Forum: Haus & Smart Home Wechselrichter für Solar und Batterie


von Anja (Gast)


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Ich habe nichts entsprechendes gefunden.
Gibt es Wechselrichter für Solaranlagen welche ins Netz einspeisen und 
die Möglichkeit bieten noch eine Speicherbatterie anzuschliessen?
Hintergrund ist natürlich auch abends ohne Solarstrom den tagsüber 
erzeugten Strom zu nutzen.
Oder, ist das Quatsch weil der Zähler evtl. tagsüber rückwärts läuft?

: Verschoben durch Moderator
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Das nennt sich Hybridwechselrichter.

von Wolfgang (Gast)


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Anja schrieb:
> Oder, ist das Quatsch weil der Zähler evtl. tagsüber rückwärts läuft?

Bei aktuellen Stromkosten rechnet sich die Ersparnis i.A. nicht gegen 
die Zusatzkosten durch Batterie und Lader.

von Bernd (Gast)


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Neuere elektronische Stromzähler laufen nicht rückwärts. Die alten 
Ferrariszähler (die mit der Aluminiumscheibe) laufen rückwärts, sofern 
keine Rücklaufsperre vorhanden ist. Zulässig ist das nicht, da man für 
die eingespeiste Kilowattstunde weniger bekommt, als man für die 
entnommene Kilowattstunde bezahlen muss.
Bei geringeren Leistungen ist es besser, auf den technischen und 
bürokratischen Aufwand des Einspeisens zu verzichten. Ob sich die Kosten 
für die Speicherung lohnen, muss man entsprechend der jeweiligen 
Situation ausrechnen. Das effektivste ist, den Strom so wie er anfällt 
zu verbrauchen, indem man beispielsweise das Wäsche waschen oder das 
Laden eines Elektroautos/-fahrrads/-rollers auf die Sonnenstunden legt.

Bernd

von Michael B. (laberkopp)


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Wolfgang schrieb:
> Bei aktuellen Stromkosten rechnet sich die Ersparnis i.A. nicht gegen
> die Zusatzkosten durch Batterie und Lader.

So so, hast du mal gerechnet ?

Offenkundig nicht.

Die aus dem Speicher geholte Kilowattstunde kostet 3ct (wenn man 
Balancer, Ladeschaltung, Wechselrichter nicht mitzählt und den Strom zum 
Laden nutzt, den man sonst tagsüber nicht verbraucht weil gerade nicht 
ausreichend eingeschaltet ist, aller Bauteile überleben und die Akkus 
halten was die Werbung verspricht).

https://eu.nkon.nl/eve-lf280-prismatic-280ah-280a-lifepo4-b-grade.html

Aber auch wenn man das alles mitrechnet, bleibt man DEUTLICH unter den 
Kosten aus dem Netz, sogar wenn man Pech hat und was vorzeitig kaputt 
geht ist verdammt viel Luft.

Anja schrieb:
> weil der Zähler evtl. tagsüber rückwärts läuft?

Das tut er nicht, Spätestens, wenn du deinem Netzbetreiber mitteilst, 
daß du eine Solaranlage instellierst, schaut er nach ob du noch einen 
Zähler ohne Rücklaufsperre haben solltest, und tauscht den aus.

von Georg G. (df2au)


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Bernd schrieb:
> Das effektivste ist, den Strom so wie er anfällt
> zu verbrauchen, indem man beispielsweise das Wäsche waschen oder das
> Laden eines Elektroautos/-fahrrads/-rollers auf die Sonnenstunden legt.

Ich hänge mal einen Plot an, wie der Strom über die Woche verteilt so 
anfällt. Und du sagst mir dann, wie ich die Waschmaschine programmieren 
muss. Ob das zielführend ist, wenn immer mal wieder für 30 Minuten der 
Strom ausfällt?

