Hallo, ich durfte neulich ein älteres Windrad besichtigen mit "nur" 1,5MW Leistung der Firma Enercon. Ich selber habe kein´s und werde mir wohl auch niemals eins leisten können ;-) Leider konnte mir der Führer nichts über die Spannungen/Ströme erzählen. Interessiert mich einfach nur. Ich weiß dass oben am Rotor ein synchron Generator sitzt, dort ist auch ein Gleichrichter. Den Turm runter geht es mit Gleichstrom. Am Boden sitzt wieder ein Wechselrichter der über einen Trafo ins Mittelspannungsnetz einspeist. Weiß Jemand wie hoch in den 3 Abteilungen jeweils die Spannungen / Ströme in etwa sind ? Wenn am Ende ein Trafo sitzt und der letzte Wechselrichter mit 230V bzw. < 1kV arbeitet, fließen da Ströme im Bereich von 500-2000A pro Phase nach meiner Rechnung. Bissel viel. Die neueren Anlagen haben 7,5MW Leistung meinte der Führer.
Gleichrichter ... vergiss mal. Was soll der neben Verlusten denn bringen ? Woher kommt die Idee die Spannungen haetten auch nur am Rand etwas mit unserem Netz zu tun ?
Interessante Frage. Auf die Schnelle hab ich dazu das hier gefunden: https://www.wind-turbine-models.com/turbines/832-enercon-e-115-3.000 Da steht was von 690V. Was das jetzt ist (Drehstrom, DC?) steht leider nicht dabei. Bei einer DongFang 10MW stehr dann 12kV. https://www.wind-turbine-models.com/turbines/2219-dongfang-d10000-185-direct-drive Bin gespannt ob da jemand mehr dazu weiß.
Christian B. schrieb: > > Die neueren Anlagen haben 7,5MW Leistung meinte der Führer. Jaja, der Führer... ist leicht Größenwahnsinnig und übertreibt gern. Aktuell installierte onshore Anlagen haben selten mehr als 5MW, gängig sind Leistungen von 1 bis 3MW. Musikleistung, P.M.P.O. wohl gemerkt. Also die Maximalleistung bevor das Ding aus dem Wind dreht oder alternativ, unter großem Jubel der Anwohner, endlich umkippt...:-)
Christian B. schrieb: > Wenn am Ende ein Trafo sitzt und der letzte Wechselrichter mit 230V bzw. > < 1kV arbeitet, fließen da Ströme im Bereich von 500-2000A pro Phase > nach meiner Rechnung. Bissel viel. Mittelspannung ist in D typisch 10kV/20kV. 230V/400V ist Niederspannung. Jenseits der 1000A ist daher nur auf recht kurzen Strecken nötig - aber da durchaus gängig. Such mal nach "Umrichter Windenergieanlagen", du wirst Anbieter mit >3kA finden. Große Windparks werden dagegen direkt ans Höchstspannungsnetz angeschlossen, also 110kV oder gleich 380kV. Und ja, es sind Anlagen bis 8MW in Produktion, 10MW wird dieses Jahr sicherlich erreicht werden: https://www.siemensgamesa.com/en-int/newsroom/2019/01/new-siemens-gamesa-10-mw-offshore-wind-turbine-sg-10-0-193-dd - in Entwicklung sind auch schon 15MW. Wobei es verschiedene Konzepte gibt - vom klassischen Asynchrongenerator mit konstanter, netzsynchroner Drehzahl über doppelt gespeiste Asynchrongeneratoren bis zu (dahin geht die Tendenz) Synchrongeneratoren mit Vollumrichter. Guter Überblick hier: https://www.wind-energie.de/themen/anlagentechnik/anlagenkonzepte/generatorenkonzepte/ 3kA ist jetzt auch nicht sooo viel - so eine E-Lok im 15kV- oder 25kV-Netz kann durchaus bis 800A pro Stromabnehmer aus der Oberleitung ziehen. Wenn vier davon (zwei Doppeltraktionen oder zwei ICE) im gleichen Abschnitt gleichzeitig anfahren, bricht die Spannung schonmal auf 12kV ein. Und im 1,5kV- oder 3kV-Bereich sind die Ströme nochmal höher, denn die Nennleistungen sind zwar niedriger, aber nicht proportional zur niedrigeren Spannung. MfG, Arno
sonnenschein schrieb: > Aktuell installierte onshore Anlagen haben selten mehr als 5MW, gängig > sind Leistungen von 1 bis 3MW. Musikleistung, P.M.P.O. wohl gemerkt. > Also die Maximalleistung bevor das Ding aus dem Wind dreht Um mal ein paar Fakten in die Diskussion zu bringen: Üblicherweise liegt zwischen der Nennwindgeschwindigkeit (bei der die Nennleistung erreicht wird) und der Abschaltgeschwindigkeit (bei der die Anlage aus dem Wind dreht) ein Faktor von ungefähr 2, und zur Überlebensgeschwindigkeit nochmal ein Faktor von ungefähr 2. MfG, Arno
Purzel H. schrieb: > Gleichrichter ... vergiss mal. Was soll der neben Verlusten denn > bringen > ? Woher kommt die Idee die Spannungen haetten auch nur am Rand etwas mit > unserem Netz zu tun ? Enercon Turbinen haben tatsächlich oben den Gleichrichter und unten im Turm die Umrichterschränke. Was man davon hat? Optimale Anpassbarkeit der Blattstellung an die freie Drehzahl und vor allem kann der Neztzbetreiber verschiedene Parameter der Einspeisung bestimmen (Kompensation eines induktiv belasteten Netzes). https://www.wind-energie.de/themen/anlagentechnik/anlagenkonzepte/generatorenkonzepte/
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