Forum: Haus & Smart Home besseres Farbspektrum: Leuchtstoffröhren vs. LED-Röhren


von Copymuxer (Gast)


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Hallo Foristen,

ich habe in einer Werkstatt an einer Deckenlampe eine 150cm 
Leuchtstoffröhre gegen eine tageslichtweisse LED Röhre (4000K) 
gewechselt. Der Helligkeitskeitseindruck ist laut Aussage aller 
Mitbenutzer bei der LED geringfügig höher. Nun kam der Vorwurf von 
Mitbenutzern der Werkstatt, dass man sich die Augen deswegen verderbe, 
weil das Lichtspektrum der LED zu ungleichmässig sei und Peaks 
insbesondere im Blaubereich aufweise.

Ich hingegen war bisher der Meinung, dass das bei LED Röhren weniger 
ausgeprägt also vorteilhafter sei, als bei Leuchtstoffröhren. Zumindest 
stellt der Wechsel auf keinen Fall eine Verschlechterung dar.

Nachdem ich das entgegen gehalten habe, waren sich die Mitbenutzter 
ihres Vorwurfs nicht mehr so sicher. Sie hatten nicht in Erwägung 
gezogen, dass Leuchtstoffröhren noch schlechter sein könnten, weil es 
bei denen - anders als bei LEDs - niemals ein Thema war.

Was stimmt denn nun? Sind Leuchtstoffröhren oder LED-Röhren bezüglich 
des Farbspektrums günstiger?
-

Zudem stellt sich für mich die Frage: Was ist eigentlich mit dem 
Sonnenlicht im Hochsommer um die Mittagszeit, das hundertfach so stark 
ist, was dann auch für dessen blauen Anteil gilt. Eine Pupille im besten 
Alter kann ihre Fläche maximal auf den 25. Teil des Dunkelsehens 
verkleinern, eine ältere nur noch auf den 10. Teil. Gegenüber einer 
eingeschalteten Röhre dürfte das deutlich weniger sein. Selbst wenn sich 
die Pupille maximal verengt, kommt bei der Vollsonne immer noch viel 
mehr blaues Licht ins Auge als bei einer 150cm Röhre. Demnach wäre die 
Sonne viel schädlicher als jede Röhre mit einem ungünstigen 
Lichtspektrum.

Das ist die LED-Röhre:
https://www.beleuchtungdirekt.de/philips-ledtube-t8-master-value-em-mains-high-output-20-5w-3100lm-865-tageslichtweiss-150cm-ersatz-fur-58w-8718699646950?queryID=2abcc65d58c5982fca13c79f6064d676&objectID=21652&indexName=m2_prod_beleuchtungdirekt_de_products

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Copymuxer schrieb:
> Was ist eigentlich mit dem
> Sonnenlicht im Hochsommer um die Mittagszeit,

Zumindest bei starkem Sonnenschein haben die Leute Sonnenbrillen 
aufgezogen, die zudem den UV-Anteil des Sonnenlichts stark genug dämpfen 
sollen. Unter dem Kunstlicht wird keiner extra getönte Augengläser 
tragen.


Es gab hier schon mal eine kurze Betrachtung des Licht-Spektrums:

Beitrag "Osram T12 Leuchtstoffröhren mit Farbnummer 39"

mfg

von Alt G. (altgr)


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Ist es wirklich das farbspektrum oder ist es das flackern?

Das wirkt unangenehm ohne dass man sich direkt bewusst wird. Ein 50hz 
LED flakern sieht man durchaus, wahrscheinlich sieht man sogar 100hz.

Kann man mit einer photodiode und einem KO testen.
Oder nehme einen bleistift und schwenke den sehr schnell vor deinem auge 
herum. Wenn du 3 oder 5 stifte siehst dann flackert das.

von Christian M. (likeme)


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In 10 Jahren sehen wir eventuell die Spätfolgen!

von Wolfgang (Gast)


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Copymuxer schrieb:
> Ich hingegen war bisher der Meinung, dass das bei LED Röhren weniger
> ausgeprägt also vorteilhafter sei, als bei Leuchtstoffröhren.

Da kommt jetzt der CRI ins Spiel.

von Jack V. (jackv)


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Copymuxer schrieb:
> Was stimmt denn nun? Sind Leuchtstoffröhren oder LED-Röhren bezüglich
> des Farbspektrums günstiger?