Zappelstrom aus PV funktioniert nur, solange er theoretisch bleibt. In 
der Praxis braucht man weiter das Netz dahinter. Auch, wenn wir die 
installierte PV Leistung verhundertfachen, können wir kein einziges 
konventionelles Kraftwerk stilllegen, solange es keine nutzbaren 
Speicher gibt, die auch mal 3 Wochen am Stück überbrücken können.

von Max M. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Die aus dem Speicher geholte Kilowattstunde kostet 3ct

Wie gerechnet?
Lege ich 3000 Vollzyklen mit 80% zugrunde, komme ich auf 7,5Cent / kWh 
ohne Arbeit, Laderegler, BMS und sonstiges Material.
Fairerweise muss man dann aber auch den teureren Hybridwechselrichter 
und den elektronischen Zähler für die Nulleinspeisung mitrechnen.

Auch nett:
B grade: damage to wrap possible, cells not matched, not advised for EV 
but fine for ESS projects.

Der Durchschnittsanwender wird das Teil nicht selber bauen wollen.
https://solarspeicher24.de/a/byd-premium-hvs-10.2-battery-box-solarspeicher-10-24kwh-409v/9885700/
Da sind das bei gleicher Rechnung dann schon 48cent / kWh
Immer so gerechnet das nach 3000 Ladezyklen schluss ist, was natürlich 
so nicht stimmt.
Trotzdem ist natürlich nach Ablauf der Garantie ein gewisses Risiko 
dabei das der nicht so lange hält wie erhofft.

Ich stimmer Dir zu das sich ein Akku lohnen kann.
Aber nicht in jedem Fall.

von Niemand (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Ich hänge mal einen Plot an, wie der Strom über die Woche verteilt so
> anfällt.

Wenn deine Grafik mal eine Achsenbeschriftung unten waagerecht hätte?
Sind die Peaks Tage oder Std.?
Mit max. 400 W braucht man da aber auch nicht anfangen Wäsche auf den 
geringen PV-Ertrag zu waschen. Mit 4 kW wäre das schon sinnvoller.

von Georg G. (df2au)


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Niemand schrieb:
> Achsenbeschriftung unten waagerecht

Entschuldigung für das Rätsel. Ich dachte, man erkennt aus "Startzeit" 
und "aktuelle Zeit", dass die Null-Zeiten die Nächte sind.

Ob 400W oder 4kW ändert nichts an der Kurvenform. Es sind übrigens zwei 
370Wp Module. Im Hochsommer bei klarem Himmel kommen da tatsächlich 
nutzbare 600W raus.

von Niemand (Gast)


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Anja schrieb:
> Gibt es Wechselrichter für Solaranlagen welche ins Netz einspeisen und
> die Möglichkeit bieten noch eine Speicherbatterie anzuschliessen?

Theoretisch kann man ja den Akku-Satz statt der Solar-Panele (String) an 
den Eingang des WR anschließen, wenn die String-Spannung nicht über 100 
V betragen muß.
4x12V Akku macht 48V, oder 8x 12V Akku > 96 V, damit sollte das schon 
gehen, bastelmäßig oder rein theoretisch.
Nur der Parallel-Betrieb wird so nicht klappen, da müsste man vorher 
eine stabile Umsetzung auf einen festen Wert vor dem WR projektieren, 
dass praktisch der Akku-Satz die Einspeisung am Eingang des WR puffert.
Aber da es solche WR ja schon gibt, fragt sich nur was der Mehraufwand 
bei denen kostet.

von Niemand (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Entschuldigung für das Rätsel. Ich dachte, man erkennt aus "Startzeit"
> und "aktuelle Zeit", dass die Null-Zeiten die Nächte sind.

