Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unverständlich: wer schmeisst sowas weg?


von rescatando chatarra (Gast)


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Moin,

heute Vormittag bei der hiesigen Entsorgungsstelle im 
E-Schrott-Rahmenpallett gefunden: ein Tektronix 2215, 60MHz KO mit -für 
sein Alter- bloss sehr bescheidenen Gebrauchsspuren.
Offensichtlich wurde es sogar behutsam ins Pallett gestellt: keine 
Beulen.

Nach ca.8h in der Wohnung antemperieren lassen und wenig Staub 
wegpinseln eingeschaltet. Keine sonderbare Geräusche/Gerüche. Es scheint 
in allen Schalterstellungen einfach zu laufen... 
(Kalibrierung/Justierung mag ein anderes Blatt sein...)

8-O

Es hat keine (Röhren-)Skalenbeleuchtung. Ob sich sowas nachrüsten lässt?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Freu dich.
Die heutige Generation kann damit nichtsmehr anfangen und somit wird der 
vorherige Eigentümer wahrscheinlich eine zeitlang nach einem 
Interessenten gesucht, aber keinen gefunden haben.

Das ist der Lauf der Zeit....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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rescatando chatarra schrieb:
> Ob sich sowas nachrüsten lässt?

Kannst ja mal am CRT Rahmen die beiden Torx lösen. Da sollte man sehen, 
obs evtl. mal eine Option gab dafür. Nachrüsten ist ohne Vorarbeit von 
Tek ein riesen Aufwand - vor allem wg. des Lichtleitblocks.

von Josef L. (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Die heutige Generation kann damit nichtsmehr anfangen

Naja, nachdem sie es geschafft haben, die ersten 30 MHz des 
Frequenzspektrums unbenutzbar zu machen und sich die Hersteller auf die 
Frequenzen oberhalb von 2 GHz umorientiert haben, ist das Gerät je 
wirklich nur für uns Nerde bzw. Loser nutzbar, die versuchen, den 
bewußten 30 MHz noch was abzugewinnen.

Naja, kann sein, dass die > 2GHz wegen des exponentiell steigenden 
benötigten Bandbreitenbedarfs unausweichlich waren und die Vermüllung 
des Urtümpels der drahtlosen Kommunikation im Gegenzug hinnehmbar.

von Manfred (Gast)


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rescatando chatarra schrieb:
> Offensichtlich wurde es sogar behutsam ins Pallett gestellt: keine
> Beulen.

Freue Dich, dass Du es abernten durftest, das ist für den Heimbereich 
ein sehr schönes Gerät.

Die Frage nach dem wer ist ganz einfach: Bei mir stehen einige Geräte, 
die mal richtig teuer waren. Die Firma hat entschieden, gewisse Bereiche 
aufzugeben und die zugehörige Ausrüstung kam in den Müll, weil sie 
kaufmännisch keinen Wert mehr hat. Es kann auch sein, dass man einfach 
nur neuere, leistungsfähigere Geräte angeschafft hat.
Nimmt man dankend zur Kenntnis und greift zu.

> (Kalibrierung/Justierung mag ein anderes Blatt sein...)

Das ist ein Gerät älterer Analogtechnik, damit schaut man Signalkurven 
an, erwartet aber keine sonderlich präzisen Werte für Spannung oder 
Zeit. Halt mal grob gucken, 50 Hz am Netztrafo, vielleicht mal einen 
Tongenerator auf den PC spielen oder die Frequenz am Arduino angucken.

> Es hat keine (Röhren-)Skalenbeleuchtung. Ob sich sowas nachrüsten lässt?

Schwachsinn, das ging Jahrzehnte ohne diese Spielerei. Freue Dich über 
den Fund wie er ist, jede Menge Bastler ist schlechter ausgerüstet!

von Phasenschieber S. (Gast)


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@Josef, ich stimme dir im Großen und Ganzen zu, jedoch lernt man heute 
nichtmehr mit so einem alten Gerät umzugehen; heute benutzt man einen 
VNA oder Spektrumanalyzer und wie du sagst, die unteren Frequenzen, wir 
nannten sie damals schon "Gleichstrombänder" ;-), interessiert heute 
keine Sau mehr.

von BillySW (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
>
heute benutzt man einen
VNA oder Spektrumanalyzer


wie altbacken!
Das nennt sich heute Signalanalysator?
Aber es gibt auch die Funktion Spektrumanalyzer

Der kann nicht nur Spektrum, sondern je nach Option LTE, 5G, GPS, DVB-T, 
DAB usw.
Oder alle Optionen, dann steht eine E-Klasse  auf dem Arbeitstisch.
So zumindest wenn es ein Gerät von R&S ist.

Mir wurde auch der FSQ26 weggenommen.
Dafür gab es einen Signalanalysator + Vector Signal Generator von R&S.

von Phasenschieber S. (Gast)


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BillySW schrieb:
> Mir wurde auch der FSQ26 weggenommen.
> Dafür gab es einen Signalanalysator + Vector Signal Generator von R&S.

wie schön, das Forum huldigt dir :-)

von rescatando chatarra (Gast)


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Klar: dieses 2215 ist bloss ein simples Grundgerät, mit 60MHz ist keine 
Kirmes zu gewinnen.

 Aber hey: zwischen meinem 485 und dem 2247A wird es sich schon wohl 
fühlen und 3 Tek KOs machen immer eine bessere Falle als bloss 2!

 B-)

von Saubermann (Gast)


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rescatando chatarra schrieb:
> heute Vormittag bei der hiesigen Entsorgungsstelle im
> E-Schrott-Rahmenpallett gefunden

Und du konntest es einfach so mitnehmen? Hätte bei uns dabei eher das 
Gefühl, dass die gleich mit einer Schrotflinte rausstürmen.

von Jester (Gast)


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Schönes Gerät - auch heute noch. 2mV/div - da trauen sich die 
Chinakracher nicht mal von zu träumen.

Für NF reichen 60 MHz dicke. Selbst Messungen an Schaltreglern (DC/DC) 
sind damit zu 99% abgedeckt. Was will man mehr?

von Manfred (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> @Josef, ich stimme dir im Großen und Ganzen zu, jedoch lernt man heute
> nichtmehr mit so einem alten Gerät umzugehen; heute benutzt man einen
> VNA oder Spektrumanalyzer

Was ist denn das für ein dusseliges Geschwafel?

Das abgebildete Gerät ist ein simples 2-Kanal-Scope bis 60 MHz, was hat 
das mit Spektrumanalysator etc. zu tun?

Ich hätte ich mich drüber gefreut, als Ablösung meines uralten Hameg und 
sehe es als mehr als ausreichend an. Ich bastle keine Sendeanlagen, PWM, 
Schaltnetzteile etc. deckt das Gerät vollständig ab.

von Günter Lenz (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
>heute benutzt man einen
>VNA

Der kann auch nicht alles. Ich wollte bei einen
20kHz-Schwingkreis den Resonanzwiderstand Messen,
damit war der Nano-VNA von einem Bekannten Funkfreund
überfordert. Ich selber habe keinen. Der Nano-VNA
hat 500 Ohm angezeigt, was unplausibel ist.
Ich habe dann mit einen NF-Signalgenerator und
einen Oszillograf gemessen, und habe dann
7,5 kOhm rausbekommen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Was ist denn das für ein dusseliges Geschwafel?

dito

von Roland D. (Gast)


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rescatando chatarra schrieb:
> wer schmeisst sowas weg?

Seit man bei Ebay wegen Zwangs-PayPal nichts mehr verkaufen kann, bleibt 
oft nur noch die Tonne. Kleinanzeigen scheiden auch aus, denn nicht 
jeder will sich fremde Leute in die eigene Wohnung holen. Also bleibt 
für solche Schätze nur noch der Wertstoffhof.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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rescatando chatarra schrieb:
> bei der hiesigen Entsorgungsstelle im
> E-Schrott-Rahmenpallett gefunden

Finden kann man da viel. ABER: Die Gladiatoren dort halten doch alles 
unter Verschluß und geben nichts heraus, da sie alles vernichten wollen.

