Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Umfärben von Silikonringen


von Thomas R. (thomasr)


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Für größere Podiumsveranstaltungen bevorrate ich einige Funkmikrofone. 
Leider gehen mir die Farben aus mit denen diese gekennzeichnet werden.

Jedes Mikro soll einen eigenen Farbcode des oberen und unteren 
Roll/Fallschutzes haben. Braun gibt es nicht, dafür aber das seltsame 
Pink.

In der Farbcodereihe würde Weiß fehlen, gibt es aber auch nicht.

Könnte man diese Silikonringe irgendwie ein- bzw. umfärben? 
Versuchsteile wären genügend vorhanden.....

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Weis dürfte schwierig sein, da die Meisten Weiss leider am Silikon nicht 
wirklich halten.
Aber für so ziemlich alle anderen Farben tut's ein Wasserfester 
Filzstift der hält extrem lange an Silikon.

Ansonsten 3D Drucker und selber Ringe machen (TPU ca 80 Shore 00 eignet 
sich da super).

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Eddings halten da leider nicht bzw. färben kaum. Vielleicht ist das auch 
ein anderes Material? Ich nehme das als Silikon wahr…

Danke für den Hinweis aufs Drucken! Da ich davon keine Ahnung habe muß 
ich mir jemanden suchen. Ist die Bezeichnung „TPU 80 Shore 00“ allgemein 
verständlich? Obwohl es ja genug Muster zum Weiterreichen gäbe….

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Es gibt hier im Forum genug leute mit 3D-Druckern,
Auch ich habe einige davon (sorry für die Untertreibung) aber ich kann 
im Moment keine Zeit abkappen, zum welche Drucken, weil ich voll 
ausgelastet bin.

Denke aber ab Januar, habe ich wieder Kapazitäten frei.
Drucker stehen genug rum, aber die Leute dazu fehlen mir, und ich ziehe 
ja die ganze Chip-Produktion um.
Deshalb, kann ich dir leider das zu Drucken nicht anbieten.

Wie gesagt, aber es hat einige hier im Forum die 3D-Drucker haben und 
TPU ist für diejenigen auch ein Begriff. und die "80 Shore 00" gibt die 
Härte an ;-)
Siehe dazu die Tabelle. 
Link:https://www.aeromarineproducts.com/wp-content/uploads/2020/07/blogpost1_graphic1_shorehardness.png

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von Klaus R. (klaus2)


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Patrick L. schrieb:
> tut's ein Wasserfester Filzstift der hält extrem lange an Silikon.

Edding? No way...

Patrick L. schrieb:
> und ich ziehe ja die ganze Chip-Produktion um.

Druckt ihr die auch?

Klaus.

von Georg (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Patrick L. schrieb:
>> und ich ziehe ja die ganze Chip-Produktion um.
>
> Druckt ihr die auch?

Kalr, wozu UV-Belichtung und ätzen, wenn man die Transistoren und 
Verbindungen auch mit dem 3D-Drucker herstellen kann...

Georg

von Kolja L. (kolja82)


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Und die Chips lassen sich biegen, wenn man sie aus TPU druckt 😃

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Könnte man diese Silikonringe irgendwie ein- bzw. umfärben?

Nein.

Einfach deine 2 Ringe auf dem Mikro (auch) in unterschiedlichen Farben 
machen (z.B. oben gelb und unten rot), dann unterscheidest du 81.

von frist (Gast)


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Hallo,
Silikonfarben gibt es schon:

https://www.kaupo.de/shop/SILIKONKAUTSCHUK-Zubehoer/PSYCHO-PAINT/
https://www.kaupo.de/shop/SILIKONKAUTSCHUK-Zubehoer/ADDITIVE-FUER-ALLE-SILIKONE/Silc-Pig-Standarfarben/

Die Ringe sind zwar vermutlich nicht aus einen additionsverntztem 
Silikon, aber ich vermute, das würde trotzdem funktionieren.