Sorry, habe ich jetzt erst durch deinen Hinweis erkannt, aber eine 
Spreizung der Grafik auf nur 2 Tage wäre vllt. mal interessant?
Deine Mulde sind garantiert irgendwie zusammen nur in eine spez. 
Richtung aktiv, wg. dem steilen Peak u. damit Tagesverlauf? Was kommt da 
über den Monat so zusammen an kWh?
Um 17.40 Uhr mit nur 18W deutet auf eine Süd-Aus-Richtung hin, u. sicher 
noch hochkant stehend?
Bei gesamt 540 W Modul-Leistung müsste man die drehbar zur Nachführung 
der Sonne montieren, nur bringt der Aufwand dann auch wieder nicht die 
Kosten rein.
Doch etwas wenig den Tag über wgn. steiler Kurve ohne wenig Platteau, 
oder war da bei euch schlechtes Wetter?

von Niemand (Gast)


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Max M. schrieb:
> Da sind das bei gleicher Rechnung dann schon 48cent / kWh
> Immer so gerechnet das nach 3000 Ladezyklen schluss ist, was natürlich
> so nicht stimmt.

409 x 24 = 10,225 kWh, 11508 € / 10,225 kWh = 1125,50 € p. kWh / 3000 = 
0,375 € p. kWh bei 3000 Zyklen / 0,8 (80 % Entladetiefe) = 0,47 €

Das lohnt sich damit eher noch nicht, wenn die kWh aus dem Netz so um 
die 35 Cent kostet. Erst ab einer Zyklen-Zahl ab 4000 geht es auf 0.

Aber wo wird dort auf der Seite beim Hersteller (Lieferanten) die max. 
oder garantierte Zyklen-Anzahl aufgeführt?

von Wolfgang S. (wolfgang_s278)


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Auf YouTube gibts 1000 Videos.
Mal nach Andreas Schmitz suchen.

https://www.youtube.com/c/AndreasSchmitz18650/videos

Meine Lösung:
2 x 330W Panels
MPPT-Regler
24V Akku aus Fahrrad-LiIon-Akkus zusammen 40Ah
JK BMS
SoyoSource 1000 / 24V für Nulleinspeisung

: Bearbeitet durch User
von Tim (Gast)


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Also wenn man einen für Solar üblichen Akku nimmt, wie den Pylontech 48v 
4,8kWh, dann sieht die Rechnung doch nicht so schlecht aus.

1598€ / 4,56 kWh (nutzbar) / 6000 Zyklen (Herstellerangabe) = 5,8 ct

Selbst wenn man den Herstellerangaben nicht traut, dann wären wir immer 
noch weit unter der kWh aus dem Netz, oder?

von Philipp Klaus K. (pkk)


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Niemand schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Da sind das bei gleicher Rechnung dann schon 48cent / kWh
>> Immer so gerechnet das nach 3000 Ladezyklen schluss ist, was natürlich
>> so nicht stimmt.
>
> 409 x 24 = 10,225 kWh, 11508 € / 10,225 kWh = 1125,50 € p. kWh / 3000 =
> 0,375 € p. kWh bei 3000 Zyklen / 0,8 (80 % Entladetiefe) = 0,47 €
>
> Das lohnt sich damit eher noch nicht, wenn die kWh aus dem Netz so um
> die 35 Cent kostet. Erst ab einer Zyklen-Zahl ab 4000 geht es auf 0.

Der durchschnittliche Strompreis für Neuverträge für Haushalte lag 
Anfang September bei 0,41 € / kWh. 2023 wird der Strompreis für 
Haushalte gesetzlich auf 0,30 € / kWh begrenzt, für ein Kontingent von 
1.400 kWh für Singles, 3100 kWh für Familien.

Quelle: https://www.forbes.com/advisor/de/strom/strompreis/

von Georg G. (df2au)


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Niemand schrieb:
> Was kommt da über den Monat so zusammen an kWh?

In 20 Wochen sind es bisher 432kWh. Das ist kein schlechter Wert. Man 
merkt aber deutlich, dass die Tage kürzer werden.

