Forum: HF, Funk und Felder DCF-77-Modul in Uhr positionieren


von würtemberger (Gast)


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Hallo,

ich möchte einen DCF-77-Empfänger in eine Uhr einbauen. Es handelt sich 
um eine relativ kleine Uhr zum Aufstellen. Daher möchte ich für einen 
niedrigen Schwerpunkt den Ferritstab waagerecht positioniert im Boden 
unterbringen. Direkt darüber soll sich eine Controllerplatine mit µC 
befinden. Das Gehäuse ist gedrucktes PLA.

Da ich keinen Plan von HF habe, wollte ich mal fragen, ob jemand 
grundlegende Probleme bei diesem Aufbau sieht.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

normalerweise dürfte es kein schlimmes Problem werden, denn wenn man 
sich die billigen industriell hergestellten Wecker anschaut, ist auch 
alles eng beisammen. Günstig wäre es vielleicht, wenn nicht gerade der 
Prozessor direkt bei der Antenne eng anliegt. Es kann auch ein kleines 
Abschirmblech helfen, falls Störungen überlagert wären. Vielleicht noch 
die Batterie dazwischen positionieren.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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So lange nix in dem Frequenzbereich läuft, sollte das sch***egal sein.
Ich denke da an Schaltregler, PWM, Multiplexing.
Sehr nahes Metall verstimmt die Antenne, aber der uC an sich macht nix.

Die Antenne muss ja auch horizontal liegen, von daher ist der Ort schon 
fast gut, nur die Ausrichtung "Breitseite Richtung Mainflingen" solltest 
du noch beachten.

von Josef L. (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Breitseite Richtung Mainflingen

Mainflingen liegt zwischen Aschaffenburg und Hanau. Wenn "würtemberger" 
von da kommt wie sein Nick vermuten lässt, wäre Ost-West-Ausrichtung 
anzuraten, so dass man also auf die Frontseite der Uhr nach Norden oder 
Süden blicken sollte. Aber plusminus 45° sind ja noch tolerabel.

Aus einem anderen Thread: Bei Selbstbaugeräten empfiehlt sich eine 
Entfernung von 50cm von Trafo- bzw. 1m von Schaltnetzteilen und die Uhr 
mit Batteriebetrieb bzw. Netzteil mit entsprechender Entfernung.

Inwieweit der µC stört kann ich nicht beurteilen. Käufliche Funkuhren 
haben ja einen speziellen winzigen Chip mit niedriger Stromaufnahme, der 
auch bei nur Zentimeterabstand nicht stört.

von Uhrfederspanner (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Inwieweit der µC stört kann ich nicht beurteilen.

Das DCF-signal kommt aller vollen Sekunden, da kann man auch so 
programmieren, das der µC gerade zur Zeit des sekundenimpulse im sleep 
hängt und auf exteren IRQ 'wartet'.

von Josef L. (Gast)


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Uhrfederspanner schrieb:
> und auf exteren IRQ 'wartet'.

Ja klar, verstanden. Als früherem "Hochsprachen"-Programmierer sind mir 
diese Methoden einige Ebenen tiefer natürlich verschlossen geblieben ;-)

von Michael M. (michaelm)


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Uhrfederspanner schrieb:
> Das DCF-signal kommt aller vollen Sekunden...

Wie ist denn das bitte zu verstehen?

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Na jetzt stehst du aufm Schlauch...

Die Impulse können die Verarbeitung triggern, der µC kann überwachen, 
dass nur dann verarbeitet wird, wenn eine genügende Anzahl unmittelbar 
aufeinanderfolgender Impulse angekommen sind, und er kann auch so 
programmiert werden, dass er nur in den Zwischenzeiten läuft (mit 
Sicherheitsabstand 0.1s).

von Michael M. (michaelm)


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Josef L. schrieb:
> Na jetzt stehst du aufm Schlauch...
Sicherlich nicht... :-D

Uhrfederspanner schrieb:
> ...kommt aller vollen Sekunden,...
1. Jede Sekunde ist immer "voll" ;-) Was ist "aller"?
2. In jeder Sekunde wird ein einzelnes Bit übertragen (wenn man mal bei 
den Sek.-Pulsen bleibt).

> so programmieren, das der µC gerade zur Zeit des sekundenimpulse im sleep
> hängt
Gerade die Sek.-Pulse müssen doch erfasst werden, ob sie 0ms, 100ms oder 
200ms lang sind; wie soll er das im Sleepmode machen?

von Manfred (Gast)


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Michael M. schrieb:
>> so programmieren, das der µC gerade zur Zeit des sekundenimpulse im sleep
>> hängt
> Gerade die Sek.-Pulse müssen doch erfasst werden, ob sie 0ms, 100ms oder
> 200ms lang sind; wie soll er das im Sleepmode machen?

Garnicht, die Idee stammt von jemandem, der noch nie eine 
funktionierende DCF-Decodierung programmiert hat.

Interrupt ist ohnehin Unfug, wie man das ordentlich macht, wurde vor ein 
paar Tagen in dem Thread zur DCF-Kuckucksuhr beschrieben.

von Josef L. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> ob sie 0ms, 100ms oder
> 200ms lang sind; wie soll er das im Sleepmode machen?

naja, Empfänger, Demodulator analog, invertiert, lädt einen Kondensator 
auf, µC springt an und misst die Spannung, erkennt ob der letzte 
empfangene Impuls 0-100-200ms war?