Ich würde glaube ich die kleinen Vertiefungen, die die Ringe mindestens 
auf einer Seite haben, mit einem gefärbten (oder eh schon farbigen) 
Silikon ausgießen. Das sollte man problemlos so hinbekommen, dass es 
nicht gebastelt aussieht. Z.B. hiermit:

https://www.kaupo.de/shop/SILIKONKAUTSCHUK-kondensation/MOLD-MAX-T-SERIE/Mold-Max-27T-oxid/Mold-Max-27T-1-Kondensationssilikon.html

Plus einem Pigment von oben. Leider alles nicht grad günstig.

Grüße
Flo

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Eddings halten da leider nicht bzw. färben kaum.

Es müssen "Permanent"-Stifte sein. Die gibts auch von Edding.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Silikon dauerhaft beschriften wird wohl schwierig. Es gibt jedoch auch 
farbiges Isolierband oder Dymo-Beschriftungsgeräte.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Thomas R.

Thomas R. schrieb:

> Danke für den Hinweis aufs Drucken! Da ich davon keine Ahnung habe muß
> ich mir jemanden suchen. Ist die Bezeichnung „TPU 80 Shore 00“ allgemein
> verständlich? Obwohl es ja genug Muster zum Weiterreichen gäbe….

So etwas gummiartiges drucken ist angeblich immer etwas problematisch.
Du könntest Dir aber eine Form aus einem anderen Kunststoff drucken 
lassen, die Du dann mit Silikonkautschuk füllst, diesen aushärten lässt 
und die Form entfernst.

Silkonkautschuk aus dem Sanitärbedarf gibt es mindestens in Transparent, 
Weiss, Schwarz/Antrazit und Beige. Beige könnte vieleicht auch als Braun 
durchgehen....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Mike M. (mikeii)


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Bernd W. schrieb:
> So etwas gummiartiges drucken ist angeblich immer etwas problematisch

Nicht wenn man einen ordentlichen direct Extruder hat. TPU ist sehr 
leicht zu drucken.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mike.

Mike M. schrieb:

>> So etwas gummiartiges drucken ist angeblich immer etwas problematisch
>
> Nicht wenn man einen ordentlichen direct Extruder hat. TPU ist sehr
> leicht zu drucken.

Mag sein, aber das haben halt die wenigsten. Danke für Deine Anmerkung.

Anmerkung: Ich drucke selber nicht, sondern gebe zum drucken an andere 
weiter. Der Grund: Geld/Platz und Zeit. Irgendwann wuss man Prioritäten 
setzten, und Schnitte machen, um überhaupt noch etwas auf die Reihe zu 
bekommen.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Stülpsocke (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> In der Farbcodereihe würde Weiß fehlen, gibt es aber auch nicht.

O-ring oder Schlauchstück aus Silikon darüberstülpen wäre zu leicht?

von Wolfgang (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Leider gehen mir die Farben aus mit denen diese gekennzeichnet werden.

Guck dir Widerstände an. Da gibt es auch nur zwölf Farben und trotzdem 
gelingt es damit, hunderte von Werten zu kennzeichnen.

von Thomas R. (thomasr)


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Wolfgang schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Leider gehen mir die Farben aus mit denen diese gekennzeichnet werden.
>
> Guck dir Widerstände an. Da gibt es auch nur zwölf Farben und trotzdem
> gelingt es damit, hunderte von Werten zu kennzeichnen.

Ja doch, aber aus 50 Metern Entfernung?? Auch zwei Farben an einem Mikro 
sind deshalb nicht wirklich verwendbar. Das kann peinlich werden wenn du 
dem falschen Sprecher den "Saft abdrehst".

Aber die Beiträge haben mich animiert es mit "Urformen" zu versuchen, 
sprich eine Gipsform zu verwenden um darin farbige Abgüsse aus 
gewöhnlichem Sanitärsilikon herzustellen. Das gibt es in vielerlei 
Farben.

Danke für die Anregung!

von Georg (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Auch zwei Farben an einem Mikro
> sind deshalb nicht wirklich verwendbar.

Du hast ja schon 9 Farben in deinem Kasten. Willst du viel mehr 
Einzelfarben verwenden wirst du dauernd eine Farbvergleichstafel 
dabeihaben müssen, sonst weisst du nicht ob das nun Mintgrün, Resedagrün 
oder Limegrün ist.

