Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur AEG Lavatherm Protex EDR10


von Michael S. (michael_s98)


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Hallo,

ich habe einen AEG Lavatherm Protex Trockner welcher seit kurzem den EH0 
Fehler relativ zügig nach dem Einschalten zeigt.

Nun habe ich schon diverse Foren unter anderem auch alle Threads hier 
durchforstet und dadurch auch bereits den LNK und den dazugehörigen 
Leistungswiderstand getauscht, leider ohne Erfolg.

Da nun aber in vielen anderen Foren davon geredet wird das die Reparatur 
meist nur eine Kleinigkeit ist, aber alle nur Ihre Arbeit verkaufen 
wollen... "...schick mir die Platine, ich reparier sie für dich...".

Mit dem Lötkolben umgehen ist für mich kein Problem, von daher würde ich 
das Problem gerne selber beheben ohne ~50EUR für eine Reparatur, von 
wahrscheinlich Cent beträgen und 10 Minuten Arbeit, oder eine neue 
Platine für ~150-200EUR zu kaufen.

Aus diesem Grund nun mein Beitrag, hat jemand Erfahrung mit diesem Gerät 
oder PCB und kann mir weiterhelfen das Problem weiter einzugrenzen?
Multimeter, DSO, Oskar und alles andere Nötige ist vorhanden ebenso die 
Anwendung jener ;)

Ich habe noch die Bilder der Platine und der getauschten LNK angehängt. 
Die Rot markierten Stellen sind bereits getauschte Bauteile.

Weitere Details zum Gerät
AEG Lavatherm Protex
Mod. T67680IH3
Type TC12H6DHP

EDR10
Elux.Code 136006420
PNC 916097513(02)

Gruß
Michael

von Johann S. (johann_s994)


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Michael S. schrieb:
> EH0 > Fehler relativ zügig nach dem Einschalten.

Hallo Michael !
EH0 besagt nicht viel, Du musst den Fehlerspeicher auslesen.
Geht während des Betriebs.  Start/Pause und die Taste links davon
gleichzeitig gedrückt halten zeigt den letzten aufgetretenen
Fehlercode an.
 EH1 bis EH3 sind Spannungsversorgungsprobleme,
EHE ist das Sicherheitsrelais RL5, da hilft oft Nachlöten.

Gruß Hans

von Michael S. (michael_s98)


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Hallo Johann,

danke für deine rasche Antwort.
Ich habe mal den Fehlerspeicher ausgelesen und bekomme tatsächlich einen
Unterfehler EH2 angezeigt, nach meinen Recherchen soll das eine zu hohe 
Versorgungsspannung anliegen soll.
Spricht das etwa wieder (oder immer noch) für den LNK?

Gruß
Michael

von Sebbel (Gast)


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Hallo,
Schau mal hinten rechts unten in der Nähe von Motor. Da sitzt noch eine 
Platine für die Motorsteuerung (denke das wird bei dem Modell auch so 
sein. Habe aber nicht gegengeprüft, kann ich bei Bedarf morgen machen). 
Da lag die Ursache bei der Maschine, die ich mal repariert hatte bei der 
Fehlermeldung. Kann morgen mal schauen, was ich genau gemacht hatte.

von Michael S. (michael_s98)


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Hallo Sebbel,

ja dort ist noch eine Platine verbaut. Sieht so aus als würde das die 
Steuerung für den Kompressor sein, der Trommelantrieb wird von der 
Hauptplatine bestromt, zumindest gehen die Anschlussdrähte an die obere 
Platine.
Hast du denn eventuell eine Idee wo ich an der Platine schauen könnte, 
wollte diese nun nicht auf blauen Dunst ausbauen.

Gruß
Michael

von Johann S. (johann_s994)


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Michael S. schrieb:
> Spricht das etwa wieder (oder immer noch) für den LNK?