Was also hast Du angestellt, um das nicht verschwindend kleine Teil 
heraus tragen zu können? Warst Du schnell oder geschickt oder sogar 
gerissener Profi? Mußtest Du Dir einen freien Weg bahnen?

mfg

von Phasenschieber S. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Ich wollte bei einen
> 20kHz-Schwingkreis den Resonanzwiderstand Messen,
> damit war der Nano-VNA von einem Bekannten Funkfreund
> überfordert. Ich selber habe keinen. Der Nano-VNA
> hat 500 Ohm angezeigt, was unplausibel ist.
> Ich habe dann mit einen NF-Signalgenerator und
> einen Oszillograf gemessen, und habe dann
> 7,5 kOhm rausbekommen.

Hallo Günter Lenz,

dann hast du nicht die richtigen Meßmittel* gehabt.

Aaaaber, ich wollte keineswegs sagen, daß diese neueren Meßmethoden zu 
bevorzugen sind, nein, ganz im Gegenteil, ich wollte nur sagen, daß 
diese alten Oszis auch nur mit den alten Kenntnissen zur Bedienung einen 
Wert darstellen.

Wer das aber nichtmehr gelernt hat, kann damit nichts anfangen.

*Meßmittel: Ich habe für solcherlei Messungen ein kleines Steckboard, 
worauf ich z.B. ein Filter stecken kann.
Das Board(chen) besitzt einen S11 und einen S12 Konnektor. Demnach 
werden mir ganz exakt alle relevanten Daten angezeigt.

von michael_ (Gast)


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Meine Erben wissen mal nicht, dass es solche Geräte überhaupt gibt, die 
ich habe.
In meinem Bekanntenkreis gibt es Niemanden, der das Zeug kennt.
Nur hier im Forum kann man darüber reden.

Bitte vortreten, wer nicht genau so einsam ist.

von Phasenschieber S. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Meine Erben wissen mal nicht, dass es solche Geräte überhaupt gibt, die
> ich habe.
> In meinem Bekanntenkreis gibt es Niemanden, der das Zeug kennt.
> Nur hier im Forum kann man darüber reden.

hast du schön gesagt :-)

Meine Erben werden den Krempel mal auf den Bürgersteig stellen und dann 
kommt so einer wie der  rescatando chatarra vorbei und nimmt es einfach 
mit.

Die Erben sind happy, daß es weg ist und  rescatando chatarra stellt es 
hier ins Forum zur Begutachtung.

Vielleich kommt dann mal einer der sich erinnert, wofür das mal zu 
gebrauchen war....

von Damals in Stalingrad (Gast)


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Roland D. schrieb:
> Seit man bei Ebay wegen Zwangs-PayPal nichts mehr verkaufen kann, bleibt
> oft nur noch die Tonne. Kleinanzeigen scheiden auch aus, denn nicht
> jeder will sich fremde Leute in die eigene Wohnung holen. Also bleibt
> für solche Schätze nur noch der Wertstoffhof.

Was hast du gemacht bevor es Ebay gab?

von User (Gast)


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Es gibt auch Firmen, da wird der "Schrott" abgesperrt, das auch ja 
keiner was mitnimmt.

von Jochen F. (jamesy)


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Ich habe vor Jahren in meinem DARC-Ortsverband den Clubabend besucht, 
und ein weiterer OM berichtete mir, daß er einen Hameg 205-3 und zwei 
weitere Meßgeräte in der kommenden Woche zum Bauhof bringen wollte, ein 
weiteres Oszilloskop und einen Meßsender.
Ich brauche wohl nicht weiter zu erzählen, was danach passierte. Der 
205-3 steht noch heute auf meinem Meßschreibtisch.

von Thomas U. (charley10)


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Josef L. schrieb:
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Die heutige Generation kann damit nichtsmehr anfangen
>
> Naja, nachdem sie es geschafft haben, die ersten 30 MHz des
> Frequenzspektrums unbenutzbar zu machen und sich die Hersteller auf die
> Frequenzen oberhalb von 2 GHz umorientiert haben, ist das Gerät je
> wirklich nur für uns Nerde bzw. Loser nutzbar, die versuchen, den
> bewußten 30 MHz noch was abzugewinnen.
>
> Naja, kann sein, dass die > 2GHz wegen des exponentiell steigenden
> benötigten Bandbreitenbedarfs unausweichlich waren und die Vermüllung
> des Urtümpels der drahtlosen Kommunikation im Gegenzug hinnehmbar.

Außerdem ist dieser 'Saurier' doch nicht digedal, hat keine 
Wischfonsteuerung  und ist damit völlig unbrauchbar und nutzlos!

von Thomas U. (charley10)


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Phasenschieber S. schrieb:
> @Josef, ich stimme dir im Großen und Ganzen zu, jedoch lernt man heute
> nichtmehr mit so einem alten Gerät umzugehen; heute benutzt man einen
> VNA oder Spektrumanalyzer und wie du sagst, die unteren Frequenzen, wir
> nannten sie damals schon "Gleichstrombänder" ;-), interessiert heute
> keine Sau mehr.

Doch doch! In der EMV-Bewertung gibt es ein eigenes Band (150kHz bis 
30MHz), dessen Bewertung mit einer LISN oder Koppelnetzwerken erfolgt!

von Thomas U. (charley10)


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BillySW schrieb:
...
>
> Der kann nicht nur Spektrum, sondern je nach Option LTE, 5G, GPS, DVB-T,
> DAB usw.
> Oder alle Optionen, dann steht eine E-Klasse  auf dem Arbeitstisch.
> So zumindest wenn es ein Gerät von R&S ist.
>
> Mir wurde auch der FSQ26 weggenommen.

Warum das denn? Du warst damit überfordert?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jochen F. schrieb:
> Der 205-3 steht noch heute auf meinem Meßschreibtisch.

Habe ich auch und würde ihn niemals einfach wegwerfen. Vor einem Jahr 
musste ich einen tauben Elko 10µF darin tauschen, das habe ich dem Gerät 
verziehen.

Dieser analog/digitale Zwitter ist perfekt für Reparaturen an alten 
analogen Geräten, ich liebe das Gerät.

Was mich in diesem Thread wiederum überrascht, ist die Tatsache, dass 
einige Wertstoffhöfe es zulassen, wenn dort Geräte mitgenommen werden, 
was ich aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten für absolut richtig halte. 
Ist bei den Wertstoffhöfen in meiner Region leider undenkbar. :(((

von Thomas U. (charley10)


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Rainer Z. schrieb:
> Jochen F. schrieb:
>> Der 205-3 steht noch heute auf meinem Meßschreibtisch.
>
> Habe ich auch und würde ihn niemals einfach wegwerfen. Vor einem Jahr
> musste ich einen tauben Elko 10µF darin tauschen, das habe ich dem Gerät
> verziehen.
>
> Dieser analog/digitale Zwitter ist perfekt für Reparaturen an alten
> analogen Geräten, ich liebe das Gerät.
>
> Was mich in diesem Thread wiederum überrascht, ist die Tatsache, dass
> einige Wertstoffhöfe es zulassen, wenn dort Geräte mitgenommen werden,
> was ich aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten für absolut richtig halte.
> Ist bei den Wertstoffhöfen in meiner Region leider undenkbar. :(((

Reparatur und Weiternutzung ist Konsumverweigerung! Und wenn der das 
dann repariert und VERKAUFT!! Ja dann erst... Wenn da vielleicht noch 
ein Popel dranklebt und der Käufer sich damit...?

von ??? (Gast)


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Messis aller Länder vereinigt euch.

von Hartmut K. (wodim)


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Christian S. schrieb:
> rescatando chatarra schrieb:
>> bei der hiesigen Entsorgungsstelle im
>> E-Schrott-Rahmenpallett gefunden
>
> Finden kann man da viel. ABER: Die Gladiatoren dort halten doch alles
> unter Verschluß und geben nichts heraus, da sie alles vernichten wollen.

Von wegen vernichten. Da sind jede Menge "Wertstoffe" (Edel- und 
sonstige Metalle) drin, das wird alles "recycelt".

> Was also hast Du angestellt, um das nicht verschwindend kleine Teil
> heraus tragen zu können? Warst Du schnell oder geschickt oder sogar
> gerissener Profi? Mußtest Du Dir einen freien Weg bahnen?

