Hallo, vielleicht kann mir jemand hier helfen. Bei meinem Startermotor waren die Kohlen hinüber, der Autoelektriker - der alte Starter und Magnetos restauriert - wollte die Reparatur nicht machen ("hält nicht lange, wir haben früher alles versucht und machen das nicht"). Also habe ich lt. WHB am Alutab der Feldwicklung die alte Kupferlitze leicht überstehend abgeschnitten und die neuen Kohlen (2 mit durchgehender Litze) dort mittels normalem Lötzinn bei 400°C verlötet - sieht meiner Meinung nach auch sehr sauber aus. Die anderen beiden Kohlen gehen direkt an den Magnetschalter mittels Verschraubung. Jetzt meine Frage - stimmt es, daß die Lötstelle nicht lange halten wird? Ich hatte nur "normales" Lot da und es damit gemacht. Würde es mit Aluminiumweichlot wesentlich besser halten? Mein Lötkolben ist stufenlos bis 450°C regelbar, Aluweichlot würde bei 380°C schmelzen, das sollte also im Zweifelsfall gehen? LG, Wolfgang
Zeige mal was du da gebraten hast, also Fotos wollen wir hier sehen.
Alu mit Zinn hält nicht, es könnte natürlich sein, dass du da einen schönen Abguss produziert hast. Abhilfe könnte eventuell mit Zinkatieren möglich sein. Dabei wird eine Zinkschicht auf dem Alu stromlos abgeschieden und Zink lässt sich problemlos löten. Ich habs jedoch nie probiert, ob das tatsächlich ausreichend ist, um eine sichere elektrische Verbindung hinzubringen.
Uli S. schrieb: > Alu mit Zinn hält nicht, Nun, es gibt spezielles (Zinn-)Lot für ALU. Da ist wohl spezielles Flussmittel drin. Vielleicht hilft ja auch die Bastlermethode ALU- Oxid unter einem Öltropfen wegkratzrn und dann auch unter Öl zu löten.
Litze an vibrierende Teile löten ist immer scheisse. Die Litze verhärtet am Ende der Lötstelle und bricht dann durch die Vibration irgendwann ab.
Harald W. schrieb: > Uli S. schrieb: > >> Alu mit Zinn hält nicht, > > Nun, es gibt spezielles (Zinn-)Lot für ALU. Da ist wohl spezielles > Flussmittel drin. Vielleicht hilft ja auch die Bastlermethode ALU- > Oxid unter einem Öltropfen wegkratzrn und dann auch unter Öl zu löten. Vielen Dank für eure Tips. Fotos habe ich nicht gemacht, der Starter ist eingebaut - mir ist leider zu spät eingefallen, hier im Forum nachzufragen.... Warum soll das Oxid unter einem Öltropfen weggekratzt werden? Was bringt das? Alulit besorg ich mir jetzt sicherheitshalber, falls die Lötstelle sich lösen sollte. Warum hält die Kupferlitze im Originalzustand ohne durch Vibration abzubrechen - die ist ans Alu punktiert worden?
Wolfgang W. schrieb: > Warum soll das Oxid unter einem Öltropfen weggekratzt werden? Was bringt > das? Das Kratzen entfernt die Oxidschicht, die ansonsten jedes Kontaktieren des Aluminiums sabotiert und das Öl verhindert ein erneutes, sofortiges Oxidieren der Oberfläche in der Hitze beim Löten. > Warum hält die Kupferlitze im Originalzustand ohne durch Vibration > abzubrechen - die ist ans Alu punktiert worden? Beim Punkten wird die Litze nicht (relevant) versteift. Da bricht sie höchstens direkt an der Kontaktstelle, aber das ist für die einzelnen Drähte jeweils ein anderer Punkt, weshalb sich die Kraft verteilt. Beim Löten hat man eine "Lötzinnhülse", an deren Kante dann die Einzeladern brechen. Edit: Rechtschreibfehler
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Wolfgang W. schrieb: > Warum soll das Oxid unter einem Öltropfen weggekratzt werden? Was bringt > das? Das ermöglicht überhaupt erst eine brauchbare Lötverbindung mit Zinn. Aluminium ist typisch absichtlich mit einer Schutzschicht überzogen (eloxiert) und selbst wenn nicht, überzieht es sich innerhalb kürzester Zeit von alleine mit einer, durch Verbindung mit dem Sauerstoff aus der Luft. Der Öltropfen sorgt dafür, dass keine Luft ran kann und das Kratzen sorgt dafür, dass die bereits bestehende Schicht zerstört wird, das metallische Aluminum an der Oberfläche ist und eine innige Verbindung mit dem Zinn eingehen kann. Außerdem erhöht es auch noch die wirksame Oberfläche für die Lötverbindung. Übrigens ist nicht jedes Öl geeignet, inbesondere nicht Pflanzenöl. Spezielles Zinnlot für Aluminium hingegen umgeht das Problem durch ein spezielles Flußmittel, was diese Trennschicht chemisch zerstört und eine Neubildung stark verzögert.