Lässt sich nicht pauschal sagen: es gibt schlechte und gute 
Leuchtstoffröhren und es gibt schlechte und gute LED-Leuchtmittel.

Alt G. schrieb:
> Ein 50hz
> LED flakern sieht man durchaus, wahrscheinlich sieht man sogar 100hz.

Wenn die LED-Lampe mit 50Hz flackert, ist sie kaputt. Auf der anderen 
Seite geben auch Leuchstoffröhren kein kontinuierliches Licht ab.

von DerEinzigeBernd (Gast)


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> Auf der anderen Seite geben auch Leuchstoffröhren kein kontinuierliches Licht 
ab.

Das ist eine Untertreibung. Mit klassischer Drossel betrieben, flimmern 
sie mit 50 Hz, nur mit einem elektronischen Vorschaltgerät können höhere 
und daher erträglichere Frequenzen erreicht werden.
Die Leistungsaufnahme so einer Leuchtstoffröhre ist übrigens nicht ohne, 
die typischerweise in Büros zu findenden liegen bei 60 Watt pro Röhre, 
und die werden in "Doppeltraktion" betrieben, damit es hell genug wird.

von J. S. (pbr85)


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Was die Peaks angeht, so sind LSR weitaus schlimmer als selbst LEDs mit 
schlechter Farbwiedergabe. Wenn es deine Kollegen dir bzw. 
Spektraldiagrammen nicht glauben, bringe doch mal eine CD mit und halte 
diese unter jeweils das eine oder andere Licht.

Bei der LED hat man einen fast perfekten Regenbogen, bei den LSR ...


Was die LED-Röhre angeht: Welche ist es nun? Verlinkt sind 6500K und 
nicht 4000K. Das empfinden schon viele Leute als zu kalt . Dazu kommt 
die Kruithofkurve, heißt bei kaltweißem Licht brauchst du deutlich mehr 
Lichtstärke, damit es als angenehm und natürlich empfunden wird.

Ich persönlich finde 5000K als am besten zum arbeiten. Nicht kalt und 
nicht warm, sondern schön eierschalenweiß. Mittagssonne hat bei 90° 
Position etwa 5500K.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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> ich habe in einer Werkstatt an einer Deckenlampe eine 150cm
> Leuchtstoffröhre gegen eine tageslichtweisse LED Röhre (4000K)
> gewechselt. Der Helligkeitskeitseindruck ist laut Aussage aller
> Mitbenutzer bei der LED geringfügig höher. Nun kam der Vorwurf von
> Mitbenutzern der Werkstatt, dass man sich die Augen deswegen verderbe,
> weil das Lichtspektrum der LED zu ungleichmässig sei und Peaks
> insbesondere im Blaubereich aufweise.

Nein, man verdirbt sich die Augen nicht. Im Gegenteil: Das Gehirn führt 
ständig einen Weißabgleich durch und korrigiert spektrale 
Ungleichheiten. Das dauert zwar einige Tage / Wochen, aber funktioniert 
so gut, dass es irgendwann gar nicht mehr auffällt. Das Gehirn scheint 
sich irgendwie auch zu merken, welche Korrektur an welchen Orten 
notwendig ist.

Das Hauptproblem mit einer schlechten spektralen Verteilung 
(Farbwiedergabeindex niedrig) ist die Tatsache, dass man gewisse Farben 
unter diesem Licht nicht sehen kann bzw. falsch wahrgenommen werden. 
Daher sollte man - gerade in einer Werkstatt - Wert auf einen hohen Ra > 
90 setzen.

Das gilt für Röhren genauso wie für LED. Es gibt Vollspektrumröhren, die 
im Grafikbereich eingesetzt wurden (und noch werden), weil man bei der 
Druckkontrolle einfach alle Farben sehen können muss. Die sind nicht 
teuer, aber ihr Geld wert. Und sind weitaus billiger, als 
Vollspektrum-LEDs.

> Ich hingegen war bisher der Meinung, dass das bei LED Röhren weniger
> ausgeprägt also vorteilhafter sei, als bei Leuchtstoffröhren. Zumindest
> stellt der Wechsel auf keinen Fall eine Verschlechterung dar.

Nein, das stimmt nicht. Es gibt schlechte Röhren und schlechte LEDs 
sowie gute Röhren und gute LEDs. Es kommt darauf an, was man kauft. Du 
hast eine mit Ra=80..<90 gekauft. Also eigentlich eine schlechte Röhre.

