderen Fachbereichen so

von Andrew T. (marsufant)


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Oldskool ITler schrieb:
> Kommt es nur mir so vor, oder haben viele ITler heutzutage nur noch sehr
> oberflächliches Wissen, ohne Grundlagen zu kennen?

Ja, so wie in anderen Branchen auch. "Grundlagen" sind relativ und 
veralten im IT-Bereich extrem schnell,
Tageswissen ist das was ankommt.

Das was man täglich benötigt, "weiß" man aus Routine.
Bei neu auftretenden Problemen kann man hoffentlich erfahrene 
Kollegen/Bekannte/Foren befragen .-)

von Dieter (Gast)


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Oldskool ITler schrieb:
> Ich finde diese immer weiter fortschreitende Auslagerung von
> Grundlagenwissen äußerst unbefriedigend.

Das ist alles so gewollt. Lies halt mal die einschlägigen Informatiker.

von Herbert B. (Gast)


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Oldskool ITler schrieb:
> Hi,

... und der grösste Witz dabei ist, dass man Leute die das alles noch 
können nicht eingestellt werden weil zu alt. Der passt nicht ins junge 
Bettnässerteam.

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Im Bereich Microcontroller schafft damit der eine etwas auf einem 
Cortex-M3, wofür der andere nen RasPi benötigt :-)
Aber es geht ja mehr und mehr Richtung fertige DriverLibraries. Gut, nen 
RTOS, USB oder Ethernet Stack schreibt man nicht selbst, die Peripheral 
Treiber selbst zu stricken macht aber vielfach schon Sinn.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Oldskool ITler schrieb:
> Kommt es nur mir so vor, oder haben viele ITler heutzutage nur noch sehr
> oberflächliches Wissen, ohne Grundlagen zu kennen?

Anfangs hattest du allenfalls oberflächliches Wissen von vielen 
Bereichen, hast dir aber über die Jahrzehnte viel angeeignet. Heute hast 
du viel Wissen in vielen Bereichen und begegnest immer mehr jenen, die 
so waren, wie du damals. Und bist von ihnen enttäuscht.

M.a.W: Du wirst alt. ;-)

> Da werden riesige Softwarestacks zusammengebastelt, oft ohne zu
> verstehen was eigentlich im Hintergrund passiert.

Ja, ist so. Da kann auch keiner mehr voll durchsteigen. Die Werkzeuge 
werden immer komplexer und wo man sich früher mit einen Grundlagen 
erschliessen konnte, geht das nun nicht mehr, oder zumindest schlechter.

Ist aber anderswo auch so. Den Wright Flyer und die Benz'sche Kutsche 
konnte einer alleine komplett verstehen und reparieren. Das ist längst 
vorbei. Die Automechaniker drücken Knöpfe auf Analysegeräten, von denen 
sie nichts verstehen, und kommunizieren mit den Spezialisten vom 
Hersteller, die ihnen sagen, was sie tun müssen, ohne es verstehen zu 
müssen.

Der Mensch selbst ist übrigens ähnlich aufgebaut. Da wurde im Laufe der 
Evolution vom Einzeller zu uns immer höhere Komplexität auf die 
einfachere Vorgängergeneration aufgesetzt. Mitunter passt das nicht 
wirklich gut, aber zurück und komplettes Redesign, weil verbockt, geht 
nicht. Funktioniert aber trotzdem so leidlich.

Das alte Testament kann man übrigens als Erkenntnis lesen, dass auch 
Gott schon lange nicht mehr durchblickt. ;-)

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Oldskool ITler schrieb:
> Ich finde diese immer weiter fortschreitende Auslagerung von
> Grundlagenwissen äußerst unbefriedigend.

Das, was man in der IT wissen müsste, steigt exponentiell, weil überall 
auf der Welt irgendwelche Leute erst mal Neues erfinden und definieren.

Logisch, dass da niemand hinterher kommt und niemand mehr alles wissen 
kann. Nur extreme Spezialisierung hilft, wenigstens noch über 1 Sache 
Bescheid zu wissen.

Dummerweise geht die aktuelle Scrum Religion davon aus, dass alle im 
Team dasselbe können und auswechselbar sind, was komplett an der 
Realität vorbei geht, und die Führungskräfte der Softwarebuden geht 
davon aus, dass man nichts mehr können muss sondern know how und 
Arbeitsleistung einfach einkauft nach dem man es outgesourct hat, noch 
so ein kolossaler Irrtum.

Bei vielen Dingen kann man froh sein, wenn es auf der Welt noch 1 Person 
gibt, die die Sache wirklich ausreichend versteht, um bei der Anwendung 
nicht ins Schwimmen zu kommen. Alle anderen pfuschen sich was zurecht.

von Gunnar F. (gufi36)


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(prx) A. K. schrieb:
> Da wurde im Laufe der Evolution vom Einzeller zu uns immer höhere
> Komplexität auf die einfachere Vorgängergeneration aufgesetzt

Genau, und das auf immer höheren Abstraktionsebenen. Ein guter 
Schaltungsdesigner muss keine Ahnung haben, wie die Chips intern 
aufgebaut sind und wie die funktionieren. Nur dieser Mechanismus erlaubt 
uns so schnellen Fortschritt.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Je komplexer ein System, desto mehr Abstraktionsebenen werden eingebaut, 
damit sich die Spezialisten der jeweiligen Ebene nicht mit dem Zeug 
darüber und darunter beschäftigen müssen...
In der Informatik extrem ausgeprägt, aber grundsätzlich überall ein 
Stück weit so... Das nötige Wissen, um den gesamten Überblick zu haben 
passt häufig nicht mehr in ein einziges Menschenhirn/-leben.

von Orospu çocuğu (Gast)


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Oldskool ITler schrieb:
> Kommt es nur mir so vor, oder haben viele ITler heutzutage nur noch sehr
> oberflächliches Wissen, ohne Grundlagen zu kennen?

Ist ja auch kein Wunder, in den 80érn / 90érn bzw. auch früher musste 
man sich mit dem Rechner befassen um etwas damit anfangen zu können. 
Autoexec.bat, Config.sys, Treiberinstallation, DOS Befehle, 
Startdiskette, Norton Commander, Bios Einstellungen, IRQ Adressen, DMA 
Adressen.......

Heute ist alles Plug and Play, man steckt ein Gerät an und es läuft ( 
meistens ). Wenn nicht, dann wird gegoogelt.

von Jemand (Gast)


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Hallo

(prx) A. K. schrieb:
> Anfangs hattest du allenfalls oberflächliches Wissen von vielen
> Bereichen, hast dir aber über die Jahrzehnte viel angeeignet. Heute hast
> du viel Wissen in vielen Bereichen und begegnest immer mehr jenen, die
> so waren, wie du damals. Und bist von ihnen enttäuscht.

und noch so einiges mehr.

Ein sehr schöner Beitrag der zeigt das man als auch (vermutlich) "Alter 
Sack" (so bezeichne ich mich auch mittlerweile - inbesondere im Job - 
also ganz bestimmt in diesen Zusammenhang keine Beleidigung) im hier und 
heute leben kann, nicht verbittern muss und sein Hirn auch 
Fachübergreifend und besonnen und freundlich gegenüber anderen und "den 
Großen und Ganzen" ansich nutzen kann.

Sehr schön solche Zeitgenossen und symphatisch wirkende Leute auch hier 
im forum mal erleben zu dürfen.

Danke für den sehr schönen und einfach guten Beitrag.
So macht das Forum Spaß.

von (prx) A. K. (prx)


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Gunnar F. schrieb:
> Genau, und das auf immer höheren Abstraktionsebenen. Ein guter
> Schaltungsdesigner muss keine Ahnung haben, wie die Chips intern
> aufgebaut sind und wie die funktionieren.

