Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Soundmodul Sounds auf PC übertragen


von Jenny D. (jennyayumisanty)


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Hallo,
habe ein Soundmodul von einem kleinen Pikachu Plüsch ( ca.jahr 
1999-2000) und möchte die Sounds auf dem PC sichern um später mal ein 
eigenes zu basten/bestellen wo genau diese 2 Sounds dann abgespielt 
werden.

Das Soundmodul wird mit 3 lr44 Knopfzellen betrieben und hat einen 
Lautsprecher 32r 0,25w.

Ist es möglich, den Lautsprecher zu entfernen und es auf den Microphone 
oder line in Eingang am PC anzuschließen um die Sounds am PC direkt 
aufzunehmen?

Das Problem an diesem Soundmodul ist der Chip der mit schwarzer masse 
übergossen ist und man jetzt nicht weis was es für einer ist, zumal die 
Batterie Kontakte sehr gelitten haben durch ausgelaufene Batterien.

PS:Bin neu hier und wenn meine Frage in falscher Rubrik gerutscht sein 
soll, bitte ich diese zu verschieben wenns geht.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Bei diesen Modulen wird Trägheit der Lautsprecher-Membran genutzt, um 
ein digital gepulstes Signal in ein analoges zu wandeln.

Es wird wohl erheblich einfacher sein, die Geräusche mit einem Mikrofon 
auszuzeichnen.

von HildeK (Gast)


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Jenny schrieb:
> Ist es möglich, den Lautsprecher zu entfernen und es auf den Microphone
> oder line in Eingang am PC anzuschließen um die Sounds am PC direkt
> aufzunehmen?

Ja, durchaus. Vermutlich besser den Lautsprecher dran lassen und da 
abzapfen. Man weiß nicht, ob das Modul eine Last benötigt.

Da man aber fast (max. 2 LR44, also nicht mehr als 3V) nichts über den 
Pegel weiß, wäre ein kleines Poti ganz nützlich.
Das Soundmodul für die Aufnahme mit Batterien versorgen, denn von weitem 
kann man nicht sagen, ob der LS mit einer Brückenschaltung angesteuert 
wird.
Wenn du den Lautsprecher ablötest, würde ich stattdessen wenigstens 100Ω 
setzen.

Vorschlag zu Beginn:

LS o---- C ------+
        1uF      |
                 P
             1k  P <-------o  Line-Eingang PC
                 P
                 |
LS o-------------o---------o GND
                 |
                GND

von jennyayumisanty (Gast)


Angehängte Dateien:

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So hab mich mal mit einem Schaltplan Programm mich hingesetzt und den 
Schaltplan mal irgendwie zusammen gemurkst.

Vielleicht kann man dann mehr darüber sagen.

von Stefan F. (Gast)


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Ich denke, es ist genau so wie ich sagte. Der Lautsprecher ist 
Bestandteil der digital-zu-analog Wandlung. Dabei wird seine Trägheit 
ausgenutzt.

Wenn du das Signal elektrisch abgreifst, kommt da wieder etwas digitales 
heraus, das kannst du nicht gebrauchen. Nimm ein Mikrofon.

von Carypt C. (carypt)


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ich denke das Signal wird über den Transistor als regelbarer Widerstand 
dem Batteriestrom aufgeprägt, ähnlich einem Klasse A Verstarkerprinzip. 
In welcher Samplerate auch immer der Strom da gestuft oder 
Kondensator-geglättet herauskommt, von der Lautsprecherspule wird er 
sicher auch noch verformt.
ich finde den Vorschlag von Hilde nicht schlecht und würde mit der 
Soundkarte (usb) aufnehmen. ich habe da etwas Info über Soundkarte vom 
Theremino-projekt und auch Wikipedia : 
https://www.theremino.com/wp-content/uploads/files/DAA_V4_InputDevices_ENG.pdf 
https://de.wikipedia.org/wiki/Soundkarte

Der Mikrophoneingang der Soundkarte gibt eine Versorgungsspannung von ca 
1,5V für den Stromwandler-transistor einer Elektretmikrofonkapsel aus, 
also ungünstig. Ausserdem wird im Soundkarteneingang(line in) der 
tieffrequente Pegel (<20hz) durch einen Widerstand schnell wieder 
ausgeglichen, das Theremino-paper geht darauf ein und zeigt 
Umbaumöglichkeit auf (S. 1-8). Man kann auch die serielle Schnittstelle 
zur Aufnahme verwenden, aber nur (22kHz max). Theremino ist so eine 
vielseitige Sensor und Ausgabe-Schnittstelle und liefert auch gleich 
freie Programme, ist nett.

http://docplayer.org/9530067-Der-pc-als-analoges-messgeraet-anwendungen-der-soundkarte.html

Aber einfach ein Mikrofon dranhalten wird auch reichen.

von c-hater (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Bei diesen Modulen wird Trägheit der Lautsprecher-Membran genutzt, um
> ein digital gepulstes Signal in ein analoges zu wandeln.