Das würde mich auch mal interessieren. Früher konnte man sich auf 
unserem WSH noch "auf eigene Verantwortung" was aus dem Container 
klauben (und das waren teilweise Geräte, die sich mit einmal scharf 
'reingucken reparieren ließen). Heute geht das nicht mehr - "aus 
Sicherheitsgründen", ha, ha.

: Bearbeitet durch User
von Chris Leitmaier (Gast)


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rescatando chatarra schrieb:
> ein Tektronix 2215, 60MHz KO mit -für
> sein Alter- bloss sehr bescheidenen Gebrauchsspuren.

Wer schmeißt sowas weg?
Ganz einfach Firmen bei denen Geräte ohne Schnittstelle nicht mehr 
verwendet werden.
Ich habe das selbst mitgemacht, bei der Firma Ka.... , es wurden 
Paletten Weise Geräte dieser Art, auch HF Messgeräte entsorgt und durch 
neue Geräte ersetzt. Jedoch wurden die Paletten von einem Verwerter 
abgeholt.

Es hatte damit zu tun, dass immer mehr Wert darauf gelegt wurde alle 
Arbeiten genau zu dokumentieren. Geräte die keine Schnittstelle haben 
sind da nicht mehr brauchbar. Kein Screen Shot und auch keine Einbindung 
in
Automatisierten Messplatz, z.B. für Langzeitmessungen.
Dokumentation ist wichtig, keine Frage, aber hier wurde es übertrieben.
Diese Firma ist zwischenzeitlich unter anderem am Bürokratismus zu 
Grunde gegangen.

von H. H. (Gast)


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Roland D. schrieb:
> Ebay wegen Zwangs-PayPal

Das war einmal.

von Thomas U. (charley10)


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Chris Leitmaier schrieb:
...
> Ich habe das selbst mitgemacht, bei der Firma Ka.... , es wurden
> Paletten Weise Geräte dieser Art, auch HF Messgeräte entsorgt und durch
> neue Geräte ersetzt. Jedoch wurden die Paletten von einem Verwerter
> abgeholt.
>
> Es hatte damit zu tun, dass immer mehr Wert darauf gelegt wurde alle
> Arbeiten genau zu dokumentieren. Geräte die keine Schnittstelle haben
> sind da nicht mehr brauchbar. Kein Screen Shot und auch keine Einbindung
> in
> Automatisierten Messplatz, z.B. für Langzeitmessungen.
> Dokumentation ist wichtig, keine Frage, aber hier wurde es übertrieben.
> Diese Firma ist zwischenzeitlich unter anderem am Bürokratismus zu
> Grunde gegangen.

Dann meinen Wir sicher die gleiche Firma? Ich denke, dem Alteigentümer 
war das vor Jahren schon bewusst und hat sich 'davongemacht'...

von W.S. (Gast)


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Chris Leitmaier schrieb:
> Wer schmeißt sowas weg?

BWL-Leute, die bei Gerätschaften aller Art nur den buchhalterischen Wert 
sehen und selbst keinerlei mentale Nähe haben zu den Gefilden, wo 
derartige Geräte verwendet werden.

Da sind dann auch solche Kriterien wie "hat keine Schnittstelle" zum 
Aussortieren und Verschrotten wichtig, egal ob mit einer Schnittstelle 
tatsächlich auch wichtige Daten übertragen und anschließend augewertet 
werden können. Naja, das wilde Datensammeln scheint eine Spezialität 
heutiger Zeit zu sein. Kostet ja fast nix und vielleicht kann man später 
doch noch Geld draus machen. Und Neuanschaffungen gehen aus einer 
anderen Stelle des Firmenhaushaltes. BWL eben, nur die Geldeigenschaften 
sehen.

W.S.

von J. S. (jojos)


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Ich habe auch noch ein altes Hameg 705, das schalte ich nur noch 
gelegentlich ein weil es so schön grün leuchtet.
Für Hobby mit µC brauche ich mehr den LA als ein Oszi, und da reicht mir 
bisher ein DSO1054. Den Radio und Fernsehtechniker der noch richtig 
repariert gibt es ja nicht mehr, und für digitales braucht man auch eher 
ein Speicheroszi.
Ich habe aber noch einen bekannten in Asien, der würde das mit Kusshand 
nehmen, da wird noch alles repariert, auch SW Röhren TV.
In der 4ma verursachen so alte Geräte sogar noch Kosten, die müssen 
regelmässig einen neuen VDE0700 Sticker bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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J. S. schrieb:
> Ich habe auch noch ein altes Hameg 705, das schalte ich nur noch
> gelegentlich ein weil es so schön grün leuchtet.
> Für Hobby mit µC brauche ich mehr den LA als ein Oszi, und da reicht mir
> bisher ein DSO1054. Den Radio und Fernsehtechniker der noch richtig
> repariert gibt es ja nicht mehr, und für digitales braucht man auch eher
> ein Speicheroszi.
> Ich habe aber noch einen bekannten in Asien, der würde das mit Kusshand
> nehmen, da wird noch alles repariert, auch SW Röhren TV.
> In der 4ma verursachen so alte Geräte sogar noch Kosten, die müssen
> regelmässig einen neuen VDE0700 Sticker bekommen.

Die NEUEN nicht mehr?

von J. S. (jojos)


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W.S. schrieb:
> BWL eben, nur die Geldeigenschaften
> sehen.

das macht kein BWLer, der geht nicht durch die Labore und fängt an 
wegzuwerfen. Das entscheidet immer noch die Fachabteilung die auch mal 
aufräumen muss. Bei uns zumindest.

Thomas U. schrieb:
> Die NEUEN nicht mehr?

natürlich werden die neuen Geräte auch geprüft, aber die werden ja auch 
benutzt. Da wird das Speicheroszi benutzt wenn das Röhrengerät daneben 
steht.  Galvanische Trennung durch Akku haben die z.T. auch noch als 
Vorteil.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Die Leute die über derartige Geräte die Nase rümpfen sind idR 
diejenigen, die im Servicebereich hoffnungslos überfordert sind wenn 
ihnen das Prüf-/Messgerät nicht die fertige Fehleranalyse bietet! Und 
zudem den Messgeräten bedingungslos bis auf die letzte Nachkommastelle 
alle Werte glauben, egal ob plausibel oder nicht.
Ich erinnere mich mit Grausen an einen frisch eingestellten Ingenieur, 
dem man fünfmal erklärt hat, das Elkos einen Plus- und Minusanschluss 
haben, und der sich beim sechsten Mal wieder vertan hat.
Man sollte sich einfach mal darüber im Klaren sein, das die alten 
Generationen mit Zeigermessgeräten ohne Internet und ohne Computer zB 
Rundfunk und Fernsehen erfunden haben, den Weg zum Mond gefunden haben, 
und das Internet überhaupt erst möglich gemacht haben.
Ich jedenfalls möchte trotz vorhandener digitaler Messgeräte auf mein 
analogen Oszi und Spec nicht verzichten.

von ohh (Gast)


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Tolle Sache!
Auf welchem Wertstoffhof darf man Geräte mitnehmen?

von Fritz (Gast)


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ohh schrieb:
> Tolle Sache!
> Auf welchem Wertstoffhof darf man Geräte mitnehmen?

Auf keinem. Legal ist es jedenfalls nicht. Das läuft oft über 
Bestechung, Komplizenschaft mit den Angestellten oder halt Diebstahl 
oder ähnliches.

von Jack V. (jackv)


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Hartmut K. schrieb:
> Von wegen vernichten. Da sind jede Menge "Wertstoffe" (Edel- und
> sonstige Metalle) drin, das wird alles "recycelt".

Lese ich häufiger als Begründung. Aber dann dürfte es ja kein Problem 
sein, wenn ich den geschätzten Materialwert des Gerätes bezahle, 
vielleicht noch mit 10% „Bearbeitungsaufschlag“, so dass es für den 
Verwerter in jedem Fall kein Minusgeschäft wäre, und dafür das Gerät 
mitnehme?

von Percy N. (vox_bovi)


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Jack V. schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>
>> Von wegen vernichten. Da sind jede Menge "Wertstoffe" (Edel- und
>> sonstige Metalle) drin, das wird alles "recycelt".
>
> Lese ich häufiger als Begründung. Aber dann dürfte es ja kein Problem
> sein, wenn ich den geschätzten Materialwert des Gerätes bezahle,
> vielleicht noch mit 10% „Bearbeitungsaufschlag“, so dass es für den
> Verwerter in jedem Fall kein Minusgeschäft wäre, und dafür das Gerät
> mitnehme?