Harald W. schrieb: > Vielleicht hilft ja auch die Bastlermethode ALU- > Oxid unter einem Öltropfen wegkratzrn und dann auch unter Öl zu löten. Geht allerdings am besten bei planen und leicht zugänglichen Lötstellen, alles was "Rund" ist also Drähte und Rohre usw.. fummelig. Du musst die zu lötende Stelle ja dauerhaft unter Ausschluss von Sauerstoff erhitzen. Wenn du in einem lötbad mit dem Draht arbeiten kannst, also Draht rein und drinnen die Oxidschicht entfernst, dann ja. Sonst braucht es viele Versuche. Ich kann nichts versprechen aber, vielleicht wenn du zusätzlich zum Entfernen der Oxidschicht noch ein aggressives säurehaltiges Flussmittel nimmst. Lötfett zb. Könnte das einfacher werden. Allerdings musst du die Lötstellen danach gut reinigen. c-hater schrieb: > Übrigens ist nicht jedes Öl geeignet, inbesondere nicht Pflanzenöl. Altöl! Ein kleines Glas (Olivenglas zb.) darf für solche Sachen auf einen Fälle im bastelkeller fehlen. Was auch gut funktioniert ist Kolophonium, unverdünnt als dicken Tropfen auf die Lötstelle. c-hater schrieb: > Spezielles Zinnlot für Aluminium hingegen umgeht das Problem durch ein > spezielles Flußmittel, was diese Trennschicht chemisch zerstört und eine > Neubildung stark verzögert. Ich hab danach gesucht, es bisher aber nicht finden können. Nur fürs Hartlöten (autogen) gibt's unzähligen das leicht zu finden ist:https://www.weldingtool.eu/scapp-welding-autogen-set-zum-schweissen-hartloeten-von-aluminium-o-2-4-x-500-mm.html
Kilo S. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Vielleicht hilft ja auch die Bastlermethode ALU- >> Oxid unter einem Öltropfen wegkratzrn und dann auch unter Öl zu löten. > > Geht allerdings am besten bei planen und leicht zugänglichen Lötstellen, > alles was "Rund" ist also Drähte und Rohre usw.. fummelig. Nimm ~5% Salzsäure als Flussmittel, das funktioniert auch 100% run drum und ist wesentlich zuverlässiger (~100%), als die Öl/Kratz Methode.
Wolfgang W. schrieb: > Warum soll das Oxid unter einem Öltropfen weggekratzt werden? > Was bringt das? Das Oxid ist nicht lötbar. Reines Alu schon.
