Forum: Haus & Smart Home Raspberry stellt den Dienst ein kernel panic


von Martin G. (g_martin)


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Guten Abend Zusammen,

mir ist jetzt das zweite Mal innerhalb weniger Wochen eine laufende 
Installation auf einem Raspberry komplett zusammengebrochen.

Das Thema gehört natürlich nur eingeschränkt hier hin, aber ich hoffe, 
dass es hier vielleicht Erfahrung mit so einem Phänomen
gibt. Ansonsten bitte löschen oder verschieben

Das letzte Mal habe ich das System auf der selben SD-Karte (relativ neu, 
Betrieb eines Raspi mit tauglichem Netzteil, Debian Bullseye, httiny) 
komplett neu aufgesetzt, dann lief es wieder ein paar Wochen.

Jetzt erneut im laufenden Betrieb (komplett ohne Änderung oder Update) 
ist irgendwann keine Verbindung mehr möglich. Bei Neustart verabschiedet 
sich der Bootprocess mit:

`[end Kernel panic - not syncing: Attempted to kill init! 
exitcode=0x00000200 ]`

Da ich die SD und das Dateisystem im Verdacht habe, ist eine neue 
SD-Karte bestellt, aber vielleicht kennt jemand den Effekt (und 
Abhilfe). Die Suche der Fehlermeldung in Google liefert mir auf Anhieb 
nichts hilfreiches und mir fehlt das Anpackende, wie ich das Debuggen 
kann.

Danke
Martin

von Jack V. (jackv)


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Martin G. schrieb:
> mir fehlt das Anpackende, wie ich das Debuggen
> kann.

Ich würde nun die SD-Karte in einen SD-Kartenleser in einen Rechner 
stecken und gucken, wie’s darauf aussieht. Mit dem Pi alleine kommst du 
da nicht weiter, wenn der nicht mehr hochkommt.

von doschi (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Das letzte Mal habe ich das System auf der selben SD-Karte (relativ neu,
> Betrieb eines Raspi mit tauglichem Netzteil, Debian Bullseye, httiny)
> komplett neu aufgesetzt, dann lief es wieder ein paar Wochen.

[  ] welcher Raspi (2, 3, 4)?
     3 und 4 sind beim Strom (noch) anspruchsvoller
[  ] was für ein Netzteil? --> sollte 5,2 V und max 2,5 A können
     idealerweise wirklich das Original.
[  ] Hersteller SD-Karte, Marke, Größe?

von Sebastian (Gast)


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Mein RasPi im Dauerbetrieb benutzt eine SSD, keine SD.

LG, Sebastian

von Peter Pan (Gast)


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Welche SD Karte und welches Netzteil verwendest du?

von (prx) A. K. (prx)


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Sebastian schrieb:
> Mein RasPi im Dauerbetrieb benutzt eine SSD, keine SD.

Meine RasPis im Dauerbetrieb benutzen µSDs, keine SSDs. ;-)

Naja, fast alle. Ich hatte eines mit einem SSD-Hat und einer Intel SSD 
drin. Die war alsbald ein Garantiefall.

: Bearbeitet durch User
von Martin G. (g_martin)


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Ich habe die (µSD) schon eingehängt und das Dateisystem gecheckt, es ist 
zumindest kein offensichtlicher Fehler vorhanden.

von Martin G. (g_martin)


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doschi schrieb:
> [  ] welcher Raspi (2, 3, 4)?
>      3 und 4 sind beim Strom (noch) anspruchsvoller
Raspi 3
> [  ] was für ein Netzteil? --> sollte 5,2 V und max 2,5 A können
>      idealerweise wirklich das Original.
Das Netzteil ist ist ein Goobay 71889, nominell  5 V, 2,5 A.
> [  ] Hersteller SD-Karte, Marke, Größe?
Intenso µSD HD1 16 GB

Sorry für die spärlichen Infos im Originalposting

Martin

von (prx) A. K. (prx)


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Martin G. schrieb:
> Intenso

Hmm. Meine Daumenregel für Flash-Medien: Nimm einen Hersteller, der 
selbst Flash-Chips herstellt. Nicht einen, der die billigsten einkauft, 
die der Markt hergibt.

von Martin G. (g_martin)


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Guten Abend Zusammen,

vielen Dank für die vielen Reaktionen. Ich bekomme hier klar die „Vibes“ 
Netzteil und µSD-Karte. Die bestellte µSD ist eine Sandisk Ultra 16 GB. 
Ein neues Netzteil ist auch in der Beschaffung, jetzt das Original.

Das die µSD nicht für die Ewigkeit ist, war mir klar, aber mit mehr als 
sechs Monaten hatte ich in der Tat gerechnet.

Ich werde nach Lieferung neu installieren, danke aber schon für die 
schnelle Rückmeldung.

Viele Grüße
Martin

von Peter Pan (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Intenso µSD HD1 16 GB

Sandisk Extreme oder Samsung Evo Plus ab 64GB (jeweils natürlich auch 
die Pro Varianten) bekommst du als Consumer überall regelmäßig 
hinterhergeworfen. Bei dem Rest würde ich mit Debugging gar nicht erst 
anfangen. Es gibt natürlich auch von anderen Marken gute Karten, jedoch 
bekommt man die nicht immer überall im MediaMarkt/Amazon/Saturn/etc.

