Was mich schon lange interessiert: Ich möchte einen Körper thermisch isolieren, z.B. die Wand hinter einem Heizkörper. Dazu kann man so styroporähnliches Material verwenden, welches zusätzlich eine Alufolie hat, um Wärmestrahlung zu reflektieren. Welche Auswirkungen hat es, wenn man das Material falsch herum nutzt? Also Alu hinten anstatt vorne. Macht es einen Unterschied, ob erst isoliert und dann reflektiert wird oder erst reflektiert und dann isoliert?
Alufolie reflektiert Wärmestrahlung, also zeigt die auf den wärmestrahlenden Heizkörper.
Und die Wärmestrahlung kommt nicht durch das Styropor durch?
Walter schrieb: > Welche Auswirkungen hat es, wenn man das Material falsch herum nutzt? Möglich, dass die Dampfsperre (Alu-Schicht) dann nicht zwischen Raumluft und Taupunkt liegt.
Walter schrieb: > Und die Wärmestrahlung kommt nicht durch das Styropor durch? Nein, hinterm Styropor gibt es nur noch Wärmeleitung, bzw. ein klein wenig Konvektion vielleicht. Deshalb die reflektierende Schicht in Richtung Heizkörper.
Danke. Dann fällt das flach, denn die Frau "will so ein hässliches Teil nicht hinter der Heizung".
Walter schrieb: > Danke. Dann fällt das flach, denn die Frau "will so ein hässliches > Teil > nicht hinter der Heizung". Die Heizkostenabrechnung ist noch viel hässlicher...
H. H. schrieb: > Walter schrieb: >> Danke. Dann fällt das flach, denn die Frau "will so ein hässliches >> Teil >> nicht hinter der Heizung". > > Die Heizkostenabrechnung ist noch viel hässlicher... Ich fragte mich ehrlich, wieviel das bringt. Gut, bei alten Häusern mit 70-80° Vorlauf vllt. noch ein wenig mehr, aber den in besser isolierten gebäuden üblichen 50-60°C ist doch dann schon sehr mager in der Abstrahlung, oder? Dazu kommt, dass die Folie eigentlich nur bei Rippenheizkörpern funktioniert. M.W.n. sind Flächenheizkörper so konstruiert, dass sie nicht zur Wand hin abstrahlen. Gut, es wird wohl hier um Rippenheizkörper gehen, denn sonst wäre "hässlich" kein Kriterium. Aber dennoch...
Martin S. schrieb: > H. M.W.n. sind Flächenheizkörper so > konstruiert, dass sie nicht zur Wand hin abstrahlen. Da würde mich jetzt interessieren, wie das gehen soll. Das ist doch einfach eine Fläche mit einer erhöhten Temperatur, die strahlt doch nach beiden Seiten ab.
Harfner schrieb: > Da würde mich jetzt interessieren, wie das gehen soll. Das ist doch > einfach eine Fläche mit einer erhöhten Temperatur, die strahlt doch nach > beiden Seiten ab. Die Plattenheizkörper bei uns zuhause haben eine nicht-erwärmte Rückwand, die als Reflexionsplatte dient. Es gibt allerdings auch Plattenheizkörper, die ungeschirmt sind. Welche verbaut sind, muss man selbst nachsehen. Im Anhang sind zwei Wärmebilder von unserem (Miets-)haus. Das Bad ist saniert - dort sind Flächenheizkörper angebracht. Im Schlafzimmer ist noch ein alter Rippenheizkörper mit der entsprechenden Mauernische. Man kann den Unterschied sehr deutlich erkennen (Maßstab beachten).
Man sollte mit der Kamera auch umgehen können!
Ein guter Absorber wie ein schwarzer Körper ist auch ein guter
thermischer Strahler und umgekehrt. Also ist eine spiegelnde Oberfläche
ein extrem schlechter Strahler, deswegen muss man bei IR-Thermometern
auch den Emissionskoeff. angeben.
Aber so wirklich relevant wird es für die Wärmeübertragung erst ab
>100°C, da die Strahlungleistung mit der 4. Potenz der Absoluttemp.
skaliert.
Wolfgang schrieb: > Walter schrieb: >> Welche Auswirkungen hat es, wenn man das Material falsch herum nutzt? > > Möglich, dass die Dampfsperre (Alu-Schicht) dann nicht zwischen Raumluft > und Taupunkt liegt. Das ist in diesem Zusammenhang einfach völliger Blödsinn!
J. S. schrieb: > Ein guter Absorber wie ein schwarzer Körper ist auch ein guter > thermischer Strahler und umgekehrt. Und dennoch sind Heizkörper weiß.
Martin S. schrieb: > J. S. schrieb: >> Ein guter Absorber wie ein schwarzer Körper ist auch ein guter >> thermischer Strahler und umgekehrt. > > Und dennoch sind Heizkörper weiß. Aber nur im sichtbaren Licht.