Es soll wohl auch verhindert werden, dass der Schrott nach Afrika 
exportiert wird, was erstaunlich lukrativ zu sein scheint.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Jochen F. schrieb:
> 205-3

Rainer Z. schrieb:
> Habe ich auch und würde ihn niemals einfach wegwerfen.

Dem schließe ich mich an! Das HM205-3 war mein erstes Oszilloskop und 
auch gebraucht als Student kaum zu bezahlen. Meins stammt aus einer 
Firmenauflösung. Ist ein schönes, solides Gerät. Klar, oft wünsche ich 
mir ein 100MHz-Oszi, für das was ich mache, reicht das 205-3 meistens.

Daß alte Oszilloskope so wenig wertgeschätzt werden und auf dem Müll 
landen, war mir nicht klar. Eher wundere ich mich über die (Wunsch-) 
Preise, die für ein 40-Jahre altes Gerät bei eBay & Co. aufgerufen 
werden.

Phasenschieber S. schrieb:
> jedoch lernt man heute
> nichtmehr mit so einem alten Gerät umzugehen;

Auch das erstaunt mich. Der Umgang mit einem Oszilloskop* war früher 
eines der ersten Dinge die man im Labor gelernt hat: Trigger, Zeitbasis, 
usw. Bißchen rechnen sollte man können, z.B. die Frequenz über die 
time/DIV und Kästchen abzählen. Ist vielen vermutlich zu unbequem, gibt 
ja Geräte mit digitaler Anzeige.

* Hieß damals noch Oszillograph. Als ich mit 17 mein erstes Praktikum 
machte, da arbeitete ich mit einem Oszillograßen mit 2"-Röhre und 5 MHz 
Bandbreite. Oszillogramme wurden auf mm-Papier abgepaust. Möchte heute 
keiner mehr machen, aber es ist für das Gesamtverständnis hilfreich, 
diese Grundlagen zu habe.

Die Welt dreht sich weiter ... und wie so üblich hat alles auch sein 
Gutes: Meßtechnik ist heutzutage bezahlbar.

von Programmierer (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> Man sollte sich einfach mal darüber im Klaren sein, das die alten
> Generationen mit Zeigermessgeräten ohne Internet und ohne Computer zB
> Rundfunk und Fernsehen erfunden haben

Zu der Zeit gab es aber auch keine billigen Computer, mit denen jeder in 
Internetforen posten konnte! Die ganze schöne neue Technik ist auch nur 
deswegen so möglich, weil es leistungsfähige Werkzeuge wie DSOs, LAs & 
Co gibt, die viel Arbeit und Entwicklungskosten sparen.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Fritz schrieb:
> ohh schrieb:
>> Tolle Sache!
>> Auf welchem Wertstoffhof darf man Geräte mitnehmen?
>
> Auf keinem. Legal ist es jedenfalls nicht. Das läuft oft über
> Bestechung, Komplizenschaft mit den Angestellten oder halt Diebstahl
> oder ähnliches.

5-10€ für die Kaffeekasse. Notfalls noch was drauflegen.
Und nicht nur mitnehmen, sondern auch öfter was hin bringen.
Auf Eigenbedarf/Bastlerbedarf hinweisen.
Smalltalk und Gesichtsmassage machen.

: Bearbeitet durch User
von Hartmut K. (wodim)


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Jack V. schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>> Von wegen vernichten. Da sind jede Menge "Wertstoffe" (Edel- und
>> sonstige Metalle) drin, das wird alles "recycelt".
>
> Lese ich häufiger als Begründung. Aber dann dürfte es ja kein Problem
> sein, wenn ich den geschätzten Materialwert des Gerätes bezahle,
> vielleicht noch mit 10% „Bearbeitungsaufschlag“, so dass es für den
> Verwerter in jedem Fall kein Minusgeschäft wäre, und dafür das Gerät
> mitnehme?

Was du von WSH-Mitarbeitern verlangst, und vielleicht noch von 
ehrenamtlichen. Buchführung und sowas ... Sei doch froh, wenn die gelbe 
von blauen Säcken unterscheiden können. ;)

Andreas M. schrieb:
> Fritz schrieb:
>> ohh schrieb:
>>> Tolle Sache!
>>> Auf welchem Wertstoffhof darf man Geräte mitnehmen?
>>
>> Auf keinem. Legal ist es jedenfalls nicht. Das läuft oft über
>> Bestechung, Komplizenschaft mit den Angestellten oder halt Diebstahl
>> oder ähnliches.
>
> 5-10€ für die Kaffeekasse. Notfalls noch was drauflegen.
> Und nicht nur mitnehmen, sondern auch öfter was hin bringen.
> Auf Eigenbedarf/Bastlerbedarf hinweisen.
> Smalltalk und Gesichtsmassage machen.

Funktioniert das bei euch? Muss ich doch mal ausprobieren ...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7195791 wurde vom Autor gelöscht.
von Alex (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> 5-10€ für die Kaffeekasse. Notfalls noch was drauflegen.

Bestechung ist eindeutig eine Straftat und kann im Knast enden. Ein 
Eintrag im Führungszeugnis ist sicher.

von Hartmut K. (wodim)


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Alex schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>> 5-10€ für die Kaffeekasse. Notfalls noch was drauflegen.
>
> Bestechung ist eindeutig eine Straftat und kann im Knast enden. Ein
> Eintrag im Führungszeugnis ist sicher.

Meine Güte, wer redet denn hier von "Bestechung" - das ist eine Spende 
an eine gemeinnützige Organisation, kannste sogar von der Steuer 
absetzen, stell' dich mal nicht so an. ;)

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Ein Kollege von mir spendet solche Dinge an bedürftige HAMs in Übersee. 
Die freuen sich. Läuft irgendwie über den lokalen DARC.

von Willi (Gast)


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Manfred schrieb:
>> Es hat keine (Röhren-)Skalenbeleuchtung. Ob sich sowas nachrüsten lässt?
>
> Schwachsinn, das ging Jahrzehnte ohne diese Spielerei.

Kann man so nicht sagen. Viele Oszis hatten eine einstellbare 
Rasterbeleuchtung, bisweilen auch in zwei Farben.

von Alex (Gast)


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Hartmut K. schrieb:
>> Bestechung ist eindeutig eine Straftat und kann im Knast enden. Ein
>> Eintrag im Führungszeugnis ist sicher.
>
> Meine Güte, wer redet denn hier von "Bestechung" - das ist eine Spende
> an eine gemeinnützige Organisation, kannste sogar von der Steuer
> absetzen, stell' dich mal nicht so an. ;)

Bestechung bleibt Bestechung, egal wie du es nennen willst. Das Gesetz 
ist nunmal so. Aber manche mit entsprechender krimineller Energie wie du 
versuchen sich das Gesetz zu ihren Gunsten zu verbiegen. Kann gut gehen, 
muss aber nicht.

von Georg M. (g_m)


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Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik

Frage: wer schmeisst sowas weg?

von Bernd (Gast)


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rescatando chatarra schrieb:
> Es hat keine (Röhren-)Skalenbeleuchtung.

Ich dachte das hätten alle. Gab es sogar bei den billigen von Conrad und 
Hameg. Dass Tek an einer kleinen Lampe spart, hätte ich jetzt nicht 
gedacht.

von Roland D. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Roland D. schrieb:
>> Ebay wegen Zwangs-PayPal
>
> Das war einmal.

Wie, weiß ich da was nicht?

von Stefan F. (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Daß alte Oszilloskope so wenig wertgeschätzt werden und auf dem Müll
> landen, war mir nicht klar.

Ich habe auch eins (von einem anderen Hersteller) weg geworfen, nachdem 
zahlreiche Schalter Wackelkontakte bekamen und die Abweichungen von den 
wirklichen Messwerten eine dringende Justage erforderten.

Dieses Gerät wieder flott machen zu lassen hätte mich viel mehr Geld 
gekostet, als das neue digitale, dass ich mir stattdessen kaufte. Und 
ich habe das nicht bereit. Ich komme mit dem digitalen prima klar, 
trotzdem es nicht 100% die gleichen Fähigkeiten hat.

