Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lüfter mit Drehstrommotor und Phasenschieberkondensator Drehzahl regeln?


von Gerald B. (gerald_b)


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Hallo,

ich habe einen Walzenlüfter mit Drehstrommotor, wo die fehlende Phase 
mittels Phasenschieberkondensator erzeugt wird. Da hier Rotor und Stator 
in gewisserweise vertauscht wurden, so das das Blechpaket um die 
Wicklungen rotiert, ist relativ viel Schwungmasse vorhanden.
Meine Frage ist, kann ich das Ding mittels Schwingungspaketsteuerung in 
der Drehzahl reduzieren, ohne das das der Lebensdauer vom Motor und 
Kondensator abträglich ist?
Mit voller Drehzahl fallen einem die Ohren ab, weil das Ding einen 
Geräuschpegel, wie ein Staubsauger vorlegt.
Theoretisch sollte das funktionieren, da mit dem Stecker "morsen" den 
gewünschten Effekt hat :-)
Allerdings scheint das mechanische Schalten ziemliche Netztstörungen zu 
verursachen. Ich wollte das per SSR etwas entschärfen. Ist hat die 
Frage, mit Zerocross oder ohne?
Ich brauche keine besonders feinfühlige Regelung bis null Prozent. 10 
oder 20 Prozent als Minimum sollten ausreichen.
Ich dachte da an einen Attiny. Ein paar zehntel Sekunden vollen Stoff, 
das er erstmal losläuft und dann Schwingungspakete. Wären ja nur wenige 
Zeilen Code.

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Gerald B. schrieb:

> ich habe einen Walzenlüfter mit Drehstrommotor, wo die fehlende Phase
> mittels Phasenschieberkondensator erzeugt wird.

Vermutlich ist das eher ein sog. Kondensatormotor.

> Meine Frage ist, kann ich das Ding mittels Schwingungspaketsteuerung in
> der Drehzahl reduzieren, ohne das das der Lebensdauer vom Motor und
> Kondensator abträglich ist?

Naja, das wird sich unschön anhören, falls es überhaupt funktioniert.
Bei Ventilatoren würden eher Phasenanschniitsteuerungen funktionieren.
Aber das muss man ausprobieren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Manche dieser Motoren sind so ausgelegt, daß sie mit einem hohen Schlupf 
laufen können ohne übermäßig heiß zu werden, dann lassen sie sich über 
einen Stufentransformator regeln. Ansonsten wäre die einzig saubere 
Lösung ein Frequenzumrichter für Kondensatormotoren.

von Gerald B. (gerald_b)


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Zum Betrieb mit FU müsste dann der Kondensator weg, das der Motor direkt 
das Drehfeld vom FU bekommt. Denn der Phasenschieberkondensator ist ja 
auf 50 Hz ausgelegt. Andere Drehfeldfrequenzen gehen ja dann nicht auf.
Stelltrafo bzw. FU sind schon wieder unverhältnismäßig hoher (monitärer) 
Aufwand ;-)
Ich wollte es quasi quick & dirthy machen. Regelung brauche ich 
eigentlich nicht, Stufen reichen. Wenn es wie beim Mixer mit Anzapfungen 
und Widerständen ginge, würde es reichen.
Ich versuche es einfach mal mit mit nem Attiny 85, den habe ich da, und 
nem SSR dahinter und spiele mal mit den Zeiten.
Das Ganze soll lediglich zur Effizienzsteigerung eines 
Plattenheizkörpers durch Zwangsbelüftung dienen. Nur dazu muß der 
Walzenlüfter wohnzimmertauglich werden, damit einem nicht die Ohren vom 
Stamm fallen :-p

von H. H. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Das Ganze soll lediglich zur Effizienzsteigerung eines
> Plattenheizkörpers durch Zwangsbelüftung dienen.

Die Effizienz sinkt dadurch sogar!

von Gerald B. (gerald_b)


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H. H. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> Das Ganze soll lediglich zur Effizienzsteigerung eines
>> Plattenheizkörpers durch Zwangsbelüftung dienen.
>
> Die Effizienz sinkt dadurch sogar!

