Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Endlagenschalter: Welche Position und NPN oder PNP ?


von Stefan M. (ronaldonho)


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Hallo,

Ich habe als Linearmodul eine Zahnriemenachse, welcher mit einem 
Schrittmotor gesteuert wird.

Jetzt möchte ich gerne einen Endlagenschalter an das Modul anschließen 
und dabei wissen, ob die Ausgabeart des Sensors "NPN" oder "PNP" sein 
soll. Welche Frage sollte ich mir hier grundsätzlich beim Auswahl der 
Art des Sensors stellen?

Nächste Frage handelt sich um die Position des Endschalters. Sollte 
dieser am Anfang oder am Ende der Linearachse eingebaut werden? Welche 
Fragen sollte ich mir hier stellen um die richtige Entscheidung treffen 
zu können.

danke
VG

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Sollte dieser am Anfang oder am Ende der Linearachse eingebaut werden?
Welchem Zweck soll der dienen? Wieviele Enden hat die Linearachse?
Was passiert, wenn du in die Endlage fährst?

Stefan M. schrieb:
> Welche Frage sollte ich mir hier grundsätzlich beim Auswahl der Art des
> Sensors stellen?
Ob nicht einer mit Push/Pull Ausgang der Bessere wäre.
Ansonsten ist es schnurzegal ob PNP oder NPN, du brauchst halt entweder 
einen Pullip- oder einen Pulldown-Widerstand.

von Falk B. (falk)


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Stefan M. schrieb:
> Jetzt möchte ich gerne einen Endlagenschalter an das Modul anschließen
> und dabei wissen, ob die Ausgabeart des Sensors "NPN" oder "PNP" sein
> soll.

Naja, wenn gleich beides möglich ist, würde ich PNP bevorzugen. Denn 
dabei ist die Masse immer fest durchverbunden.

> Welche Frage sollte ich mir hier grundsätzlich beim Auswahl der
> Art des Sensors stellen?

Viel wichtiger ist die Logik. Ein unterbrochendes Kabel muss den Motor 
anhalten!

von Wolfgang (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Welche Frage sollte ich mir hier grundsätzlich beim Auswahl der
> Art des Sensors stellen?

Ob ein Fehler am Schalter (z.B. Kabelbruch) für die Auswertung wie eine 
Endpositionsmeldung aussieht.

von Stefan M. (ronaldonho)


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Falk B. schrieb:
> Viel wichtiger ist die Logik. Ein unterbrochendes Kabel muss den Motor
> anhalten!

Danke an die Kollegen, die auf dasselbe hingewiesen haben. Ich werde 
darauf achten.

Lothar M. schrieb:
> Welchem Zweck soll der dienen? Wieviele Enden hat die Linearachse?
> Was passiert, wenn du in die Endlage fährst?

Er dient nur zum referenzieren, damit ich bestimmte Positionen genau 
anfahren kann. Logisch macht es meiner Meinung nach keinen Unterschied, 
aber sicher bin ich nicht. danke

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Viel wichtiger ist die Logik. Ein unterbrochendes Kabel muss den Motor
>> anhalten!
> Danke an die Kollegen, die auf dasselbe hingewiesen haben. Ich werde
> darauf achten.
Hilft alles nichts, denn wenn du den Schalter zum Nullabgleich 
verwendest, dann musst du bei jedem Schalterzustand fahren können. 
Denn das ist dann eben funktionell kein Endlagenschalter.

von Stefan M. (ronaldonho)


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Lothar M. schrieb:
> Hilft alles nichts, denn wenn du den Schalter zum Nullabgleich
> verwendest, dann musst du bei jedem Schalterzustand fahren können.
> Denn das ist dann eben funktionell kein Endlagenschalter.

Danke für die Nachricht, aber ich habe nicht genau verstanden was du 
meinst.