Ich hatte das alte Gerät mehrmals in diversen Portalen für kleines Geld 
angeboten, aber es wollte niemand haben.

von Hartmut K. (wodim)


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Alex schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>>> Bestechung ist eindeutig eine Straftat und kann im Knast enden. Ein
>>> Eintrag im Führungszeugnis ist sicher.
>>
>> Meine Güte, wer redet denn hier von "Bestechung" - das ist eine Spende
>> an eine gemeinnützige Organisation, kannste sogar von der Steuer
>> absetzen, stell' dich mal nicht so an. ;)
>
> Bestechung bleibt Bestechung, egal wie du es nennen willst. Das Gesetz
> ist nunmal so. Aber manche mit entsprechender krimineller Energie wie du
> versuchen sich das Gesetz zu ihren Gunsten zu verbiegen. Kann gut gehen,
> muss aber nicht.

Mach' dich mal nicht lächerlich. Wer ist wohl hier kriminell: Einer, der 
(noch fast) funktionstüchtige Geräte wieder gängig macht und damit noch 
größere Umweltsauereien verhindert, oder die Leute, die das ganz "legal" 
in Massen nach Afrika, Indien oder sonstwohin "exportieren", wo das 
unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen und mit verheerenden 
Umweltschäden "entsorgt" wird?

https://www.planet-wissen.de/kultur/afrika/ghana/pwiegiftigerelektromuell100.html

: Bearbeitet durch User
von Hartmut K. (wodim)


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Roland D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Roland D. schrieb:
>>> Ebay wegen Zwangs-PayPal
>>
>> Das war einmal.
>
> Wie, weiß ich da was nicht?

Scheint so. Also ich hab' schon öfters in der Bucht (auch unter 
"Kleinanzeigen") was gekauft / verkauft, mit anderen Zahlungsmethoden.

von Bernd (Gast)


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Hartmut K. schrieb:
> Wer ist wohl hier kriminell

Einer der gegen Gesetze verstößt. Ob die Gesetze jetzt sinnvoll sind 
oder nicht, ist davon unberührt.

von Günni (Gast)


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Ich habe den 2230 natürlich auch analog mit 100 MHz Bandbreite und einem 
digitalen Speicher. Ein wirklich gutes Gerät. Da kann man Feinheiten 
auflösen, die bei reinen digitalen Scopes durch die Abtastung / 
Quantisierung verloren gehen. Wenn mir ein Gerät aus der 22xx-Serie 
"über den Weg laufen" würde, würde ich ihn mir allein als 
Ersatzteilquelle hinlegen. Meinen Glückwunsch zu diesem hervorragenden 
Fund.

von Hartmut K. (wodim)


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Bernd schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>> Wer ist wohl hier kriminell
>
> Einer der gegen Gesetze verstößt. Ob die Gesetze jetzt sinnvoll sind
> oder nicht, ist davon unberührt.

"Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." ;)

Abgesehen davon: Wo kein Kläger, da kein Richter, und den musst du erst 
mal finden, der sich mit 10 Euren "Bestechung" überhaupt beschäftigt. 
Die du mir auch erst mal beweisen müsstest. Mach' dir bloß keinen Klecks 
ins Hemd. ;)

von Bernd (Gast)


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Ein Mitarbeiter des Wertstoffhofes kann schnell zum Kläger und Zeugen 
werden. Und hier im Forum öffentlich davon zu erzählen, ist auch nicht 
gerade schlau. Wenns um Straftaten geht, bist du in keinem Forum anonym. 
Und in solchen speziellen Foren wie diesem gibt es auch genügend 
Denunzianten.

von Volker S. (sjv)


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Messgeräte aus ebay und anderen Verkäufen, die keine Serien Nr. mehr 
haben, sind typisch offiziell verschrottete Geräte. Früher hat man 
vermutet, das die geklaut sind, heute ist das anders, da wurden die vor 
einer sinnlosen Verschrottung bewahrt.
Ich habe inzwischen selbst zwei solcher Geräte von HP.

von H. H. (Gast)


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Roland D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Roland D. schrieb:
>>> Ebay wegen Zwangs-PayPal
>>
>> Das war einmal.
>
> Wie, weiß ich da was nicht?

Offensichtlich nicht. Da hat sich einiges geändert.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Jack V. schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>> Von wegen vernichten. Da sind jede Menge "Wertstoffe" (Edel- und
>> sonstige Metalle) drin, das wird alles "recycelt".
>
> Lese ich häufiger als Begründung. Aber dann dürfte es ja kein Problem
> sein, wenn ich den geschätzten Materialwert des Gerätes bezahle,
> vielleicht noch mit 10% „Bearbeitungsaufschlag“, so dass es für den
> Verwerter in jedem Fall kein Minusgeschäft wäre, und dafür das Gerät
> mitnehme?

Ziemlich genau das habe ich bei uns(erem WSH) schon versucht. Und das
Ergebnis war dasselbe, wie es vermutlich (fast) überall ausgehen wird.

Sicher könnten die Betreiber sowas ganz einfach ermöglichen: Nur ein
wirklich simpelst stichpunktmäßig (Daten/DUR(Device under Recycling))
auszufüllendes und dann halt noch vom Angestellten und einem selbst
zu unterschreibendes Formblatt, z.B. auf Abreißblock oder wie auch
immer), bereitstellen.

Bloß:

Umwelt-PR ist nur leeres Gerede. Alles was ihrer sog. Wertschöpfungs-
(eigene-Taschen-füll-) Effizienz nicht hilft, ist eben uninteressant.

Günni schrieb:
> Ich habe den 2230 natürlich auch analog mit 100 MHz Bandbreite und einem
> digitalen Speicher. Ein wirklich gutes Gerät. Da kann man Feinheiten
> auflösen, die bei reinen digitalen Scopes durch die Abtastung /
> Quantisierung verloren gehen. Wenn mir ein Gerät aus der 22xx-Serie
> "über den Weg laufen" würde, würde ich ihn mir allein als
> Ersatzteilquelle hinlegen. Meinen Glückwunsch zu diesem hervorragenden
> Fund.

+1, und auch meinen Glückwunsch. Solch ein tolles Teil habe ich bei
weitem nicht daheim. Hätte ich es gefunden (das wäre bei uns zwar
wie angebl. passiert nicht möglich, wie gesagt, aber Sperrmüll etc.)
würde ich vermutlich wochenlang sehr, sehr häufig grinsen. ;)

von pnp (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Was ist denn das für ein dusseliges Geschwafel?
>
> dito

Mich würde ebenfalls interessieren, was ein altes Analog-Oszi mit einem 
Spektrum-Analyzer zu tun hat!

von Hartmut K. (wodim)


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Bernd schrieb:
> Ein Mitarbeiter des Wertstoffhofes kann schnell zum Kläger und Zeugen
> werden.

Jaja, ich hab' schon richtig Angst. ;) Der verpetzt dann mich und den 
"Vorteilsnehmer", weil er ihm 10 Euren "Trinkgeld" nicht gönnt. (Wenn 
er's überhaupt mitkriegt.) Das verweist der Staatsanwalt garantiert auf 
den Privatklageweg, und da kann er erst mal Prozesskostenvorschuss 
berappen. Das wird er sich wohl dreimal überlegen. ;)

> Und hier im Forum öffentlich davon zu erzählen, ist auch nicht
> gerade schlau.

Wovon soll ich denn erzählen? Wenn ich mich recht erinnere, hab' ich nur 
mal einen "Ratgeber" hier gefragt, ob das bei ihm so funktioniert. Und 
Überlegen, ob ich das mal ausprobieren sollte, ist auch noch nicht 
strafbar. ;)

> Wenns um Straftaten geht, bist du in keinem Forum anonym.
> Und in solchen speziellen Foren wie diesem gibt es auch genügend
> Denunzianten.