> Zudem stellt sich für mich die Frage: Was ist eigentlich mit dem
> Sonnenlicht im Hochsommer um die Mittagszeit, das hundertfach so stark
> ist, was dann auch für dessen blauen Anteil gilt.

Die macht die Augen kaputt, weshalb die Empfehlung der Ärzteverbände 
sich dafür ausspricht, bei hellem Licht draußen (auch oder vor allem im 
Winter) eine Brille mit Tönung zu verwenden.

Denk es Dir so herum: Früher wurden Menschen kaum älter als mitte 30 bis 
mitte 40. Bis dahin hielt die organische Masse. Alles, was darüber 
hinaus geht, ist der Schutz der Gesundheit eine Investition in die 
Zukunft.

von Thomas R. (thomasr)


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Die Farbwiedergabe von Leuchtstoffröhren kann bis nahe CRI 100 getrieben 
werden, je nach Anzahl und Beschaffenheit der Beschichtungen. Sonst 
wären sie kaum in Museen eingesetzt worden, wo es genau darauf ankommt.

Grundsätzlich funktionieren (weiße) LED und Röhre ähnlich: beide 
erzeugen eine Strahlung/Wellenlänge, die erst durch weitere „Filter“ in 
das gewünschte Lichtspektrum umgesetzt werden. Logischerweise hängt die 
Zusammensetzung des erzeugten Lichtes damit von diesen Wandlern ab. Und 
das variiert bei beiden je nach Hersteller etc.

Für gutes Licht waren zuletzt 5-Banden LS üblich, d.h. die (weiß 
aussehenden Schichten innen an der Röhre) Wandlerschichten setzten die 
UV-ähnliche Strahlung auf 5 verschiedene „Farben“. Damit ergab sich ein 
relativ gleichmäßiges Spektrum und hoher CRI.

LEDs nutzen andere Wandler und haben daher andere „Peaks“ im Spektrum. 
So langsam dürften die Wandlerschichten bei LEDs genauso gut sein wie 
die von LS, aber das hängt sehr stark vom Hersteller ab und ist in der 
Herstellung immer noch stark schwankend (deshalb gibt es bei LEDs auch 
die vielen „Binnings“)

BEIDE Wandlungen (LS und LED) wandeln natürlich nicht mit 100% 
Wirkungsgrad. Auch das geht in die Ausbeute Lumen/Watt ein. Ein hoher 
CRI ist daher immer mit einem niedrigeren Wirkungsgrad verbunden.

Ein ganz wichtiges Kriterium ist das Flickern. Während das bei LS durch 
die schon lange vorgeschriebene Verwendung von EVGs praktisch erledigt 
war (Flickern im zig kHz Bereich kann der Mensch nicht mehr sehen) tritt 
das gerade bei preiswerten LEDs immer noch auf und kann sehr störend 
empfunden werden. Das kann man aber wie bereits geschrieben einfach 
messen.

Die Wirkungsgrade von LED und LS sind auch sehr ähnlich, die LED ist 
mitnichten „besser“. ABER die LED erzeugt ihr Licht schon nur in einem 
relativ engen Kegel von nur 120 Grad, also einseitig gerichtet. Die LS 
erzeugt das Licht auf 360 Grad. Wenn man nur Deckenlicht braucht, sind 
also 2/3 der erzeugten Lichtmenge einer Röhre nutzlos. Daher rührt die 
Annahme, daß sie so viel besser sei.

Wir haben in unseren Werkshallen bis heute LS, aber alle mit Reflektoren 
versehen, die das erzeugte Licht auch nach unten richten. Weil es (für 
Gewerbe) LS mit einer Lebensdauer von bis zu 15.000h gibt, stehen die 
auch darin den LED nicht nach.

von Copymuxer (Gast)


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Ihr bestätigt also, dass das Problem auch schon bei Leuchtstoffröhren 
bestand. Und die billigste hängt seit Jahrzehnten in der Werkstatt. Von 
daher scheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass die LED-Röhre selbst 
mit Peaks im Blaubereich augenschädlicher ist. Geht ihr da mit?

