Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik UVC röhre betreiben


von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Habe eine kleine UVC Röhre, 14cm lang und 4mm breit, mit 2 kleinen 
Spulen im Glaskörper als Kontakte ins Gas, und kleine Quecksilberkugeln 
innerhalb der Röhre.

Wie kann man die betreiben? Welche Spannung braucht die Röhre und muss 
man den Strom begrenzen? Wie ist das am einfachsten umzusetzen?

Ich weiß UVC ist gefährlich, ich werde Schutzbrille tragen und die Haut 
abdecken.

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Beitrag #7187271 wurde von einem Moderator gelöscht.
von pegel (Gast)


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Der G. schrieb:
> 4mm breit

Das ist sehr klein.
Ich denke dafür ist ein alter Geldscheinprüfer schon zu stark.
Für einen kurzen Test sollte es aber funktionieren.

von oszi40 (Gast)


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Gibt es denn kein Datenblatt dazu? GiDF
Übermäßiger Strom könnte sie zerplatzen lassen!

von pegel (Gast)


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Oder ist es der "Brenner" aus einer 250/400w Hochdrucklampe?

von MaWin (Gast)


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Der G. schrieb:
> Habe eine kleine UVC Röhre,

Eine Gottheit, du sollst auf keinen Fall ein Bild von ihr machen, es 
könnte die freie Phantasie einschränken.

http://www.lichtzen.com/eng/product_lamp01_02.html

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Danke für die hilfreichen Vorschläge, Energiesparlampenelektronik und 
Geldscheinprüfer sind gute Ideen.

Zum Bild: 
https://duckduckgo.com/?q=uvc+wand&atb=v314-1&iax=images&ia=images Es 
ist aus einem Grät das man aufklappen kann, mit Orientierungssensor 
(einfacher gravitativer Fallschalter) und 4AAA Batterien. 6V 2Watt 254nm

https://www.youtube.com/watch?v=_gfcgs8P95g Minute 6:30 die Platine, 
wäre schön wenn es sowas für 3,7V gäbe ohne die Sicherheitsfeatures.

Habe das hier gefunden: aliexpress: "2W uvc driver"

Und noch eine gute Lösung: https://mosfetkiller.de/?s=elektroschocker

Hab die Schaltung mit einem Trafo 3x3x4cm und nem BD249c aufgebaut, bei 
18V leuchtet die Röhre schon ganz ordentlich, die UVC Testkarte leuchtet 
mittel bis stark auf, auf den Handrücken gerichtet bildet sich ein 
Geruch verbrannter Haut (nicht nachmachen, ich denke aber es ist ok für 
kurze Zeit).

Habe damit Sonnenbrillen, Lötbrillen, Arbeitsscshutzbrille, Normalglas 
getestet, alle UVC undurchlässig. Damit kann man auch gut Wasser 
sterilisieren.

Ich hab noch eine Röhre mit 18W, mit dem Energiesparlampentipp hab ich 
jetzt eine 12W Energiesparlampe zerlegt (Vorsicht hochgiftige 
Quecksilberdämpfe falls die Röhre dabei zerspringt), die Platine mit 4 
Kontakten analog an die 18W 4Pin Röhre angeschlossen. Es werden also die 
Heizspiralen erwärmt und die hohe Spannung für die Gasentladung erzeugt. 
Und den Eingang an 230V. Und sieheda, die Lampe leuchtet einwandfrei. 
Das ist sehr interessant, es gibt einen verbrannten Geruch, schätze mal 
das ist Ozon mit zerfallenen Molekülen und deren chemische Verbindungen.

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von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Ich schätze mal dass die Heizwendel die Gasentladung vereinfacht, aber 
die kleine Röhre hat das gar nicht, also muss da wohl die Spannung hoch 
genug sein damit sie zündet, mein Sperrwandler sollte so 1-2kV haben 
(1-2mm Funkenbogen). Bei dem andren 2W Treiber habe ich was von 300V 
gelesen. Es gibt auch kleine Lampen für 10V, aber da muss man den Strom 
begrenzen (Ballast) sonst gehen sie kaputt. 
https://www.youtube.com/watch?v=aBrLeOVBCaE

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von Rüdiger B. (rbruns)


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Das ist eine Leuchtstofflampe OHNE Leuchstoff, wird genauso betrieben 
wie eine MIT Leuchtstoff.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Richtig, sehr faszinierend, das und was Technologie alles möglich macht. 
Es gibt auch UVC leds, aber die haben einen Bruchteil des Outputs und 
sind sehr teuer. Deswegen ist hier die Röhre das Mittel der Wahl.

