Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Ankerreparaturversuch


von Klausla (Gast)



Lesenswert?

Hallo Allerseits,
wollte mal wieder was fragen:
Habe hier einen Scheppach-Bohrhammer, der im Betrieb starkes 
Bürstenfeuer entfacht. Ein Blick auf den Kollektor offenbart eine stark 
verkohlte Stelle und die Ankerwicklung zeigt unterhalb des Lüfterrades 
starke Erosionserscheinungen mit Leitungsbrüchen  (ich weiß, 
China-Scheiß, Schrott, sparen an 10 Cent Luftfiltermaterial, brauchen 
wir jetzt nicht drüber zu diskutieren...). Ein neuer Anker (kostet fast 
soviel wie der ganze Bohrhammer)  kommt  nicht in Frage. Daher wollte 
ich euch mal fragen, ob  Aussichten auf Erfolg oder zumindest Besserung 
bestehen würden, wenn man versucht, die erkennbaren Leitungsbrüche an 
der Wicklung wieder irgendwie  zu überbrücken und die Isolationsschäden 
mit ganz dünnflüssigem Harz zu kitten, oder wäre das ein völlig 
abwegiger Reparaturversuch?
Danke für Eure Kommentare

von A-Freak (Gast)


Lesenswert?

Hast du ein Induktivitätsmeßgerät mit dem du die Ankerwicklungen 
vergleichen kannst?

Wenn eine schon Windungsschluß hat dann wirds sehr viel Arbeit...

ansonsten könnte dein Plan aufgehen

von Onkel Hotte (Gast)


Lesenswert?

Das riecht förmlich nach einem Garantiefall...

von schnibbelaus (Gast)


Lesenswert?

Klausla schrieb:
> Hallo Allerseits,
> wollte mal wieder was fragen:
> Habe hier einen Scheppach-Bohrhammer, der im Betrieb starkes
> Bürstenfeuer entfacht. Ein Blick auf den Kollektor offenbart eine stark
> verkohlte Stelle und die Ankerwicklung zeigt unterhalb des Lüfterrades
> starke Erosionserscheinungen mit Leitungsbrüchen  (ich weiß,
> China-Scheiß, Schrott, sparen an 10 Cent Luftfiltermaterial, brauchen
> wir jetzt nicht drüber zu diskutieren...). Ein neuer Anker (kostet fast
> soviel wie der ganze Bohrhammer)  kommt  nicht in Frage. Daher wollte
> ich euch mal fragen, ob  Aussichten auf Erfolg oder zumindest Besserung
> bestehen würden, wenn man versucht, die erkennbaren Leitungsbrüche an
> der Wicklung wieder irgendwie  zu überbrücken und die Isolationsschäden
> mit ganz dünnflüssigem Harz zu kitten, oder wäre das ein völlig
> abwegiger Reparaturversuch?
> Danke für Eure Kommentare

Du zeigst nicht alles was relevant ist.

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Der Andruck der Kohlen ist zu schwach.
Wennst den gerissenen Draht flicken kannst, mit irgendeinem Gießharz 
oder Endfest isolieren.
Und dann aufpassen, daß nicht der Motor so viel Kies ansaugt, sonst ists 
gleich wieder hin.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Klausla schrieb:
> Aussichten auf Erfolg

Nein.

Der Anker ist vergossen und geschweisst.

Inder würden ihn im Feuer braten bis sich der Verguss löst, neu wickeln, 
die Drahtenden am Kollektor nur anlöten, und ungewuchtet wie neu 
verkaufwn, aber das tust du dir nicht an.

Zielführender ist aus 2 mach 1: einen anders defekten Bohrhammer billig 
besorgen aus dem du den heilen Anker holst. Aber dazu wäre es hilfreich, 
nicht nur die Typennummer zu kennen unter der Scheppach das Ding 
verkauft, sondern auch alle anderen Namen unter denen er vertrieben 
wird.

von Klausla (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für eure raschen Antworten. Aus einigen entnehme ich, das 
mein Plan funktionieren könnte, aus anderen, daß es reine Zeitvergeudung 
ist. Das Gerät ist wie immer vom Schrott und erschien mir noch einen 
Rettungsversuch wert, also Garantie ist keine Option. Nein, ein 
Induktiv-Messgerät besitze ich leider nicht. Aber ich gehe mal davon 
aus, daß der Schaden rein auf die mechanische Beanspruchung der 
oberflächlich erkennbaren Wicklung beschränkt ist. Sonst kann man es 
natürlich eh vergessen. Woran erkennt man denn, daß der Andruck der 
Kohlen zu gering ist, bzw. ist das doch ein nachrangiges Problem, wenn 
der Hauptschaden bereits offensichtlich ist?
Und was zeige ich denn nicht, was relevant ist?
Und nein, natürlich will ich den Anker nicht neu wickeln sondern 
lediglich versuchen, die Schäden an der vorhandenen Wicklung zu 
reparieren.
Plan B könnte aber tatsächlich sein, einen neuen Anker aus einem 
baugleichen Gerät zu bekommen. Im Netz werden ja sehr viele 
Maschinen-Anker zu günstigen Preisen angeboten aber wie kann man 
herausfinden welcher Anker von welchem Gerät passen könnte.
Der Typ dieses Bohrhammers ist Scheppach AB1600. Das Gerät scheint 
ansonsten noch nicht lange benutzt worden zu sein, von daher wäre es 
eigentlich noch zu Schade für die Tonne.

