Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Strafe bei Aufträgen


von Lukas F. (Gast)


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Ich bin angestellter in einer Firma und erstelle Firmware für Embedded 
Systeme. Jetzt steht ein Auftrag kurz vor der Fertigstellung und mein 
Teil macht unerwartet Probleme und der Kunde wird vermutlich eine 
saftige Strafzahlung verlangen, die vertraglich vereinbart ist. Kann 
mich der Firmeninhaber dafür persönlich haftbar machen?

:
von Goran E. (gnom_eb_betrach)


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meine Güte..

von J. W. (w_j)


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Nein

von Privatier (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> Kann mich der Firmeninhaber dafür persönlich haftbar machen?

Klar! In Form einer fristlosen Kündigung.

von Zocker_61 (Gast)


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Oh weh !

Beitrag #7192184 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christian M. (likeme)


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Kündigen wird dich nur der cholerische Klitschen Chef und danach stellt 
er fest. UPS, wer kennt sich noch damit aus? Keiner? Normalerweise 
schlägt man das Strafgeld vorher schon oben drauf oder schiebt das 
negative Geld in die Folgeprojekte.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Generell hätte dein AG schon vorher erkennen müssen, dass du das nicht 
rechtzeitig schaffst oder nicht für die Aufgabe geeignet bist. Und dann 
eben mehr Arbeitskraft investieren oder dich austauschen müssen.

Oder andersrum: ich habe es schon ein paar mal geschafft, quasi als 
"Feuerwehr" eine Pönale vom Unternehmen abzuwenden. Und vom gesparten 
Geld habe auch nichts bekommen. Warum sollte ich also was zahlen müssen, 
wenn irgendwas nicht rechtzeitig fertig wird?

Aber bei grober Fahrlässigkeit kann da schon eine Abmahnung oder wenn du 
über den Fortschritt des Projekts ständig Falschaussagen gegeben hast 
"Übermorgen bin ich fertig, ja, übermorgen sicher!" eine 
außerordentliche Kündigung anstehen.

von MaWin (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> Kann mich der Firmeninhaber dafür persönlich haftbar machen?

Nein, als Angestellter bist du raus aus der Haftung (du hast es ja nicht 
nachweisbar mit Vorsatz gemacht), die Firma als Ganzes haftet (und ist 
eventuell versichert), dein Chef hätte dich besser beaufsichtigen 
müssen.

Ob du selbst in der Firma noch irgendwelche relevanten Aufgaben bekommst 
oder ein Anschiss vom Chef reicht, weiss aber niemand.

von Lukas F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ob du selbst in der Firma noch irgendwelche relevanten Aufgaben bekommst
> oder ein Anschiss vom Chef reicht, weiss aber niemand.

Das ist mir prinzipiell schnuppe. Innerlich bin ich da eh gekündigt. Ich 
mache jetzt Dienst nach Vorschrift.

von Harfner (Gast)


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Haftbar machen nein, außer bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.

Ob Dein AG Dich kündigt, weil Du den Aufgaben nicht gewachsen bist oder 
nur fragt: "was haben Sie daraus gelernt?" kann hier keiner wissen.

Bist Du der einzige Entwickler? Bist Du auch für Qualitätssicherung, 
sprich Test verantwortlich? Gibt es eine separate QS?

Hast Du sinnvolle Tests laufen lassen? Hast Du den Projektstand korrekt 
mitgeteilt oder schöngeredet?

Und noch viele weitere Fragen.

von Harfner (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> Das ist mir prinzipiell schnuppe. Innerlich bin ich da eh gekündigt. Ich
> mache jetzt Dienst nach Vorschrift.

Das wiederum schreit geradezu danach, dass Dir das Problem angehängt 
wird, unabhängig davon inwieweit Du tatsächlich verantwortlich bist. Das 
könnte dann im Zeugnis erwähnt werden oder unter der Hand kommuniziert 
werden und das möchtest Du sicher nicht

von S. M. (lichtmensch)


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einfach was abliefern was zwar schlecht läuft Fehler hat oder abstürzt. 
Machen wir auch. Im vertrag steht das wir Fehler die wir nicht erkannt 
haben in einem bestimmten Zeitraum nachbessern...

