Forum: Haus & Smart Home Leckage bei Öl detektieren


von Anton (anton1991)


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Guten Abend,

weiß hier jemand, wie Detektoren für Öl-Leckagen funnktionieren?
Über den Sinn kann man sich natürlich streiten, denn im Schadensfall 
wird einem eine weitere Sicherheitsbarriere mehr bringen als ein Alarm. 
Aber es interessiert mich dennoch, ob und wie man bereits geringe Mengen 
Öl (z.B. als Lache am Boden unter einem Heizöltank) sinnvoll mit Hilfe 
von Elektronik detektieren kann.

Vielen Dank und viele Grüße
Anton

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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In der Ölauffangwanne einen Schwimmer mit Mikroschalter anbringen,
so wie es unter Geschirrspülern gemacht wird - Schwimmer (Styropor
oder ähnliches) betätigt bei Wasseraustritt von einigen Millimetern
einen Mikroschalter, der dann alles abschaltet...

Dazu genügt ein Styroporplättchen mit ca. 10 cm Durchmesser, das
hat dann genügend Auftrieb...

Öl wird nicht umsonst als Isolator in Trafos verwendet, auch
Salatöl und andere Öle haben kaum Leitfähigkeit, daher auch nicht
elektronisch auszuwerten über Leitfähigkeit...

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Anton schrieb:
> weiß hier jemand, wie Detektoren für Öl-Leckagen funnktionieren?
> Über den Sinn kann man sich natürlich streiten, denn im Schadensfall
> wird einem eine weitere Sicherheitsbarriere mehr bringen als ein Alarm.
> Aber es interessiert mich dennoch, ob und wie man bereits geringe Mengen
> Öl (z.B. als Lache am Boden unter einem Heizöltank) sinnvoll mit Hilfe
> von Elektronik detektieren kann.
>
> Vielen Dank und viele Grüße
> Anton

Es gibt einfach doppeltwandige Tanks, dazwischen ist ein Vakuum, fällt 
zieht der Tank luft, dann hupt es!

Man hat auch einwandige Tanks saniert, in dem man diese mit einen Vlies 
auggekleidet hat und dann eine Hülle, die einer Teich- oder Poolfolie 
gleicht mit Unterdruck an die Wand gezogen hat. Die Leckanzeige 
funktioniert dann ebenfalls, wie oben beschrieben.

von Horst G. (horst_g532)


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Anton schrieb:
> bereits geringe Mengen Öl (z.B. als Lache am Boden unter einem
> Heizöltank)

Eine Lache unter einem Tank in sinnvoll detektierbarer Menge ist keine 
geringe Menge mehr! Gerade wenn es um Öl geht – immer dran denken, ein 
Tropfen Öl verseucht bereits 1.000 Liter Wasser, die "dichte Wanne", im 
Zweifelsfall bestehend aus nur einer 50, 60 Jahre alten Schicht rissiger 
und brüchiger Farbe (kein Mensch hebt einen kellergeschweißten Tank an, 
um darunter nachzustreichen) ist ebenso "dicht" wie der Estrich – mit 
anderen Worten hast du bei Ölaustritt (zu Recht) ein ziemliches Problem.

Die einzig sinnvolle und korrekte Lösung heißt daher doppelwandiger 
Tank, dessen Zwischenraum mittels Vakuum permanent auf Dichtheit 
überwacht wird.

Lässt sich auch bei kellergeschweißten Tanks einfach und günstig 
nachrüsten und war bei Erdtanks sowieso schon immer Vorschrift.

von Wolfgang (Gast)


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Anton schrieb:
> Aber es interessiert mich dennoch, ob und wie man bereits geringe Mengen
> Öl (z.B. als Lache am Boden unter einem Heizöltank) sinnvoll mit Hilfe
> von Elektronik detektieren kann.

Öl lässt sich optisch über Fluoreszenz detektieren: UV-Beleuchtung und 
Fotoempfänger mit Rotfilter(n).
Damit lassen sich Ölfilme von wenigen 10 Mikrometern erfassen.
Interferenzfilter auf fluoreszenzarmen Substrat muss es allerdings schon 
sein und die Signatur von deinem Untergrund muss sich ausreichend vom Öl 
abheben (evtl. mehrkanalinge Messung bei verschiedenen Wellenlängen).
Geschenkt gibt es das nicht.

von oszi40 (Gast)


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Heimwerker würden evtl. Lichtschranke mit Löschpapier versuchen. 
Allerdings nützt die schönste Meldung wenig, wenn Du 4 Wochen in Urlaub 
bist.

von Musik og F. (musikog_f)


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Bei Hydraulikanlagen benutzt man gerne Farben, die bei Kontakt mit Öl 
floureszieren oder sonstwie die Farbe ändern. Das kann man dann in 
gebührendem Abstand optisch detektieren.
Denn bei 200 oder gar 500 bar gehst du nur einmal mit der Hand dahin wo 
das Leck ist.

Besitzer eines Lambo Miata, Mini und sonstigen Motoren bei denen das 
Getriebe im Motoröl läuft wissen um Ölleckagen. Die detektieren das aber 
nicht. Da streut man die Garage regelmässig mit Bentonit wie andere den 
Pferdestall mit Stroh.

Heizöltankleckagealarm mit dem Unterdruck in der Doppelwand wurden schon 
genannt.