Kannst du das vielleicht kurz begründen?
Nach meinem Verständnis hat jede Oberfläche einen gewissen 
Abstrahlungskoeffizienten (ist bekannt, kann man sogar nachschlagen)
Wenn ich den Heizkörper z.B. schwarz streiche, hätte ich ebenfalls eine 
geringe Effizienzsteigerung. Ist aber eher nicht WAF tauglich ;-)
Zwangsbelüftung ist ja bei LEDs, CPUs und Leistungshalbleitern das 
Mittel der wahl, um KK klein zu halten.
OK, anders sieht es vielleicht aus, wenn ich die Temperatur so stark 
erhöhe, das das Ding glüht und so Wärmestarahlung abgibt. Dieser Fall 
ist bei einem mit Wasser betriebenen Heizkörper aber eher 
unwarscheinlich :D

von H. H. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Gerald B. schrieb:
>>> Das Ganze soll lediglich zur Effizienzsteigerung eines
>>> Plattenheizkörpers durch Zwangsbelüftung dienen.
>>
>> Die Effizienz sinkt dadurch sogar!
>
> Kannst du das vielleicht kurz begründen?


Du steigerst so nur die Heizleistung, und verschwendest dafür sogar den 
guten Strom.

von Walter T. (nicolas)


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Probier mal aus, ob das Gebläse bei verminderter Drehzahl überhaupt Luft 
fördert. Es gibt zweifach durchströmte Ventilatoren, die außerhalb der 
Nenndrehzahl einen extrem steilen Leistungsabfall haben.

von MiWi (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe einen Walzenlüfter mit Drehstrommotor, wo die fehlende Phase
> mittels Phasenschieberkondensator erzeugt wird. Da hier Rotor und Stator
> in gewisserweise vertauscht wurden, so das das Blechpaket um die
> Wicklungen rotiert, ist relativ viel Schwungmasse vorhanden.
> Meine Frage ist, kann ich das Ding mittels Schwingungspaketsteuerung in
> der Drehzahl reduzieren, ohne das das der Lebensdauer vom Motor und
> Kondensator abträglich ist?

Ja. Allerdings ist`s hilfreich sich anzuschauen wie die Pulse 
daherkommen damit es keine unerwünschten Bremsmomente gibt weil das 
Wellenpaket zum ungünstigsten Zeitpunkt kommt.

Eine Stromzange zum Aufnehmen der Stromaufnahme beim Erstellen der 
Pulspaket-Tabelle und ein kleiner uC der dann die Tabelle entsprechend 
der gewünschten Drehzahl abarbeitet sind hilfreich.

Hab das mit einigen 1000Stk bei einem Abgasgebläse eines Pelletsofens 
gemacht, funktioniert seit Jahren problemlos und vor allem akustisch 
unauffällig von 30% - 100% Nenndrehzahl.

von Gerald B. (gerald_b)


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Danke für dein Feedback, das klingt doch schon mal interessant!

MiWi schrieb:
> Eine Stromzange zum Aufnehmen der Stromaufnahme beim Erstellen der
> Pulspaket-Tabelle und ein kleiner uC der dann die Tabelle entsprechend
> der gewünschten Drehzahl abarbeitet sind hilfreich.

Oder per Wandlertrafo live messen und dann über den µC so 
synchronisieren, das es passt. So könnte man dann auch auf wechselnde 
Lastbedingungen, wie langsam verharzende Lager, o.ä. reagieren.

von Realität (Gast)


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Ich würde auch erstmal schauen, ob es wirklich ein Drehstromantrieb ist 
oder ein Kondensatormotor. Wenn es um einen Drehstromantrieb geht, dann 
müsste da irgendwo ne Steinmetzschaltung sein um den an einer Phase zu 
betreiben.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ja, vom Motor kommen 3 gleichstarke Kabel. Über zweien davon liegt der 
Kondensator und die Wicklungen sind vom Innenwiderstand her 
gleichwertig. Das ist Dreieck, ein waschechter Drehstrommotor. Die 
Kapazität vom Phasenschieberkondensator ist mir entfallen. Ist ein 
Zylinder mit ca. 30 mm Durchmesser und 100 Länge, der auf 2 der 
Wicklungsanschlüsse geht.
Netz geht auf den 3. Wicklungsanschluss und 1x Kondensator. Gehe ich auf 
den anderen Kondensatoranschluss, dan läuft der Lüfter falschrum.