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von MaWin (Gast)


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Der G. schrieb:
> Zum Bild

Da kann die Antwort nur lauten:

www.google.de

Selten so eine rotzfreche Faulheit bei der Fragestellung erlebt.

von Harald W. (wilhelms)


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Reh Set schrieb im Beitrag #7187271:

>> Habe eine kleine UVC Röhre, 14cm lang und 4mm breit
>
> Seltsame Form.
>
> Ich habe hier eine 9 Watt UVC Röhre. Die betreibe ich mit der Elektronik
> einer 9W Energiesparlampe

Bei dem Betrieb von Leuchtstofflampen mit anderen Vorschaltgeräten
kommt es nicht auf die Leistung an, sondern eher auf den typischen
Betriebsstrom der Röhre, der normalerweise im Datenblatt steht.
Dieser Betriebsstrom ist bei sog. ESL durchaus anders als bei
"klassischen" Leuchtstoffröhren. Die Röhre des TEs ist möglicher-
weise gar keine Leuchtstofflampe, sondern eher eine Kaltkathoden-
lampe, die mit Hochspannung betrieben werden muss.

von Armleuchter (Gast)


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Da kein Foto kam, kapere ich diesen Thread mit der 30 cm Röhre.

Die Sparversion war in einer Dunstabzugshaube versteckt und die Drossel 
eine VEB-Marke aus dem Bauernstaat.

Was kann man damit noch sinnvoll anstellen?

von oszi40 (Gast)


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z.B. Luft ozonieren, EPROMS löschen

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Wasser entkeimen (das Sinnvollste), Oberflächen entkeimen, Sachen zur 
Fluoreszenz anregen, starke Verletzungen erleiden an Auge und Haut, 
Spielen.

Tesafilm lässt UVC durch.

Der Sperrschwinger scheint sehr gut zu funktionieren. Die 18 Watt im 12W 
Betrieb bringt die Testkarte im gesamten Raum zum leuchten, im Vergleich 
dazu hat die kleine Röhre so 1-2 Watt, also reicht das schon für den 
Betrieb zur Wasserdesinfektion unterwegs. Bestimmt kann man die 
Schaltung noch optimieren und verkleinern.

Wenn man sich vor der Strahlung schützen will, kann man auch ein 
Aquarium nehmen und zur Sicherheit nochmal mit ner Testkarte oder 
Spektrometer nachmessen.

"Ein durch eine UV-C-Lampe versehentlich hervorgerufener Sonnenbrand 
klingt daher schon innerhalb eines Folgetages vollständig ab, die 
Hornhaut des Auges wird hingegen nachhaltig getrübt." 
https://de.wikipedia.org/wiki/Ultraviolettstrahlung

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von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Zum EEPROM löschen könnte man evtl. einen Fotoblitz nehmen, bei dem man 
die Röhre freilegt und den Chip direkt drauflegt, kann es aber nicht 
testen. Würde mich aber interessieren. Es gibt Fotoblitze da kann man 
mehrmals hintereinander auslösen.

Im Prinzip ist der Sperrschwinger ja genau die selbe Schaltung wie die 
Joule Thief Beitrag ""Bester" Joule thief wie aufbauen ?" Mit dem 
passenden Chip könnte man eine Spule mit vielen Windungen pulsen und 
somit evtl. die Röhre betreiben. Evtl. kann man so einen Boost Chip 
dafür verwenden.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Hier der PCB, kann man die Transformatorabteilung auch irgendwie direkt 
bestromen? S1 Kupferzylinder ist Orientierungsschalter, ganz links ist 
ne SMD Led das schwarze Kunststoffteil.