Beitrag #7192383 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Orospu çocuğu schrieb im Beitrag #7192383:
> Microsoft auch

Aber die beheben ihre Fehler nicht  sondern erklären sie zu Features.

von Cyblord -. (cyblord)


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Lukas F. schrieb:
> Ich bin angestellter in einer Firma und erstelle Firmware für Embedded
> Systeme. Jetzt steht ein Auftrag kurz vor der Fertigstellung und mein
> Teil macht unerwartet Probleme und der Kunde wird vermutlich eine
> saftige Strafzahlung verlangen, die vertraglich vereinbart ist. Kann
> mich der Firmeninhaber dafür persönlich haftbar machen?

Als Angestellter schuldet man tatsächlich nur Arbeitszeit. Kein 
Ergebnis. Nicht mal ein "durchschnittliches" wie z.B. bei Handwerkern.

von Lukas F. (Gast)


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Harfner schrieb:
> Das
> könnte dann im Zeugnis erwähnt werden oder unter der Hand kommuniziert
> werden und das möchtest Du sicher nicht

Das wird so kommen aber davor angst habe ich eigentlich nicht. Ich kann 
immer noch Ökobauer, freiberuflicher Programmierer oder notfalls bei 
Netto an der Kasse arbeiten. Meine bisherige Projekthistorie ist nicht 
so schlecht gelaufen von daher muss ich meine Fähigkeiten nicht 
verstecken. Ich denke viel mehr sollten weniger Angst vor schlechten 
Arbeitszeugnissen haben.

von pp (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> mein
> Teil macht unerwartet Probleme

Lukas F. schrieb:
> Das ist mir prinzipiell schnuppe. Innerlich bin ich da eh gekündigt. Ich
> mache jetzt Dienst nach Vorschrift.

Da wäre ich mal gespannt auf deine Bewerbung für den nächsten Job. Was 
willst du da vorbringen?

von Lukas F. (Gast)


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pp schrieb:
> Da wäre ich mal gespannt auf deine Bewerbung für den nächsten Job. Was
> willst du da vorbringen?

Muss man beim neuen Job ja nicht jedem auf die Nase binden. Falls die 
dann nachfragen kommt direkt eine Klage gegen den alten AG.

von pp (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> Muss man beim neuen Job ja nicht jedem auf die Nase binden. Falls die
> dann nachfragen kommt direkt eine Klage gegen den alten AG.

So einfach?
Na dann mal ein erfülltes Arbeitsleben.

von A. S. (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> Das ist mir prinzipiell schnuppe. Innerlich bin ich da eh gekündigt. Ich
> mache jetzt Dienst nach Vorschrift.

Fehler macht jeder. Ob die Fehler überhaupt bei Dir gelegen haben, 
wissen wir gar nicht, Du vielleicht.

Der Deal ist doch, Du machst so viel Du möchtest, Dein Chef zahlt so 
viel wie vereinbart und die nächste Gehaltsrunde fußt dann auf der 
bisherigen Leistung.

Wenn jetzt irgendwas nicht klappt, und es vielleicht sogar an Dir liegen 
könnte, dann fände ich es fair, für das vereinbarte Geld dem auch mal 
auf den Grund zu gehen. Wer soll dass denn sonst machen?

SW-Entwicklung ist doch kein "Ich klopp da jetzt was zusammen und wenn 
es nicht geklappt hat, ist mir das egal".

von Dr. Sommer (Gast)


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Hoffentlich wirst du gekündigt du lowperformer

von Zocker_61 (Gast)


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> von Dr. Sommer (Gast)
> 15.09.2022 12:49

> lowperformer

Was ist den das schon wieder ?

Seltsames Deutsch !

von J. T. (chaoskind)


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Zocker_61 schrieb:
> Was ist den das schon wieder ?