Hallo Michael!
Der LNK ist sicher nicht die Ursache für Dein Problem. Wenn der
etwas hat, geht meistens gar nichts.
Die Netzspannung wird am Ladeelko C5 (330µF), über einen
Spannungsteiler gebildet aus  R27, R25, R28, und R31, jeweils 150kOhm
und R39, 4k7, am ADC-Port Pin 11 des µC gemessen. Grund für den Fehler
"Zu hohe Netzspannung" könnte ein hochohmiger R39 sein.
Der liegt genau 25mm vom LNK in Richtung Kontaktleiste.
Einfachste Überprüfung, wenn Du das Modul noch ausgebaut hast:
An den Ladeelko mit einem Labornetzteil 30 Volt anlegen, am
R39 sollten dann ca. 214 mV zu messen sein ( gegen Minus des C5 )
 Einfacher zu erreichen ist R31, Kontakt in Richtung Gerätevorderseite.
Viel Erfolg
Hans

von Michael S. (michael_s98)


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Hallo Johann,

ich habe die Widerstände nun einmal durchgemessen und auch die Spannung 
an R39 abgegriffen und diese liegt bei mir bei 213mV. Die 150k Rs haben 
alle durchweg nur 112k was aber da gleichmässig wohl keinen großen 
Einfluss hat.
R39 ist nicht hochohmig allerdings auch keine 4k7 wie von dir 
beschrieben sondern 4k3 (432).
Ich gehe mal davon aus das die von dir beschriebenen 214mV der Sollwert 
ist und demnach die ganze Spannungsmessungsmimik ja funktioniert.

Edit: Ich habe das Modul nun noch einmal eingebaut um es an einem 
anderen Stromkreis zu testen und nun bekomme ich noch zusätzlich E55 und 
EHE als Fehler angezeigt...

Gruß
Michael

: Bearbeitet durch User
von Johann S. (johann_s994)


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Michael S. schrieb:
> E55 und > EHE als Fehler
E55: "Sicherheitsalarm bei Inverterplatine"
damit ist wohl der Trommelmotorinverter gemeint, der andere Inverter für
den Kompressor bringt einen E6X

EHE: "Alarm bei Sicherheitsleitung"
Ist meistens wie bereits oben erwähnt das Sicherheitsrelais RL5,
das nicht anzieht.

> R39 ist nicht hochohmig allerdings auch keine 4k7 wie von dir
> beschrieben sondern 4k3 (432)

Stimmt! Ich brauch' ne neue Brille!

Gruß Hans

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (michael_s98)


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Hallo Johann,

dann werde ich mir die Ecke wo das Sicherheitsrelais sitzt noch einmal 
anschauen,
mir ist auch aufgefallen das das Relais nicht anzieht als ich es am 
Labornetzteil angeschlossen hatte. Bei den letzten Versuchen übers 
Labornetzteil hat man es immer deutlich schalten gehört.
Das nun auch noch der E55 Fehler auftritt sehe ich momentan erst einmal 
als einen Folgefehler an oder ggf einfach nur eine nicht korrekt 
sitzende Steckverbindung.
Ich werde mir morgen mal die Lötstellen im Bereich der Leistungsseite 
anschauen.
Noch irgendeinen anderen Hinweis wo ich schauen könnte?

Gruß
Michael

von Michael S. (michael_s98)


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Moin,

so nach kurzer Arbeitstechnischer Abwesenheit konnte ich mich nun 
endlich dem Problemkind widmen und habe die Platine mal durchgemessen.

Also am Relais selbst scheint es nicht zu liegen da auch nach anlegen 
der 30V aus dem Labornetzteil keine Spannung an der Spulenseite des 
Relais anliegt.
Ich habe den Trace etwas verfolgt und konnte sehen das dieser Trace von 
der Spule des Relais zu dem dicken IC mit dem Kühlkörper führt (welcher 
auf der einen Seite Leistungspins auf der anderen Seite "Steuer"-Pins 
hat aber leider keine Bezeichnung). Aber auf dem gesamten Trace ist 
keine Spannung zu messen. Ist dieser IC defekt? Oder gibt es sowas wie 
eine Enable leitung oder ähnliches welche möglicherweise nicht 
getriggert ist?

Gruß Michael

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