Vor allem wird die Induktivität des Lautspreches benutzt, die 
Masseträgheit spielt nur eine vergleichweise untergeordnete Rolle. Aber 
ansonsten passt das in etwa.

> Es wird wohl erheblich einfacher sein, die Geräusche mit einem Mikrofon
> auszuzeichnen.

Eigentlich nicht. Man kann das wunderbar an den Line-In eines 
handelsüblichen PC oder Notebook koppeln. Einfach einen Pol des 
Lautsprechers an einen der beiden Signalpfade, den anderen an Masse. 
Also nur zwei simple Drähte und ein 3,5mm-Klinkenstecker nötig.

Worauf man allerdings achten muß: Der "Sender" sollte unbedingt mit 
einer Batterie betrieben werden, keinesfalls mit einem Netzteil. sonst 
ergibt sich eine weitere, in diesem Fall sehr störende Masseverbindung.

Ist der "Empfänger" ein Notebook, kann man das Problem umgehen, indem 
man  einfach dieses für den Zeitraum der Aufzeichnung vollständig von 
aller Peripherie und vom Netzteil trennt. Dann darf der "Sender aus 
einem Netzteil gespeist werden.

von Jenny D. (jennyayumisanty)


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Habe es mal mit der Anleitung von HildeK
gemacht, aber mit dem Unterschied anstatt einen 1k poti einen 10k poti 
und den Lautsprecher dran gelassen! Hat funktioniert, aber so wie ich es 
hier lese, werde ich es sobald ich Zeit habe (denke 1.Oktober WE) mit 
einem 1k poti und am Notebook testen ob es besser von der Qualität wird.

Per Microphone Aufnahme hab ich es auch gemacht, aber die Qualität ist 
nicht so berauschend als per Line in/Micro in.

Ich schreibe euch dann das Ergebnis sobald ich es ausprobiert habe!

Schon mal besten Dank bisher!

Als nächstes wird ein neues Soundmodul gebraucht, am besten selber 
bauen.

So klein wie möglich, so groß wie nötig.
Wenn es per Arduino/Pi möglich ist sehr gern, nur die kleinen Versionen!

Wenn es sowas schon fertig programmiert gibt und nur die Sounds 
eingefügt werden müssen und dann ab aufs Gerät damit, wäre mir am 
liebsten.

von H. H. (Gast)


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von HildeK (Gast)


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Jenny schrieb:
> Habe es mal mit der Anleitung von HildeK
> gemacht, aber mit dem Unterschied anstatt einen 1k poti einen 10k poti
> und den Lautsprecher dran gelassen!

Ob 1k oder 10k, das macht vermutlich keinerlei Unterschied.

von Audiomann (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich denke, es ist genau so wie ich sagte. Der Lautsprecher ist
> Bestandteil der digital-zu-analog Wandlung. Dabei wird seine Trägheit
> ausgenutzt.
Kommt drauf an, wie sehr der Erbauer das berücksichtigt hat. Meistens 
haben solche Digitalstufen noch eine Induktivität drauf.

von HildeK (Gast)


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H. H. schrieb:
> http://elm-chan.org/works/sd8p/report.html

Ja, der schreibt:
When connect the audio outputs to the amplifier, the high frequency 
component must be filtered out with LPF.
Vielleicht doch ein 1k Poti und dahinter noch 10k und 1nF als einfacher 
TP.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Das Einfachste und meines Erachtens Richtigste wäre, den Lautsprecher 
einfach dranzulassen und parallel das Signal hochohmig abzugreifen. Dann 
hat man schon mal alles im Kasten, was elektrisch passiert, inklusive 
der Rückwirkung der Membran,

Wenn man so das analoge Signal mit 96kHz parat hat, kann man immer noch 
ein Lautsprecherverhalten draufrechnen. Der erste Schritt wäre, die 
Kennlinie des Lautsprechers mit einem EQ nachzustellen und dabei auf 
IIR-Filter zu setzen, die das Nachschwingen emulieren können.

Der Punkt ist nämlich der, dass der Lautsprecher sein Eigenverhalten 
drauf addiert und das mitunter durchaus relevant ist.

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