Denen werd' ich das natürlich auf die Nase binden, wenn's mal wirklich 
zu so einem "Deal" kommen sollte. Sorry, so blöd, wie du's gerne 
hättest, kann ja wohl kein Mensch sein. ;)

von Hartmut K. (wodim)


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Alfred B. schrieb:
> Jack V. schrieb:
>> Hartmut K. schrieb:
>>> Von wegen vernichten. Da sind jede Menge "Wertstoffe" (Edel- und
>>> sonstige Metalle) drin, das wird alles "recycelt".
>>
>> Lese ich häufiger als Begründung. Aber dann dürfte es ja kein Problem
>> sein, wenn ich den geschätzten Materialwert des Gerätes bezahle,
>> vielleicht noch mit 10% „Bearbeitungsaufschlag“, so dass es für den
>> Verwerter in jedem Fall kein Minusgeschäft wäre, und dafür das Gerät
>> mitnehme?
>
> Ziemlich genau das habe ich bei uns(erem WSH) schon versucht. Und das
> Ergebnis war dasselbe, wie es vermutlich (fast) überall ausgehen wird.
>
> Sicher könnten die Betreiber sowas ganz einfach ermöglichen: Nur ein
> wirklich simpelst stichpunktmäßig (Daten/DUR(Device under Recycling))
> auszufüllendes und dann halt noch vom Angestellten und einem selbst
> zu unterschreibendes Formblatt, z.B. auf Abreißblock oder wie auch
> immer), bereitstellen.
>
> Bloß:
>
> Umwelt-PR ist nur leeres Gerede. Alles was ihrer sog. Wertschöpfungs-
> (eigene-Taschen-füll-) Effizienz nicht hilft, ist eben uninteressant.

Stimmt, aber wenn sie rechnen können: Was kriegen sie für ein Gerät beim 
"Aufkäufer"? Ich schätze mal grob, für einen Container voll vielleicht 
ein paar hundert Euren (wenn's hoch kommt), da könnte es sich doch schon 
"rechnen", einzelne Geräte mit ein bisschen Aufschlag besser zu 
verkaufen. Wenn's die Kunden sich auch noch selber abholen ...

Das einzige mögliche Problem sehe ich dann noch darin: Man müsste schon 
ein bisschen aufpassen, dass keiner was in den Container 'reinschmeißt, 
wenn andere drin 'rumwühlen. ;)

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Mal ganz ehrlich: wer hätte denn einen angemessenen Preis, sagen wir mal 
100 €, für das Gerät bezahlen wollen?

von Hartmut K. (wodim)


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Bernd G. schrieb:
> Mal ganz ehrlich: wer hätte denn einen angemessenen Preis, sagen wir mal
> 100 €, für das Gerät bezahlen wollen?

Einer, der seine Vorteile gegenüber manchen "modernen" 
Wischiwaschitippibunti - Geräten zu schätzen weiß, sicher.

Mir für meinen Teil geht schon maches Bedienungsdetail meines USB-DSO 
auf den Geist, wo man sich erst durchklicken muss, wo man früher einfach 
am richtigen Knöpfchen gedreht hat. ;)

Und die größte Falle, in die ich mehrmals 'reingetappt bin: Ich schalte 
am Tastkopf das Teilerverhältnis von 1:1 auf 1:10 um oder umgekehrt, und 
nichts ändert sich an der Anzeige. Hä???

Tja, das musst du auch noch softwaremäßig umschalten, aber der 
Unterunteruntermenüpunkt will auch erst mal gefunden sein. ;)

Andererseits schon beeindruckend,. as so'n Teil für vielleicht 150 
Euronen so drauf hat - das ist nicht einfach ein (Zweikanal-) oszi, FFT 
und sowas kann's auch ...

: Bearbeitet durch User
von Uwe Miller (Gast)


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Bernd G. schrieb:
> Mal ganz ehrlich: wer hätte denn einen angemessenen Preis, sagen wir mal
> 100 €, für das Gerät bezahlen wollen?

Daran wird es wohl gelegen haben.
Was für Möglichkeiten gibt es den außer Ebay und Ebay Kleinanzeigen.

Niemand kennt den Grund warum dieses Gerät dort gelandet ist.
Ich habe selbst schon jemanden am Wertstoffhof gesehen der auch alte 
Messgeräte dort hingebracht hat. Habe den Herrn gefragt warum er es weg 
wirft. Es war ein Grundig NF Signalgenerator.
Er sagte mir, er ist dabei das Haus seines verstorbenen Vaters 
auszuräumen.
Mit dem alten Gelumpe, da wusste er nicht was das ist, es musste nur 
alles weg.

Gut möglich, dass es hier den selben Grund dafür gibt.

von Hartmut K. (wodim)


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Uwe Miller schrieb:
> Ich habe selbst schon jemanden am Wertstoffhof gesehen der auch alte
> Messgeräte dort hingebracht hat. Habe den Herrn gefragt warum er es weg
> wirft. Es war ein Grundig NF Signalgenerator.
> Er sagte mir, er ist dabei das Haus seines verstorbenen Vaters
> auszuräumen.
> Mit dem alten Gelumpe, da wusste er nicht was das ist, es musste nur
> alles weg.
>
> Gut möglich, dass es hier den selben Grund dafür gibt.

Unter anderem. Andererseits habe ich schon Firmen erlebt, die die 
komplette Hardware ihres Rechnernetzes "modernisieren" mussten (wie 
jüngst unser Fitness-Center) - auch wenn die neue genau dasselbe macht 
wie die alte ...

von Dyson (Gast)


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Irgendwann ist etwas Schrott und dann kommt es dahin, wo es hingehört. 
Und dann hat es es auch dort zu bleiben und wird nicht von irgendwelchen 
Sentimentalisten mitgenommen, bei denen es dann noch jahrelang vor sich 
hingammelt anstatt ordentlich recycelt zu werden. Wenn man dieses Gehabe 
konsequent weiterdenkt, müsste man jedes alte Fahrrad, jedes alte Auto 
und sämtliches sonstige alte Gelumpe bis in alle Ewigkeit aufbewahren. 
Ist ja so tolle, alte und erhaltenswerte Technik.

Dass dieser alte Oszi noch funktioniert, ist doch reiner Zufall. Der 
hätte auch völlig im Arsch gewesen sein oder drei Tage im Regen 
gestanden haben können.

von Jack V. (jackv)


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Dyson schrieb:
> Der
> hätte auch völlig im Arsch gewesen sein oder drei Tage im Regen
> gestanden haben können.

In dem Fall hätte man es wieder hingetragen, und es hätte überhaupt 
keinen Unterschied zu vorher gegeben.

von Hartmut K. (wodim)


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Dyson schrieb:
> Irgendwann ist etwas Schrott und dann kommt es dahin, wo es hingehört.

Richtig, irgendwann, aber nicht nach ein paar Jahren Nutzungsdauer.

> Dass dieser alte Oszi noch funktioniert, ist doch reiner Zufall.

Ist es nicht. Damals wurde nämlich noch nicht nach dem Prinzip "geplante 
Obsoleszenz" produziert. Oder auf deutsch: "Was lange hält, bringt uns 
kein Geld." ;) Bei dem gerade von mir genannten Beipiel "Hardware" 
übrigens heute noch nicht.

> Der hätte auch völlig im Arsch gewesen sein oder drei Tage im Regen
> gestanden haben können.

Hätte. Hat er aber nicht.

Sorry, wenn du keine Ahnung hast, dann halt' dich lieber 'raus.

Beitrag #7195968 wurde vom Autor gelöscht.
von Hartmut K. (wodim)


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(prx) A. K. schrieb im Beitrag #7195968:
> Hartmut K. schrieb:
>> Unter anderem. Andererseits habe ich schon Firmen erlebt, die die
>> komplette Hardware ihres Rechnernetzes "modernisieren" mussten (wie
>> jüngst unser Fitness-Center) - auch wenn die neue genau dasselbe macht
>> wie die alte ...
>
> Das passiert beispielsweise, wenn Geräte aus dem Service laufen.

Beispielsweise. Jetzt musst du mir nur mal erklären, welchen "Service" 
z.B. ein normaler PC braucht (außer vielleicht mal entstauben). Klar, 
für den "Service" rechnet es sich natürlich um Größenordnungen besser, 
wenn er dem Kunden "klarmacht: Total veraltet, wegschmeißen, neues 
kaufen! Ach - auf der neuen Hardware läuft deine alte Software nicht 
mehr? Kein Problem - hier hast du neue, kostet nur ein bisschen mehr" 
...