Alt G. schrieb:
> Ist es wirklich das farbspektrum oder ist es das flackern?
Es gab keine Beschwerde eines Unwohlseins. Man empfand das Licht als 
angenehm. Es ging nur darum, dass bei LED insbesondere der blaue Peak in 
mehreren Artikeln als schädlich dargestellt wurde, während niemand davon 
gehört hatte, dass das Problem auch bei Leuchtstoffröhren auch 
existiert. Niederfrequentes Flackern konnte ich heute morgen (draußen 
noch dunkel) mit einem Fototransistor am Oszi nicht feststellen. Der 
Vorwiderstand ist dabei so gewählt, dass er bei leichtem Abdunkeln mit 
der Hand reagiert.

J. S. schrieb:
> Was die LED-Röhre angeht: Welche ist es nun? Verlinkt sind 6500K und
> nicht 4000K.
Ich habe tatsächlich die falsche LED-Röhre verlinkt. Das kommt daher, 
weil unser örtlicher Händler in seiner Liste Tageslicht mit 4000K 
gleichsetzt. Und nach Tageslicht hatte ich dann im Internet gesucht und 
gefunden, um Euch einen Link liefern zu können. Dabei habe ich nicht 
beachtet, dass es im Ergebnis die 6500K Variante darstellte. Gemeint war 
aber die 4000K Ausführung dieser Röhre mit ansonsten gleichen Daten wie 
die falsch verlinkte 6500K.

von Thomas R. (thomasr)


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Weil die Ursprungsstrahlung der weißen LED im blauen Spektrum liegt, 
kommt das Blau auch meist am stärksten „durch“, gerade bei den billigen. 
In gewissen Grenzen läßt sich das mit der Einstrahlung auf den 
Filter/Wandler beeinflussen. Nichts anderes machen moderne Handys, deren 
Anzeige einen Nachtmodus hat. Da wird nicht nur die Helligkeit an sich 
vermindert sondern durch geschickte Modulation auch die blaue Emission 
vermindert. Im Dunklen fragt ja keiner nach dem Wirkungsgrad, der geht 
dabei nämlich drastisch in den Keller.

Gerade nochmal nachgesehen: ColorProof Leuchtstoffröhren haben einen 
garantierten CRI von >98! Bei LED sehr selten.

Und die Lebensdauer von Leuchtstoffröhren wird für unsere Anwendungen 
mit 24.000h angegeben.

Allerdings ist dann auch bei ca. 100 Lumen/Watt Schluß. Alles auf einmal 
geht nicht 😎😎

von J. S. (pbr85)


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Zum Wirkungsgrad: LEDs sind bei weitem besser. Wirkungsgrade von 50-70% 
sind schon seit Jahren käuflich erhältlich. Davon können LSR nur 
träumen. Das Maximum liegt da etwa bei 35%.

Zum Peak: Das ist alles relativ zum restlichen Spektrum zu sehen. Bei 
gleicher Farbtemperatur haben LSR als auch LEDs, Entladungslampen etc. 
auch etwa gleich viel Leistung im blauen Bereich. Wenn ich mich richtig 
errinnere sind es etwa 30% bei kaltweißem Licht. Genauer kann ich es 
nachgucken, wenn ich zuhause bin und meine Spektraltabellen vor mir 
habe.

Der Großteil liegt, wie man es auch an den Diagrammen erkennen kann, im 
grüngelben Bereich, bei allen "normalen" Farbtemperaturen im Bereich 
2500K bis etwa 7000K.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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J. S. schrieb:
> Zum Wirkungsgrad: LEDs sind bei weitem besser. Wirkungsgrade von 50-70%
> sind schon seit Jahren käuflich erhältlich. Davon können LSR nur
> träumen. Das Maximum liegt da etwa bei 35%.
>
Das sind aber extreme Einzelfälle, die dann einen schlechten CRI haben 
oder sogar nur Prototypen sind. Im HANDEL wirst du die nicht finden. Und 
selbst wenn, sind die sehr unhandlich, weil sie die Verlustwärme über 
große Kühlflächen wegbringen müssen. Schau dir die ganzen Beschwerden 
über vorzeitige Ausfälle doch an!

Wir kaufen im Jahr mehrere 10.000 Leuchtstoffröhren für unsere 
Produktionshallen in ganz Europa. Die Produktion anzuhalten nur weil 
wieder einmal ein Steiger über der Linie die Röhren auswechseln muß?? 
Können wir uns gar nicht leisten; also besser Röhren behalten bis es 
wirklich etwas besseres gibt. Das sind harte kaufmännische Fakten, keine 
Wünsch-Dir-Was Überzeugungen.

von J. S. (pbr85)


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LM301B und Co.sind weder Prototypen noch "extreme Einzellfälle". Seit 
JAHREN nicht. Ihr habt einfach keine Ahnung.