Martin G. schrieb:
> Das Netzteil ist ist ein Goobay 71889, nominell  5 V, 2,5 A.

Ich rate zum originalen Netzteil, das hat aus gutem Grund 5,1V. Die 50ct 
zum Billigprodukt sind es nicht wert.

Was hast du über USB/Shields/etc. noch angeschlossen?

-> Tausch als erstes die SD Karte gegen eine anständige. Dann siehst du 
ob es an der Speicherkarte liegt, würde mich bei Intenso nicht 
verwundern. Kann gut sein, aber auch nicht. So Hersteller haben 
leichtsam eine gewisse Streuung.

von Peter Pan (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Sandisk Ultra 16 GB.

Ich hoffe du hast nicht zu viel ausgegeben, für 11€ bekommt man regulär 
die 64GB Samsung Evo Plus, im Angebot für 6-7€.

von Martin G. (g_martin)


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(prx) A. K. schrieb:
> Hmm. Meine Daumenregel für Flash-Medien: Nimm einen Hersteller, der
> selbst Flash-Chips herstellt. Nicht einen, der die billigsten einkauft,
> die der Markt hergibt.

Bin ich bei Dir, wenn ich kaufe, in der Regel Sandisk, die Intenso war 
aus einem Raspi-Bundle und lag im Weg, als ich installiert habe.

Eigentlich weiß ich es ja besser. Durch die hier ausgebreiteten Probleme 
haben jetzt alle mein Lehrgeld mitbezahlt.

Sorry und Danke!
Martin

von Martin G. (g_martin)


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So, auf Sandisk Extreme Pro umgeschwenkt, 64 GB und Originalnetzteil 
ebenfalls in der Beschaffung.

Danke an alle, die mir geantwortet haben. Überhaupt kein Widerspruch von 
mir. Der Preis ist gar nicht das Problem, eher die Zeit und das 
Material, das gerade da ist, wenn Gelegenheit hat, was zu machen. Im 
Rückblick klarer Fehler.

Ich installiere mit neuen Material neu und melde mich dann hoffentlich 
erst wieder mit anderen Inhalten.

Danke
Martin

von Joachim B. (jar)


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Martin G. schrieb:
> wenn ich kaufe, in der Regel Sandisk

die meide ich, weil sie eine der meist gefälschten SD speicher waren!

von Martin G. (g_martin)


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Hm, interessanter Aspekt. Samsung als Name ja hier auch  mehrfach 
gefallen? Ich versuche jetzt erst mal mein Glück.

Danke
Martin

von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:
> die meide ich, weil sie eine der meist gefälschten SD speicher waren!

Das scheint eher ein Problem Deiner Einkaufsquelle zu sein. ;-)

von doschi (Gast)


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Martin G. schrieb:
> doschi schrieb:
>> [  ] welcher Raspi (2, 3, 4)?
>>      3 und 4 sind beim Strom (noch) anspruchsvoller
> Raspi 3
>> [  ] was für ein Netzteil? --> sollte 5,2 V und max 2,5 A können
>>      idealerweise wirklich das Original.
> Das Netzteil ist ist ein Goobay 71889, nominell  5 V, 2,5 A.
>> [  ] Hersteller SD-Karte, Marke, Größe?
> Intenso µSD HD1 16 GB
>
> Sorry für die spärlichen Infos im Originalposting
>
> Martin

Danke, Martin!
Mit einem Goobay habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, da 
sind gerne die Drähtchen etwas dünn, und bei Stromspitzen kommen dann 
auch mal merklich weniger als 5V beim Raspi an. Das "Original" (auch bei 
e-bay & Konsorten) hat äußerlich merklich dickere Kabel.
Zum Intenso schliesse ich mich den Vor-Postern an, besser Sandisk, 
Transcend o.ä.
Gruß Thomas

von doschi (Gast)


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Uups, da bin ich wohl etwas spät dran.
Das kommt davon, wenn man nachts schläft.
Viele gute Tipps, und eine sehr angenehmer, fachlicher Thread.
Gruß Thomas

von Dieter (Gast)


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Die Netzteile lassen nach, d.h. altern, und das zeigt sich als bis zu 
0,2V weniger nach einigen Jahren.

Auf die SD-Karten lege ich für den Raspi eine extra Partition für Swap 
an. Die stirbt dann zuerst. Die root-Partition kann dann noch gerettet 
werden.

von Norbert (Gast)


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Dieter schrieb:
> Die Netzteile lassen nach, d.h. altern, und das zeigt sich als bis zu
> 0,2V weniger nach einigen Jahren.

Und? Folgen die dann einer Kurve vergleichbar mit der Entladespannung 
eines Kondensators? Also asymptotisch gegen null Volt?

Oder ist der Spannungsverlust linear und sie polen sich nach Jahren um 
und wachsen gegen negativ unendlich?

