Forum: Haus & Smart Home Strom-Versorgungsstufen, écoWatt, gibts schon funktionierende Steuerung?


von Helge (Gast)


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Wurden damals im DDR-Radio schlechte Versorgungsstufen mitgeteilt und 
man schaute über die Grenze, da wurden die Lampen dunkler. Das war 
Leistungssteuerung auf die harte Tour, oder?
Frankreich hat grade wegen eigener Versorgungsengpässe die 
Versorgungsstufen "neu erfunden", das heißt écoWatt und läßt sich im 
Netz lesen https://www.monecowatt.fr/ und wird über Radio und TV 
mitgeteilt. Das ist noch freiwillig, man hofft, daß 80% der Verbraucher 
mitmachen. Ich halte das für etwas hoch gegriffen, müßte man doch zur 
Heizung gehen und die aus- und wieder einschalten.

In AT gibts Steuergeräte, welche einem Stromgeld sparen helfen sollen. 
Die schalten größere Verbraucher je nach Einstellung dann aus, wenn 
Strom teuer bzw. das Netz belastet ist. Der Nachteil ist, daß diese 
Geräte mit dem Versorger kommunizieren, und hier ists so 
hinterwäldlerisch, daß die meisten Versorger die technischen Mittel 
dafür nicht haben und auch gar nicht wollen bzw. das System nicht 
verstehen. Neuland :-)

In der Schweiz weiß ich, daß zumindest teilweise der Versorger 
Großverbraucher wie Waschmaschine, Wärmepumpe zeitweise abschalten kann. 
Dafür wurden parallel zur Versorgung Steuerleitungen mit eingegraben. 
Das ist recht grob und nur für Notfälle gedacht.

Über so eine Verbrauchssteuerung wird seit wenigstens 2010 diskutiert, 
auch daß z.B. moderne Waschmaschinen sich diese Informationen holen und 
passend laufen. Ich höre und sehe aber davon nichts. Ist das in der 
Versenkung veschwunden? Wird da noch an Standards gearbeitet?

von loeti2 (Gast)


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Helge schrieb:
> In der Schweiz weiß ich, daß zumindest teilweise der Versorger
> Großverbraucher wie Waschmaschine, Wärmepumpe zeitweise abschalten kann.

Warum mußte ich jetzt bei Großverbraucher Waschmaschine herzlich 
lachen?!

von Ich (Gast)


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loeti2 schrieb:
> Warum mußte ich jetzt bei Großverbraucher Waschmaschine herzlich
> lachen?!

Weil die mehr Volumen als ein 2kW Heizlüfter hat?

von Helge (Gast)


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Ich hatte es so gesehen: Waschmaschine und Trockner waren an vom 
Versorger abschaltbaren Steckdosen. Klar braucht auch die Kochplatte 
viel, aber stelle man sich vor, der Versorger schaltet wieder ein und es 
ist niemand mehr daheim.

Übrigens gibts für F eine API, die man als Verbraucher (freiwillig) 
verwenden könnte. 
https://data.rte-france.com/catalog/-/api/consumption/Ecowatt/v4.0

Das ist aber noch lange keine europaweite Standardisierung, an der seit 
wenigstns 2010 gebastelt wird. Kommt da noch was?

von Joey5337 (Gast)


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loeti2 schrieb:
> Warum mußte ich jetzt bei Großverbraucher Waschmaschine herzlich
> lachen?!

Ein mal Waschen braucht ca. 1 kWh.
Bei einem Tagesverbrauch von ca. 10 kWh (Jahresverbrauch 3600 kWh) sind 
das immerhin 10% des Haushaltsstromverbrauchs, der in günstigen oder 
ungünstigen Zeiten anfallen kann. Kleinvieh macht auch Mist.

Mit API kann man auch anfangen, Heizen oder das Laden von E-Autos 
automatisch
 zu verschieben.
Ich bedaure schon lange, dass dieses Potential bisher ungenutzt bleibt.

von Peter Pan (Gast)


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Helge schrieb:
> aber stelle man sich vor, der Versorger schaltet wieder ein und es ist
> niemand mehr daheim.