Was dein Unternehmen wo einkauft und was es im Handel findet oder nicht 
findet, liegt in euer Berantwortung und möglicherweise gehören ja auch 
die Verantwortlichen BWL-Heinis ausgetauscht. Dann müssen auch die 
Leuchten nicht ausgetauscht werden ...

von Andreas M. (amesser)


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J. S. schrieb:
> Zum Wirkungsgrad: LEDs sind bei weitem besser. Wirkungsgrade von 50-70%
> sind schon seit Jahren käuflich erhältlich. Davon können LSR nur
> träumen. Das Maximum liegt da etwa bei 35%.

Bei Lampen gibt man Wirkungsgrade üblicherweise in lm/W an.


J. S. schrieb:
> Farbtemperatur haben LSR als auch LEDs, Entladungslampen etc. auch etwa
> gleich viel Leistung im blauen Bereich.

Eine Natrium Dampflampe hat gar keinen Blauanteil. Und hat so ca 120lm/W 
Ich kenne jetzt nicht so viele für Normalnutzer käuflich erwerbbare Led 
die da ran kommen.

Deswegen ist der Zwangsttausch funktionierender Na Leuchten in der 
Straßenbeleuchtung durch Leds ökologisch eigentlich Unsinn. Die 
Hauptersparnis kommt von der Verwendung schwächerer Leuchtmittel, sieht 
man an der Helligkeut im Vergleich. Hätte man auch durch kleinere Na 
Leuchtmittel haben können.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (amesser)


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J. S. schrieb:
> LM301B und Co.sind weder Prototypen noch "extreme Einzellfälle". Seit
> JAHREN nicht. Ihr habt einfach keine Ahnung.

Zeig doch mal ein fertiges Leuchtmittel wo die drinnen sind.

von J. S. (pbr85)


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Seit Jahren die gleichen Diskussionen hier, mit der gleichen Art 
Klugscheißern, die weder den technischen Stand kennen, noch die Physik 
und Einheiten dahinter.

So kennt man das Forum.:)

von Copymuxer (Gast)


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J. S. schrieb:
> Zum Wirkungsgrad: LEDs sind bei weitem besser. Wirkungsgrade von 50-70%
> sind schon seit Jahren käuflich erhältlich. Davon können LSR nur
> träumen. Das Maximum liegt da etwa bei 35%.

Die Wikipedia gibt an, theoretische 100% entsprächen 350 Lumen/Watt, was 
1% ~ 3,5 Lumen/Watt impliziert. Ist das derselbe Umrechnungsfaktor, den 
Du zu Grunde legst? Von daher lägen LSR bei maximal 122 Lumen/Watt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtdiode#Lichtausbeute

Letztendlich ist für den Fall eines Austauschs LED gegen LSR wichtig, 
dass etwa dieselbe Helligkeit erreicht wird und es nicht dunkler wird, 
wie bei vielen Angeboten. Nach meiner Messung ist bei etwa gleicher 
Helligkeit der Deckenlampe die Leistungsaufnahme der nach unten 
strahlenden LED-Röhre deutlich geringer, so dass sich der höhere Preis 
bei täglich drei Stunden Brenndauer nach weniger als zwei Jahren 
amortisiert.

von Christian W. (orikson)


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Copymuxer schrieb:
> Es ging nur darum, dass bei LED insbesondere der blaue Peak in
> mehreren Artikeln als schädlich dargestellt wurde, während niemand davon
> gehört hatte, dass das Problem auch bei Leuchtstoffröhren auch
> existiert

Zu den Zeiten, in welchen Leuchtstoffröhren aktuell waren hat der Peak 
bei diesen einfach niemanden interessiert. Je nach Typ sind diese aber 
deutlich schlimmer als bei LEDs, siehe z.B. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtstofflampe#Lichtfarbe

Das spiegelt sich auch im CRI wider, siehe z.B. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbwiedergabeindex

Dass dieser Peak Auswirkungen auf die menschliche Psyche hat ist nicht 
zu bestreiten. Natürliches Licht (Sonne) enthält aber extrem viel 
Blauanteil und ist nur deshalb nicht gefährlich, sondern sogar 
förderlich. "Blaues Licht" kann die Bildung von Melatonin reduzieren, 
welches aber Förderlich für Müdigkeit und daher einem gesunden 
Schlaf-Rythmus ist. An einem normalen Tag bekommst du draußen blaues 
Licht ab und dein Körper unterbindet die Bildung von Melatonin, du 
bleibst also wach. Wenn die Sonne untergeht kommt die Melatonin-Bildung 
in Schwung und man wird müde. Setzt man sich abends aber künstlichen 
Blaulicht-Quellen aus, kann das die Melatonin-Bildung weiter unterbinden 
und dein Schlaf-Rythmus kann aus dem Tritt kommen.

von Max M. (Gast)


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Copymuxer schrieb:
> Was stimmt denn nun? Sind Leuchtstoffröhren oder LED-Röhren bezüglich
> des Farbspektrums günstiger?

Das mit dem Blauanteil stimmt prinzipiell.
Aber es gibt gute Röhre und schlechte LEDs.
Das kann man so nicht sagen.

Hier ein recht tauglicher Artikel dazu.
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/das-gesamte-lichtspektrum-der-sonne-in-einer-led-a-915777/

von J. S. (pbr85)


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Nein, welche LER eine Lichtquelle hat, hängt stark vom jeweiligen 
Spektrum ab. 350lm/W ist schon ziemlich hoch gegriffen, oder anders 
gesagt sehr viel Grünanteil und schlechte Farbwiedergabe.

320 lm/W kann man bei den typischen weißen Spektren mit 80er 
Farbwiedergabe zugrunde legen. Die Samsung LM301B erreicht da bis zu 230 
lm/W also ~72% beim Binningstrom. Achja, mittlerweile sind es über 243 
lm/W ...

von Oli (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Denk es Dir so herum: Früher wurden Menschen kaum älter als mitte 30 bis
> mitte 40. Bis dahin hielt die organische Masse.

Das ist nicht richtig. Im Mittelalter wurden die Leute durchaus auch 60 
und 70 Jahre alt. Erst später verkürzte es sich, um sich dann wieder zu 
verlängern. Das war auch keineswegs eine biologische Uhr, sondern 
einfach den Krankheiten geschuldet. Die Gene waren damals ungefähr so 
gut und so schlecht, wie heute. Auch Affen, von denen wir abstammen, 
werden meistens deutlich älter, als 50, wenn sie keinen Krankheiten oder 
Angriffen / Verletzungen zum Opfer fallen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Copymuxer schrieb:
> Nun kam der Vorwurf von
> Mitbenutzern der Werkstatt, dass man sich die Augen deswegen verderbe,
> weil das Lichtspektrum der LED zu ungleichmässig sei

Oli schrieb:
> Auch Affen, von denen wir abstammen,
> werden meistens deutlich älter, als 50,

Und diese Affen, die über 50 Jahre alt werden konnten, hatten nie 
Augenprobleme, weil sie weder Leuchtstoff- noch LED-Röhren nutzten :-)

mfg

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> Die Leistungsaufnahme so einer Leuchtstoffröhre ist übrigens nicht ohne,
> die typischerweise in Büros zu findenden liegen bei 60 Watt pro Röhre

war mal, ist auch schon auf 58W gesenkt worden
Philips Leuchtstoffröhre MASTER TL-D 58W/840 Super 80 weiss
https://www.obi.de/kellerleuchten/leuchtstoffroehre-58-w-laenge-156-5-cm/p/3598125
https://www.gluehbirne.de/OSRAM-Leuchtstofflampe-LUMILUX-T8-58W-840-Cool-White
https://www.hornbach.de/shop/Leuchtstoffroehre-dimmbar-T8-G13-58W-5000-lm-6500-K-tageslicht-865-L-1500-mm/8290210/artikel.html

also von Osram, Philips & Sylvana weiter suche ich nicht, es mag 
irgendwo noch alte 60W geben.