Ich hatte in jungen Jahren mit Elektronik angefangen, bin dann in die 
Informatik und habe seither in der Systemtechnik mit immer komplexeren 
Systemen zu tun. Mithin gehöre ich zu jener Generation, die die gesamte 
Entwicklung seither mitgemacht hat, und einen gewissen Überblick hat, 
oft noch die grundlegenden Mechanismen dahinter nachvollziehen kann. Von 
der Analogschaltung bis zur Mikroarchitektur von Prozessoren und der 
Arbeitsweise von SAN/NAS-Systemen, Netzwerken etc.

Aber ich weiss schon lange, dass ich damit einer Generation angehöre, 
die es nachfolgend praktisch nicht mehr gibt. Nicht mehr geben kann und 
nicht mehr geben muss. Die Nachfolger haben andere Aufgaben, als die 
Arbeitsweise des gesamten Stacks im Detail zu verstehen. Sie müssen es 
auch nicht.

Der Trick, damit umzugehen, besteht darin, diesen natürlichen Prozess 
der Entwicklung und Reifung einer Fachgebiets zu verstehen und zu 
akzeptieren. Zu akzeptieren, dass andere Menschen einer anderen 
Generation anders denken als ich. Wer seine eigenen Kenntnisse alle dort 
wiederfinden will, wird notwendigerweise enttäuscht. Man sollte 
verstehen, dass das völlig normal ist, und kein Zeichen von 
Degeneration.

von Orospu çocuğu (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber ich weiss schon lange, dass ich damit einer Generation angehöre,
> die es nachfolgend praktisch nicht mehr gibt. Nicht mehr geben kann und
> nicht mehr geben muss. Die Nachfolger haben andere Aufgaben, als die
> Arbeitsweise des gesamten Stacks im Detail zu verstehen. Sie müssen es
> auch nicht.
>
> Der Trick, damit umzugehen, besteht darin, diesen natürlichen Prozess
> der Entwicklung und Reifung einer Fachgebiets zu verstehen und zu
> akzeptieren. Zu akzeptieren, dass andere Menschen einer anderen
> Generation anders denken als ich. Wer seine eigenen Kenntnisse alle dort
> wiederfinden will, wird notwendigerweise enttäuscht. Man sollte
> verstehen, dass das völlig normal ist, und kein Zeichen von
> Degeneration.

Gut gesagt. So ist es wohl. Es ist halt ein stetiger Wandel und die 
Anforderungen wechseln einfach mit den Jahren. Und nicht der schlauste 
und nicht der stärkste bleibt. Sondern der, der sich dem am besten 
anpassen kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Random .. schrieb:
> Im Bereich Microcontroller schafft damit der eine etwas auf einem
> Cortex-M3, wofür der andere nen RasPi benötigt :-)

Anfang der 2000er hatte ich ein ausgeprägtes Déjá-Vu. Weil ich in den 
Bereich Mikrocontroller einstieg, aus gegebenem Anlass. Was mir mit AVRs 
und aufkommenden ARMs begegnete, das erinnerte mich in Aufbau und 
Komplexität sehr an die Computer 2 Jahrzehnte früher. Irgendwie war 
alles schon mal dagewesen.

Und so zeigen sich zwei phasenverschobene Entwicklungen. Die Computer 
hatten sich längt viel weiter entwickelt, mit immer komplexeren und 
abstrahierenden Betriebssystemen. Und Jahrzehnte später nehmen die 
Mikrocontroller einen sehr ähnlichen Weg.

Programmiert man mit AVRs noch alles selbst, und sei es in Assembler, 
verwendet man auf den ARMs längst HALs, oder man nimmt gleich 
Linux-Rechner wie RasPi. Letztere wirken auf alte Knacker wie mit 
Kanonen auf Spatzen geschossen - aber was solls? Wenn die nicht gerade 
so verknappt sind wie heute, kann man auf die Komplexität scheissen und 
sie als effektiv einfacher realisierte Lösung akzeptieren. Man muss das 
Rad nicht jedesmal neu erfinden.

: Bearbeitet durch User
von Jemand (Gast)


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Hallo

MaWin schrieb:
> Dummerweise geht die aktuelle Scrum Religion davon aus, dass alle im
> Team dasselbe können und auswechselbar sind, was komplett an der
> Realität vorbei geht, und die Führungskräfte der Softwarebuden geht
> davon aus, dass man nichts mehr können muss sondern know how und
> Arbeitsleistung einfach einkauft nach dem man es outgesourct hat, noch
> so ein kolossaler Irrtum.

Glaub mir:
Auch im Handwerkerbreich und besonders in der Instandhaltung sieht es 
nicht anders aus (Nur Outsourcen gibt es da noch nicht - wohin auch 
-Homeofficce und Fernwarten funktioniert da halt nicht...).
Ähnlich komplexe Objekte (hier speziell dann Bahnfahrzeuge also mehr 
Richtung Hardware)  in Altersstufen von Mitte der 80er Jahre bis zum 
aktuellen Stand der Technik - bei so manche dann "dank..." vieler 
Retofitmaßnahmen sogar an einen Fahrzeug (Elektromechanisches Schaltwerk 
und gleichzeitig LED Beleuchtung und Digitalfunk-und Sicherungsysteme - 
gerne auch Klimaanlagen, aber kein eigener ausgebildeter Klimatechniker 
im Unternehmen...).

Das da nicht alle alles Wissen können ist so manchen Vorgestzten (hier 
mehr Abteilungen und nicht der einzelne Meister, Bereichsleiter usw. als 
Mensch die haben das tatsächlich auch schon verstanden) immer noch nicht 
klar - von der den gar nicht mal so neuen Gegebenheiten angepassten 
Bezahlung (die basiert noch aus der zeit der Elektromechanik wo der 
echte Facharbeiteranteil in der Werkstatt bei vielleicht 20% lag und 
viel mit den Hammer und der Feile "repariert" wurde-nein das ist kein 
schlechter Witz-) ganz zu schweigen.
Neueinsteiger werden übrigens mit weniger Leistungen (die wir alten noch 
haben) gelockt... und der Praktische Einstieg der Leute die trotzdem 
sich der Truppe zu gesellen wird durch neuen Papierkram, sich immer mehr 
absichern und alles Dokumentieren dann noch zusätzlich in die Länge 
gezogen.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Jaja, das Alters- und Erfahrungsargument stimmt schon.

Früher...
da hat man Zeichensatzprobleme mit dem Hexeditor analysiert und 
Netzwerkprobleme mit tcpdump. Da kannte man die Technik aufs Bit genau 
bis runter zum Kabel. Das Einrichten eines Proxys hat dafür auch gern 
mal einen Tag gedauert.

Heute...
ist der Proxy nur ein Klick oder man nimmt gleich ein CDN. Architektur 
braucht heute Virtualisierung, K9S, Cloud und 34 andere 
Abstraktionsschichten. Software hat 20 Frameworks und 100.000 
Bibliotheken, von denen sich die hälfte jährlich ändert. Da kann keiner 
alles können.

Aus Security-Sicht sehe ich die ganze Devops-Bewegung sehr kritisch. Ich 
war bereits Entwickler und auch schon ein bisschen Ops. Es fällt mir 
wirklich schwer, mir vorzustellen, dass eine Person auch nur eines der 
beiden Gebiete vollumfänglich beherrscht.

von (prx) A. K. (prx)


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(prx) A. K. schrieb:
> Programmiert man mit AVRs noch alles selbst, und sei es in Assembler,
> verwendet man auf den ARMs längst HALs, oder man nimmt gleich
> Linux-Rechner wie RasPi.

PS: Es ist bei manchen ja Usus, über die Arduinos zu spotten, deren 
Anwender nicht für voll zu nehmen. Das halte ich für völlig falsch. Das 
ist genau wieder diese gleiche Entwicklung.

von Gunnar F. (gufi36)


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(prx) A. K. schrieb:
> PS: Es ist bei manchen ja Usus, über die Arduinos zu spotten, deren
> Anwender nicht für voll zu nehmen.