Bestimmt jemand, der Lowper formt. Was auch immer ein Lowper ist, und 
warum der nicht richtig geformt vom Band fällt.

von Purzel H. (hacky)


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Wer sagt den der Poster haette Schuld, vielleicht hat der Chef auf einen 
zu kurzen Term verkauft. Was war denn der Beitrag des Chefs ?

Das Ueberziehen von Terminen ist Standard, ohne war's keine 
Herausforderung. Hat der Poster denn ueberhaupt einen Termin angegeben ? 
Erfahrung zeigt, dass die initiale Schaetzung mit Drei multiplizierert 
immer noch zu kurz ist. Das sollte der Chef auch wissen.

Zudem sollte man immer einen offenen Parameter haben.
a) Zeit
b) Kosten
c) Qualitaet

Wenn zwei fest sind kann man am 3. schrauben.

von Lukas F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Hoffentlich wirst du gekündigt du lowperformer

Ja mit Sicherheit irgendwann aber du kannst ja mal deine Performance 
bisher auflisten.

von sagjanur (Gast)


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Auf keinen Fall irgendwelche Fehler zugeben !

Beitrag #7192948 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lukas F. (Gast)


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Treuer Grüner schrieb im Beitrag #7192948:
> Beantrage schonmal Bürgergeld.

Das ist, so wie es jetzt geplant wird, auch nicht mehr so repressiv also 
habe ich theoretisch gar kein Problem damit. Vielleicht ist so ein 
Sabbatical auf kosten des Steuerzahlers eventuell sogar besser für die 
Gesellschaft.

von Robert Blanko (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> Treuer Grüner schrieb:
>
>> Beantrage schonmal Bürgergeld.
>
> Das ist, so wie es jetzt geplant wird, auch nicht mehr so repressiv also
> habe ich theoretisch gar kein Problem damit. Vielleicht ist so ein
> Sabbatical auf kosten des Steuerzahlers eventuell sogar besser für die
> Gesellschaft.

Klingt geil was fällt alles weg?

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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So eine Riesensache und nur du allein hast den Kollaps an der Backe? Da 
musste doch eher zur Kuhr als dir lieb ist. Das macht den Menschen 
kaputt.
Stell dich krank!

Beitrag #7193048 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Manfred (Gast)


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A. S. schrieb:
> SW-Entwicklung ist doch kein "Ich klopp da jetzt was zusammen und wenn
> es nicht geklappt hat, ist mir das egal".

Soweit die Theorie, die Praxis mancher Kollegen belegt das Gegenteil.

Die Praxis ist, dass ich mich nach Systemtests und / oder Kundengemecker 
mehrfach mit Pfeifen gekloppt habe, die nicht über den Rand ihres 
Tellerchens geschaut haben.

Beitrag #7193277 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lazy Frog (Gast)


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Dein Arbeitgeber ist eh für die Organisation der Arbeit verantwortlich. 
Wenn du etwas nicht schaffst, was eigentlich realistisch machbar sein 
sollte, muss er dich qualifizieren oder eben notfalls durch besseres 
Personal ersetzen. Mehr kann einem da nicht passieren.

von A. S. (Gast)


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Lukas F. schrieb:
> Vielleicht ist so ein
> Sabbatical auf kosten des Steuerzahlers eventuell sogar besser für die
> Gesellschaft.

Geht das? Also erstmal ein Jahr (oder X-Monate) Bürgergeld und dann erst 
arbeitslos/-suchend melden?

von Lukas F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Geht das? Also erstmal ein Jahr (oder X-Monate) Bürgergeld und dann erst
> arbeitslos/-suchend melden?

Ohnehin gibt es erst mal ein Jahr ALG1 und dann kommt Bürgergeld/H4/ALG2 
oder wie auch immer man das nun nennt. Bei beiden wird man gezwungen 
sich zu bewerben aber man kann sich ja auch so bewerben, dass man eher 
nicht genommen wird.

von Fabian (Gast)


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Testet ihr eure Software nicht vorher? Wenn nein, dann ist das eher ein 
Organisatorisches Problem. Menschen machen Fehler. Es liegt an der 
Organisation des Projektes, dass diese keine negativen Folgen haben bzw. 
rechtzeitig abgewendet werden.

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