Bei jedem Neustart des Systems wird referenziert, das heißt es fährt 
nach rechts oder nach links, je nachdem wie man es Programmiert hat, zum 
endschalter. Da wo ich ihn treffe ist der Nullpunkt. Danach wird der 
Schalter erstmal nicht gebraucht. Wenn die Leitung zum Endschalter 
zerschnitten wird, läuft garnichts mehr. So müsste es richtig sein oder?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Bei jedem Neustart des Systems wird referenziert, das heißt es fährt
> nach rechts oder nach links, je nachdem wie man es Programmiert hat, zum
> endschalter. Da wo ich ihn treffe ist der Nullpunkt.
Du solltest dir Gedanken machen, was du machst, wenn du schon auf dem 
Schaltern "drauf" bist. Dann müsstest du ihn zuerst wieder freifahren, 
und dann wieder zurück, bis du ihn "triffst". Denn wenn du nicht immer 
die "Einschaltposition", sondern auch mal die "Ausschaltpsition" nimmst, 
dann hast du jeweils leicht verschobene "Nullpunkte", weil so ein 
Schalter eine Schalthysterese hat.

> Da wo ich ihn treffe ist der Nullpunkt.
Aber eben nicht die Endlage. Deshalb ist das funktioniell eben kein 
Endschalter, sondern ein Referenzschalter. Und deshalb solltest du auch 
nicht von einem Endschalter sprechen.

Wie gesagt: wenn die Mechanik es aushält, auf "Block" in die Endlage zu 
fahren, dass ist das eigentlich auch ein guter Referenzpunkt. Dann musst 
du einfach so viele Schritte "rückwärts" fahren, dass du sicher am 
Anschlag angekommen bist.

von Georg (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Du solltest dir Gedanken machen, was du machst, wenn du schon auf dem
> Schaltern "drauf" bist. Dann müsstest du ihn zuerst wieder freifahren

Da ist die Frage wie, wenn ein echter Endlagenschalter den Antrieb 
abgeschaltet hat. Bei einem Gleichstrommototr kann man das mit einer 
Diode regeln, so dass man zwar nicht über den Endschalter drüber fahren 
kann, aber zurück. Geht das so nicht muss man das manuell erledigen, 
z.B. indem man den Endschalter mit einem Taster überbrückt - dann muss 
man aber wissen was man da tut und automatisch geht das nicht, sonst 
kann man sich den Endschalter ja gleich sparen.

Besteht die Gefahr dass die Maschine beschädigt wird (oder der Bediener) 
muss die Endabschaltung entsprechend sicher ausgelegt sein, also nicht 
etwa über einen einfachen Eingang für die Steuerungs-Software - die 
Endabschaltung ist im Prinzip ja ein Not-Aus.

Aber was der TO will hat mit Sicherheitsabschaltung nichts zu tun. Wenn 
er sowas nicht braucht ok. Zur Verwendung als Referenz muss man den 
Schalter immer aus der gleichen Richtung und möglichst mit der gleichen 
Geschwindigkeit anfahren.

Georg

von Jens M. (schuchkleisser)


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Bei...
Stefan M. schrieb:
> Welche Frage sollte ich mir hier grundsätzlich

denke ich an Studi- oder Hausaufgaben...

Grundsätzlich muss man Endschalter, Referenzschalter und Notstopschalter 
unterscheiden.

Die Endschalter (einer an jedem Ende jeder Achse) sagen der Maschine das 
hier das Ende des sicheren Verfahrbereichs erreicht wird.
Der Referenzschalter (einer pro Achse) melden die Referenzposition, das 
kann, muss aber nicht "null" sein
Die Notstopschalter sind in oder kurz vor den mechanischen Anschlägen.

Ich arbeite mit professionellen Maschinen, die zumindest End- und 
Ref-Schalter haben, teilweise auch noch Notstops, da geht das so:

Ohne Notstop, Achsaufbau
1
PEEEE---------R-EEEEP
P=Puffer, E=Endschalter, R=Referenzschalter