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von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Es gibt auch fertige HV Module mit 20kV, so kleine Würfel. Die müssten 
eigentlich sehr gut mit 3,7V dafür geeignet sein.

von MaWin (Gast)


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Der G. schrieb:
> Zum EEPROM löschen

nutzt man eine elektrische Spannung

Der G. schrieb:
> Habe eine kleine UVC Röhre

Der G. schrieb:
> könnte man evtl. einen Fotoblitz nehmen, bei dem man die Röhre freilegt
> und den Chip direkt drauflegt, kann es aber nicht aber nicht testen.

Du HAST doch eine UV-C Röhre (angeblich, Bild weigerst du dich ja zu 
liefern), was willst du da mit Blitzlichtern die du nicht hast, für 
EPROMs die du auch nicht hast ?

Der G. schrieb:
> Es gibt auch fertige HV Module mit 20kV

Gibt es (ob die 20kV bringen oder nur so beworben werden, steht auf 
einem anderen Blatt), aber wozu ?

Der G. schrieb:
> Der Sperrschwinger scheint sehr gut zu funktionieren. Die 18 Watt im 12W
> Betrieb bringt die Testkarte im gesamten Raum zum leuchten,

Schön, damit scheint ja erstens geklärt wie viel deine UV-Rohre hat und 
zweitens hast du es geschafft sie in Betrieb zu nehmen.

Thread kann zu.

von Kater (Gast)


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MaWin schrieb:
> Thread kann zu.

Wie meinen Sie bitte und wer soll das wo tun?

Beitrag #7188247 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Mir ist aufgefallen, das bei der Röhre nur eine Elektrode in blaues 
Licht gehüllt ist. Aus dem Sperrschwinger kommt Wechselspannung aber 
scheinbar unbalanciert also ein Peak schlägt nach oben aus und der andre 
nur schwach nach unten oder umgekehrt.

Scheinbar geht es nur um die Spannung die zur Gasentladung nötig ist, 
das Quecksilber ist nur dazu da um die Spannung fürs Zünden 
herabzusetzen, aber wenn man eine Spannung anlegt die hoch genug ist 
funktioniert es wohl auch ohne oder mit sehr wenig Quecksilber. Es ist 
wohl auch egal ob es Wechselspannung oder Gleichspannung ist, nur der 
Strom muss begrenzt werden, sonst wird das Ding zu heiß und platzt.

Dann gibt es wohl noch das Problem dass die Elektroden verdampfen und 
sich an den Wänden absetzen. Jetzt ist die Frage was dafür 
verantwortlich ist. Spannung Strom oder Temperatur.

von Hp M. (nachtmix)


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Der G. schrieb:
> das Quecksilber ist nur dazu da um die Spannung fürs Zünden
> herabzusetzen,

Nein, die stärkste Linie bei 253,7nm ist eine Quecksilberlinie.

von Nuff (Gast)


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Der G. schrieb:
> Habe eine kleine UVC Röhre, 14cm lang und 4mm breit, mit 2 kleinen
> Spulen im Glaskörper als Kontakte ins Gas, und kleine Quecksilberkugeln
> innerhalb der Röhre.
>
> Wie kann man die betreiben? Welche Spannung braucht die Röhre und muss
> man den Strom begrenzen? Wie ist das am einfachsten umzusetzen?
>
> Ich weiß UVC ist gefährlich, ich werde Schutzbrille tragen und die Haut
> abdecken.

Habe einen Auspuff, zu welchem Auto könnte der passen und wie groß ist 
der Motor?

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

>> das Quecksilber ist nur dazu da um die Spannung fürs Zünden
>> herabzusetzen,
>
> Nein, die stärkste Linie bei 253,7nm ist eine Quecksilberlinie.

Um die Spannung fürs Zünden herabzusetzen, ist meist etwas Neon in den
Leuchstofflampen. Aber so oder so ist ja noch nicht geklärt, was für
ne Art von Röhre der TE hat. Ist es ein Standard-Leuchtstoff-Lampe
(Niederdruck-Quecksilberdampflampe) oder eine Hochdruck-Quecksilber-
dampflampe oder eine Kaltkathodenlampe? Je nach dem benötigt man ganz
unterschiedliche Vorschaltgeräte.

von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Aber so oder so ist ja noch nicht geklärt, was für
> ne Art von Röhre der TE hat.