Wolfgang schrieb: > Möglich, dass die Dampfsperre (Alu-Schicht) dann nicht zwischen Raumluft > und Taupunkt liegt. Walter K. schrieb: > Das ist in diesem Zusammenhang einfach völliger Blödsinn! Das halte ich nicht für Blödsinn. Wenn die Wand hinter der Styroporplatte kaum gedämmt ist, dann kann es gut sein das die feuchte Raumluft bei Alu wandseitig in der Styroporplatte kondensiert und dadurch die Isolierungswirkung massiv reduziert wird. Alu raumseitig ist dagegen dampfdicht. LG, Sebastian
Die paar mm Dämmschicht bringen bei den heutigen Flächenheizkörpern nicht mehr viel. Zum einen, weil (wie schon richtig geschrieben) die Strahlungsleistung erst bei recht hohen Oberflächentemperaturen relevant wird (also die Wirkung der Reflektionsfläche); das war bei den Anlagen mit 70°C Vorlauf noch interessant, bei 55° und weniger wird das marginal. Zum anderen, weil der Bauraum hinter den Heizungen dadurch eingeengt wird und diese dadurch weniger Heizleistung haben (weniger Luftdurchsatz an der hinteren Platte) oder sogar die Wärmeleitung der "eingezwängten" Dämmschicht höher ist als die der Luft. Damit würde die Wärmeübertragung in die Wand sogar erhöht. Am Besten man setzt den Heizkörper mit passenden Rohrverlängerungen etwas von der Wand ab und dämmt dann mit einer dickeren Schicht. Und diese sollte im Zweifel nicht aus Styropor bestehen sondern Calciumsilikat oder Glasschaum.
Man könnte ja auch einfach das Aluminium weiss lackieren ... LG, Sebastian
Thomas R. schrieb: > Die paar mm Dämmschicht bringen Abgesehen von Taupunktproblemen, kann 3mm Isoliertapete bei 12er Wand durchaus >2 Grad bringen. Hat sich bei meinem Testobjekt durchaus gelohnt. Auch die Folie hinter dem Heizkörper war nicht nutzlos, da die Wärme mehr im Raum bleibt.
Thomas R. schrieb: > Die paar mm Dämmschicht bringen bei den heutigen Flächenheizkörpern > nicht mehr viel. Zum einen, weil (wie schon richtig geschrieben) die > Strahlungsleistung erst bei recht hohen Oberflächentemperaturen relevant > wird (also die Wirkung der Reflektionsfläche); das war bei den Anlagen > mit 70°C Vorlauf noch interessant, bei 55° und weniger wird das > marginal. > > Zum anderen, weil der Bauraum hinter den Heizungen dadurch eingeengt > wird und diese dadurch weniger Heizleistung haben (weniger Luftdurchsatz > an der hinteren Platte) oder sogar die Wärmeleitung der "eingezwängten" > Dämmschicht höher ist als die der Luft. Damit würde die Wärmeübertragung > in die Wand sogar erhöht. > Das mit dem Einengen könnte doch mit dem Vorschlag des Lüfters unter dem HK weitgehend vermieden werden?! > Am Besten man setzt den Heizkörper mit passenden Rohrverlängerungen > etwas von der Wand ab und dämmt dann mit einer dickeren Schicht. Und > diese sollte im Zweifel nicht aus Styropor bestehen sondern > Calciumsilikat oder Glasschaum. Noch besser ist aber eine AUSSENDÄMMUNG und die Mauer innerhalb dient als WärmeSPEICHER, der diese über NAcht wieder langsam abgibt.
Thomas U. schrieb: > als WärmeSPEICHER, der diese über NAcht wieder langsam abgibt. Die mögliche Wärmespeicherung ist der Unterschied zwischen Papphaus und Steinhaus. Frage ist jedoch, wann man die Wärme benötigt.
oszi40 schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Die paar mm Dämmschicht bringen > > Abgesehen von Taupunktproblemen, > kann 3mm Isoliertapete bei 12er Wand durchaus >2 Grad bringen. Hat sich > bei meinem Testobjekt durchaus gelohnt. Auch die Folie hinter dem > Heizkörper war nicht nutzlos, da die Wärme mehr im Raum bleibt. Wow, 12er AUSSENWAND??? Da bringt das natürlich noch etwas ist aber völlig unüblich. So ein Gebäude sollte nicht für Wohnzwecke gedacht sein.
Walter schrieb: > Danke. Dann fällt das flach, denn die Frau "will so ein hässliches > Teil > nicht hinter der Heizung". Dafür musst du halt ein wenig mehr Überstunden machen, um die höheren Heizkosten (damit der Wille der Frau geschieht) wieder ausgleichen zu können. Zum Glück ist meine Frau nicht so dumm in der heutigen Heizkostenzeit auf Optik als auf Ersparnis zu achten. Aber jeder wie er es verdient
Thomas R. schrieb: > Wow, 12er AUSSENWAND??? Da bringt das natürlich noch etwas ist aber > völlig unüblich. So ein Gebäude sollte nicht für Wohnzwecke gedacht > sein. Das war früher für Heizkörpernischen völlig normal, bei Wohngebäuden.