: Bearbeitet durch User
von Dyson (Gast)


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Hartmut K. schrieb:
> Sorry, wenn du keine Ahnung hast, dann halt' dich lieber 'raus.

Was willst du denn?

Jack V. schrieb:
> In dem Fall hätte man es wieder hingetragen, und es hätte überhaupt
> keinen Unterschied zu vorher gegeben.

Doch. In meinem bescheidenen Fall wären das 30km unnützes Gegurke durch 
den Landkreis gewesen. Sehr nachhaltig.

von Hartmut K. (wodim)


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Dyson schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>> Sorry, wenn du keine Ahnung hast, dann halt' dich lieber 'raus.
>
> Was willst du denn?

Von dir? Gar nichts.

Dyson schrieb:
> Jack V. schrieb:
>> In dem Fall hätte man es wieder hingetragen, und es hätte überhaupt
>> keinen Unterschied zu vorher gegeben.
>
> Doch. In meinem bescheidenen Fall wären das 30km unnützes Gegurke durch
> den Landkreis gewesen. Sehr nachhaltig.

Dann bestell's dir in der Bucht, da kriegst du's an die Tür geliefert, 
hast außerdem Käuferschutz, wenn dir einer Schrott als "voll 
funktionstüchtig" andreht.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7195982 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Alopecosa (Gast)


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Dyson schrieb:
> Irgendwann ist etwas Schrott und dann kommt es dahin, wo es hingehört

Genau das.

Es gibt vielleicht so manches Gerät das aufgrund seiner technischen 
Finessen erhaltungswürdig ist, aber das steht dann eher im Museum ;)

Wären wir immer auf dem Standpunkt 'ist zwar (ver)alt(et) aber 
funktioniert doch noch stehen geblieben, naja...

Irgendwann hängt einen der Fortschritt halt ab mit der Mentalität ;)

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Hartmut K. schrieb:
> Damals wurde nämlich noch nicht nach dem Prinzip "geplante Obsoleszenz"
> produziert.

An 'geplante Obsoleszenz' (im Sinne von wirklich geplant) glaube ich 
nicht. Tatsache ist aber, daß ältere Geräte eine wesentlich höhere 
Lebensdauer haben. Oszilloskope aus den 80ern und 90ern funktionieren 
meist noch heute - wie wird das mit aktuellen Geräten in 40 Jahren sein?

von Joachim B. (jar)


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michael_ schrieb:
> Meine Erben

ich bin nicht mal sicher ob mein Bruder (auch Elektroniker) was mit R&S 
Generator, 3 Netzteile von dual bis 10A, Rigol 5104 in Vollausstattung, 
4 Fluke 2x 8840a 1x 8860a 1x 87V was anzufangen weiss, er bastelt nicht!

von Hartmut K. (wodim)


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Dyson schrieb im Beitrag #7195982:
> Hartmut K. schrieb:
>> Von dir? Gar nichts.
>
> Das ist auch gut so.
>
> Hartmut K. schrieb:
>> Dann bestell's dir in der Bucht, da kriegst du's an die Tür geliefert,
>> hast außerdem Käuferschutz, wenn dir einer Schrott als "voll
>> funktionstüchtig" andreht.
>
> Was faselst du eigentlich für eine Scheisse? Du bist doch der Messi, der
> das unbedingt haben will.

Wer faselt hier Scheiße? Wo steht denn, dass ich unbedingt irgendwelche 
alten Geräte aus reiner Sammlerleidenschaft haben muss? Der TE übrigens 
auch nicht.

Mohandes H. schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>> Damals wurde nämlich noch nicht nach dem Prinzip "geplante Obsoleszenz"
>> produziert.
>
> An 'geplante Obsoleszenz' (im Sinne von wirklich geplant) glaube ich
> nicht. Tatsache ist aber, daß ältere Geräte eine wesentlich höhere
> Lebensdauer haben. Oszilloskope aus den 80ern und 90ern funktionieren
> meist noch heute - wie wird das mit aktuellen Geräten in 40 Jahren sein?

Eben. Und jetzt überleg' mal, wieso nach 40 Jahren technischem 
Fortschritt die Geräte nicht etwa länger leben, sondern immer mehr 
"Einweg-" Geräte produziert werden, der Beruf des "Rundfunk- und 
Fernsehmechanikers" quasi ausgestorben ist, ... weil Neukauf billiger 
ist als Reparatur, aber das Einzige, woran Hersteller verdienen - wenn 
das man nicht geplant ist?

Ein schönes Beispiel hab' ich vor ein paar Jahren erlebt: Die 
"Plastik-Router" ("DSL-Easy-Box") made in China (wie sie mein Provider 
vodafone in Massen unters Volk brachte), gaben dreimal hintereinander 
fast auf den Tag genau nach 4 Jahren den Geist auf. Das konnte wohl kein 
Zufall sein. (Natürlich gem. Murphy's Laws immer Freitag nachmittag.) ;)

Als ich den Kanal voll hatte und mir sagte: "Nochmal passiert dir das 
nicht!" hab' ich ein neues Gerät mal aufgemacht - mir dabei an einem IC 
fast die Finger verbrannt. Anderen hatten sie immerhin schon Kühlkörper 
spendiert, aber mit doppelseitigen Klebepads draufgepappt, die 
vielleicht 3mm dick waren.

Hab' mich dann bei vodafone bis zum technischen Direktor für Deutschland 
durchtelefoniert (nachdem ich von ihrem Service erfahren hatte, dass 
sich die kaputten Dinger bei ihnen stapeln), und ihm mal vorgerechnet, 
was sie das allein im Fall "Kleinklecker-Privatkunde Hartmut K. - einer 
von Millionen" über die Jahre gekostet hatte. Ein dreistelliger Betrag 
war's schon - sie hatten mir ja nicht nur kostenlos ein neues Gerät 
geliefert und das alte zurückgenommen, sondern mir auch für den 
Nutzungsausfall einiges von den nächsten Rechnungen erlassen. Hab' ihnen 
also den Tipp gegeben, dem Hersteller mal auf die Finger zu klopfen.

Und was sagte der gute Mann? "Och, das ist nicht auffällig ..." Aber das 
nächste Gerät wurde auffällig schon äußerlich nicht halb so warm wie die 
vorherigen. ;)

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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> Damals wurde nämlich noch nicht nach dem Prinzip "geplante
> Obsoleszenz" produziert

Bei Teks haben gewisse Kondensatoren fuer eine "ungeplante Obsoleszenz" 
gesorgt. Bei einer Firma in MUC fanden sich auch mal 3 465/475 in der 
grossen Schrottbox. Die habe ich glatt stehenlassen.

von Hartmut K. (wodim)


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... schrieb:
>> Damals wurde nämlich noch nicht nach dem Prinzip "geplante
>> Obsoleszenz" produziert
>
> Bei Teks haben gewisse Kondensatoren fuer eine "ungeplante Obsoleszenz"
> gesorgt.

Klar, das kommt überall mal vor. Wie auch z.B. Rückrufaktionen von 
Massen an Autos, weil an den Bremsen gepfuscht wurde, das war bei allem, 
was man den Herstellern vorwerfen kann, mit Sicherheit nicht geplant.

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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> Es gibt vielleicht so manches Gerät das aufgrund seiner technischen
> Finessen erhaltungswürdig ist, aber das steht dann eher im Museum ;)
Und irgendwann geht dem Betreiber/Verein die Luft aus und dann wird die 
Allgemeinheit für den Weiterbetrieb des Museums/der Museumseisenbahn/wes 
auch immer in Hafung genommen.

von Hartmut K. (wodim)


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Bernd G. schrieb:
>> Es gibt vielleicht so manches Gerät das aufgrund seiner technischen
>> Finessen erhaltungswürdig ist, aber das steht dann eher im Museum ;)
> Und irgendwann geht dem Betreiber/Verein die Luft aus und dann wird die
> Allgemeinheit für den Weiterbetrieb des Museums/der Museumseisenbahn/wes
> auch immer in Hafung genommen.

Das dürfte bei Leuten wie dem TE eher selten vorkommen. ;)

von Roland D. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Roland D. schrieb:
>> Ebay wegen Zwangs-PayPal
>
> Das war einmal.