Richtig, wir ticken alle anders. Ich bin so einer, der gerne in die 
Tiefe geht. Oberflächliche Infos - plakativ - nehme ich teils gar nicht 
als Information wahr. Dann gibt es diese schnellen, oberflächlichen 
Menschen (der gelbe Typ), die aber mit den Bruchstücken ganz schnell ein 
Bild zusammenstellen können. Das kann ich wieder ganz schlecht. Im Team 
ist dann die Mischung der Typen der Erfolgsfaktor.

von Betroffener (Gast)


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Es ist wie bei jeder Technik: Sie schreitet voran und frisst ihre Väter 
..
Heute interessiert niemanden mehr, wie das Netz funktioniert. Analogon: 
Es interessiert auch niemanden mehr wie ein Telefon funktioniert. 
Wissen, das vor 20 Jahren notwendig war, ist heute komplett 
"outgesourct". Ist halt so. Klar macht das wenig Spaß ... 10J bis zur 
Rente ...

von (prx) A. K. (prx)


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Betroffener schrieb:
> Es interessiert auch niemanden mehr wie ein Telefon funktioniert.
> Wissen, das vor 20 Jahren notwendig war, ist heute komplett
> "outgesourct".

In diesem Fall ist es sogar so, dass die alte Telefonietechnik nicht 
etwa outgesourced ist, sondern praktisch vollständig verschwand. Sehr 
zum Leidwesen mancher alten Hasen dieser Technik, die grummelnd und 
maulend über das herziehen, was man heute in diesem Sektor macht. Und 
die Welt nicht mehr verstehen.

In mancher Hinsicht haben sie ja auch recht: Der früher übliche 
physikalisch isochron implementierte Datentransport passt irgendwie 
besser dazu, als den Kram auf das überhaupt nicht dafür geschaffene 
TCP/IP zu setzen. Mit einem Riesenaufwand über Jitterpuffer, QoS etc um 
jene Probleme zu lösen, die man überhaupt erst durch diesen Umstieg hat. 
Aber die kommerzielle Effizienz schlägt hier die technische Effizienz.

Und dann auch noch die Zumutung, dass nicht einmal das von Telko-Gremien 
erschaffende ISDN Q.931 in seiner VoIP Variante H.323 überlebt, sondern 
durch das stark von der IT inspirierte und an TCP/IP besser angepasste 
SIP ersetzt ist.

Aber so läufts halt, damit muss man leben. Manchmal wird altes Wissen 
praktisch nutzlos. Ein in den Grundprinzipien grosser Sprung in der IT 
ist das Quantencomputing. Auch da landet im Laufe der Zeit so manches 
alte Wissen im Müll. Diesmal meines.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7184008 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Bratwurst im Po. Mexico. schrieb im Beitrag #7184008:
> Du wirst schockiert sein...

Und wie wird das wohl umgekehrt sein? Wenn er dir eine Frage stellt, die 
für ihn aktuell ist, und die du als sinnloses neumodisches Zeugs 
betreffend nicht ernst nimmst?

von DPA (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ein in den Grundprinzipien grosser Sprung in der IT ist das Quantencomputing.

Quantencomputer sind nicht wirklich für die meisten klassische Aufgaben 
geeignet, für Gaming, Webanwendungen und Büroanwendungen sind sie 
Praktisch nutzlos. Bei den Bereichen, wo sie besser sind, und man sie 
brauchen könnte, gibt es oft ausreichend gute klassische 
Approximationen. Und dann gibt es da noch das Problem, dass die immer 
noch ein Raum gross sind, extrem empfindlich, aber trotzdem nur ein paar 
wenige qbits klein.

Und zum Cloud Gedöns. Ok, da wurden einige Rest APIs und Tools davor 
geschaltet. Aber am Ende baut das immer noch auf normales Netzwerk, 
Container, Linux, und ich vermute mal bei Azur noch AD (musste ich mich 
noch nicht damit rum schlagen), usw. auf. Mit den Grundlagen kommt man 
da auch zurecht. (Obwohl da bei den Cloudmanagement Oberflächen schon 
manchmal Sachen versteckt sind, manchmal nicht das machen was drauf 
steht, und schnell mal kosten verursachen können. Aber das ist nicht 
neue Technik, sondern schlechtes UI/UX).

von (prx) A. K. (prx)


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DPA schrieb:
> Aber am Ende baut das immer noch auf normales Netzwerk,
> Container, Linux, und ich vermute mal bei Azur noch AD (musste ich mich
> noch nicht damit rum schlagen), usw. auf. Mit den Grundlagen kommt man
> da auch zurecht.

Damit verstehst du das Netzwerk darunter. Nur nützt dir das bei den real 
auftretenden Problemen in einer gemischt on-premise und ganz verwolkten 
M365-Umgebung oft so gut wie nichts.

von DPA (Gast)


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Klar nützt das. Kahm früher was nicht an, war es meistens eine Firewall 
Regel oder so. Kommt heute was nicht an, ist das halt in der Cloud in 
der FW ne Regel die fehlt oder so. War da früher ne fehlende 
Berechtigung, musste man die halt im LDAP oder AD oder so eintragen. 
Heute trägt man die Rolle halt im Cloud Interface ein. Oder immer noch 
in einem AD/LDAP, na nachdem ob das dort angebunden ist. Immernoch alles 
der Selbe, neu verpackt.

von (prx) A. K. (prx)


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DPA schrieb:
> Und dann gibt es da noch das Problem, dass die immer
> noch ein Raum gross sind, extrem empfindlich, aber trotzdem nur ein paar
> wenige qbits klein.

Ich wette aber nicht darauf, dass das immer so bleibt. SF-Romane in den 
60ern erdachten sich riesige Röhrencomputer.

Ich werde jedoch längst in Rente sein, bevor mich das ernsthaft 
beruflich betreffen könnte.

: Bearbeitet durch User
von bock zum gärtner (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Oldskool ITler schrieb:
>> Kommt es nur mir so vor, oder haben viele ITler heutzutage nur noch sehr
>> oberflächliches Wissen, ohne Grundlagen zu kennen?
>
> Das ist auch in anderen Fachbereichen so

Wir haben Kein Stromproblem!!! :-))

von DPA (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> DPA schrieb:
>> Und dann gibt es da noch das Problem, dass die immer
>> noch ein Raum gross sind, extrem empfindlich, aber trotzdem nur ein paar
>> wenige qbits klein.
>
> Ich wette aber nicht darauf, dass das immer so bleibt. SF-Romane in den
> 60ern erdachten sich riesige Röhrencomputer.

Ok, vielleicht werden sie irgendwann mal kleiner. Aber dann sind es sind 
immer noch Quantencomputer.
https://xkcd.com/465/

Beitrag #7184201 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Martin H. (horo)


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(prx) A. K. schrieb:
> In diesem Fall ist es sogar so, dass die alte Telefonietechnik nicht
> etwa outgesourced ist, sondern praktisch vollständig verschwand. Sehr
> zum Leidwesen mancher alten Hasen dieser Technik, die grummelnd und
> maulend über das herziehen, was man heute in diesem Sektor macht. Und
> die Welt nicht mehr verstehen.