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Wow, 12er AUSSENWAND??? Da bringt das natürlich noch etwas ist aber >> völlig unüblich. So ein Gebäude sollte nicht für Wohnzwecke gedacht >> sein. > > Das war früher für Heizkörpernischen völlig normal, bei Wohngebäuden. Ja, und dann von innen noch eine Heraklith-Platte davor. Ist dann immer ein Spass die Fussleiste unter der Heizung an der Wand fest zu bekommen ... LG, Sebastian
:
Bearbeitet durch User
Sebastian W. schrieb: > H. H. schrieb: >> Thomas R. schrieb: >>> Wow, 12er AUSSENWAND??? Da bringt das natürlich noch etwas ist aber >>> völlig unüblich. So ein Gebäude sollte nicht für Wohnzwecke gedacht >>> sein. >> >> Das war früher für Heizkörpernischen völlig normal, bei Wohngebäuden. > > Ja, und dann von innen noch eine Heraklith-Platte davor. Das kam erst später. > Ist dann immer > ein Spass die Fussleiste unter der Heizung an der Wand fest zu bekommen > ... Kleben.
Thomas R. schrieb: > oszi40 schrieb: >> Thomas R. schrieb: >>> Die paar mm Dämmschicht bringen >> >> Abgesehen von Taupunktproblemen, >> kann 3mm Isoliertapete bei 12er Wand durchaus >2 Grad bringen. Hat sich >> bei meinem Testobjekt durchaus gelohnt. Auch die Folie hinter dem >> Heizkörper war nicht nutzlos, da die Wärme mehr im Raum bleibt. > > Wow, 12er AUSSENWAND??? Da bringt das natürlich noch etwas ist aber > völlig unüblich. So ein Gebäude sollte nicht für Wohnzwecke gedacht > sein. ...NOCH nicht...
Murat schrieb: > Walter schrieb: >> Danke. Dann fällt das flach, denn die Frau "will so ein hässliches >> Teil >> nicht hinter der Heizung". > > Dafür musst du halt ein wenig mehr Überstunden machen, um die höheren > Heizkosten (damit der Wille der Frau geschieht) wieder ausgleichen zu > können. > > Zum Glück ist meine Frau nicht so dumm in der heutigen Heizkostenzeit > auf Optik als auf Ersparnis zu achten. Aber jeder wie er es verdient Oder einfach 'abgeschlossene Domestizierung'?
Thomas R. schrieb: > Zum einen, weil (wie schon richtig geschrieben) die Strahlungsleistung > erst bei recht hohen Oberflächentemperaturen relevant wird (also die > Wirkung der Reflektionsfläche); Sooh dramatisch ist eine Temperaturabnahme von 4.3% (343K->328K) für die Abstrahlung nun auch nicht. Mit T^4 führt das zu einer Abnahme der Emission auf 83%, wenn ich mich nicht vertan habe. Der große Unterschied entsteht für die Wärmeabgabe durch Konvektion, weil dort die Temperaturdifferenz zur Umgebung den Antrieb darstellt.
Bin auch neugierig schrieb: > Man sollte mit der Kamera auch umgehen können! Lustig. Ich hab schonmal Bilder in einem anderen Thread gepostet - da kam ein ähnlicher Kommentar. Aber auf die Frage, worin das Problem besteht, nie eine Antwort. Also: Erhelle mich. Woran störst Du dich?
Er meint wahrscheinlich, du sollst min und max vorher fest einstellen, damit es besser vergleichbar ist.
Walter schrieb: > Er meint wahrscheinlich, du sollst min und max vorher fest > einstellen, > damit es besser vergleichbar ist. Nein, das habe ich bewusst nicht. Die Kamera kann mit den Falschfarben halt nur begrenzt Werte abbilden. An dem Tag hatte es knapp -30°C, die Temperatur geht halt hoch bis in die Plusgrade (hier nicht, aber bei anderen Teilen). Interessant ist die Wärmeverteilung auf die Fläche und da will ich Gradienten gut sehen können. Es bringt mir wenig, wenn die Fargebung der Fläche dann zwischen "vollreife Orange" und "in 12h vollreife Orange" variiert, denn das kann der Mensch gar nicht mehr wirklich wahrnehmen.
Leidkot schrieb: > https://www.xrite.com/de/hue-test Beachtung Bitte drehen Sie Ihr Telefon oder schauen Sie sich diesen Test auf einem größeren Gerät an, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Was ist denn das für eine schwachköpfige Seite?
Es macht schon Sinn, die Seite im Querformat zu nutzen. Besser gesagt, es macht nur Sinn, die Seite im Querformat zu nutzen. Leidkot klingt wie etwas, woran Elvis gestorben ist. g
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