Das ist aber auch so ein Problem bei klassischen Herden bei einem 
Stromausfall. Bei Standbohrmaschinen ist daher mittlerweile ein 
Unterspannungsschutz vorgeschrieben. In Studentenwohnheimen gehen sie 
mittlerweile sogar so weit Totmannschalter einzubauen, sprich alle 10 
Minuten Taster drücken, ansonsten geht die Herdplatte aus.

Wurde besser bei den heutigen Induktionsherden, die erzwingen einen 
sicheren Zustand durch diese unsägliche Touch Bedienung, aber es hat 
halt seinen Preis.

von Michael O. (michael_o)


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Im Gewerblich Bereich müssen Maschinen eine Wideranlauf Sperre haben. 
Einen Unterspannungsschutz verstehe ich nicht

von Katzenfreund (Gast)


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Peter Pan schrieb:
> Wurde besser bei den heutigen Induktionsherden, die erzwingen einen
> sicheren Zustand durch diese unsägliche Touch Bedienung, aber es hat
> halt seinen Preis.

Und die nützt dann auch nicht immer was. Die Tage gab's einen besonderen 
Fall von Wohnungsbrand: Während die Bewohner waren außer Haus waren, 
melden die Nachbarn Rauchentwicklung aus der Nachbarwohnung. Feuerwehr 
kommt und löscht die brennende Pfanne auf dem Herd. Die Hausfrau hatte 
aber nichts eingeschaltet. Hat sich dann herausgestellt, dass wohl die 
Miezekatze über den Herd getappelt ist und die Touchbedienung aktiviert 
hat. Also von wegen  Touch und sicher!

Der Schaden war dank der Nachbarn und der schnellen Feuerwehr aber 
gering und die Wohnung konnte weiter bewohnt werden.

von Peter Pan (Gast)


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Michael O. schrieb:
> Im Gewerblich Bereich müssen Maschinen eine Wideranlauf Sperre
> haben. Einen Unterspannungsschutz verstehe ich nicht

Genau den meine ich, hatte nur nicht mehr das passende Wort in 
Erinnerung...

von loeti2 (Gast)


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Joey5337 schrieb:
> Ein mal Waschen braucht ca. 1 kWh.
> Bei einem Tagesverbrauch von ca. 10 kWh (Jahresverbrauch 3600 kWh) sind
> das immerhin 10% des Haushaltsstromverbrauchs, der in günstigen oder
> ungünstigen Zeiten anfallen kann. Kleinvieh macht auch Mist.

Du wäschst jeden Tag? Frag mal was eine Wärmepumpe jeden Tag braucht und 
was sie dann braucht wenn noch die Heizpatronen zugeschaltet werden.

Und von wegen ungünstige Zeiten, daß ganz Deutschland Samstag Waschtag 
hat ist auch schon vorbei.

von User (Gast)


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Neu?
Rundsteuerempfänger gibt es schon seit den 1960er Jahren
https://de.wikipedia.org/wiki/Rundsteuertechnik
https://de.wikipedia.org/wiki/Decabit
und das ganze ohne Smart-Meter.

von Dieter (Gast)


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Hier sind mal die Kriterien für den Lastabwurf aufgeführt:
https://www.enargus.de/pub/bscw.cgi/d6586-2/*/*/Lastabwurf.html?op=Wiki.getwiki
1
Stufe   Netzfrequenz [Hz]   Maßnahme
2
1   49,8   Einsatz der verbliebenen Kraftwerksreserven
3
2   49,0   Lastabwurf von 10-15 Prozent der Netzlast
4
3   48,7   Lastabwurf von weiteren 10-15 Prozent der Netzlast

https://www.mysciencework.com/patent/show/verfahren-zum-betreiben-einer-ladestation-EP3612406B1
"Besonders bei einer zu niedrigen Frequenz, die beispielsweise um 0,3% 
oder mehr unterhalb einer Netznennfrequenz liegt, kann eine 
Wirkleistungsentnahme verringert werden.Gleiches kann in Abhängigkeit 
einer Netzfrequenzänderung erfolgen, die letztlich eine zu hohe oder zu 
niedrige Frequenz schneller zu erkennen hilft."

Wer wissen möchte wie sich seine Ladestation verhält, kann dies in den 
Normen & Patenten nachlesen, die bei seinem Ladegerät in den Unterlagen 
angegeben wurden.

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