Ich denke der Unterschied ist aber, dass manche dieser UHUs (Unter 
HUndert) nicht nur HDW, EMD und EWS kennen, sondern auch noch wissen, 
wie wirklich veraltete Technik funktioniert, die Grundlage von Allem 
ist, z.B. ein diskret aufgebautes Flip-Flop, ein Röhrenverstärker, ein 
Drehspulinstrument, eine Röntgenröhre, ein Audion, ein 
Detektorempfänger; oder wie Marconi, Westinghouse und Bell die Welt 
veränderten. Ich stamme auch noch aus der Generation: "Wenn Du einen 
Computer haben willst, dann bau Dir einen" (Nascom, ECB, CP/M, OS/9) und 
"Wenn Du ein Programm brauchst, dann schreib es Dir" (Z80 ASM, Turbo 
Pascal, C) - nein eigentlich noch früher "Wenn Du ein Multimeter oder 
Oszilloskop haben willst, dann Bau es Dir". Viele Softwerker wissen 
heute nicht mehr, wo man den Lötkolben anfasst und der Hardwerker kann 
oft nicht mal Python - dito im Automotive-Bereich, z.B. Vergaser mit 
Lichtkerzen einstellen - häh? Doch wenn man das verstanden hat, dann ist 
auch das Mysterium der Lambdaregelung keins mehr.

Beitrag #7184468 wurde von einem Moderator gelöscht.
von BOOMERang (Gast)


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Herbert B. schrieb:
> Oldskool ITler schrieb:
>> Hi,
>
> ... und der grösste Witz dabei ist, dass man Leute die das alles noch
> können nicht eingestellt werden weil zu alt. Der passt nicht ins junge
> Bettnässerteam.

Das hat System. Die Jungen kann man maximal ausbeuten. Sobald es geht 
ersetzt man die Alten durch profitablere Junge. Der deutsche 
Arbeitsmarkt ist ne Katastrophe. Wer will hier noch alt werden

von Ich mal wieder (Gast)


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BOOMERang schrieb:
> Der deutsche Arbeitsmarkt ist ne Katastrophe.

Sieht es über die Grenzen anders wirklich aus?

von (prx) A. K. (prx)


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Unbelegt riechen solche Beiträge eher nach allgemeiner politischer 
Unzufriedenheit. Oder einfach nur nach Stunk.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian (Gast)


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Es soll hier nicht darum gehen, das Thema politisch auszuschlachten. 
Lediglich die Frage, ob es klug ist, den Fortschritt auf diese Weise zu 
beschleunigen, oder ob man am Ende mit Systemen dasteht, die niemand 
mehr beherrscht, ist eine gesellschaftspolitische. Wir sollten nicht 
zuviel Macht in die Algorithmen legen.

Es ist jedoch schwer zu bestreiten, daß mit den derzeit praktizierten 
Methoden und Philisophien die Qualität von Hard- und Software leidet, 
obwohl ihre Leistungsfähigkeit zunimmt.
Die Wartbarkeit bleibt außen vor, und so ziemlich jedes System wird zu 
Müll, sobald niemand mehr aus dem urprünglichen Team greifabr ist, denn 
Dokumentation kostet Zeit und damit Geld. Wenn man die alte Zeit noch 
erlebt hat, tut diese Erkenntnis oft weh.

Man sieht das auch in der Elektronikentwicklung: Für viele übliche 
Aufgaben gibt es Bauteile, die komplexe, und trotz der Datenblätter oft 
intransparente Subsysteme sind, und man kann mit relativ wenig 
Zeitaufwand damit viel erreichen, wenn alles so funktioniert, wie es 
soll. Das ist oft genug nicht der Fall. Support vom Hersteller? 
Überlastet oder nicht zu bekommen, wenn man kein Großkunde ist. 
Herstellereigenes Forum? Hilft manchmal, aber Ferndiagnosen ware noch 
nie einfach. Nicht selten endet es dann damit, daß der ganze Ansatz 
verworfen werden muß, und das Prototyping mit dem nächsten funktionell 
halbwegs vergleichbaren (aber nicht kompatiblen) Teil neu beginnt.

Alles in allem ist dieses System verschwenderisch, und die Effizienz der 
Prozesse wird schleichend schlechter. Was alles in der Entwicklung 
verworfen werden mußte, sieht der Kunde sowieso nicht. Die Fehler, die 
später im Feld auftreten, verbergen sich gerne in all der Komplexität. 
In Consumer-Anwendungen ist das verschmerzbar, Spielzeug eben. In 
sicherheitskritischen Bereichen ist es fatal.

Am Ende ergibt sich das unbefriedigende Gefühl, daß nicht mehr wir auf 
den Schultern von Riesen stehen, sondern unser Fortschritt auf tönernen 
Füßen, um es mal mit den Worten großer Leute zu sagen.

von Wühlhase (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Unbelegt

Belege sind was für wissenschaftliche Publikationen. Ist das hier eine 
wissenschaftliche Publikation?

von (prx) A. K. (prx)


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Wühlhase schrieb:
> Belege sind was für wissenschaftliche Publikationen. Ist das hier eine
> wissenschaftliche Publikation?

Auch bei Diskussionen ausserhalb streng wissenschaftlicher Gremien kann 
es sinnvoll sein, seine veröffentlichten Ansichten zu unterfüttern. Sei 
es mit Belegen, sei es mit Sachkunde.

: Bearbeitet durch User
von zu alt f. Optimismus (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> verwendet man auf den ARMs längst HALs

Dumm nur, wenn diese tollen HALs von genau den im OP beschriebenen 
Fachkräften hingefrickelt wurden.

von zu alt f. Optimismus (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> In diesem Fall ist es sogar so, dass die alte Telefonietechnik nicht
> etwa outgesourced ist, sondern praktisch vollständig verschwand. Sehr
> zum Leidwesen mancher alten Hasen dieser Technik, die grummelnd und
> maulend über das herziehen, was man heute in diesem Sektor macht. Und
> die Welt nicht mehr verstehen.

Nicht weil die alte Technik nicht mehr genutzt wird, sondern weil die 
neue Technik vieles nicht mehr kann. z.B. in diesem Beispiel 
Telefonieren in lauten Umgebungen. Da regelt dann die tolle Elektronik 
die Lautstärke herunter, leider auf der Basis des Umgebungslärms und 
beide Seiten verstehen gar nichts mehr, weil die Sprache dann zu leise 
wird.

Die Spielkinder finden automatisch Lautstärkeregelung natürlich toll.

von (prx) A. K. (prx)


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zu alt f. Optimismus schrieb:
> Dumm nur, wenn diese tollen HALs von genau den im OP beschriebenen
> Fachkräften hingefrickelt wurden.

Stimmt im Prinzip. Sowas kommt aber beim Schinken auch vor. Mancher wird 
darob zu Vegetarier, andere essen ihn trotzdem. Man weiss, dass die 
Layer, auf die man setzt, nicht immer den persönlichen Ansprüchen an 
Qualität genügen (lies: hingefrickelt sind). Aber wenn man die Schweine 
nicht selbst züchten und schlachten will...

Ein 1-Level HAL bei Microcontrollern ist noch der einfache Fall, ggf 
umgehbar. Ich nannte ihn hier hauptsächlich als Einstieg in die 
Verstapelung von Software, die auch bei Mikrocontrollern Einzug hält.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sebastian schrieb:
> Es soll hier nicht darum gehen, das Thema politisch auszuschlachten.
> Lediglich die Frage, ob es klug ist, den Fortschritt auf diese Weise zu
> beschleunigen, oder ob man am Ende mit Systemen dasteht, die niemand
> mehr beherrscht, ist eine gesellschaftspolitische.

sowas wie Atomkraftwerke im Internet?

Hauptsache Fernwartung ist billiger?

von Ein T. (ein_typ)


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Tilo R. schrieb:
> Aus Security-Sicht sehe ich die ganze Devops-Bewegung sehr kritisch. Ich
> war bereits Entwickler und auch schon ein bisschen Ops. Es fällt mir
> wirklich schwer, mir vorzustellen, dass eine Person auch nur eines der
> beiden Gebiete vollumfänglich beherrscht.

Das ist nach meiner Erfahrung in verschiedenen gelebten Realitäten zwar 
einerseits richtig, aber andererseits auch wieder fragwürdig.