von Henrik V. (henrik_v)


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Wäre da ein kleiner DC Lüfter nicht einfacher ? Mit Peltier an den 
Heizkörper ?

von H. H. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Ja, vom Motor kommen 3 gleichstarke Kabel. Über zweien davon liegt der
> Kondensator und die Wicklungen sind vom Innenwiderstand her
> gleichwertig. Das ist Dreieck, ein waschechter Drehstrommotor.

Das sieht beim Kondensatormotor auch so aus, aber miss doch einfach den 
Widerstand der Wicklungen.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

> Das sieht beim Kondensatormotor auch so aus, aber miss doch einfach den
> Widerstand der Wicklungen.

Ich würde mal sagen, irgendwelche Geräte mit Drehstrommotor und
Steinmetz-Schaltung ab Werk wirds wohl so gut wie nie geben, weil
ein solcher Motor deutlich grösser und teurer als ein Kondensator-
motor wäre und gegenüber diesen keinerlei Vorteile hätte.

von H. H. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ich würde mal sagen, irgendwelche Geräte mit Drehstrommotor und
> Steinmetz-Schaltung ab Werk wirds wohl so gut wie nie geben, weil
> ein solcher Motor deutlich grösser und teurer als ein Kondensator-
> motor wäre und gegenüber diesen keinerlei Vorteile hätte.

Größer ja, teuerer nicht unbedingt. Bei ganz kleinen Normmotoren sind 
die Einphasenmotoren teurer als ein entsprechender Motor für Drehstrom 
in Steinmetzschaltung.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

>> ein solcher Motor deutlich grösser und teurer als ein Kondensator-
>> motor wäre
>
> Größer ja, teuerer nicht unbedingt. Bei ganz kleinen Normmotoren sind
> die Einphasenmotoren teurer als ein entsprechender Motor für Drehstrom
> in Steinmetzschaltung.

Der Kondensator für den "Steinmetz" ist aber auch deutlich grösser
und teurer. Interessant fand ich es übrigens, dass man in Amerika
Kondensatormotoren auch mit mehreren kW baut, z.B. zum Antrieb einer
grösseren Kreissäge. Allerdings dann mit 230V.

von Helge (Gast)


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Henrik V. schrieb:
> DC Lüfter (..) Mit Peltier an den Heizkörper

Den muß man aber gestartet kriegen, nur dranbappen ohne Zwangskühlung 
wird nicht ganz reichen.

von Hp M. (nachtmix)


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Gerald B. schrieb:
> Da hier Rotor und Stator
> in gewisserweise vertauscht wurden, so das das Blechpaket um die
> Wicklungen rotiert, ist relativ viel Schwungmasse vorhanden

Diese Konstruktion nennt sich Aussenläufermotor.
Hat man früher wegen der Laufruhe und Drehzahlkonstanz oft in 
Tonbandgeräten gefunden.
Vermutlich ist das aber kein echter Drehstrommotor, sondern die 
Hilfsphase an der der Kondensator angeschlossen ist, ist modifiziert, 
damit der Kondensator eine geringere Kapazität haben kann.
Wenn der Motor eine Vorzugsrichtung hat, wie bei dem Walzenlüfter, ist 
diese Hilfsphase wahrscheinlich nicht einmal symmetrisch in Bezug auf 
die Hauptwicklung.

P.S.: Die Drehzahl konnte man bei manchen Motoren durch eine Umschaltung 
auf doppelte Polzahl halbieren.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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So, kurze Rückmeldung!
Die Schwingungspaketsteuerung für den Lüfter funktioniert prinzipiell, 
so wie sie soll, aaaber... der Lüfter tuckert, wie ein Fischkutter :-/
Ich schalte für eine Halbwelle (20 ms) das SSR (Triacschalter mit 
Nulldurchgangserkennung) ein und mache 10 Perioden, 200 ms Pause. Das 
Tuckern rührt aus dem starken Drehmoment des Motors, der dann ruckartig 
versucht zu beschleunigen.
Das geht soweit, das der Motor mit PWM 1:10 sogar anläuft und 
beschleunigt. Eine vorsorglich für den sicheren Anlauf eingefügte Rampe 
mit 1 Sekunde On erwies sich als überflüssig. Luft fördert er trotzdem 
noch genug.