Als Tontechniker sollte man nicht schon mit Zwei-Farb-Codes geistig 
überfordert sein. Das menschliche Auge kann zwar 200 Farbtöne 
unterscheiden, aber ich glaube nicht dass du so 200 Mikrofone zuordnen 
kannst - aber vielleicht bist du ja auch ein Übermensch, wie die meisten 
hier im Forum.

Georg

von Thomas R. (thomasr)


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Georg schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Auch zwei Farben an einem Mikro
>> sind deshalb nicht wirklich verwendbar.
>
> Du hast ja schon 9 Farben in deinem Kasten. Willst du viel mehr
> Einzelfarben verwenden wirst du dauernd eine Farbvergleichstafel
> dabeihaben müssen, sonst weisst du nicht ob das nun Mintgrün, Resedagrün
> oder Limegrün ist.
>
> Als Tontechniker sollte man nicht schon mit Zwei-Farb-Codes geistig
> überfordert sein. Das menschliche Auge kann zwar 200 Farbtöne
> unterscheiden, aber ich glaube nicht dass du so 200 Mikrofone zuordnen
> kannst - aber vielleicht bist du ja auch ein Übermensch, wie die meisten
> hier im Forum.
>
> Georg

Mir geht es um zwei weitere Farben, nicht 200. Und als Elektroniker 
wurmt es mich, nicht die ganze Farbpalette zur Verfügung zu haben. Es 
fehlt doch  nur Braun und Weiß.

Und Tontechniker bin ich auch nicht, nur Laie mit etwas Übung auf diesem 
Gebiet. Vielleicht möchte ich auch deshalb die zusätzliche Sicherheit 
durch eindeutige Farben!

von Sven J. (svenj)


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Moin,

also AUF Silikon hält so ungefähr Garnichts.

Könnte auch Polyurethan sein, das ist meistens robuster und günstiger, 
verbindet sich aber fast so ungerne mit anderen Stoffen.
Hart-PU kann man lackieren, da gibt es Grundierung/Decklack-Systeme, 
aber ich habe noch nie etwas gesehen, das auf so Gummi-artigen 
Oberflächen gut hält. Vielleicht bekomm man da etwas hin, was zumindest 
eine Zeit und ohne starke Belastung gut aussieht. Fachhandel für Farben 
ansprechen!

KauPo wurde ja schon genannt, das ist eine sehr gute Quelle für so 
ziemlich alles was man an Material bräuchte um so etwas zu 
reproduzieren.
Entweder selber drucken aus TPU (am einfachsten) oder negativ Formen 
herstellen und mit gefärbten Harz ausgießen. Ist man weniger kreativ, 
könnte man die Originale abformen und dann neu giessen; die wären von 
den Originalen kaum zu unterscheiden.

Ist kein Hexenwerk; man sollte nur auf jeden Fall die Anleitungen der 
Chemikalien lesen und genau befolgen!

--
 SvenJ

von Christian M. (likeme)


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Farbkonfiguration wie bei Widerständen, also mehr Ringe!

von Mike M. (mikeii)


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Bernd W. schrieb:
> Mag sein, aber das haben halt die wenigsten. Danke für Deine Anmerkung.

Hm, doch schon. Ist halt der Unterschied ob du einen Bowdenextruder oder 
einen Direktextruder benutzt. Selbst mein "günstiger" Sovol SV01 (<200€) 
druckt TPU aus dem Karton raus sehr gut.

von Peter B. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Für größere Podiumsveranstaltungen bevorrate ich einige Funkmikrofone.

Bekanntlich ist bei diesem Billigprodukt das Mikrofon akustisch 
miserabel
vom Gehäuse entkoppelt. Damit es keine hässlichen Körperschall-Geräusche
gibt, wenn man das Mikrofon ablegt, wurde für den Rollschutz wohl
elastisches Silikon verwendet.

Ich würde dafür bei allen Mikrofonen eine einheitliche Farbe verwenden.
Zur Unterscheidung der einzeln Mics. wird dann einfach der untere Teil
des Gehäuses farblich markiert. So machen es die Profis. Diese nutzen
dabei spezielle Klebebänder, die in den unterschiedlichsten Farben
verfügbar sind.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mike.