Wenn man DevOps richtig macht, kommt es weniger darauf an, daß jeder 
alles kann. Dabei geht es vielmehr darum, daß die oft nicht einfache 
Kommunikation zwischen Entwicklern und Admins zu verbessern -- so daß 
beide Seiten die welchselseitigen Bedürfnisse verstehen. Richtig 
gemacht, bleiben die Entwickler Entwickler und die Admins auch weiterhin 
Admins, aber sie arbeiten enger zusammen. Das schafft auf beiden Seiten 
ein besseres Bewußtsein für das, was die anderen machen, verbessert die 
Kommunikation, das Problembewußtsein und den Überblick beider Gruppen. 
Wie so oft kommt es darauf an, wie man es umsetzt -- und ja, auch wie 
man den Prozeß des Zusammenwachsens seitens der Vorgesetzten und des 
Management unterstützt wird.

von Ein T. (ein_typ)


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Sebastian schrieb:
> Es soll hier nicht darum gehen, das Thema politisch auszuschlachten.
> Lediglich die Frage, ob es klug ist, den Fortschritt auf diese Weise zu
> beschleunigen, oder ob man am Ende mit Systemen dasteht, die niemand
> mehr beherrscht, ist eine gesellschaftspolitische. Wir sollten nicht
> zuviel Macht in die Algorithmen legen.

Vielen Dank für Deinen Beitrag, den ich als sehr durchdacht, aber 
trotzdem auf der Metaebene als zu pessimistisch empfinde. Letzten Endes 
ist die Arbeitsteilung eins der mächtigsten Erfolgskonzepte der 
menschlicher Zivilisation, und ich wüßte nicht warum das im technischen 
Bereich anders sein sollte?

von Wühlhase (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Belege sind was für wissenschaftliche Publikationen. Ist das hier eine
>> wissenschaftliche Publikation?
>
> Auch bei Diskussionen ausserhalb streng wissenschaftlicher Gremien kann
> es sinnvoll sein, seine veröffentlichten Ansichten zu unterfüttern. Sei
> es mit Belegen, sei es mit Sachkunde.

Ich gebe dir zwar insofern recht, daß Belege durchaus einen positiven 
Zweck erfüllen können, in solchen Diskussionen ist aber eher der 
subjektive Eindruck maßgeblich. Das ist schießlich, worauf ein jeder 
seine Meinung aufbaut.
Mir persönlich gehen Forderungen nach Belegen zuweilen ziemlich auf den 
Sack, da Wissenschaft heute nicht mehr der Wissensmehrung dient, sondern 
zu oft als Meinungsverstärker herumhurt. Aber es verleiht noch immer so 
einen intelektuellen Anstrich (was es nicht besser macht).


Ein T. schrieb:
> Letzten Endes
> ist die Arbeitsteilung eins der mächtigsten Erfolgskonzepte der
> menschlicher Zivilisation, und ich wüßte nicht warum das im technischen
> Bereich anders sein sollte?

Vielleicht sollte man mal zwischen verschiedenen Arten der 
Arbeitsteilung unterscheiden.

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Schmied dem Bauern eine neue 
Pflugscharre zusammendengelt. Der Bauer mag nicht die Fertigkeiten und 
Werkzeuge haben, um die Pflugscharre in guter Qualität oder überhaupt zu 
bauen, aber deren Qualität kann er trotzdem rasch und mit seiner 
Erfahrung prüfen.
Mit Programmierern, die ein Framework aus externer Quelle benutzen, ist 
das anders, da findet Qualitätskontrolle in der Regel kaum statt. Und 
die Entwickler des Frameworks setzen auf die Arbeit anderer auf, das ist 
heutzutage beliebig tief verschachtelt.

Ich persönlich bin durchaus der Meinung, daß wir mit der IT irgendwann 
an einen Kippunkt kommen werden, ab dem der Moloch endgültig nicht mehr 
zu beherrschen ist und die Entwicklung insgesamt in einer Sackgasse 
enden könnte. Teilweise haben wir das Problem ja heute schon, und äußert 
sich z.B. darin wie lange es dauert, verschiedenste Systeme im ÖD wieder 
hochzubekommen. Oder wie leicht/oft solche Systeme angreifbar sind.

von (prx) A. K. (prx)


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Wühlhase schrieb:
> Aber es verleiht noch immer so
> einen intelektuellen Anstrich (was es nicht besser macht).

Jener Beitrag, um den es in diesem Subthread geht, verleiht eher das 
Gegenteil eines intellektuellen Anspruchs. Aber jedem der Hut, der ihm 
passt. ;-)

Beitrag #7185030 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Herbert B. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Unbelegt riechen solche Beiträge eher nach allgemeiner politischer
> Unzufriedenheit.
Kauf dir einen Belegdruck wenn du so Beleggeil bist.

> Oder einfach nur nach Stunk.
Du hast doch was am Sträusschen.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Wühlhase (Gast)
> 08.09.2022 14:35

> daß wir mit der IT irgendwann an einen Kippunkt kommen werden, ab dem der
> Moloch endgültig nicht mehr zu beherrschen ist

Da stehen wir kurz vor.

> verschiedenste Systeme im ÖD wieder hochzubekommen.

Nicht nur im ÖD. Ist überall so.

> Oder wie leicht/oft solche Systeme angreifbar sind.

Skynet läßt grüßen.

von Karl (Gast)


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DPA schrieb:
> Bei den Bereichen, wo sie besser sind, und man sie
> brauchen könnte, gibt es oft ausreichend gute klassische
> Approximationen. Und dann gibt es da noch das Problem, dass die immer
> noch ein Raum gross sind, extrem empfindlich, aber trotzdem nur ein paar
> wenige qbits klein.

Das gleiche hätte man vor 60 bis 70 Jahren auch über klassische Computer 
schreiben können. Ist also kein Argument.

von Karl (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> in solchen Diskussionen ist aber eher der
> subjektive Eindruck maßgeblich. Das ist schießlich, worauf ein jeder
> seine Meinung aufbaut.
> Mir persönlich gehen Forderungen nach Belegen zuweilen ziemlich auf den
> Sack, da Wissenschaft heute nicht mehr der Wissensmehrung dient, sondern
> zu oft als Meinungsverstärker herumhurt.

Offensichtlich Querdenker.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wühlhase schrieb:
> Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Schmied dem Bauern eine neue
> Pflugscharre zusammendengelt.

Diesee Satz ist ungefähr so sinnvoll wie "Es ist ein himmelweiter 
Unterschied, ob heute Donnerstag ist". Der Informationsgehalt ist noch 
geringer als bei "Nachts istxes kälter als draußen ".

von Wilfried (Gast)


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Die IT ist entweder up oder down. Mehr brauch ich nicht wissen.

von Didi (Gast)


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Solange man als professioneller Arduino-Entwickler auf knapp 80k kommt, 
ist doch jegliche weitere Anstrengung verschenkte Zeit...

von Sauwerfer (Gast)


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Devops ... Einen guten Dev mit Ops zu beschäftigen, ist Perlen vor die 
Säue werfen ... :D

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Sauwerfer schrieb:
> Devops ... Einen guten Dev mit Ops zu beschäftigen, ist Perlen vor die
> Säue werfen ... :D
... und andersrum

von Old Teach (Gast)


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BOOMERang schrieb:
> Das hat System. Die Jungen kann man maximal ausbeuten. Sobald es geht
> ersetzt man die Alten durch profitablere Junge. Der deutsche
> Arbeitsmarkt ist ne Katastrophe. Wer will hier noch alt werden

Ergo musst man als hoch qualifizierter und mit viel Erfahrung 
ausgestatteter wo anders arbeiten: Dort wo die Grundlagen in Geräte, 
Tools und Apps eingebaut und ein programmiert werden.