Ein Modul zeigt nach Ost, eines nach West, beide 20° aufgeständert. Der 
Wechselrichter hat zwei separate MPP Tracker. Ich will keine 
Superleistung am Mittag sondern möglichst gleichmässig über den Tag 
verteilt etwas weniger, um möglichst viel selbst zu verbrauchen. 
Einspeisen gegen Bezahlung lohnt bei der kleinen Leistung nicht. Was 
nicht verbraucht wird, bekommt das EVU geschenkt.

von Bernd (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Ich hänge mal einen Plot an, wie der Strom über die Woche verteilt so
> anfällt. Und du sagst mir dann, wie ich die Waschmaschine programmieren
> muss. Ob das zielführend ist, wenn immer mal wieder für 30 Minuten der
> Strom ausfällt?

Ich war natürlich von einer Anlage ausgegangen, die sich den restlichen 
benötigten Strom aus dem Netz holt.

von Niemand (Gast)


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Georg G. schrieb:
> In 20 Wochen sind es bisher 432kWh. Das ist kein schlechter Wert. Man
> merkt aber deutlich, dass die Tage kürzer werden.

Das wären tägl. 5,5 Std. mit voller Leistung von 540 W, das ist schon 
nicht schlecht.
Wenn man daraus 9 Std. tägl. machen könnte, drehbar früh Morgens von Ost 
über Mittag bis nach 18 Uhr in West, so da keine Bäume im Weg stehen.

Aber wir kapern glaube ich gerade den Thread von der Anja ? ;-)

von Niemand (Gast)


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Mist nicht alles vorher gelesen, da ist die LeistungsKurve aber schon 
etwas seltsam, dass da 2x Spitzen u. 1 Tal am Tag nicht drin sind, wenn 
Mittags das P max. anliegt.. ist die Aufzeichnung von dir selber?
Beim genauen Hinsehen erkennt man dass ab Nachmittag eher weniger geht 
als bis Mittag. Das andere Modul vllt. auch so gen Osten richten u. 
Mittags aufs Dach und beide gen Westen umstellen? ;-)

von Georg G. (df2au)


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Niemand schrieb:
> ab Nachmittag eher weniger

Nachmittags kam oft Cumulus Bewölkung auf. Im Juli sahen die Kurven 
besser aus.
Aber ich lass das alles so. Die Grundlast des Hauses wird gut abgedeckt. 
Der Aufwand war minimal und die Stadt will mir 400€ Zuschuss geben. Da 
hat sich die Anlage in 4 Jahren finanziert - falls der Strom teurer wird 
schon früher.

von Max M. (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Niemand schrieb:
>> Was kommt da über den Monat so zusammen an kWh?
>
> In 20 Wochen sind es bisher 432kWh.

Die sonnestärksten Wochen und bei 30Cent/kWh jetzt 130€ gespart.
Bei gegengerechneten 6C/kWh Einspeisevergütung - 26€ also grob 100€ 
Erlös.
Sagen wir mal das werden 200€ pro Jahr, was ziemlich hoch gegriffen ist.
Was hat Dich die Anlage gekostet, bei welcher Eigenleistung und wann 
wird der return on invest sein?

von Niemand (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Der Aufwand war minimal und die Stadt will mir 400€ Zuschuss geben. Da
> hat sich die Anlage in 4 Jahren finanziert - falls der Strom teurer wird
> schon früher.

Gibts da ein Förderprogramm dafür, oder hast du nur Beziehungen zur 
Stadt?
Die beiden Module u. der WR werden doch nicht ein 1/2 Vermögen gekostet 
haben?

Max M. schrieb:
> Was hat Dich die Anlage gekostet, bei welcher Eigenleistung und wann
> wird der return on invest sein?

Georg G. schrieb:
> Da hat sich die Anlage in 4 Jahren finanziert - falls der Strom teurer wird
> schon früher.

Indirekt doch schon erklärt?
Kleinvieh macht auch Mist

von Georg G. (df2au)


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Niemand schrieb:
> Gibts da ein Förderprogramm dafür

So ist es. Hat die Kommune selbst aufgelegt. Die Mittel waren innerhalb 
weniger Tage aufgebraucht. Und ich habe gekauft, als die Preise noch 
nicht explodiert waren.

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