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Kilo S. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Vielleicht hilft ja auch die Bastlermethode ALU- >> Oxid unter einem Öltropfen wegkratzrn und dann auch unter Öl zu löten. > > Geht allerdings am besten bei planen und leicht zugänglichen Lötstellen, > alles was "Rund" ist also Drähte und Rohre usw.. fummelig. > Du musst die zu lötende Stelle ja dauerhaft unter Ausschluss von > Sauerstoff erhitzen. Wenn du in einem lötbad mit dem Draht arbeiten > kannst, also Draht rein und drinnen die Oxidschicht entfernst, dann ja. > Sonst braucht es viele Versuche. > > Ich kann nichts versprechen aber, vielleicht wenn du zusätzlich zum > Entfernen der Oxidschicht noch ein aggressives säurehaltiges Flussmittel > nimmst. Lötfett zb. Könnte das einfacher werden. Allerdings musst du die > Lötstellen danach gut reinigen. > > c-hater schrieb: >> Übrigens ist nicht jedes Öl geeignet, inbesondere nicht Pflanzenöl. > > Altöl! Ein kleines Glas (Olivenglas zb.) darf für solche Sachen auf > einen Fälle im bastelkeller fehlen. > > Was auch gut funktioniert ist Kolophonium, unverdünnt als dicken Tropfen > auf die Lötstelle. > > c-hater schrieb: >> Spezielles Zinnlot für Aluminium hingegen umgeht das Problem durch ein >> spezielles Flußmittel, was diese Trennschicht chemisch zerstört und eine >> Neubildung stark verzögert. > > Ich hab danach gesucht, es bisher aber nicht finden können. Nur fürs > Hartlöten (autogen) gibt's unzähligen das leicht zu finden > ist:https://www.weldingtool.eu/scapp-welding-autogen-set-zum-schweissen-hartloeten-von-aluminium-o-2-4-x-500-mm.html Vielen Dank für alle eure Antworten, das hilft mir alles weiter und einiges neues war für mich dabei. Ich habe tatsächlich mit Lötfett gearbeitet und die Lötstelle vorher leicht angeschliffen. Zinkatieren kannte ich tatsächlich auch noch nicht. Alu-Weichlot werde ich mir auch noch besorgen, ev. ist da schon das passende Flussmittel enthalten. Ich denke, für das nächste Mal bin ich jetzt mit genügend Ansätzen versorgt. Danke!
Wolfgang W. schrieb: > Also habe ich lt. WHB am Alutab der Feldwicklung die alte Kupferlitze > leicht überstehend abgeschnitten und die neuen Kohlen (2 mit > durchgehender Litze) dort mittels normalem Lötzinn bei 400°C verlötet - Wenn der KOlben zu klein ist, kann man zusätzlich den Bereich mit der Heissluftpistole anwärmen, wenn es der Lötkolben nicht schafft, genug Wärme nachzuliefern. Hast also die neue Litze auf die "alten Reste" gelötet? Also Kupfer auf Kupfer? So liest sich das für mich. Wenn Du ordentlich Wärme zuführen konntest (die 400Grad spielen da keine Rolle) dann sollte das gut halten. Merkt man ja, wenn das Zinn auf einmal fliesst. Aber mit Lötfett ist natürlich suboptimal. Das muss(sollte) runter. Oder hast Du direkt aufs Alu gelötet? Dann gilt oben gesagtes.
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Axel R. schrieb: > Wolfgang W. schrieb: >> Also habe ich lt. WHB am Alutab der Feldwicklung die alte Kupferlitze >> leicht überstehend abgeschnitten und die neuen Kohlen (2 mit >> durchgehender Litze) dort mittels normalem Lötzinn bei 400°C verlötet - > Wenn der KOlben zu klein ist, kann man zusätzlich den Bereich mit der > Heissluftpistole anwärmen, wenn es der Lötkolben nicht schafft, genug > Wärme nachzuliefern. > Hast also die neue Litze auf die "alten Reste" gelötet? > Also Kupfer auf Kupfer? So liest sich das für mich. Wenn Du ordentlich > Wärme zuführen konntest (die 400Grad spielen da keine Rolle) dann sollte > das gut halten. Merkt man ja, wenn das Zinn auf einmal fliesst. Aber mit > Lötfett ist natürlich suboptimal. Das muss(sollte) runter. > > Oder hast Du direkt aufs Alu gelötet? > Dann gilt oben gesagtes. Ich habe die Litze sowohl ans Alu als auch an den Kupferrest gelötet (und dabei drauf geachtet, dass das Lot sich mit allem vernetzt). Ich wollte sichergehen, dass es gleichermassen überall hält. Deswegen auch vorher mit dem Lötkolben lange erhitzt und dann erst Lötzinn und verzinnte Litze zugeführt. Ich habe hier ein Shop gefunden, das einen Teil der von euch angeführten Teile führt, falls jemand auch auf der Suche ist: https://loettechnik24.de/de/advanced_search_result.php?categories_id=0&keywords=aluminium+weichlot&inc_subcat=1
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