Dort wirst du auch gut bezahlt, denn die Jungen, die auf die Grundlagen 
selbst nicht zugreifen können, wollen, oder aus Zeit Druck nicht dürfen, 
brauchen die Tools. Der Bedarf ist gross. Die Tools müssen halt in deren 
Händen funktionieren.

Beitrag #7185918 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zocker_61 (Gast)


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> von Techno (Gast)
> 09.09.2022 13:30

Mensch redest du verworrenes Zeug.

Entweder bist du besoffen oder hast Hasch geschluckt. Deutsch dürfte 
deine dritte Fremdsprache sein !

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Programmiert man mit AVRs noch alles selbst, und sei es in Assembler,
> verwendet man auf den ARMs längst HALs, oder man nimmt gleich
> Linux-Rechner wie RasPi. Letztere wirken auf alte Knacker wie mit
> Kanonen auf Spatzen geschossen - aber was solls? Wenn die nicht gerade
> so verknappt sind wie heute, kann man auf die Komplexität scheissen und
> sie als effektiv einfacher realisierte Lösung akzeptieren. Man muss das
> Rad nicht jedesmal neu erfinden.

Klares JAIN! Natürlich ist Hardware heute SPOTTBILLIG, darum geht sowas 
und ist in einigen, vielleicht sogar vielen Fällen sinnvoll. ABER! 
Gleichzeitig geht aber auch die allgemeine Qualität und Leistung den 
Bach runter. Ruckelnde GUIs, lahmarschige Datenbanken, aufgeblähte 
Datenformate. Und die einzige "Lösung" lautet, die Hardware oder das 
Framework ist zu schwach! Die Programmierer machen IMMER alles richtig . 
. .

: Bearbeitet durch User
von DANIEL D. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ruckelnde GUIs, lahmarschige Datenbanken, aufgeblähte Datenformate. Und
> die einzige "Lösung" lautet, die Hardware oder das Framework ist zu
> schwach! Die Programmierer machen IMMER alles richtig . . .

Also ich würde auch gerne wissen warum alles immer länger dauert, trotz 
schneller Hardware usw.

von (prx) A. K. (prx)


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DANIEL D. schrieb:
> Also ich würde auch gerne wissen warum alles immer länger dauert, trotz
> schneller Hardware usw.

Du wirst mit den Jahren ja auch langsamer. ;-)

Eigentlich ist das ganz einfach: Wenn du bereit bist, Programme mit der 
Bedienqualität von 1980, dem Funktionsumfang von 1980 und dem 
Ressourcenverbrauch von 1980 zu verwenden, dann werden die heute sehr 
sehr viel schneller sein als damals.

Will bloss keiner.

von DANIEL D. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> DANIEL D. schrieb:
>
>> Also ich würde auch gerne wissen warum alles immer länger dauert, trotz
>> schneller Hardware usw.
>
> Du wirst mit den Jahren ja auch langsamer. ;-)
> Eigentlich ist das ganz einfach: Wenn du bereit bist, Programme mit der
> Bedienqualität von 1980, dem Funktionsumfang von 1980 und dem
> Ressourcenverbrauch von 1980 zu verwenden, dann werden die heute sehr
> sehr viel schneller sein als damals.
> Will bloss keiner.

Also die Bedienqualität und den Ressourcenverbrauch hätte ich liebend 
gerne.

von (prx) A. K. (prx)


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DANIEL D. schrieb:
> Also die Bedienqualität und den Ressourcenverbrauch hätte ich liebend
> gerne.

Also keine Vernetzung, denn die gab es 1980 privat nicht. Man versendete 
Disketten. Wie ein Textdokument am Ende aussieht, erkannte man erst, 
wenn man es ausdruckte. Geht ja auf 24x80 Textkonsole schlecht anders. 
Bilder verarbeitete man im Fotolabor von Hand und klebte sie in den 
Ausdruck ein. Alles aus heutiger Sicht sehr ressourcensparend.

Oder erwartest du von 4K-Monitoren, dass sie mit 1 kB Bildspeicher 
auskommen? 100 Megapixel Kameras, die mit 64 kB Hauptspeicher 
verarbeitet werden können? Mobiltelefone, deren Mobilität vom besonders 
langen Kabel begrenzt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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DANIEL D. schrieb:
>> Eigentlich ist das ganz einfach: Wenn du bereit bist, Programme mit der
>> Bedienqualität von 1980, dem Funktionsumfang von 1980 und dem
>> Ressourcenverbrauch von 1980 zu verwenden, dann werden die heute sehr
>> sehr viel schneller sein als damals.
>> Will bloss keiner.
>
> Also die Bedienqualität und den Ressourcenverbrauch hätte ich liebend
> gerne.

Sicher nicht! Es ist ja auch nicht so, daß ALLES heute lahm ist. Das 
wäre auch Unsinn zu behaupten. Aber es gibt schon verdammt viel 
Software, die fragwürdige Leistung liefert. Auch im Embedded Bereich.

von Rente mit 76 (Gast)


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> Heutige IT Kultur

Was bitte, hat IT mit Kultur zu tun?

von (prx) A. K. (prx)


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Die Laufzeit interaktiver Programme wird nicht durch die Hardware 
definiert, sondern durch die Zumutbarkeit für den Anwender. Und die ist 
vom menschlichen Tempo definiert. Wird der Rechner schneller, werden 
mehr Möglichkeiten eingebaut. Weil man das heute tun kann, früher nicht.

Wer also das Tempo heutiger Hardware nutzen will, um solche Anwendungen 
zu beschleunigen, der sollte bei den alten Versionen bleiben und keine 
neuen Versionen einspielen. Denn die neuen Versionen sind an die neue 
Hardware angepasst. Sie kann dadurch zwar mehr, ist aber nicht 
schneller.

Ein kleines Problem gibt es dabei allerdings: Die alten Programme sind 
nicht multithreaded und die Threads werden mittlerweile nur marginal 
schneller. Die Programme werden es nur, wenn man sie an diese Tatsache 
anpasst. Aber das macht man nur in den neuen Versionen, die schneller 
Hardware als gegeben annehmen.

von (prx) A. K. (prx)


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Rente mit 76 schrieb:
> Was bitte, hat IT mit Kultur zu tun?

Noch nie was von NFT (Non Fungible Token) gehört? Ist der letzte Schrei 
in der Kunstbranche, somit eindeutig Kultur, aber eben auch sehr IT. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Ich wieder mal (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Noch nie was von NFT (Non Fungible Token) gehört? Ist der letzte Schrei
> in der Kunstbranche, somit eindeutig Kultur, aber eben auch sehr IT. ;-)

NFTs - der aller letzte Schrei!

von Herbert B. (Gast)


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Techno schrieb im Beitrag #7185918:
> damit verdient man aber kein Geld. Schaut doch mal, die Gas Wasser S...
> sollen die Umweltpumpe einbauen, haben es nicht in der Schule gehabt,
Meinst wohl die letzte Frontal-Sendung:
IIRC 10 Seiten von 1000 im Schulbuch behandeln Wärempumpen. Die 
Berufsschule hat keine Wärmepumpe an der man lernen und prüfen kann, 
deshalb kommt das in der Abschlussprüfung gar nicht vor.

> jetzt müssen die Betriebe insolvent melden, und zu Umwelttechnikern
> umschulen.
Nein, die lernen das on the job, die Ausbildung ist halt fürn Arsch.
Der Oberfuzzi meinte da muss man gar nix ändern, steht alles schon lange 
in den Rahmenlehrplänen. Ist halt wie immer der eine schiebt es auf den 
anderen keiner ist verantwortlich und deshalb ändert sich da auch erst 
mal nix.