Könnte man dem Motor nicht das Tuckern abgewöhnen, indem man ihn mit 
einem Vorwiderstand betreibt? Durch die Strombegrenzung sollte sich das 
Drehmoment doch auch entsprechend abschwächen. In dem Fall würde eine 
Anlauframpe dann u.U. sinnvoll sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerald B. schrieb:

> Die Schwingungspaketsteuerung für den Lüfter funktioniert prinzipiell,
> so wie sie soll, aaaber... der Lüfter tuckert, wie ein Fischkutter :-/

Das war zu erwarten. Warum versuchst Du es nicht mit einem Dimmer?
Ist Dir das zu einfach?

von H. H. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Warum versuchst Du es nicht mit einem Dimmer?
> Ist Dir das zu einfach?

Mit einem Phasenanschnittdimmer wird er brummen. Man müsste schon einen 
Sinusdimmer nehmen.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

> Mit einem Phasenanschnittdimmer wird er brummen.

Vielleicht hört sich ja Brummen besser an, als
"tuckert, wie ein Fischkutter." :-)

von Mani W. (e-doc)


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H. H. schrieb:
> Mit einem Phasenanschnittdimmer wird er brummen. Man müsste schon einen
> Sinusdimmer nehmen.

Ich habe solche Kondensatormotoren für Lüftungszwecke immer
mit einer herkömmlichen Phasenanschnittsteuerung (Dimmer) betrieben,
die Motoren waren im Bereich bis ca. 120 Watt, und da gab es nie
ein Brummen, eher ein Singen...

Eine gewisse Mindesteinstellung brauchen die aber, um über das
Anfangsdrehmoment zu kommen, ist aber auch kein Problem...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja. Ein Königreich für einen Stufentrafo. Aber wenn einem das zu 
einfach ist, kann man natürlich noch einige Male Geld für 
Wellenpaket-Steuerungen und Dimmer rausschmeißen, aber dann bitte hier 
nicht rumheulen.

von H. H. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Ich habe solche Kondensatormotoren für Lüftungszwecke immer
> mit einer herkömmlichen Phasenanschnittsteuerung (Dimmer) betrieben,
> die Motoren waren im Bereich bis ca. 120 Watt, und da gab es nie
> ein Brummen, eher ein Singen...

Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.

von MiWi (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> So, kurze Rückmeldung!
> Die Schwingungspaketsteuerung für den Lüfter funktioniert prinzipiell,
> so wie sie soll, aaaber... der Lüfter tuckert, wie ein Fischkutter :-/
> Ich schalte für eine Halbwelle (20 ms) das SSR (Triacschalter mit
> Nulldurchgangserkennung) ein und mache 10 Perioden, 200 ms Pause. Das
> Tuckern rührt aus dem starken Drehmoment des Motors, der dann ruckartig
> versucht zu beschleunigen.

Er wird auch rabiat gebremst wenn der Strom zur Unzeit kommt. Und bei 
allen Versuchen die wir gemacht haben die Bremsruckler viel lauter als 
die Beschleunigungsruckler.....

darum schrieb ich ja von Messkurven aufnehmen und dann uC verwenden um 
diese Pulse dann dem Motor zur Verfügung zu stellen...

Wenn Dich aber sowas schon überfordert... eine Umschaltung mit dem eh 
schon erwähnten Stufentrafo ist einfacher zu verstehen...

von Christian M. (likeme)


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Ich habe unseren neuen Lüftermotor (1kW) im Haus mit einem kleinen FU 
(400W) von Siemens auf ca. 70W gedrosselt. Vorteil das Ganze ist 
langsamlaufend, effizienter und leiser geworden wie der gedimmte EBM 
Außenläufer Kondensatormotor der zuvor verbaut war. Ein FU macht aber 
auch bisserl Geräusche.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Ein FU macht aber
> auch bisserl Geräusche.

