Hi Bei einem Brückengleichrichter aus 4 x 3 (parallelen) Dioden hat eine einen Kurzschluss entwickelt. Ich habe Ersatzdioden vom selben Typ bestellt (1N5402). Jetzt messe ich in Durchlassrichtung aber einen unterschiedlichen Spannungsabfall. Die Dioden im defekten Gerät haben rund 430 mV, die neuen 530 mV. (Diodentestfunktion am Multimeter) Reicht es die eine Diode zu ersetzen, oder sollten alle raus? Die Eingangspannung ist 15VAC.
Simi schrieb: > Hi > > Bei einem Brückengleichrichter aus 4 x 3 (parallelen) Dioden hat eine > einen Kurzschluss entwickelt. > > Ich habe Ersatzdioden vom selben Typ bestellt (1N5402). > > Jetzt messe ich in Durchlassrichtung aber einen unterschiedlichen > Spannungsabfall. > Die Dioden im defekten Gerät haben rund 430 mV, die neuen 530 mV. > (Diodentestfunktion am Multimeter) > > Reicht es die eine Diode zu ersetzen, oder sollten alle raus? > > Die Eingangspannung ist 15VAC. Die Flussspannungen unterliegen bei Nutzung einer Degadation, die im Extremfall 0V erreicht... ;-))
Dioden funktionieren parallel geschaltet nur, wenn sie die gleiche Flussspannung haben und (damit das so bleibt) auch die gleiche Temperatur. Tausche also alle drei aus. Weil: Wenn du eine Diode mit höherer Flussspannung einbaust, verteilt sich der Strom ungleichmäßig. Durch die anderen beiden Dioden fließt mehr Strom, sie werden dadurch wärmer. Deswegen sinkt deren Flussspannung weiter ab, der Strom verteilt sich noch ungleichmäßiger. Du riskierst, dass nach einer Betriebszeit fast der ganze Strom nur durch die zwei alten Dioden fließt, und fast nichts durch die neue. Eigentlich soll man das nicht so machen, sondern größere Dioden verwenden so das eine den ganzen Strom aushält.
Steve schrieb: > Weil: Wenn du eine Diode mit höherer Flussspannung einbaust, verteilt > sich der Strom ungleichmäßig. Durch die anderen beiden Dioden fließt > mehr Strom, sie werden dadurch wärmer. Deswegen sinkt deren > Flussspannung weiter ab, der Strom verteilt sich noch ungleichmäßiger. > Du riskierst, dass nach einer Betriebszeit fast der ganze Strom nur > durch die zwei alten Dioden fließt, und fast nichts durch die neue. In der Brückenschaltung sind die Dioden nicht parallel sondern einzeln. Nur wenn die Durchlassspannung sehr verschieden ist könnte es passieren, dass z.B. in der positiven Halbwelle der Kondensator höher auf geladen wird als in der andren. Das würde man daran erkennen, dass auf dem scope-Bild die Welligkeit der Ausgangsspannung unsymmetrisch ist. Es kann aber kaum zu dem oben beschriebenen thermal runaway kommen, Gleichrichterschaltungen sind nie so auf Kante dimensioniert. Der Effekt thermal runaway entsteht eigentlich nur bei direkt parallel geschalteten Transistoren oder Dioden, bei guter thermischer Kopplung ist das dann auch nicht zu befürchten. Also, pingelige Menschen sollten die Dioden (am Pluspol oder am Minuspol) paarweise ersetzen, damit sie besser schlafen können.
:
Bearbeitet durch User
Peter R. schrieb: > In der Brückenschaltung sind die Dioden nicht parallel sondern einzeln. Simi schrieb: > Bei einem Brückengleichrichter aus 4 x 3 (parallelen) Dioden
Simi schrieb: > Bei einem Brückengleichrichter aus 4 x 3 (parallelen) Dioden hat eine > einen Kurzschluss entwickelt. Oh,ja, das hab ich übersehen. Da muss dann schon das ganze Tripel ausgetauscht werden, wenns ganz eng zugeht, sogar das zweite Tripel. Die Ungleichheit könnte zu einer DC-Komponente in der Trafowicklung führen.
:
Bearbeitet durch User
Ok, läuft wieder! Nicht nur dass sie 3 Dioden parallel verbaut haben. Es sind 3x 3A Dioden in einem 10A Netzgerät ...
Simi schrieb: > Nicht nur dass sie 3 Dioden parallel verbaut haben. > Es sind 3x 3A Dioden in einem 10A Netzgerät ... Und das, noch schlimmer, bei einer Gleichrichterschaltung. Da ist der Effektivwert des Stroms an den Dioden deutlich höher als die 10A. Da sollten die Dioden je nach Ladekondensator ca. das 1,5 bis zweifache vertragen.
Oder gleich was anständiges: https://www.pollin.de/p/fagor-brueckengleichrichter-diotec-kbpc5006fp-600-v-50-a-150215
Rüdiger B. schrieb: > Oder gleich was anständiges: > https://www.pollin.de/p/fagor-brueckengleichrichter-diotec-kbpc5006fp-600-v-50-a-150215 Völlig überdimensioniert, und ein Kühlkörper ist auch noch nötig! https://www.pollin.de/p/gleichrichter-600-v-35-a-150145 Kostet ein zehntel.
H. H. schrieb: > Völlig überdimensioniert, und ein Kühlkörper ist auch noch nötig! > > https://www.pollin.de/p/gleichrichter-600-v-35-a-150145 > > Kostet ein zehntel. Die 400V Ausführung kostet wiederum das 5fache: https://www.pollin.de/p/taiwan-semiconductor-gleichrichter-gbpc3504-35-a-400-v-150329 komische Preisgestaltung!
>> Nicht nur dass sie 3 Dioden parallel verbaut haben. >> Es sind 3x 3A Dioden in einem 10A Netzgerät ... Peter R. schrieb: > Und das, noch schlimmer, bei einer Gleichrichterschaltung. Da ist der > Effektivwert des Stroms an den Dioden deutlich höher als die 10A. Da > sollten die Dioden je nach Ladekondensator ca. das 1,5 bis zweifache > vertragen. Allerdings ist jede Diode ist nur für eine Halbwelle zuständig. Der Strom fließt nur zu 50% der Zeit.
Ah, stimmt. Also eigentlich müsste das kein Problem sein für 10A Dauerstrom? Ich verstehe nicht, warum die Diode kaputt gegangen ist. Aber nun läuft's wieder.
Simi schrieb: > Ich verstehe nicht, warum die Diode kaputt gegangen ist. Weil die Parallelschaltung ohne thermische Kopplung ein blöde Idee ist.
Steve schrieb: > Der Strom fließt nur zu 50% der Zeit. In der Startphase ja. Im kontinuierlichen Betrieb wesentlich kürzer.
H. H. schrieb: > > thermische Kopplung Ich nehme an die thermische Abhängigkeit der Kennlinie ist der Grund warum das wichtig ist. Ich habe direkt nach dem Einlöten die Dioden nochmals durchgemessen und mich gewundert warum die Flussspannung driftet. Nunja, beim nächsten mal werde ich grössere Einzeldioden einlöten, oder einen der erwähnten Brückengleichrichter.
Simi schrieb: > Ich nehme an die thermische Abhängigkeit der Kennlinie ist der Grund > warum das wichtig ist. Ja genau. Wie bei LEDs.
Noch einmal: Steve schrieb: > Allerdings ist jede Diode ist nur für eine Halbwelle zuständig. Der > Strom fließt nur zu 50% der Zeit. Jaja, s.o: Auszug aus dem Buch "Internetzteil" v. J. Rehrmann
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.