Der Meister meinte deshalb wird das auch nix mit der Energiewende. 
Selbst wenn sie 100x so viele Azubis hätten, die können ja anschliessend 
immer noch nix, das muss der Betrieb leisten, nur sind viele Betriebe 
noch bei "warm = irgendwas mit 1000°C Flamme. Wärmepumpe - häh? Bei den 
Meistern kommt die Technik gar nicht an und viele wollen auch nicht. Da 
kam ein Kunde als Bsp. dem wollten alle ne Gasheizung aufschwatzen, es 
werden immer noch mehr Gasheizungen eingebaut, iirc sogar so viel wie 
nie zuvor.

von Terminator (Gast)


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IT ist doch Mist. Die Branche ist so schnelllebig. Da lernst du heute 
was, ein paar Monate später ist der Mist wieder alt.

von MaWin (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wird der Rechner schneller, werden mehr Möglichkeiten eingebaut. Weil
> man das heute tun kann, früher nicht.

Falsch.

Werden Rechner schneller, hört man früher auf das Programm durch bessere 
Algorithmen und besseren code zu optimieren.

von DevOP (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Programmiert man mit AVRs noch alles selbst, und sei es in Assembler,
> verwendet man auf den ARMs längst HALs, oder man nimmt gleich
> Linux-Rechner wie RasPi. Letztere wirken auf alte Knacker wie mit
> Kanonen auf Spatzen geschossen - aber was solls? Wenn die nicht gerade
> so verknappt sind wie heute, kann man auf die Komplexität scheissen und
> sie als effektiv einfacher realisierte Lösung akzeptieren. Man muss das
> Rad nicht jedesmal neu erfinden.

Oft können RasPI-Rechner Mikrocontroller nicht ersetzten. Besonders bei 
Controller, die bei Spannung sofort da sein und steuern und regeln 
müssen.
Die einen breiten Bereich der erlaubten Betriebstemperatur haben müssen 
oder besonders robuste EMV-Eigenschaften.

Außerdem befindet sich auf einem RasPI-Board oft auch DRAM, NAND-Flash 
usw. und das Board selbst ist auch Highspeed-Digital-Design ausgelegt, 
wodurch es noch weniger raue Umgebungen passt.

Der einfache Mikrocontroller für einfache Regelungen und IO-Aufgaben 
wird noch lange da sein, wie es auch Analog-Elektroniker und Experten 
für Leistungselektronik immer seltener auf dem Arbeitsmarkt gibt und 
diese dennoch stark gefragt sind.

von Chris K. (kathe)


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Wühlhase schrieb:
> Ich persönlich bin durchaus der Meinung, daß wir mit der IT irgendwann
> an einen Kippunkt kommen werden, ab dem der Moloch endgültig nicht mehr
> zu beherrschen ist und die Entwicklung insgesamt in einer Sackgasse
> enden könnte.

Wir sind nicht weit  davon entfernt. Immer mehr Tools on Top mit eigenen 
Bugs dazubauen um was anderes zu Überwachen  Verbessern  Sichern ....

Immer mehr Paketabhängigkeiten und dann noch so etwas:
https://www.heise.de/news/Python-Compiler-Optionen-koennen-bei-Gleitkommaberechnungen-zu-Fehlern-fuehren-7257654.html

von Techno (Gast)


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Terminator schrieb:
> IT ist doch Mist. Die Branche ist so schnelllebig. Da lernst du
> heute
> was, ein paar Monate später ist der Mist wieder alt.

dumm nur, dass überall IT gebraucht wird, es sei denn man arbeitet mit 
Werkzeug und fässt keine Computer an.

von Alexander (alecxs)


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Bei dem Eingangspost musste ich gleich an den Film WALL·E denken (oder 
an Passengers). Ich tippe nachts um 2 auf meinem Smartphone und manchmal 
steigt in mir ein Gefühl der Angst hoch. Ohne Internet könnte ich meinen 
Job gar nicht mehr machen, und ich bin kein IT

youtu.be/h1BQPV-iCkU

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7186653 wurde von einem Moderator gelöscht.
von abc (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ich persönlich bin durchaus der Meinung, daß wir mit der IT irgendwann
>> an einen Kippunkt kommen werden, ab dem der Moloch endgültig nicht mehr
>> zu beherrschen ist und die Entwicklung insgesamt in einer Sackgasse
>> enden könnte.
>
> Wir sind nicht weit  davon entfernt.

Das täuscht und liegt an Deiner Bubble. Die Experten gibt es durchaus, 
nur scheinbar nicht in Deinem Bekanntenkreis.

MaWin schrieb:
> Dummerweise geht die aktuelle Scrum Religion davon aus, dass alle im
> Team dasselbe können und auswechselbar sind, was komplett an der
> Realität vorbei geht, und die Führungskräfte der Softwarebuden geht
> davon aus, dass man nichts mehr können muss sondern know how und
> Arbeitsleistung einfach einkauft nach dem man es outgesourct hat, noch
> so ein kolossaler Irrtum.

Outsourcing funktioniert, wenn der Ousourcer ein Experte des Themas ist.
Auswechselbar ist auch jeder, nur eben ist nicht jeder ersetzbar. Meine 
Liste der Top-Irrtümer:
1. Jeder kann sich in jedes Experten-Thema in einer überschaubaren Zeit 
einarbeiten und dann diesbezüglich produktiv tätig sein.
2. Wenn man eine Referenzperson mit 100% Kenntnis/Erfahrung und 100% 
Produktivität ansetzt, dann hat eine andere Person mit 50% 
Kenntnis/Erfahrung eine Produktivität von mindestens 40%.

> Bei vielen Dingen kann man froh sein, wenn es auf der Welt noch 1 Person
> gibt, die die Sache wirklich ausreichend versteht, um bei der Anwendung
> nicht ins Schwimmen zu kommen. Alle anderen pfuschen sich was zurecht.

Wieder Bubble. Nur weil Du sie nicht kennst oder keinen Zugang hast...

von Lust L. (lust)


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(prx) A. K. schrieb:
> Programmiert man mit AVRs noch alles selbst, und sei es in Assembler,
> verwendet man auf den ARMs längst HALs,

Wobei entgegen Deiner mutmaßlichen Intention ersteres in Summe 
benötigten Wissens nach wie vor oft einfacher ist als letzteres.

von Lust L. (lust)


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Gunnar F. schrieb:
> Genau, und das auf immer höheren Abstraktionsebenen ...
> Nur dieser Mechanismus erlaubt
> uns so schnellen Fortschritt.

Die Form der Abstraktion kann in ihrer Verständlichkeit aber recht 
unterschiedlich sein. Bei Windows-Bedienung für die Masse schaut das 
ganz anders aus als etwa in einer modernen Programmiersprache. Dort wird 
für viele Konzepte "weil sie so schön flexibel anwendbar sind" Denken um 
immer mehr Ecken verlangt.

Jene immer mehr Abstraktionen und Software-Schichten sind dann auch 
dafür verantwortlich:

DANIEL D. schrieb:
> Also ich würde auch gerne wissen warum alles immer länger dauert, trotz
> schneller Hardware usw.

: Bearbeitet durch User
von abc (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wer also das Tempo heutiger Hardware nutzen will, um solche Anwendungen
> zu beschleunigen, der sollte bei den alten Versionen bleiben und keine
> neuen Versionen einspielen. Denn die neuen Versionen sind an die neue
> Hardware angepasst. Sie kann dadurch zwar mehr, ist aber nicht
> schneller.

Vielmehr kommt es darauf an, welche SW man nutzt. Dann kann die SW auch 
aktuell sein. Als erstes sollte man auf Lubuntu umsteigen oder 
vergleichbar mit ähnlich schlankem Desktop.

von Dieter (Gast)


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Heute ist der Code of Conduct wichtiget als funktionierende Anwendungen 
und IT.

von DANIEL D. (Gast)


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Wer macht denn heute eigentlich IT? Eigentlich doch jeder der es will 
und verkauft bekommt oder? Gibt es irgendwelche Auflagen, Normen, oder 
Haftungen, welche erfüllt werden müssen?

