Forum: PC Hard- und Software mdadm RAID1, Restkapazität unsicher nutzen


von Drago S. (mratix)


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Hallo zusammen,

da sitze ich etwas gelangweilt und komme auf die Schnapsidee, die 
Restkapazität (der größeren Platte eines RAID1) zu nutzen. Natürlich 
unsicher. I.d.F. geht es um stolze 2TB an verschenkten Platz, welchen 
ich gut zum Transkodieren brauchen könnte. *1)

Ich bin soweit sattelfest in Sachen Hardware & Software-RAID. Auch 
durchaus in der Lage mit mdadm umzugehen.
Dass man die Restkapazität nicht nutzen (sprich partitionieren) soll 
wird überall propagandiert und abgeraten. Doch Niemand sagt warum.

Auch ist mir klar, dass bei einem Ausfall, genauer gesagt erst nach 
dem Ersetzen der HDD es zu Problemen kommt - wenn die 
Partitionstabelle auf eine kleinere Disk geschrieben werden soll. Bis 
zu diesem Zeitpunkt sehe ich jedoch keine Gefahr. *2)

Hier meine Partitionierung:
1
$ cat /proc/partitions 
2
major minor  #blocks  name
3
4
   8        0 5860522584 sda
5
   8        1    4194304 sda1
6
   8        2     524288 sda2
7
   8        3 5855803936 sda3
8
9
   8       16 7814026584 sdb
10
   8       17    4194304 sdb1
11
   8       18     524288 sdb2
12
   8       19 5855803936 sdb3
13
14
   9        0    4190208 md0
15
   9        1     523264 md1
16
   9      127 5855672832 md127

Wenn ich nun die sdb4 in Beschlag nehmen würde, wird es das NAS (Netgear 
ReadyNAS) jucken?
*2) Kann ich dem "Wächter über die Disks/Partitions" irgendwo 
einkloppen, dass die Partitionstabelle von sda stets Vorrang hat? (i.F. 
eines kompletten mirrors, nicht resync einzelner mdxx)

*1) Mir geht es nicht darum die Gesamtkapazität zu erhöhen, sondern 
einfach nur den Rest zu nutzen. Das Wegsprengen der sdb4 würde mich auch 
sonst in keiner Weise bedrohen.

: Bearbeitet durch User
von Andre (Gast)


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Drago S. schrieb:
> Doch Niemand sagt warum.
Ich würde einfach mal vermuten, daß das sich negativ auswirkt weil sdb 
viel mehr (Schreib-)Zugriffe als sda abbekommt. Dadurch altert diese 
schneller und wird wohl früher ausfallen. Außerdem ist I/O Leistung ja 
nicht unendlich und das OS muß länger warten bis Zugriffe auf das Raid1 
abgeschlossen sind, denn das langsamste Laufwerk bestimmt die 
Gesamtgeschwindigkeit des Raidverbundes.

Wechsle einfach sda durch eine Platte mit der Größe von sdb, und nutze 
die alte dann als Tempdisk. Alles andere ist Frickelei was einem bei 
erster Gelegenheit auf die Füße fällt.

von c-hater (Gast)


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Drago S. schrieb:

> Dass man die Restkapazität nicht nutzen (sprich partitionieren) soll
> wird überall propagandiert und abgeraten.

Wo genau?

Prinzipiell gibt es nur eine Sache, die dagegen spricht: Die 
Ausfallwahrscheinlichkeit des RAID erhöht sich durch die Nutzung des 
freien Speichers auf einer der beteiligten Geräte. Allerdings nur 
relativ geringfügig. Wenn die beteiligten Geräte SSDs sind, sogar fast 
garnicht.

von Drago S. (mratix)


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Andre schrieb:
> Ich würde einfach mal vermuten, daß das sich negativ auswirkt weil sdb
> viel mehr (Schreib-)Zugriffe als sda abbekommt.
Ja, das ist ein einleuchtendes Argument.

Wenn ich mir während des Betriebs das ganze z.B. mit nmon anschaue, 
sehe ich dass sda von Haus aus mehr Last hat/abbekommt.
Es werden eingebildet mehr und kleinere Häppchen gelesen, als bei der 
sdb.

Die sdb wurde zuletzt getauscht, ist größer, neuer, schneller 
(Zugriffszeit) und hat auch etwas mehr Cache.
Durch die Zusatzbelastung könnte sich das ganze wieder ausgleichen - so 
meine Vermutung.

Dann sehe ich primär immer Erstzugriff auf die sda, die sdb kommt etwas 
verzögert, dafür schneller. So meine Einbildung. Das ganze ist natürlich 
etwas übertrieben geschildert.

Wisst ihr vielleicht aus dem Steg, was beim sdx das major und minor 
besagen?

Hat die Reihenfolge beim mdx Verbund einen Einfluss?
Ergo: md0 sda1[1] sdb1[2]
Versus: md0 sda1[2] sdb1[1]

von oszi40 (Gast)


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Bei einer magnetischen Platte werden die hinteren Spuren immer langsamer 
und unsicherer. Bei der SSD ist "etwas Luft" durchaus nützlich für 
Auslagerung fehlerhafter Sektoren. Außerdem gab es schon neue Platten, 
die wenige Bytes kleiner waren. Schon aus diesem Grund vermeide Platten 
randvoll zu partionieren. Sonst passt ein altes Image nicht auf die neue 
Platte und erfordert Klimmzüge.

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