Doch, ich denke, dass es sich um eine kleine Niederdrucklampe, evtl von 
einem EPROM-Löschgerät handelt, denn:

Der G. schrieb:
> mit 2 kleinen
> Spulen im Glaskörper als Kontakte ins Gas

Fotos wären natürlich hilfreicher als seine wortreichen Vermischungen 
von Dichtung und Wahrheit.


Harald W. schrieb:
> Um die Spannung fürs Zünden herabzusetzen, ist meist etwas Neon in den
> Leuchstofflampen.

Das Neon dient zur Stabilisierung des richtigen Gasdrucks, denn der ist 
beim Gleichgewicht von flüssigem Quecksilber und gasförmigen Hg ja 
extrem temperaturabhängig.
An sich wäre Quecksilber mit seiner geringeren Ionisationsenergie 
"zündfreudiger" als Neon, aber bei niedrigen Temperaturen wäre in einer 
reinen Quecksilberatmosphäre die Teilchendichte für die Stossionisation 
zu gering.

Das Edelgas nimmt man, weil es, -ebenso wie der Metalldampf-, ein 
einatomiges Gas ist, das Energie nur in Form von Bewegungsenergie 
aufnehmen kann.
Die Teilchen können untereinander also nur elastisch und ohne 
Energieverlust zusammenstossen, --- bis einige Zusammenstösse so heftig 
sind, dass es zur Ionisation ausreicht.

Bei einem mehratomigen Gas, wie z.B. Stickstoff N2, hingegen würden bei 
den Zusammenstössen  Energieverluste durch die Anregung von Rotationen 
und Streckschwingungen auftreten, die letztlich das Gas nur erwärmen 
anstatt die Zusammenstösse heftiger zu machen.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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https://www.youtube.com/watch?v=X81NhdIEoD8
https://www.youtube.com/watch?v=rS5LC2aH0c4

Der erklärt wie die funktionieren. Es ist also Quecksilber das in 
Unterdruck verdampft. Theoretisch könnte es dann sein dass es bei 
niedrigen Temps nicht funktioniert, dann müsste man es anwärmen.

Die Energiesparlampe wird wahrscheinlich eine gerade noch hoch genuge 
Spannung erzeugen, damit die Bauteile günstig bleiben, und den Rest mit 
den Heizspiralen in den Röhren erledigen. Bzw. der Treiber wird checken 
ob Strom fließt, wenn nicht heizen, und wenn Strom fließt aufhören zu 
heizen. Und es sitzen auch oft solche Collectorplatten drin, die wohl 
Sputtermetall auffangen sollen.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Der G. schrieb:
> Bzw. der Treiber wird checken
> ob Strom fließt, wenn nicht heizen, und wenn Strom fließt aufhören zu
> heizen.

Nein, das diese Wendel dienen nicht der Heizung des Gases, sondern es 
sind mit  Bariumoxid beschichtete Wolframdrähte, die bei Rotglut als 
Oxidkathoden wirken. Ganz wie das auch bei den Kathoden von 
Elektronenröhren der Fall war.

Zunächst werden sie mit dem Strom vorgeheizt, den der kurzschliessende 
Glimmstarter liefert.
Im Betrieb dann liefert während der positiven Polarität der Beschuss mit 
Elektronen aus dem Plasma einen erheblichen Teil der benötigten Wärme um 
diese Kathoden auf Betriebstemperatur zu halten.

Was zunächst nach einem Verlustgeschäft aussieht, -das Beheizen der 
Elektroden bis zur Rotglut-, verbessert den Wirkungsgrad der Lampe 
deutlich.
Die beheizte Bariumoxidkathode hat nämlich eine so niedrige 
Elektronenaustrittsarbeit, dass dort ständig Elektronen "herausgekocht" 
werden, die dann unmittelbar für die Aufrechterhaltung der Gasentladung 
zur Verfügung stehen.

Wenn man das nicht machte, brauchte man im elektrischen Feld 
beschleunigte positiv geladene Gasionen, die beim Einschlag auf dem 
Metall der Kathode dort Elektronen herausschlagen.
Bei Glimmlampen wird das tatsächlich so gemacht, die für diese letzte 
Beschleunigung der Ionen benötigte Spannung nennt man Kathodenfall, aber 
dafür werden etwa 20V der Brennspannung benötigt, die kein Licht 
liefern.

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