Also ich weiß Webzeug darf jeder Pappenheimer machen.

Beitrag #7186900 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wühlhase (Gast)


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abc schrieb:
> Chris K. schrieb:
>> Wühlhase schrieb:
>>> Ich persönlich bin durchaus der Meinung, daß wir mit der IT irgendwann
>>> an einen Kippunkt kommen werden, ab dem der Moloch endgültig nicht mehr
>>> zu beherrschen ist und die Entwicklung insgesamt in einer Sackgasse
>>> enden könnte.
>>
>> Wir sind nicht weit  davon entfernt.
>
> Das täuscht und liegt an Deiner Bubble. Die Experten gibt es durchaus,
> nur scheinbar nicht in Deinem Bekanntenkreis.

Die Experten mag es ansich geben, es muß diese Experten aber auch in 
einer relevanten Masse geben.


Percy N. schrieb:
> [...]

Ich glaube nicht daß du verstanden hast, was ich geschrieben habe.

von Reinhard S. (rezz)


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DANIEL D. schrieb:
> Wer macht denn heute eigentlich IT? Eigentlich doch jeder der es will
> und verkauft bekommt oder?

Das ist aber auch nicht auf die IT beschränkt.

von DANIEL D. (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Das ist aber auch nicht auf die IT beschränkt.

Also in anderen Gewerken gibt es viele Auflagen an Ausbildungen, 
Zulassungen, Prüfungen usw.

von Zocker_61 (Gast)


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Jeder permanent Hartzer wird doch vom Arbeitsamt auf einen 
Weiterbildungs Kurs geschickt, Dauer vier Wochen, dann wird er als 
Fachkraft, was immer das auch sein mag, auf die Menschheit losgelassen.

Nennt sich dann selber Systemadministrator für operative Dynamik, hat 
von der IT so viel wissen wie eine Kuh vom Fliegen, reißt aber die 
Fresse auf wie ein Scheunentor und macht bei Personalern auch noch 
Eindruck.

Du stehst dann da mit deinem UNI-Master, Urkunde von der UNI hat 
A4-Format, das vom permanent Hartzer ist so groß wie ein Bettvorleger, 
mit Stempeln so groß wie Toilettendeckel.

Das ist heutige IT-Kultur.

Bin froh das ich mich damit nicht mehr rumärgern muß.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wühlhase schrieb:
> Ich glaube nicht daß du verstanden hast, was ich geschrieben habe.

Ich stimme Dir zu, denn Dein Satz

Wühlhase schrieb:
> Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Schmied dem Bauern eine neue
> Pflugscharre zusammendengelt.

hatte keinerlei Sinn, den man hätte verstehen können. Oder wolltest Du 
einen alten Kalauer aufwärmen nach dem Muster "Was ist der Unterschied 
zwischen einer Möwe?"

Was Du mit "Pflugscharre" gemeint haben könntest, ließe sich noch 
erahnen, nur werden nicht diese gedengekt, sondern lediglich Sensen, und 
auch diese nicht "zusamnen",  und auch nicht vom Schmied.

Mithin semantisch wie syntaktisch ein Totalschaden.

von Wühlhase (Gast)


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Nichts für ungut, ich denke dir wird dann halt nicht zu helfen sein. :)

von abc (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> abc schrieb:
>> Chris K. schrieb:
>>> Wühlhase schrieb:
>>>> Ich persönlich bin durchaus der Meinung, daß wir mit der IT irgendwann
>>>> an einen Kippunkt kommen werden, ab dem der Moloch endgültig nicht mehr
>>>> zu beherrschen ist und die Entwicklung insgesamt in einer Sackgasse
>>>> enden könnte.
>>>
>>> Wir sind nicht weit  davon entfernt.
>>
>> Das täuscht und liegt an Deiner Bubble. Die Experten gibt es durchaus,
>> nur scheinbar nicht in Deinem Bekanntenkreis.
>
> Die Experten mag es ansich geben, es muß diese Experten aber auch in
> einer relevanten Masse geben.

Warum? Das will und kann keiner bezahlen.
Wer kann einen Laser bauen, ein Kernkraftwerk oder einfach nur einen 
Transistor oder eine LED? Dh, nicht nur aufsagen, wie es theoretisch 
wohl funktionieren müsste sondern tatsächlich bauen? Wer kann eine DVD 
produzieren, einen Flashspeicher, einen Wafer?

Wer kann für schwierige Probleme die NP-Vollständigkeit beweisen, 
Quantensysteme entwerfen? Wer kann Simulatoren für E-Felder schreiben, 
was noch relativ einfach ist. Wer beherrscht Antennentechnik im GHz- und 
TeraHz-Bereich?

Bei SW und Digitaltechnik kann jeder irgendetwas erreichen, weil sich 
keine andere Gruppe mittels Automatisierung und Skalierung (Tools) 
kontinuierlich so stark selbst wegrationalisiert. Vielen Menschen fällt 
es schwer einzuschätzen, für welche Probleme/Lösungen es den Experten 
nicht mehr braucht und für welche eben doch.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wühlhase schrieb:
> Nichts für ungut, ich denke dir wird dann halt nicht zu helfen
> sein. :)

Wobei auch? Die sinnlosen Sätze stamnen von Dir ...

von Reinhard S. (rezz)


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DANIEL D. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Das ist aber auch nicht auf die IT beschränkt.
>
> Also in anderen Gewerken gibt es viele Auflagen an Ausbildungen,
> Zulassungen, Prüfungen usw.

Vielleicht in vielen/etlichen Fachrichtungen, aber halt nicht überall.

von Hartmut K. (wodim)


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Zocker_61 schrieb:
> Jeder permanent Hartzer wird doch vom Arbeitsamt auf einen
> Weiterbildungs Kurs geschickt, Dauer vier Wochen, dann wird er als
> Fachkraft, was immer das auch sein mag, auf die Menschheit losgelassen.
>
> Nennt sich dann selber Systemadministrator für operative Dynamik, hat
> von der IT so viel wissen wie eine Kuh vom Fliegen, reißt aber die
> Fresse auf wie ein Scheunentor und macht bei Personalern auch noch
> Eindruck.
>
> Du stehst dann da mit deinem UNI-Master, Urkunde von der UNI hat
> A4-Format, das vom permanent Hartzer ist so groß wie ein Bettvorleger,
> mit Stempeln so groß wie Toilettendeckel.
>
> Das ist heutige IT-Kultur.

Denkst du.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Was ich noch eher problematisch finde, ist, der fehlende rote Faden. 
Viele Probleme liegen oft gar nicht in der "Digitalisierung", "IT" usw. 
begründet, sondern an einem Mangel an Organisation, Kompetenz in 
nichttechnischen Gebieten (der eigentlichen Anwendung), 
Betriebsabläufen, Planung, Zieldefinition usw.

Da wird groß von "Digitalisierung der Verwaltung", Blockchain, 
Smart-Contracts, KI usw. philosophiert, aber die Verwaltung weiß noch 
nicht einmal, wie die existierenden Gesetze und Verordnungen auszulegen 
sind. Da hilft dann auch keine Software.

Technik macht alles schneller. Wenn man jedoch nicht weiß, worum es 
geht, was das Ziel ist und in die falsche Richtung rennt, dann 
beschleunigt die Technik nur den Weg ins Verderben. Man muss es am Ende 
doch noch alles selbst verstehen.

Wer hat nicht schon einmal gehofft, eine Buchhaltungs- oder 
Steuersoftware zu nutzen, ersetzt das Grundlagenwissen im jeweiligen 
Bereich? Spätestens, wenn die Software leere Tabellen mit 
Fachchinesisch: "Kreditoren", "Debitoren", "SKR04" usw. anzeigt, erkennt 
man, dass man mit dieser Idee auf dem Holzweg ist.

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