Forum: PC Hard- und Software Externe Hardware zum verbinden mit Proxy-Server


von TunnelSucher (Gast)


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Hallo,

ich möchte mich mit einem Proxy-Server verbinden, ohne dass mein Client 
von dem Proxy-Server etwas mitbekommt. Auf dem Client soll also weder 
zusätzliche Software installiert werden, noch der Proxy-Server 
eingestellt werden.

Das scheint mit gewöhnlichen Routern oder Fritz-Boxen nicht möglich zu 
sein. Es sollte aber mit einem Raspberry PI möglich sein. Der Raspberry 
muss also für den Client entweder über Kabel oder W-LAN wie ein ganz 
normaler Internetzugang aussehen. Darüber sollen alle Verbindungen, wie 
z.B. verschiedene VPN-Verbindungen möglich sein. Auf dem Raspberry 
selbst möchte ich den Zugang zum eigentlichen Internet herstellen 
(entweder über LAN oder über W-LAN mit Passwort zum Internetzugang).

Der Raspberry hätte also nichts anderes zu tun, als die vom Client 
angeforderten Daten über das Internet an den Proxy zu senden und die 
Antworten an den Client zurückzusenden. Der Client "sieht" die externe 
Hardware dabei nicht.


Leider bin ich nach Internetrecherche nicht endgültig schlau geworden. 
Ich bin auf die Schlagwörter MITM (Man-In-The-Middle) und Gateway 
gestoßen. Ich bin in Sachen IT nicht sehr bewandert und suche eine 
Lösung, ohne dabei mit Kanonen auf Spatzen zu schießen (bzw. ich suche 
überhaupt irgendeine Lösung). Könntet ihr mir dabei helfen wie ich mein 
Vorhaben umsetzen könnte?

Danke vorab und viele Grüße

TunnelSucher

von Peter Pan (Gast)


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https://github.com/darkk/redsocks

Das was du möchtest ist nicht sonderlich trivial, es gibt viele Risiken, 
insbesondere hinsichtlich DNS Leak usw., man kann sehr viel falsch 
machen.

Du brauchst entweder einen transparenten Proxy oder direkt etwas 
Richtung redsocks, je nachdem was du genau erreichen möchtest. Mit dem 
Kenntnisstand wird das aber knackig...

von Jan H. (j_hansen)


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Zuerst die Frage: warum willst du das?

Dein Preis wäre dann ein MITN. Heutzutage, wo fast alles über HTTPS 
läuft, hebelst du diese Sicherheit damit wieder aus.

von Da Da Da, Aha (Gast)


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TunnelSucher schrieb:

> ich möchte mich mit einem Proxy-Server verbinden, ohne dass mein Client
> von dem Proxy-Server etwas mitbekommt.

Versucht der Client aktiv raus zufinden ob ein Proxy dazwischen sitzt?

von Michael D. (nospam2000)


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Peter Pan schrieb:
> https://github.com/darkk/redsocks

das Projekt ist leider nicht besonders gut gepflegt. Es gibt 49 offene 
issues und 19 offene pull requests. Seit 2018 gab es keine check-ins 
mehr.

Immerhin gibt es 813 forks, da ist bestimmt einer dabei welcher besser 
gepflegt ist.

Man benötigt zumindest einige Kenntnisse um es einsetzen zu können damit 
man evtl. auftretende Fehler umschiffen kann.

Versteht mich nicht falsch, ich kenne keine bessere Alternative.

  Michael

von TunnelSucher (Gast)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Hilfe und eure Antworten!

Peter Pan schrieb:
> https://github.com/darkk/redsocks
>
> Das was du möchtest ist nicht sonderlich trivial, es gibt viele Risiken,
> insbesondere hinsichtlich DNS Leak usw., man kann sehr viel falsch
> machen.
>
> Du brauchst entweder einen transparenten Proxy oder direkt etwas
> Richtung redsocks, je nachdem was du genau erreichen möchtest. Mit dem
> Kenntnisstand wird das aber knackig...

Risiken wären ein klares NoGo! Den Proxy würde ich selbst lokal in den 
eigenen 4 Wänden (vermutlich auch mit nem Raspberry) einrichten und ich 
wäre die einzige Person, die diesen benutzt. DNS-Server würde der Client 
selbst nie benötigen, da ich mich immer mit einem VPN verbinde und mich 
dort in eine VM einlogge. Über die VM würde ich Webseiten aufrufen.


Jan H. schrieb:
> Zuerst die Frage: warum willst du das?
>
> Dein Preis wäre dann ein MITN. Heutzutage, wo fast alles über HTTPS
> läuft, hebelst du diese Sicherheit damit wieder aus.

Ich habe einen Laptop von der Arbeit gestellt bekommen und möchte ein 
paar Wochen im Jahr im Ausland arbeiten. Mein Arbeitgeber soll das nicht 
mitbekommen und seine IT-Abteilung soll denken, dass ich die ganze Zeit 
in Deutschland bin.


Da Da Da, Aha schrieb:
> TunnelSucher schrieb:
>
>> ich möchte mich mit einem Proxy-Server verbinden, ohne dass mein Client
>> von dem Proxy-Server etwas mitbekommt.
>
> Versucht der Client aktiv raus zufinden ob ein Proxy dazwischen sitzt?

Vermutlich nicht. Es wird von der IT vermutlich höchstes überprüft, ob 
ich einen Proxy eingestellt habe (bin mir grad nicht sicher, ob ich das 
ohne Admin-Rechte überhaupt könnte).


Michael D. schrieb:
> Peter Pan schrieb:
>> https://github.com/darkk/redsocks
>
> das Projekt ist leider nicht besonders gut gepflegt. Es gibt 49 offene
> issues und 19 offene pull requests. Seit 2018 gab es keine check-ins
> mehr.
>
> Immerhin gibt es 813 forks, da ist bestimmt einer dabei welcher besser
> gepflegt ist.
>
> Man benötigt zumindest einige Kenntnisse um es einsetzen zu können damit
> man evtl. auftretende Fehler umschiffen kann.
>
> Versteht mich nicht falsch, ich kenne keine bessere Alternative.
>
>   Michael

Ich hab mir das Problem wohl viel zu einfach vorgestellt. Einer von 
vielen halbgaren Bastellösungen zu vertrauen würde ich lieber nicht.

von Peter Pan (Gast)


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TunnelSucher schrieb:
> Vermutlich nicht. Es wird von der IT vermutlich höchstes überprüft, ob
> ich einen Proxy eingestellt habe (bin mir grad nicht sicher, ob ich das
> ohne Admin-Rechte überhaupt könnte)

Okay, das macht die Sache deutlich einfacher.


Was du willst ist eine VPN ala Wireguard. Proxy ist unnötig und würde 
wahrscheinlich nur sehr schlecht funktionieren.

Hast du eine aktuelle Fritzbox? Die bietet in wenigen Wochen mit der 
stabilen Firmware Wireguard Unterstützung, ansonsten mittels Labor 
Firmware.

Vorteil ist der, dass du keine weitere Hardware in deinem Heimnetz 
bräuchtest und den passenden Client könntest du auf einem mobilen Router 
mit OpenWRT bzw. Raspberry Pi laufen lassen.

Nichts destotrotz kann ich dir von deinem Vorhaben nur abraten, die 
meisten Arbeitgeber lassen mit sich bei so etwas sprechen, so könnte das 
im schlimmsten Fall ein triftiger Grund für eine Kündigung sein.

Hat auch steuerliche Gründe, gab hier diesbezüglich einen Faden.

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