OK, bis 9 Uhr :-)

von Michael M. (michaelm)


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Dazu brauche ich keinen uC... ;-)

von würtemberger (Gast)


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Noch zur Ergänzung: ich überlege, in dem Gerät einen 
Step-up-Schaltregler zu verwenden. Leider habe ich kein Equipment fürs 
EMV-Testen. Kann nur versuchen ein paar PCB-Designregeln zu beachten, 
soweit mein bescheidenes Wissen ausreicht. Muss ich hier mit Problemen 
rechnen? Habt ihr Tipps wie ich damit am besten umgehe? (muss keiner 
Prüfung standhalten, sollte aber auch im Haushalt keine Probleme 
verursachen)

von Michael M. (michaelm)


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würtemberger schrieb:
> Muss ich hier mit Problemen rechnen?

Ja, denn...
> Da ich keinen Plan von HF habe, ...

Was schließt die Verwendung einer konventionellen linear geregelten 
Stromversorgung aus? Du willst im LW-Bereich empfangen und bereitest dir 
so ein zusätzliches Problem mit dem Schaltregler, dessen Schaltfrequenz 
ebenfalls irgendwo im LW-Bereich liegt.
Das ist in keiner Weise zielführend.

Michael

von Josef L. (Gast)


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würtemberger schrieb:
> Step-up-Schaltregler

Kommt auf die Frequenz an, die der benutzt. Evtl. sind 500kHz OK, 50kHz 
problematisch. Ausprobieren, notfalls das Ding in Blechgehäuse einlöten 
und nach außen nur per Durchführungskondensatoren 2nF.

Wieso überhaupt? Ein paar AAA-Batterien bzw. Akkus im Halter oder besser 
noch eine mini-Powerbank täte es doch auch.
https://www.google.com/search?q=mini-powerpack

von würtemberger (Gast)


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Michael M. schrieb:
> würtemberger schrieb:
>> Muss ich hier mit Problemen rechnen?
>
> Ja, denn...
>> Da ich keinen Plan von HF habe, ...
>
> Was schließt die Verwendung einer konventionellen linear geregelten
> Stromversorgung aus? Du willst im LW-Bereich empfangen und bereitest dir
> so ein zusätzliches Problem mit dem Schaltregler, dessen Schaltfrequenz
> ebenfalls irgendwo im LW-Bereich liegt.
> Das ist in keiner Weise zielführend.
>
> Michael

Ja, da liegt meine Befürchtung. Batterien kommen nicht in Frage, da ich 
einiges an LED-Leistung betreiben will und ich wollte ganz gerne das 
Ding per USB versorgen um mir ein weiteres Netzteil zu sparen. Aber 
Netzteil wird's vermutlich werden.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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würtemberger schrieb:
> Batterien kommen nicht in Frage, da ich
> einiges an LED-Leistung betreiben will und ich wollte ganz gerne das
> Ding per USB versorgen um mir ein weiteres Netzteil zu sparen.

Dann entkoppele den DCF77-Empfänger zumindest einigermaßen, indem du 
einen 78xx davor setzt. Oder, da ein solcher Empfänger wenig Strom 
aufnimmt, spendiere nur dem DCF77 eine Batterieversorgung.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Es reicht, das DCF-Modul mit einem LDO oder zur Not einer Z-Diode plus 
Widerstand abzukoppeln, dann ist von seiten des Netzteils eigentlich 
Ruhe wenn es nicht der billigste Schrott ist.
Aber der Wandler strahlt magnetisch, das wird ziemich sicher ein 
Problem.

Und wenn ich "einiges an LEDs"lese, denke ich an Multiplexing mit hohen 
Impulsströmen. This is a big nono around here...

von Martin (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Dann entkoppele den DCF77-Empfänger zumindest einigermaßen, indem du
> einen 78xx davor setzt.

und damit eine kräftige Rauschquelle in die Schaltung bringst.

von Manfred (Gast)


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Martin schrieb:
>> Dann entkoppele den DCF77-Empfänger zumindest einigermaßen, indem du
>> einen 78xx davor setzt.
>
> und damit eine kräftige Rauschquelle in die Schaltung bringst.

"Rauschquelle" ist nicht glaubwürdig.

Er löst aber nicht das Problem, dass das Schaltnetzteil über seine 
Speicherdrossel Störstrahlung verursacht - was nach einer räumlichen 
Trennung verlangt. Wie weit, hängt vom Einzelfall ab.

von Michael M. (michaelm)


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Manfred schrieb:
>> und damit eine kräftige Rauschquelle in die Schaltung bringst.
>
> "Rauschquelle" ist nicht glaubwürdig.
>
> Er löst aber nicht das Problem, dass das Schaltnetzteil über seine
> Speicherdrossel Störstrahlung verursacht - was nach einer räumlichen
> Trennung verlangt. Wie weit, hängt vom Einzelfall ab.

Der Schaltregler dürfte wohl mehr "Schmutz" produzieren als ein 78xx. 
Für den Empfang von Zeitzeichen in mittlerer bis guter Empfangslage 
(unter 200km Entfernung) würde es durchweg noch zu tolerieren sein.

So manche hauseigenen "Wandwarzen" stellen oft ein größeres Problem dar.

Michael

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