Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme mit Bürstenlosem Synchrongenerator


von Jonas (Gast)


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Hallo,
ich habe einen Generator erstanden (Typenschild im Bild), welcher keine 
Spannung liefert. Ich habe den Remagnetisierungstrick in diesem Falle an 
den Hilfserregerwicklungen schon angewandt, leider ohne Erfolg. Ich habe 
mich nun etwas mit der Maschine befasst und bin zu dem Ergebnis 
gekommen, dass da jemand wohl mal wild drann rumgeklemmt hat. Er hat 
eine Hilfserregerwicklung, die mit 230V DC funktioniert. Wenn ich diese 
Extern aus dem Netz versorge, dann bekomme ich etwas Spannung (+-100VAC) 
am Klemmbrett gegen den Sternpunkt. Die eigentliche Erregung geschieht 
aber über die im Schaltplan ersichtlichen Dioden und den Hauptwicklungen 
U und W. (denke ich jedenfalls, hab ich mir so zusammengereimt) Das 
Problem ist, das vermutlich Wicklungsanfang und -ende sowie die 
Diodenrichtung einer Wicklung verdreht sind. Ich wollte mich mal 
erkundigen, ob es wohl eine Möglichkeit gibt herauszufinden welches der 
Wicklungsanfang von U und welches der Wicklungsanfang von W ist. Leider 
ist das ja durch die Erregerwicklungen nicht egal, wie z.B. bei einem 
Motor. Bin für jeden Tipp dankbar, denn ich zerbreche mir nun schon 
einige Stunden den Kopf.
Achja und Keine Sorge, die Lizenz zum Stromern ist vorhanden, nur sind 
Generatoren nicht mein Gebiet ;-)

Hier noch der Link zum Schaltplan:

https://www.leroy-somer.com/documentation_pdf/notices_pdf/C2762_fr.pdf


Gruß Jonas

von H. H. (Gast)


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Zeig mal das Innere des Klemmkastens.

von Jonas (Gast)


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Hallo,
Hab jetzt kein Bild davon. Sind aber nur 6 Schwarze Adern die auf UVW 1 
und 2 gehen. Das ist aber mutmaßlich  auch schon verdreht. Und ein Rotes 
und ein Blaues Kabel die auf die Hilfserregerwicklung gehen und Aktuell 
mit der im Schaltplan ersichtlichen „Spannungsjustage“ verbunden sind. 
Farbtreu (rot + und blau -)

von H. H. (Gast)


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Oszi zur Verfügung?

von Jonas (Gast)


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Jawohl ist vorhanden

von H. H. (Gast)


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Jonas schrieb:
> Jawohl ist vorhanden

Dann häng eine kleine Gleichspannung an die Erregerwicklungen, und miss 
die Phasenverschiebeung zwischen den Aussenleitern. Wenn da was 
vertauscht ist, dann hast du keine 3x120°, sondern 60°/120°.

von Jonas (Gast)


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Aber dann habe ich noch nicht herausgefunden ob das Haupterregerfeld zum 
Hilfserregerfeld passt. Es gibt ja quasi immer 2x2 Möglichkeiten: 
Wicklungsanfang und Ende Vertauscht, U und W vertauscht bzw. dann die 
Diodenrichtung. Oder muss man das dann einfach probieren?

Gruß
Jonas

von H. H. (Gast)


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Ob die beiden Stränge mit den Ausgleichswicklungen richtig gepolt sind, 
solltest du anhand der Dioden messen können. Die müssen sich ja bei 
einer Widerstandsmessung mit ausreichend hohem Strom asymetrisch 
verhalten.

von Jonas (Gast)


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Das ist ja aber genau das Problem: dass hier jemand wild die Verdrahtung 
verbastelt hat und ich das beheben muss. Momentan „deuten“ beide Dioden 
in Richtung Klemmbrett. Eine muss aber definitiv davon weg zeigen. 
Jedenfalls laut Schaltplan. Und das müsste ich ermitteln. Ist ja nicht 
egal welche wohin deutet, sonst passt ja der magnetische Fluss nicht 
zusammen. Ergo kein Aufschaukeln und damit keine Funktion

von Jemand (Gast)


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Kannst du am Klemmbrett (Foto vllt. hilfreich) zu den 3 
Stator-Wicklungen die Dioden jeweils eingeschleift mit messen, oder nur 
die reine Wicklung?
Denn lt. Schaltplan werden nur die Anschlüsse bezeichnet, aber keine 
Unterbrechungen als Schaltpunkt dazu aufgeführt.

von H. H. (Gast)


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Jonas schrieb:
> die Verdrahtung

Die hätte ich eben gerne gesehen.

von Jonas (Gast)



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So hier die ersehnten Bilder!

Jemand schrieb:
> Stator-Wicklungen die Dioden jeweils eingeschleift mit messen, oder nur
> die reine Wicklung?

Ja kann ich. Ich kann die Dioden sogar einzeln messen weil man da gut 
rankommt. Aber wie gesagt: Laut Schaltplan sollte einmal die Anode einer 
Diode aufs Klemmbrett gehen bei U2 und einmal die Kathode bei W2. 
Momentan gehen aber beide Kathoden aufs Klemmbrett und dass kann so 
weder stimmen noch funktionieren. (Scheinbar hat da mal jemand [fast] 
alle Lötösen gegen Kabelschuhe getauscht und sich dabei vertan).
Jetzt müsste man wissen was U und was W ist damit man jeweils die Dioden 
richtig polen kann. Sonst passen ja wie gesagt vermutlich die Felder 
nicht zueinander. Bin aber auch kein Synchrongenerator-Profi

Gruß

Jonas

von Jemand (Gast)