Fragen über Fragen…

von Thomas W. (Gast)


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Dieter schrieb:

> Auf die SD-Karten lege ich für den Raspi eine extra Partition für Swap
> an. Die stirbt dann zuerst. Die root-Partition kann dann noch gerettet
> werden.

Du hast leider die Funktionsweise des Wear-levelling-Algorithmuses nicht 
ganz verstanden: Der WL-Algorithmus weiss nichts von Partitionen und 
verschiebt defekte Bloecke an andere Stelle in der "Platte" (ganz 
einfach beschrieben). Und wenn die Reserve (die SD-Karte hat 
Reserve-Bloecke) leer ist, hast Du einen fehlerhaften Datentraeger.

Es gibt (oder gab) eine Ausnahme: Am Anfang waren die SD-Karten 
vorformatiert (meistens mit FAT32-Filesystem) und dann hatte der 
Controller  auf der SD-Karte fuer die bekannte Kartengroesse die 
Speicherzellen des "Root"-Directories redundant angelegt (hatte ich mal 
gelesen). Das war komplett transparent fuer den Benutzer.

Es kann aber sein, dass diese Extrawurst fuer FAT32 schon lange 
Geschichte ist.

Die einzige vernuenftige Loesung ist: Don't Write. Und dann hast Du 
keinen Wear :-(

Gruesse

Th.

Beitrag #7214439 wurde von einem Moderator gelöscht.
von SchachmachtSpass (Gast)


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SD-Karten sind manchmal Sensibelchen. Es gibt von der SD Association ein 
sehr empfehlenswertes Programm, das eine verhunzte SD-Karte wieder 
geradebiegt https://www.sdcard.org/downloads/formatter/ wenn das nicht 
funzt, dann ist die Karte hinüber.

von Peter Pan (Gast)


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Dieter schrieb:
> Auf die SD-Karten lege ich für den Raspi eine extra Partition für Swap
> an. Die stirbt dann zuerst. Die root-Partition kann dann noch gerettet
> werden.

Sobald du das Swapen auf eMMC/SD Karten anfängst hast du eigentlich 
schon verloren.

Selbst bei einer NVMe SSD würde ich das nur empfehlen wenn man genau 
weiß was man in seiner Anwendung tut und dies auch entsprechend gezielt 
durchführt.

So zerstörst du effektiv gezielt deine SD Karte und für die 
Datensicherheit ist dann nichts mehr garantiert ab einer gewissen 
Schwelle. Das funktioniert bei dir wahrscheinlich nur deshalb so gut 
weil Swap wahrscheinlich gar nicht genutzt wird...

von (prx) A. K. (prx)


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Peter Pan schrieb:
> Selbst bei einer NVMe SSD würde ich das nur empfehlen wenn man genau
> weiß was man in seiner Anwendung tut und dies auch entsprechend gezielt
> durchführt.

Bezogen auf SSDs, egal ob SATA oder NVMe: urban legend. Es gehört schon 
eine dahingehend arg extreme Systemnutzung dazu, eine SSD abzunutzen. 
Die Abnutzungsangst ist überwiegend unberechtigt.

Wenn die meist vergleichsweise kleinen µSDs oder eMMCs bei diesbezüglich 
recht aktiven Rechnern mit wenig RAM eingesetzt werden, kann das mehr 
ausmachen, und besonders bei schlechter Ware und schlechtem wear 
leveling eine Rolle spielen.

: Bearbeitet durch User
von Speicherheld (Gast)


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>SWAP

Hier wird es der sterbenden SD Karten wegen genau anders herum gemacht.

Unter Verwendung von „log2ram“ wird das logging des Pis in den RAM 
verschoben. Die Karten bleiben am Leben.

von Georg A. (georga)


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Falls du WLAN nimmst, schalte auch mal testweise das Stromsparen ab:

iw wlan0 set power_save off

Ohne das waren meine PIs hin und wieder "offline" und hatten böse 
Meldungen im dmesg.

von Peter Pan (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Bezogen auf SSDs, egal ob SATA oder NVMe: urban legend. Es gehört schon
> eine dahingehend arg extreme Systemnutzung dazu, eine SSD abzunutzen.
> Die Abnutzungsangst ist überwiegend unberechtigt.

Abnutzung ist mir persönlich egal (außer auf einem embedded Gerät 
welches ich ausliefere), mir geht es um die Performance des Systems. Im 
Bereich des Swappings ist diese meistens nicht mehr schön, wobei das 
sehr vom Anwendungsfall abhängt.

von Joachim B. (jar)


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Andreas B. schrieb:
> Das scheint eher ein Problem Deiner Einkaufsquelle zu sein. ;-)

Ach, das hat viele Geschäfte betroffen weil der Endverbraucher selten 
beim Hersteller kauft!

Warum pöbelst du, Langeweile, keine Ahnung was so verkauft wird?

Hauptsache einen unsinnigen Post abgesetzt, ich las mich wenigstens ein 
C'T
Wie man weiss wird alles gefälscht was lukrativ ist und wenn Teile knapp 
werden gehts auch mal über den Halbleiter Spotmarkt.

https://www.elektroniknet.de/halbleiter/mikrocontroller/chipknappheit-und-lieferengpaesse-was-tun.190594.html

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