Kommt auf die PWM-Frequenz an, und ob ein Sinusfilter verbaut wird.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ben B. schrieb:
> Tja. Ein Königreich für einen Stufentrafo. Aber wenn einem das zu
> einfach ist, kann man natürlich noch einige Male Geld für
> Wellenpaket-Steuerungen und Dimmer rausschmeißen, aber dann bitte hier
> nicht rumheulen.

Dafür habe ich kein Geld ausgegeben. Die SSR Platinen habe ich 
universell ausgelegt und 1x in China geordert.
Ich kann 2 Baugrößen an Triacs bestücken und Optokoppler mit oder ohne 
Zero Crossing.
Bauteile vielleicht 3 Euro. Das SSR kann ich aber auch noch woanders 
verwenden. Den Tinny habe ich auf nem Steckbrett und on the Fly die 
Ansteuerungszeiten verändert. Nen Lastwiderstand werde ich mal schauen, 
was da ist.
Und wenn es hinterher nur die Erfahrung ist, das der Teufel im Detail 
steckt... so what? Vielleicht habe ich auch noch einen Trafo im Keller, 
der sich dafür missbrauchen lässt - aus der Ära vor den 
Schaltnetzteilen. 2x110V primär, 18V sekundär für 24V, oder 27V für 
einen Verstärker.
Jeder verbaut halt, wovon er genug hat :-)

von Karl B. (gustav)


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Hi,
Walzenlüftermotor. Wie groß?
Also, mich hatten mal Leute gebeten, "Walzenlüfter" für eine 
Nachstromspeicherheizung etwas leiser zu machen.
Ganz einfach:
Ein Kondensator in Reihe zum Ventilatormotor.
Aber aufpassen, dass man nicht in Resonanz kommt.
(Dann läuft der Motor nämlich schneller statt langsamer.)
Ein paar Daten Hühnerfutter wären nicht schlecht.

ciao
gustav

von Gerald B. (gerald_b)


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Hallo Gustav,

Es handelt sich um einen Ziehl - Abegg 205156
0,18 KW
0,8A 2400 U/min 4µF 400V
35 CF (Kubikfuß) Fördermenge, bei Vollast.
Das mit dem Kondensator in Reihe klingt vielversprechend.
Welche Größenordnung an Kondensator empfielst du zum Testen?
2µ Folie 600 oder 800V sollte ich aus meiner Jugend vom Strobobau noch 
ein knappes Dutzend im Keller irgendwo rumfliegen haben.

von Achim H. (pluto25)


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Das ist die Richtung, wobei er mit 2µF vermutlich noch zu schnell ist?

von Gerald B. (gerald_b)


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Ok, da habe ich schon mal eine Größenordnung. Ein paar 470n 630V sollten 
auch noch da sein. Wenn ich den passenden Wert habe, kann ich es immer 
noch "schön" machen, indem ich bei Pollin oder TME nach was Passendem am 
Stück Ausschau halte.

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

> Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.

Naja, wenn der Lüfter wie eine Nachtigall klingt, ist das doch allemal 
besser, als wenn er "tuckert, wie ein Fischkutter." :-)

von Mani W. (e-doc)


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H. H. schrieb:
> Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.

Harald W. schrieb:
> Naja, wenn der Lüfter wie eine Nachtigall klingt, ist das doch allemal
> besser, als wenn er "tuckert, wie ein Fischkutter." :-)

Darum habe ich "normale" Dimmer genutzt, wegen dem Sound...

von Karl B. (gustav)


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Gerald B. schrieb:
> Welche Größenordnung an Kondensator empfielst du zum Testen?