von schnibbelaus (Gast)


Lesenswert?

Du hast einen Totalschaden vor dir! Die Statorwicklung ist defekt. 
Außerdem ist das Dingen schon sehr lange gelaufen und überlastet worden.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

MaWin schrieb:
> aus 2 mach 1:

Gute Idee, da Dein Anker Windungschluss haben wird. Auf jeden Fall 
messen/vergleichen. Ob allerdings Reparatur sinnvoll ist, steht auf 
einem anderen Blatt. Oft sind nach einiger Zeit weitere mechanische 
Leiden zu beklagen. Selbst Bosch-Profi-Maschinen haben bei Bohrarbeiten 
mit B350 oft nur eine Woche durchgehalten. Deswegen Garantie prüfen.
Hitachi hatte auch schöne Maschinen, wie ich testen konnte.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Spann das teil in die Ständerbohrmaschine, Feile dran und schauen ob du 
das wieder blank und plan bekommst! Du funktionierst die als Drehbank 
um! Wenn das Teil dann immer noch Funken sprüht, ab in den Müll!

von Thomas F. (igel)


Lesenswert?

Klausla schrieb:
> die erkennbaren Leitungsbrüche an
> der Wicklung wieder irgendwie  zu überbrücken

Aus eigener Erfahrung: Nein.
Gebrochene Windungen wieder zu verlöten, auch mit Schutzlack versehen, 
hält auf Dauer nicht. Fliehkraft und Schwingungen lassen die Stelle 
wieder aufbrechen.
Fazit: Schrott. Oder du findest jemand der das Ding neu wickelt.

Beitrag #7193445 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Schau nach, ob es den Anker als Ersatzteil gibt,
bei manchen Maschinen bekam man sowas.

Das ist übrigens ein mechanischer Schaden, keine Überhitzung oder 
Überlast, sondern da ist irgend ein Fremdkörper hineingekommen oder 
jemand hat das Ding beim Ausbau nahezu mutwillig zerstört. Reparieren 
kann man das wie schon gesagt wurde nur durch neu wickeln und dann muss 
der Anker auch neu ausgewuchtet werden.

von schnibbelaus (Gast)


Lesenswert?

Schau einmal genauer hin! Überlast! Ausgeglüht!

von Roland D. (Gast)


Lesenswert?

Klausla schrieb:
> wenn man versucht, die erkennbaren Leitungsbrüche an
> der Wicklung wieder irgendwie zu überbrücken und die Isolationsschäden
> mit ganz dünnflüssigem Harz zu kitten ...

Da kannst du gleich versuchen, eine durchgebrannte Pfanne zu flicken.
Früher gab es mal Leute, die nannten sich Pfannenflicker.

von schnibbelaus (Gast)


Lesenswert?

Kesselflicker

von Noch ein Kommentar (Gast)


Lesenswert?

> Schau nach, ob es den Anker als Ersatzteil gibt

Für die alten Scheppach Geräte findest du Explosionszeichnungen und 
Artikelnummern auf wmv-dresden.de .

Aber in letzter Zeit bauen die auch Baumarktgeräte, für die sie keine 
Ersatzteile liefern.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Noch ein Kommentar schrieb:
> Aber in letzter Zeit bauen die auch Baumarktgeräte,

... und für Discounter (NORMA, Lidl).

> für die sie keine Ersatzteile liefern.

Ist das tatsächlich so? Schade. Also Finger weg.

von schnibbelaus (Gast)


Lesenswert?

Habe gerade Bosch ixo dort gesucht, Antwort… das ist frech.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Überlast! Ausgeglüht!
Der Kollektor vielleicht, evtl. als Folge der eindeutig mechanischen 
Beschädigungen am anderen Ende des Rotors mit dem gerissenen Draht und 
der echt böhse angekratzten Isolation.

von schnibbelaus (Gast)


Lesenswert?

Der gerissene Draht ist nicht die Ursache!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.