Eben mal etwas recherchiert, der Zwang heißt nun "Zahlung über Ebay". 
Bei Problemen hat man als Verkäufer weiterhin die Arschkarte, weil sich 
der Käufer nach Belieben seine Kohle zurück holt. Die Alternative zu 
Ebay ist also weiterhin der Wertstoffhof.

von (prx) A. K. (prx)


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Die schlichte Tatsache, dass es massenhaft Angebote auf Ebay gibt, 
spricht dafür, dass es sich bei allen Problemen dennoch lohnt.

von Hartmut K. (wodim)


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Hartmut K. schrieb:
> Und was sagte der gute Mann? "Och, das ist nicht auffällig ..." Aber das
> nächste Gerät wurde auffällig schon äußerlich nicht halb so warm wie die
> vorherigen. ;)

Ach ja - da war außerdem auch nicht mehr das überdimensionierte Netzteil 
mit 15V dabei, sondern wieder brav eins mit den nötigen 12V. ;)

Roland D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Roland D. schrieb:
>>> Ebay wegen Zwangs-PayPal
>>
>> Das war einmal.
>
> Eben mal etwas recherchiert, der Zwang heißt nun "Zahlung über Ebay".

Das muss aber ganz neu sein. Und wenn - wo liegt das Problem?

> Bei Problemen hat man als Verkäufer weiterhin die Arschkarte, weil sich
> der Käufer nach Belieben seine Kohle zurück holt.

So einfach ist das nicht. Die kriegt er wieder, wenn du die Ware zurück 
hast.

von (prx) A. K. (prx)


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Für Unternehmen aus Sparten, die nicht routinemässig Produkte auf Ebay 
verkaufen, lohnt es sich aus anderen Gründen nicht, ihr Altgerät dort 
loszuwerden. Das geht an Verwerter - die das dann ihrerseits u.A. auf 
Ebay verkaufen - oder es geht weg. Nennt sich Spezialisierung.

: Bearbeitet durch User
von Hartmut K. (wodim)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die schlichte Tatsache, dass es massenhaft Angebote auf Ebay gibt,
> spricht dafür, dass es sich bei allen Problemen dennoch lohnt.

Sehe ich auch so. ;)

Beitrag #7196477 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christian M. (likeme)


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Wenn ich mal nicht mehr bin steht meine Familie vor einem zehntausende 
Euro teurem Schrotthaufen. Gottseidank kennt sich meine Frau in Ebay 
aus, kann abtippen und photographieren, wird das Zeug also sicherlich 
nicht auf den Bauhof bringen...

Beitrag #7196481 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hartmut K. (wodim)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7196477:
> Hartmut K. schrieb:
>
>> Wer ist wohl hier kriminell: Einer, der
>> (noch fast) funktionstüchtige Geräte wieder gängig macht und damit noch
>> größere Umweltsauereien verhindert, oder die Leute, die das ganz "legal"
>> in Massen nach Afrika, Indien oder sonstwohin "exportieren", wo das
>> unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen und mit verheerenden
>> Umweltschäden "entsorgt" wird?
>
> ..der Staat,

Also ich muss doch sehr bitten. Wo bleibt die political correctness? ;)

> weil er durch Lobbyismus erstellte Gesetze durchdrückt die
> so Etwas möglich machen und schlußendlich die Weiterverwendung
> verbieten.

Beitrag #7196485 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7196486 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7196496 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hartmut K. (wodim)


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Blind F. schrieb im Beitrag #7196486:
> Hartmut K. schrieb:
>
>>> ..der Staat,
>>
>> Also ich muss doch sehr bitten. Wo bleibt die political correctness? ;)
>
> Ich habs nicht so damit zu lügen um Konformität zu erreichen.
>
> :-)

„Eine Notlüge ist immer verzeihlich. Wer aber ohne Zwang die Wahrheit 
sagt, verdient keine Nachsicht.“ (Karl Kraus)

von Axel R. (axlr)


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Sei froh, das Du dir überhaupt was vom Wertstoffhof mitnehmen durftest.
Bei uns ist das undenkbar.

von Peter D. (peda)


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Christian M. schrieb:
> Wenn ich mal nicht mehr bin steht meine Familie vor einem zehntausende
> Euro teurem Schrotthaufen.

Und der wird dann kostenpflichtig entsorgt. Denn keiner der Erben wird 
mehr wissen, ob irgend was davon noch einen Wert hat. Und ebay kostet 
auch Zeit und Muße.

Im TV habe ich mal eine Sendung gesehen, wo der Vater haufenweise 
professionelle Filmkameras gesammelt hat. Original Preise im 5-stelligen 
€-Bereich als vermeintliche Schnäppchen im 4-stelligen Bereich. Das TV 
hat dann einige Interessenten eingeladen, die nur ein paar Objektive für 
insgesamt etwa 1000€ gekauft haben. Der Rest war wertlos und den Erben 
standen die Tränen in der Augen, wie alles auf den Schrottanhänger 
geschmissen wurde. Aber dann waren sie doch froh, endlich wieder eine 
begehbares Haus zu haben.

von Hartmut K. (wodim)


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Axel R. schrieb:
> Sei froh, das Du dir überhaupt was vom Wertstoffhof mitnehmen durftest.
> Bei uns ist das undenkbar.

Denkbar ist alles. ;)

von Roland D. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die schlichte Tatsache, dass es massenhaft Angebote auf Ebay gibt,
> spricht dafür, dass es sich bei allen Problemen dennoch lohnt.

Wenn man minderwertigen Kruscht vertickt und dabei eine Marge von 100% 
hat, lohnt sich das tatsächlich, auch wenn ein Teil von dem Kruscht 
zurück kommt, den man dann wegwirft. Oder man anderweitig beschissen 
wird.

Wenn ich aber ein Schätzchen für 500 Euro verkaufe und der Käufer 
schickt mir einen Stein zurück und holt sich seine 500 Euro, wäre ich 
ziemlich blöd, wenn ich bei einem solchen Sauspiel mitspielen würde. 
Wenn die Arschkarte nur eine Richtung kennt, lässt man die Finger von 
einem Deal.

Und ja, es gibt auch den Käufer, der sich für 500 Euro einen Stein 
gekauft hat. Der kann aber den Stein immerhin zurück schicken und sich 
seine 500 Euro wieder holen. Das ist das wahre Gesicht des großartigen 
Online-Handels.

Deshalb bringt manch einer sein Tek lieber gleich zum Wertstoffhof.

von (prx) A. K. (prx)


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Deshalb erwähnte ich oben, dass es die Masse macht, und gelegentlicher 
Abverkauf von Altgeräten ungünstig ist. Professionelle Händler mit 
ausreichend Stückzahl über Ebay rechnen das Risiko mit ein, für die ist 
das Statistik. So funktioniert es auch bei höherwertigen Gütern.

Dazu passt auch die seit langem laufende Abkehr vom Einzelverkauf durch 
Privatleute hin zum Handelsportal.

: Bearbeitet durch User
von Opa (Gast)


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Wie macht man eigentlich so unscharfe und verrauschte Fotos?

von J. S. (jojos)


Angehängte Dateien:

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In der aktuellen Make 05/2022 ist ein schöner Artikel über analoge 
Speicher Oszis.
Wg Copyright gibts absichtlich nur ein  grobes unscharfes Bild. Das 
Innenleben der alten Tektronix ist schon herrlich komplex.

von Josef L. (Gast)


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Im Hameg 605 schaut es kaum anders aus. Ebensolche Gestänge zum Bedienen 
von Schaltern und Potis auf den Platinen weit hinten im Gehäuse. Und 
kaum Kabelsalat wie früher in Radios oder auch noch in den ersten 
Farb-TVs.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Josef L. schrieb:
> Und
> kaum Kabelsalat wie früher in Radios oder auch noch in den ersten
> Farb-TVs.

Sony hat das mit dem Kabelsalat in Farb-TV konsequent bis hin zum 
letzten Trinitron durchgezogen. Einfach grauenhaft.

Peter D. schrieb:
> Das TV
> hat dann einige Interessenten eingeladen, die nur ein paar Objektive für
> insgesamt etwa 1000€ gekauft haben.

Immerhin habe ich eine Arriflex von 1951 aus dem Nachlass meines Papas 
noch für 700 Euro versteigern können. Allerdings nicht online, sondern 
über ein echtes Auktionshaus.

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