Sorry für späte Antwort:
Nicht genau vom Kapazitätswert aber von der Spannung her hatte ich 
damals solche genommen.

https://www.conrad.de/de/p/wima-fkp1r031007d00kssd-1-st-fkp-folienkondensator-radial-bedrahtet-0-1-f-1250-v-dc-10-37-5-mm-l-x-b-x-h-41-5-x-1-456560.html

Man könnte nämlich versehentlich bei Versuchen in die Nähe der 
"Resonanz" und damit Spannungsüberhöhung kommen. Bei 60 Hz ist das auch 
bei kapazitätsmäßig kleinerem noch "eher" möglich als bei für 50 Hz 
optimaler Werteauswahl.
Wie gesagt, viel rechnen wollte ich jetzt nicht.
Könnte man aber auch.

ciao
gustav

P.S.: Beinahe vergessen: Ein passender Entladewiderstand auch noch 
drüber.
Bei mir waren es 3,9 Megohm 1W wegen der Spannungsfestigkeit oder 
mehrere kleinere in Reihe.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Ich habe bei Kleinlüftern bis 150 Watt oft Kondensatoren vorgeschaltet,
ebenso bei Lötkolben 80 W - 150 W

Dazu habe ich 0,47 - 1 µ / 630 V so lange parallel geschaltet, bis
es passte, um die Leistung zu mindern für den Zweck, den ich brauchte,

Aber ein herkömmlicher 600 W Dimmer tut es auch...

von Mani W. (e-doc)


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Karl B. schrieb:
> Man könnte nämlich versehentlich bei Versuchen in die Nähe der
> "Resonanz" und damit Spannungsüberhöhung kommen. Bei 60 Hz ist das auch
> bei kapazitätsmäßig kleinerem noch "eher" möglich als bei für 50 Hz
> optimaler Werteauswahl.
> Wie gesagt, viel rechnen wollte ich jetzt nicht.
> Könnte man aber auch.

Ist aber schön übertrieben dargestellt, ich hatte jedenfalls noch
nie so ein Problem!

Was sagen die Anderen dazu?

von Achim H. (pluto25)


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Oder nur nicht fest gestellt? Es ist eher selten das dann die 
Kondensatoren "explodieren" ;-)
Dennoch sollte Spannung (evi auch Strom) kontrolliert werden. Woanders 
hatte jemand das Pech das der Ventilator langsamer drehte aber soviel 
mehr Strom brauchte das er Übertemperatur abschaltete :-(

von Karl B. (gustav)


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Mani W. schrieb:
> ist aber schön übertrieben dargestellt, ich hatte jedenfalls noch
> nie so ein Problem!

Spule, für sich alleine -> passiert nichts.
Kondensator, für sich alleine -> passiert nichts.
Beide in Reihe -> LS löst aus.

"...Der hohe Wert des Stromes bei Resonanz erzeugt sehr hohe 
Spannungswerte an der Induktivität und am Kondensator..."

Und der Kondensator sollte das abkönnen.
Der Motor übrigens auch. Der läuft dann schneller, weil er mehr Spannung 
bekommt.

OK,
dann doch rechnen:
https://www.electronics-tutorials.ws/de/actheorie/serienresonanz.html

Beim Beispiel ganz unten durchgescrollt gehts in den Kilovoltbereich bei 
Resonanz gemessen.
"...Eine Reihenschaltung besteht aus einem Widerstand von 4Ω, einer 
Induktivität von 500mH und einer variablen Kapazität über eine 100V, 
50Hz Versorgung..."
Spannungen am Induktor und am Kondensator, VL, VC
capacitor and inductor voltages
Und entsprechend dann...

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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So, es wird auf alle Fälle die Lösung mit Kondensator als 
Blindwiderstand. Bei 470n tat sich noch nichts, mit 4µF läuft er zwar 
recht bedächtig an, bringt aber etwas über halbe Leistung.
Volle Pulle, am Netz messe ich 0,5A Stromaufnahme, mit 4µF 0,27A (ist 
ein gut abgelagerter Becher-C, MKP Typ mit Freigabe für 500V AC 50 Hz)
Ich gucke mal, ob der Motor eventuell auch schon mit 3,3µ anläuft. Den 
muß ich mir aber bei der nächsten Bestellung erst besorgen. Ebenso wie 
einen sicheren Entladewiderstand. Habe zwar so ziemlich die E-Reihe da, 
aber halt nicht spannungsfest genug. Der Kondensator hat nix im Sockel 
und beim Stecker ziehen hat es schon gezwiebelt, als ich an die 
Steckerstifte gekommen bin. Der C liegt ja über die Motorwicklung direkt 
auf den beiden Steckerstiften.

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