Da wird das so gelöst, das die Maschine an der Stelle der Aktivierung 
der Endschalter einen Softwarestop macht, also in der Regel nicht 
weiterfährt sondern abbremst. Ein mechanischer Stopper kommt dann kurz 
danach, so das im normalen Betrieb der Stopper nicht berührt wird.
Der Antrieb ist so ausgelegt, das auch längeres Verfahren gegen den 
Stopper nichts beschädigt.
Der Ref-Schalter ist kurz davor, die Maschine fährt beim Einschalten 
einfach in die grundsätzliche Richtung bis der Kontakt kommt.
Kommt der dahinterliegende Endschalter zuerst (stand sie also zwischen 
"Ref schon wieder aus" und "End noch nicht an", so dreht sie um, 
überfährt den Ref, dreht wieder um und fährt in den Ref.
Steht sie sogar hinter dem End, so knurrts im mechanischen Stopper, dann 
kommt ein Timeout. Wenn man den quittiert, fährt sie einfach zur Mitte 
(über End und Ref) und dann wieder zurück in Ref.
Defekte Sensoren oder Antriebe fallen dem Bediener dann schon auf...

Die mit Notstop haben den Achsaufbau etwa so
1
PN--EEEE---------R-EEEE--NP
P=Puffer, N=Notstop, E = Bereich des Endschalters, R = Referenzschalter.

Auch hier fährt man normal nicht in den N, aber aufgrund der 
Geschwindigkeit, bewegten Masse oder Gefahr wurde der halt verbaut.
Wenn einer der N's kommt, fällt das Notausrelais ab und die Maschine 
muss neu initialisiert werden.
Nachteil: wenn man an einer ungeschickten Stelle abgeschaltet hat, muss 
man beim nächsten Start zweimal Entriegeln, oder wenn man das Ding kennt 
die Achse manuell in die Mitte schieben.

Elektrisch sind Refs und Ends ganz normale (meist induktive) Sensoren, 
die nicht überwacht werden. Wenn die nicht gehen, geht nichts kaputt, 
entweder knurrts im Stopper oder der Notstop kommt.
Die Notstops dagegen sind überwacht, d.h. lose Stecker, beidseitige 
Bedeckung, Spannungsausfall und anderer Mist führen zum Notaus.

PNP oder NPN ist mehr eine Frage der Elektrik, ist halt "Masseschaltend" 
oder "Plusschaltend", zusammen mit der Funktion der Achse kommt dann "H 
ist hier" oder "H ist weg" dabei raus.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (ronaldonho)


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Danke für die Nachrichten.

Also ich brauche dann einen Referenzschalter, welchen ich dann am Ende 
der Linearachse einbaue. Von der "Einschaltposition" des 
Referenzschalters fahr ich dann so viele Schritte Rückwärts bis ich am 
Anfang der Linearachse angekommen bin. Dieser ist dann mein Nullpunkt.
Der Ref-Schalter öffnet sich bei Betätigung, damit bei einem Kabelbruch 
die Maschine abgeschaltet wird. Ich denke einen richtigen Endschalter 
für mehr Sicherheit oder einen Notstop benötige ich nicht, deshalb wenn 
es Technisch erlaubt ist, verwende ich nur einen Referenzschalter zum 
Referenzieren.

Ich hoffe ich habe alles richtig verstanden.
Sehr Hilfreich für mich wären Buchempfehlungen oder Dokumente um dieses 
Thema.
Danke

von michael_ (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Der Ref-Schalter öffnet sich bei Betätigung, damit bei einem Kabelbruch
> die Maschine abgeschaltet wird.

Warum sollte ein Kabelbruch sein?
Eher störanfällig, bei Kontaktproblemen.

Bei Schließer kannst du mehrere Achsen dann parallel schalten.
Welche Leistung hat deine Achse?
Bei richtigen CNC rumst es da ordentlich.

Jens M. schrieb:
> Grundsätzlich muss man Endschalter, Referenzschalter und Notstopschalter
> unterscheiden.
>
> Die Endschalter (einer an jedem Ende jeder Achse) sagen der Maschine das
> hier das Ende des sicheren Verfahrbereichs erreicht wird.
...

Eigentlich alles erklärt.
Bei kleinen Geräten braucht man da kaum etwas.
Wenn da der Motor gegen das Bett fährt, brummt es etwas, mehr nicht.

von W.S. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Welchem Zweck soll der dienen?
> Wieviele Enden hat die Linearachse?
> Was passiert, wenn du in die Endlage fährst?