Mike M. schrieb:

> Hm, doch schon. Ist halt der Unterschied ob du einen Bowdenextruder oder
> einen Direktextruder benutzt. Selbst mein "günstiger" Sovol SV01 (<200€)
> druckt TPU aus dem Karton raus sehr gut.

Vermutlich hast Du recht. Aber: Ich habe mich mal umgehört, und dazu 
gehört:
"Bei mir wird es nichts rechtes. Möglicherweise wenn man viel Erfahrung 
damit hat, aber
bei alle Jubeljahre mal was in TPU bekommt man die nicht."


Bernd W. schrieb:

> Anmerkung: Ich drucke selber nicht, sondern gebe zum drucken an andere
> weiter. Der Grund: Geld/Platz und Zeit. Irgendwann wuss man Prioritäten
> setzten, und Schnitte machen, um überhaupt noch etwas auf die Reihe zu
> bekommen.

Selber habe ich also überhaupt keine Erfahrung.

Aber Fragen:

1) TPU ist ja Polyurethan (PU). PU lässt sich allgemein schlecht kleben. 
Wie sieht es mit Kleben bei TPU aus?

2) Ich habe oft Probleme mit abgelaufenen oder zerfallenden PUR 
Schusohlen. Was hällst Du von der Idee, daraus (bzw. einer festeren 
Qualität) Schuhsohlen zu drucken?
Aber wie würde man die ankleben?


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Thomas R. (thomasr)


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Peter B. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Für größere Podiumsveranstaltungen bevorrate ich einige Funkmikrofone.
>
> Bekanntlich ist bei diesem Billigprodukt das Mikrofon akustisch
> miserabel
> vom Gehäuse entkoppelt. Damit es keine hässlichen Körperschall-Geräusche
> gibt, wenn man das Mikrofon ablegt, wurde für den Rollschutz wohl
> elastisches Silikon verwendet.
>
> Ich würde dafür bei allen Mikrofonen eine einheitliche Farbe verwenden.
> Zur Unterscheidung der einzeln Mics. wird dann einfach der untere Teil
> des Gehäuses farblich markiert. So machen es die Profis. Diese nutzen
> dabei spezielle Klebebänder, die in den unterschiedlichsten Farben
> verfügbar sind.

Klebebänder hatte ich schon, sehr unhygienisch! Die Silikondinger kann 
man jederzeit abnehmen und in die Spülmaschine stecken.

Die Entkopplung gegen Körperschall läßt sich mit einfachen Mitteln 
verbessern (muß man nur mal in die Mikroköpfe schauen). Diese 
"Billigprodukte" haben eine rein digitale Übertragung mit sehr hohem 
Störabstand und wenig Intermodulationsprobleme. Davon kann man 
tatsächlich ein Dutzend oder mehr mit nur einem Kanal Abstand betreiben. 
Ich habe dafür alle analogen AKG, Shure etc. weggegeben und nicht 
bereut!

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Für größere Podiumsveranstaltungen bevorrate ich einige Funkmikrofone.
> Leider gehen mir die Farben aus mit denen diese gekennzeichnet werden.

Wenn ich das richtig sehe (Mikrofonkoffer.jpg) gibt es ja zwei
Gummiringe pro Mikrofon. Damit hast Du doch schon sehr viele
unterschiedliche Möglichkeiten, wenn Du oben und unten zwei Ringe
mit unterschiedlichen Farben nimmst.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Kurz zu TPU,
Ja tpu lässt sich sehr schlecht bekleben und noch viel schlechter 
anmahlen da hält kaum was dauerhaft.

Aber TPU lässt sich mit ein bisschen Erfahrung wunderbar drucken, 
eigentlich sogar besser als ABS!
Es klebt sehr gut am Druck-bett wenn es beheizbar ist,
Zeigt kaum Warping,
ist relativ großzügig was Düsentemperatur angeht,
Und bleibt nicht zuletzt auch Form-stabil.

Verstopfte düsen kenne ich damit auch nicht.
Hält auch chemisch sehr viel stand usw...

Ich drucke sehr viel mit DPU ;-)

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