Forum: HF, Funk und Felder Wie funktioniert psk Modulation


von Doener (Gast)


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Wie funktioniert denn z.B. 8 PSK
Es werden mehrere Bits in einem Signal durch einen Phasenversatz auf 
einmal abgebildet.

Aber bezogen auf was?
Werden bei einem PSK Signal zwei Töne übertragen die in der Phase 
verschoben sind? Oder ist das der Phasenversatz zum Träger?

Oder ganz anderst?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Doener schrieb:
> Werden bei einem PSK Signal zwei Töne übertragen die in der Phase
> verschoben sind? Oder ist das der Phasenversatz zum Träger?
>
> Oder ganz anderst?

Ganz anders. Die Phase des Trägers selbst wird geändert.

Beitrag #7186733 wurde vom Autor gelöscht.
von Doener (Gast)


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Das heißt wenn ich den Träger auf einem Oszi anschauen würde - könnte 
ich da Phasensprünge sehen?

von Nichtverzweifelnder (Gast)


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Doener schrieb:
> Das heißt wenn ich den Träger auf einem Oszi anschauen würde - könnte
> ich da Phasensprünge sehen?

Genau das.

von Doener (Gast)


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Ok so weit verstanden.
DAs heißt bei einem PSK32 Signal habe ich 32 verschiedene Phasenlagen?

Oder habe ich da 16 Träger mit jeweils 180° Sprünge?

von Gerald K. (geku)


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Doener schrieb:
> könnte ich da Phasensprünge sehen?

Ja

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Doener schrieb:
> Ok so weit verstanden.
> DAs heißt bei einem PSK32 Signal

Soweit ich weiß sind die Bezeichnungen da etwas fließend und nicht 
einheitlich. PSK32 kann eine digitale Phasenmodulation mit 32 (gleich 
verteilten) Phasen eines Trägers meinen. Es kann aber auch was anderes 
sein.

PSK31 steht zum Beispiel nicht für 31 Phasen, sondern eine Übertragung 
mit 31 Baud, die mit zwei Phasen (binär, also BPSK) erreicht werden.

Also immer schön schauen in welchem Zusammenhang eine Bezeichnung 
genutzt wird.

von Ralph B. (rberres)


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Doener schrieb:
> Ok so weit verstanden.
> DAs heißt bei einem PSK32 Signal habe ich 32 verschiedene Phasenlagen?

Du meinst 32PSK? dann ist die Annahme richtig.


> Oder habe ich da 16 Träger mit jeweils 180° Sprünge?

Das wäre dann ein Mehrträgerverfahren. OFDM wie es heute u.A. bei DSL 
und bei
DVBT bzw. DAB verwendet wird ist auch ein Mehrträgerverfahren.

Bei 32PSK werden die jeweiligen Phasenzustände kreisförmig um den 
Mittelpunkt verteilt, dadurch hat jeder Vektor die gleiche Amplitude, 
somit ist kein Amplitudenmodulationsanteil vorhanden, sondern nur ein 
Phasenmodulationsanteil. Somit besteht keine besondere Anforderungen an 
Amplitudenlinearität der Übertragungsstrecke, dafür aber an der 
Phasenlinearität sprich Gruppenlaufzeit. Endstufen können bis zur 
maximale Leistungsgrenze betrieben werden.

Anders sieht das bei QAM aus. Da sind die Phasenzustände in einen 
viereckigen Raster angeordnet. Ein 4QAM entspricht noch einen 4PSK 
Signal.

Sie unterscheiden sich nicht und man kann sie wie ein 4PSK Signal 
behandeln.

Aber wenn 16QAM vorliegt, dann ist gleichzeitig zur Phasenmodulation 
auch eine Amplitudenmodulation vorhanden, da die Vektoren der einzelnen 
Zustände unterschiedlich lang sind.

Die Übertragungstrecke muss demnach amplitudenlinear übertragen.

Die Anforderungen an Amplituden, sowohl auch Phasenlinearität werden um 
so höher, je mehr Phasenzustände es gibt. So gibt es auch 1024QAM z.B. 
digitale Fernsehkanäle im Kabelnetz.


Bei Mehrträgerverfahren ist das anders.
Weil keine Intermodulationen zwischen den einzelnen Trägern entstehen 
dürfen, muss die Übertragungsstrecke hochlinear sein.

wobwie die einzelnen Träger hier auch 4PSK oder sogar QAM moduliert 
werden.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Norbert G. (schnobbi)


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Super erklärt, Ralph! tnx

von Georg A. (georga)


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Doener schrieb:
> Aber bezogen auf was?

Das ist genau der spannende Punkt, Senden ist einfach. Es wird in den 
Grundlagen zu PSK gerne unterschlagen, wie man die Bits eigentlich 
wieder richtig rausbekommt...

Es muss entweder eine Phasenreferenz geben oder die Kodierung bezieht 
sich nur auf Wechsel und nicht die absolute Phase (Differential PSK). 
Phasenreferenz kann zB. irgendeine "magic sequence" über einige Symbole 
hinweg am Anfang der Message sein. Bei BPSK matcht dann entweder die 
Bitsequenz direkt oder das invertierte.

Was aber auch gerne bei den Grundlagen unterschlagen wird, sind die 
Probleme der Synchronisierung im Empfänger, und zwar sowohl 
frequenzmässig als auch vom Timing her. Man muss ja immer davon 
ausgehen, dass der Empfänger etwas daneben liegt...

Stichworte zum weiterlesen: Carrier/Timing-Recovery, Costas-Loop, 
early-late Synchronization, Mueller&Muller Timing Synchronization

von Alt G. (altgr)


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Frag der G3PLX der hat's erfunden. Der hat's mir 2005 oder so auch 
erklärt. Lebt auf einer farm in GB und war früher auch mal auf 80m QRV.

In der praxis komplex auf null hertz runtermischen. Dann winkel mit 
winkel der vorhergehenden bitzeit vergleichhen.

Falls man kein IQ signal hat erledigt ein hilbert filter das gerne.
Entsprechende psk31 open-source beispiele gibts auch.

: Bearbeitet durch User
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