Was LED Wirkungsgerade angeht, die Besseren haben noch lange nicht 
preislich attraktiv kaufbar Einzug gefunden, erst Recht nicht in 
austauschbaren Leuchtmitteln.

von Wolfgang (Gast)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> Das ist eine Untertreibung. Mit klassischer Drossel betrieben, flimmern
> sie mit 50 Hz

Woher sollte das kommen. Das normale Stromnetz, an dem sie 
klassischerweise betrieben werden, besitzt eine Frequenz von 50Hz, d.h. 
jedes Leuchtmittel bekommt 100 Spannungsmaxima pro Sekunde, was 
gemeinhin als 100Hz bezeichnet wird.

von Oli (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Und diese Affen, die über 50 Jahre alt werden konnten, hatten nie
> Augenprobleme, weil sie weder Leuchtstoff- noch LED-Röhren nutzten :-)

Aber sie sind z.T. blind, wie viele Tiere die zu lange in der Sonne 
waren. Es gibt unzählige Augenkrankheiten bei Tieren und wir wissen 
auch, wie die enden:

Jäger machen keine Beute mehr und Beute sieht die Jäger zu spät.

Im Prinzip ist das auch bei Menschen der Fall:

Früher hat man es nicht lange gemacht, wenn man weit- oder kurzsichtig 
war, weil man seinen "Job" nicht machen konnte und verhungerte. Ein 
Schneider, der keine Nadel mehr ins Loch bekommt, kriegt keine Aufträge 
und die hatten es damals ja richtig schwer mit Kerzenlicht und so ...

Heute helfen uns die Brillen, auch mit 60 noch unseren Job zu machen. 
Daher ist es um so wichtiger, seine Augen zu schützen und immer eine 
Sonnenbrille zu tragen.

Und daher ist auch die Diskussion hier nicht so ganz unwichtig. Ich habe 
z.B. ziemlich helle LED-Lampen als Röhren, die aber indirekt beleuchten, 
d.h. die Tapete wirft das Licht zurück. Und da sollte wenig UV kommen.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Oli schrieb:
> Daher ist es um so wichtiger, seine Augen zu schützen und immer eine
> Sonnenbrille zu tragen.
>
> Und daher ist auch die Diskussion hier nicht so ganz unwichtig. Ich habe
> z.B. ziemlich helle LED-Lampen als Röhren, die aber indirekt beleuchten,
> d.h. die Tapete wirft das Licht zurück. Und da sollte wenig UV kommen.

Da haben wir eine angenehme Leitlinie erhalten.

mfg

von Stefan (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> DerEinzigeBernd schrieb:
>
>> Das ist eine Untertreibung. Mit klassischer Drossel betrieben, flimmern
>> sie mit 50 Hz
>
> Woher sollte das kommen. Das normale Stromnetz, an dem sie
> klassischerweise betrieben werden, besitzt eine Frequenz von 50Hz, d.h.
> jedes Leuchtmittel bekommt 100 Spannungsmaxima pro Sekunde, was
> gemeinhin als 100Hz bezeichnet wird.

Ja, aber was ist wenn die beiden Elektroden einer Leuchtstofflampe z.B. 
wegen unterschiedlicher Alterung verschiedene Eigenschaften haben?

von zui (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ja, aber was ist wenn die beiden Elektroden einer Leuchtstofflampe z.B.
> wegen unterschiedlicher Alterung verschiedene Eigenschaften haben?

Man muss sich den Helligkeitsverlauf des Lichtes wie eine 
Vollweg-gleichgerichtete Spannung vorstellen. Sowohl die positive als 
auch die negative Spannung wird gleichermaßen in Licht umgewandelt. Wenn 
es überhaupt eine sich auswirkende Unsymmetrie geben sollte, wird jedes 
zweite Lichtmaximum minimal messbar dunkler aber es bleiben 100Hz. 
Praktisch wird kein Mensch einen Unterschied feststellen.

Wenn der Stoff nachleuchtet, der das Licht der LED in eine andere 
Spektralfarbe wandelt, ist das mit einem Kondensator hinter dem 
Gleichrichter vergleichbar.

von A-Freak (Gast)


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> Ja, aber was ist wenn die beiden Elektroden einer Leuchtstofflampe z.B.
> wegen unterschiedlicher Alterung verschiedene Eigenschaften haben?

Die ersten Jahre merkt man das zunehmende 50Hz-Flimmern nicht, aber das 
kann sich in einzelnen Fällen soweit entwickeln daß eine Elektrode ganz 
taub wird und die Leuchtstoffröhre zum Quecksilberdampfgleichrichter 
wird

von Stefan K. (stk)


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Mach die Drossel das mit?

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