Dräger verkauft photoionische Sensoren die Heizöldämpfe (VOC) definiert 
und zuverlässig detektieren. Das sind Klassiker in der Petrochemischen 
Industrie. Bevor du ATEX hast, hast du einen Alarm.
Was VOC sensoren vom Chinesen taugen weiss ich nicht, 
sicherheitstechnische Zulassungen wirst du dort eher vergebens 
einfordern.

: Bearbeitet durch User
von Forist (Gast)


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Musik og F. schrieb:
> ... floureszieren ...

Die Sache mit der Fluoreszenz ist nicht so einfach, gelle?
😉

von Plumps (Gast)


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Musik og F. schrieb:
> Bei Hydraulikanlagen benutzt man gerne Farben, die bei Kontakt mit
> Öl floureszieren oder sonstwie die Farbe ändern. Das kann man dann in
> gebührendem Abstand optisch detektieren.
> Denn bei 200 oder gar 500 bar gehst du nur einmal mit der Hand…..

Die Frage ist nur welche Art von hydraulischen Anlagen meinst du?

Frag doch mal beim TÜV oder der Dekra was die meinen und lass es dir 
schriftlich geben.

von Musik og F. (musikog_f)


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Forist schrieb:
> Musik og F. schrieb:
>> ... floureszieren ...
>
> Die Sache mit der Fluoreszenz ist nicht so einfach, gelle?
> 😉
Full ACK, besonders für mit ohne Brille bei automatischer 
Wortvervollständigung gibt das echte Herausforderungen.

von Musik og F. (musikog_f)


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Plumps schrieb:
> Musik og F. schrieb:
>> Bei Hydraulikanlagen benutzt man gerne Farben, die bei Kontakt mit
>> Öl floureszieren oder sonstwie die Farbe ändern. Das kann man dann in
>> gebührendem Abstand optisch detektieren.
>> Denn bei 200 oder gar 500 bar gehst du nur einmal mit der Hand…..
>
> Die Frage ist nur welche Art von hydraulischen Anlagen meinst du?
Werkzeugmaschinen, Ruderanlagen, Baumaschinen überall da wo du Kraft und 
wenig Weg brauchst.

> Frag doch mal beim TÜV oder der Dekra was die meinen
Die meinen viel verkaufen zu müssen. Das sind zunächst gewinnorientierte 
Unternehmen. Ob für den Maschineneigner eine Verpflichtung der Prüfung 
durch eine befähigte Person besteht, steht auf einem anderem Blatt (z.B. 
ArbSchG) ob gar ein akkreditiertes Organ bereitstehen soll, steht dann 
wieder auf anderen Blättern.

Wenn der Ackerschlepper zur HU soll, ist die Hydraulik des 3-Punkt 
Krafthebers nicht Teil der Untersuchung. Eine SP ist notwendig wenn das 
beruflich zum Einsatz kommt.

Die farbverändernden Farben sind ein "nice to have" für den Eigner. Den 
Prüfer interessiert das nicht. Dicht ist Dicht und Leck ist Leck. Wo das 
Leck ist, ist dem Prüfer egal. Ein Prüfer prüft nur.

von Plumps (Gast)


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Ich kenne nur diese Ölfesten Anstriche bei Hydraulikaufzügen. Da kommt 
man teilweise auch nicht unter die Aggregate oder sonstige Teile 
drunter.
Da gibt es dann Maler die einfach nur die Farbe auskippen und 
verteilen/verlaufen lassen. Jetzt behaupte ich mal wenn du deinen Tank 
gut pflegst wird der schon lange halten.

von Christian W. (orikson)


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Anton schrieb:
> weiß hier jemand, wie Detektoren für Öl-Leckagen funnktionieren?

Du musst erst mal definieren um welche Art Tank es geht. Einen innen im 
Keller? Oder einen Außen, im Erdreich oder Oberirdisch?

Innen kenne ich nur einwandige Tanks ohne Alarm oder Überwachung, aber 
die haben alle eine Sicherheitswanne drunter. Wenn da was ausläuft 
riecht man das schon im Haus ;)

Tanks für außen sind normalerweise immer doppelwandig. In dem Raum 
zwischen den beiden Hüllen kenne ich es aber so, dass dort eine 
Leckflüssigkeit eingefüllt ist, welche unbedenklich für die Natur ist, 
falls diese ausläuft. Da immer zu erst die äußere Hülle beschädigt wird 
(z.B. durch Rost), kann man einen Verlust der Leckflüssigkeit über einen 
einfachen Schwimmer detektieren.

von Manfred (Gast)


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Horst G. schrieb:
> die "dichte Wanne", im
> Zweifelsfall bestehend aus nur einer 50, 60 Jahre alten Schicht rissiger
> und brüchiger Farbe (kein Mensch hebt einen kellergeschweißten Tank an,
> um darunter nachzustreichen) ist ebenso "dicht" wie der Estrich

Kritisch sind eher die Übergänge Boden zur senkrechten Wand. In der 
Fläche reißt es nur, wenn der Untergrund nicht sauber tragfähig ist.

Wer denkt schon dran, Boden und Putz führt man bestenfalls mit 
Zusatzchemie aus, als WU-Beton.

Christian W. schrieb:
> Innen kenne ich nur einwandige Tanks ohne Alarm oder Überwachung, aber
> die haben alle eine Sicherheitswanne drunter. Wenn da was ausläuft
> riecht man das schon im Haus ;)

Das sind dann ältere Anlagen. Halbwegs aktuell bekommt man doppelwandige 
Kunststofftanks. Dort ist keine Wanne gefordert und eine Lecküberwachung 
auch nicht üblich.

Auf jeden Fall greifen regional unterschiedliche Anforderungen.

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