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Das Klemmbrett ist jetzt zu sehen, die Wicklungen vom Motor sind ja 
offensichtlich nicht gelöst wurden, u. nach dem Plan im PDF gehen die 
von oben nach unten von links mit U1 V1 W1 nach recht von oben W2 U2 V2, 
kannst du dies messen und bestätigen?
Also den ganzen Bastelmurks mal rausklemmen und nur die Wicklungen 
messen, ob die alle gleich u. durchgängig sowie ohne Erd- oder 
Masse-Schluss sind?
Dann würde ich die Bastel-Leitungen durchprüfen oder komplett erneuern, 
dann fehlt noch der Schaltpunkt mit den 2x 3 Kontakten aus dem Plan wo 
die Verschaltung mit der Erregung aufgeführt unter A in der 
SkizzenGrafik auf Seite 3 unten oder darüber oben.

von H. H. (Gast)


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Zunächst mal fehlt da die eine Brücke für den Sternpunkt, die zwischen 
W2 und U2. Und dann ist da eine braune Ader gar nirgends angeschlossen.

Bzgl der Dioden: die gibts mit beiden Polaritäten, also entweder Anode 
oder Kathode am Gehäuse.

von Jonas (Gast)


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H. H. schrieb:
> Zunächst mal fehlt da die eine Brücke für den Sternpunkt, die
> zwischen
> W2 und U2. Und dann ist da eine braune Ader gar nirgends angeschlossen.
>
> Bzgl der Dioden: die gibts mit beiden Polaritäten, also entweder Anode
> oder Kathode am Gehäuse.

DAS ist mal wirklich gut zu wissen, da habe ich nicht drauf geachtet als 
ich die Dioden geprüft habe.

Die Sternpunktbrücke habe ich abgeschraubt um die Beschriftung am 
Klemmbrett lesen zu können.
Die Windungen hat definitiv mal jemand irgendwie verdreht, da die 
Wicklungsenden von den Dioden aus auf U1 V1 W1 gehen laut 
Klemmbrettbeschriftung. Denke nicht das dies der Hersteller verbockt 
hat.
Der Braune Draht ist laut Schaltplan für diese Machine nicht nötig und 
geht auf W1.

Definiere Schaltpunkte??? Da waren wohl mal ein Stecker A und ein 
Stecker B. Das sind jetzt die Korrekt verschalteten Crimpverbinder. Die 
haben alle Durchgang.

Die Spulen sind laut Plan alle oke +-5% sollte da denke ich nicht die 
Welt ausmachen. Die Hauptwicklungen sind nicht als Werte angegeben, 
haben aber alle ~3Ω.
Was mich verwundert hat, ist das der Generator mit 230VAC aus dem Netz 
auf den Nebenschlussgleichrichter ca. 100-120V lieferte auch unter last.

von H. H. (Gast)


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Jonas schrieb:
> Der Braune Draht ist laut Schaltplan für diese Machine nicht nötig und
> geht auf W1.

Du hast also keinen Regler.


> Die Windungen hat definitiv mal jemand irgendwie verdreht, da die
> Wicklungsenden von den Dioden aus auf U1 V1 W1 gehen laut
> Klemmbrettbeschriftung. Denke nicht das dies der Hersteller verbockt
> hat.

Ein verdreht eingebauter Klemmstein kommt schon mal vor.

von Jonas (Gast)


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H. H. schrieb:
> Du hast also keinen Regler.

Nein scheint die Compound-Machine zu sein. Wenn ich es richtig 
verstanden habe sollte der Generator doch aber auch ohne Regler laufen?

von H. H. (Gast)


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Jonas schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Du hast also keinen Regler.
>
> Nein scheint die Compound-Machine zu sein. Wenn ich es richtig
> verstanden habe sollte der Generator doch aber auch ohne Regler laufen?

Klar, die Spannung hat dann halt höhre Toleranz.

von Jonas (Gast)


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Ich rätsel wirklich sehr wie es sein kann das alle Dioden und Wicklungen 
oke sind und die Machine sich verweigert. Einzig den mitrotierenden 
Brückengleichrichter habe ich noch nicht gemessen. Das gestaltet sich 
auch äußerst schwierig, denn da kommt man nun wirklich kaum hin. Ich 
denke da werde ich die Hauptwicklung mit einer niedrigen Wechselspannung 
beaufschlagen und mit dem Oszi mich irgendwie so da reinfummeln das ich 
mir die Wellenform anschauen kann.

von Jonas (Gast)


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So einen Regler sollte man ja wenn der Rest endlich mal wieder läuft 
doch auch basteln können. Ein Mikrokontroller der die Spannung misst und 
ein IGBT der dann die kleine Erregerwicklung  nach dem "Resistance 
Shunt" Kurzschließt oder so ähnlich...?

von H. H. (Gast)


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Ich hab mal Klemmplan und Foto des Kastens passend nebeneinander 
gesetzt.

von Jonas (Gast)


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H. H. schrieb:
> Ich hab mal Klemmplan und Foto des Kastens passend nebeneinander
> gesetzt.

Ist das der Übersichlichkeit halber oder ein wink mit dem Zaunpfahl? :-)

von H. H. (Gast)


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Jonas schrieb:
> H. H. schrieb:
>
>> Ich hab mal Klemmplan und Foto des Kastens passend nebeneinander
>> gesetzt.
>
> Ist das der Übersichlichkeit halber oder ein wink mit dem Zaunpfahl? :-)

Nicht dass du dich mit den Klemmenreihen vertan hast.

Die französischen Fachbegriffe sind dir bekannt?

von Jonas (Gast)


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Welche Fachbegriffe denn? Ich habe die Verdrahtung mit dem Plan 
verglichen. Konnte keine Abweichung feststellen.

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