Drei sehr berechtigte Fragen -  aber hatte nicht mal jemand den Spruch 
geprägt "alles hat ein Ende - nur die Wurst hat zwei".

Endlagenschalter haben eigentlich immer zwei grundsätzliche Gründe für 
ihre Existenz:
1. Schaden vermeiden
2. maschinelle Vorgänge beenden

Und normalerweise weiß so etwas jeder, der eine Maschine mit irgend 
einem automatischen Vorschub betreibt. Allerdings habe ich da beim 
Eröffnungspost eine ganz schlimme Vermutung. In diesem Forum treiben 
sich Heerscharen von Häwelmännern herum, die mit ihrem Bettchen zum Mond 
fliegen wollen.

W.S.

von W.S. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Eigentlich alles erklärt.
> Bei kleinen Geräten braucht man da kaum etwas.
> Wenn da der Motor gegen das Bett fährt, brummt es etwas, mehr nicht.

Bloß du hast nicht zugehört.

Bei kleinen Geräten HAT man so etwas leider selten bis nie, obwohl man 
es gut gebrauchen könnte.

Wenn da der Motor den Support so weit verfährt, daß das Werkzeug in das 
Futter fährt, dann brummt es nicht, sondern knallt erheblich. Auch bei 
kleineren Geräten.

W.S.

von Stefan M. (ronaldonho)


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Wo kann man sich da genauer einlesen?

von Wolfgang (Gast)


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Georg schrieb:
> Da ist die Frage wie, wenn ein echter Endlagenschalter den Antrieb
> abgeschaltet hat.

Warum sollte er den Antrieb abschalten. Der darf natürlich nur eine 
Fahrtrichtung blockieren - rate mal welche.

von michael_ (Gast)


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W.S. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Eigentlich alles erklärt.
>> Bei kleinen Geräten braucht man da kaum etwas.
>> Wenn da der Motor gegen das Bett fährt, brummt es etwas, mehr nicht.
>
> Bloß du hast nicht zugehört.

Ich muß dir nicht zuhören!

> Bei kleinen Geräten HAT man so etwas leider selten bis nie, obwohl man
> es gut gebrauchen könnte.
>
> Wenn da der Motor den Support so weit verfährt, daß das Werkzeug in das
> Futter fährt, dann brummt es nicht, sondern knallt erheblich. Auch bei
> kleineren Geräten.

Sicher haben wir verschiedene Vorstellung von "Kleiner" Maschine.
Bei einem 3-D Drucker für 15x15 ist der Knall sehr begrenzt.
Werkzeug und Futter deutet auf CNC-Drehen hin.
Da sind schon andere Kräfte im Spiel.

Und wenn das Werkzeug ins Futter oder der Fräser ins Bett rammelt, ist 
das ein anderes Thema als die Endschalter.

Bei meiner Bastel-CNC mit 2,5A Motoren passiert jedenfalls nicht viel.
Außer wildes Motorbrummen.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> W.S. schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>> Eigentlich alles erklärt.
>>> Bei kleinen Geräten braucht man da kaum etwas.
>>> Wenn da der Motor gegen das Bett fährt, brummt es etwas, mehr nicht.
>> Bloß du hast nicht zugehört.
> Ich muß dir nicht zuhören!

Wider besseres Wissen hören wir Dir zu.

Hier hast Du mal wieder erneut Dilettantentum bewiesen:
michael_ schrieb:
>> Der Ref-Schalter öffnet sich bei Betätigung, damit bei einem Kabelbruch
>> die Maschine abgeschaltet wird.
> Warum sollte ein Kabelbruch sein?
> Eher störanfällig, bei Kontaktproblemen.

In sicherheitsrelevanten Anwendungen bevorzugt man den Öffner, weil 
dessen Ausfall besser zu erkennen ist als beim Schließer.

> Bei Schließer kannst du mehrere Achsen dann parallel schalten.
Elektrotechnik der ersten zehn Minuten: Man kann ebenso mehrere Öffner 
in Reihe schalten.

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